DE594806C

DE594806C - Haltbarmachung von Peroxydloesungen

Info

Publication number: DE594806C
Application number: DEB157622D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Butz
Original assignee: H Th Boehme A G
Current assignee: H Th Boehme A G
Priority date: 1932-09-27
Filing date: 1932-09-28
Publication date: 1934-03-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN Ai
22. MÄRZ 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVe 594806 KLASSE 12i GRUPPE

H. Th. Böhme A.-G. in Chemnitz, Sa.*)

Haltbarmachung von Peroxydlösungen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. September 1932 ab

Es ist bekannt, daß Natriuinpyrophosphat die Fähigkeit besitzt, Peroxydlösungen - haltbar zu machen, d. h. die Abscheidung des Sauerstoffes aus diesen Lösungen zu verlangsamen.

Es wurde gefunden, daß die löslichen Salze der sauren Pyrophosphorsäureester der höher molekularen aliphatischen Alkohole in noch höherem Maße stabilisierend auf Peroxyd-

to lösungen wirken und daß insbesondere in Bleichflotten diese Zusätze infolge ihrer starken Oberflächenaktivität auch gleichzeitig dafür sorgen, daß der Sauerstoff der Bleichflotte besser und schneller mit dem Bleichgut in Berührung kommt. Dieses Zusammenwirken der stabilisierenden Eigenschaften und der Nietz- und Durchdringungsfähigkeit dieser Verbindungen ermöglicht große Ersparnisse an Arbeit und zugleich eine außerordentlich schonende und wirksame Bleichung bei ge-■ ringerem Verbrauch an Bleichmittel. Ähnliche Vorteile, wie rasche Benetzung und Verhütung von Sauerstoff Verlusten, werden z. B. auch in zur Desinfektion bestimmten Lösungen beobachtet.

Gegenüber den Natriumpyrophosphaten haben die Alkalisalze der sauren Fettalkoholpyrophosphorsäureester noch weiter den wesentlichen Vorteil, daß sie fast völlig neutral reagieren und sich daher auch für schwach alkalische oder ammoniakalische Be-•handlungsflotten, wie sie für die Bleichung von Wolle nötig sind, eignen, während durch den Zusatz des 'Natriumpyrophosphats die Flotte zu stark alkalisch wird und infolgedessen häufig Schädigungen der empfindlichen Wolle auftreten.

Die Herstellung der Produkte geschieht in analoger Weise wie die der Fettalkoholschwefiel'säureester. Z. B. läßt man zu 200 g Dodecanol 180 g Pyrophosphorsäure unter gutem Durchrühren tropfenweise zufließen. Durch gute Wasserkühlung sorgt man dafür, daß die Temperatur nicht über 50° steigt. Nachdem etwa */₈ der Pyrophosphorsäure zugeflossen ist, fängt die Reaktionsmasse an, sich stark zu verdicken. Man setzt daher 500 com Petroläther hinzu. Wenn die Reaktion beendet ist, wird Wasser zugegeben und das sich oben absetzende Lösungsmittel abgezogen. Darauf wird die wäßrige Lösung mit 120 g Ätznatron neutralisiert, und die glänzenden, schuppigen Kristalle des Natriumsalzes des Dodeoanolpyrophosphorsäureesters werden abfiltriert und getrocknet.

Man kann «aber auch vom den Schwefelsäureestern der Fettalkohole ausgehen und diese mit Natriumpyrophosphat umsetzen, indem man z. B. das 50⁰ warme Sulfonierungsprodukt aus 200 g Laurinalkohol und 105 g

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Karl Butz in Chemnitz, Sa.

Chlorsulfonsäure mit einer Aufschlämmung von 333 g Natriunipyropho'sphat wasserfrei in 900 ecm Wasser vermischt und das Ganze auf etwa 70 ° erhitzt. Es entsteht eine dünnflüssige Lösung, welche beim Abkühlen zu einer zähen kristallin schimmernden Paste erstarrt.

Die Anwendung dieser Produkte als Stabilisatoren für Peroxydbleichfiotten ergibt sich aus folgendem Beispiel:

Die zu behandelnde Wolle wird bei einer Temperatur von etwa 50⁰ in einer Flotte, die die achtfache Gewichtsmenge der Wolle beträgt, etwa 5 Stunden gebleicht. Die Zusammensetzung der Bleichflotte selbst ist folgende:

30 ecm Wasserstoffsuperoxyd 40 °/_oig, 1 g des kristallisierten Natriumsalzes des sauren Laurinalkaholpyrophösphorsäureesters, 1 ecm konzentriertes Ammoniak im Liter.

Die so behandelte Wolle erhält einen vollen und weichen Griff und weist ein hervorragendes Weiß auf, obwohl der Wasserstoffsuperoxydverbrauch verhältnismäßig gering ist.

An Stelle des Laurinalkohols können auch beliebige andere höher molekulare aliphatische Alkohole, wie Myristinalkohol, Oleylalkohol, Ricinolalkohol usw. als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Pyrophosphorsäureestersalze gewählt werden.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Stabilisieren von Peröxydlösungen,dadurchgekennzeichnet,daß man lösliche Salze der sauren Pyrophosphorsäureester von höher molekularen aliphatischen Alkoholen oder in wäßriger Lösung bei erhöhter Temperatur gewonnene Umsetzungsprodukte von sauren Schwefelsäureestern der genannten Alkohole mit Natriumpyrophosphat den Peroxydlösungen hinzusetzt.