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Sperrvorrichtung für selbsttätige Rechenwaagen Bei Neigungswaagen
mit einer selbsttätigen Rechenvorrichtung zur Ermittlung des Preises der abgewogenen
Ware sind Sperrvorrichtungen, bekannt, 'clie von der D,ämpfungsvorrichtung abhängig
sind und die verhindern sollen, daß die Rechenvorrichtung früher- betätigt werden
kann, chs die Waage nach dem Auflegen -von Ware zur Ruhe gekommen ist. Diese Einrichtungen
haben den Zweck, daß nur der dem wirklichen Gewicht entsprechende Preis ermittelt
wird; denn wenn die Rechenvorrichtung betätigt werden kann, bevor sich die Waage
im Gleichgewicht befindet, wird ein fehlerhafter Preis ermittelt.
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Bei den. bekannten Sperrvorrichtungen ist es aber in@ gewissen Fällen
möglich-, die Rechenvorrichtung in Gang zu setzen, obwohl die Waage ihren Beharrungszustand
noch nicht erreicht hat. Wird: nämlich auf die Wiegeschale einer Neigungswaage Ware
aufgelegt, so pendelt der Gewichtsanzeiger in der Nähe des neuen Gleichgewichtszustandes,
um erst nach einer oder mehreren hin und her gehenden Schwingungen zur Ruhe zu kommen.
Da bei den bekannten Sperrvorrichtungen ein Steuerkolben im gleichen Rhythmus wie
der von dem Wiegemechanismus angetriebene Dämpfungskolben schwingt, so ist in@ dem
Augenblick, wo der Steuerkolben von einem Ausschlag über seine Gleichgewichtslage
hinaus zum anderen Ausschlag pendelt, also während er durch seine Gleichgewichtslage
hindurchgeht, eine Betätigung des Rechenmecbanismus möglich. Dieses würde bedeuten,
da.ß der errechnete Preis mit dem tatsächlichen Wert der Ware nicht übereinstimmt.
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Diesen Übelstand verhindert die vorliegende Erfindung durch Anordnung
von wenigstens zwei Steuerkolben, von denen jeder ein selbständiges Sperrstück betätigt
und der eine Steuerkolben oder die eine Gruppe von Steuerkolben nur in der einen,
der andere Steuerkolben oder- die andere Gruppe von Steuerkolben nur in der andern
Richtung aus der Ruhelage den Bewegungen des Dämpfungskotbens zu folgen vermag.
Zweckmäßig bewerkstelligt man diese Wegbegrenzung der Steuerkolben, durch einstellbare
Anschläge. Eine weitere Verbesserung der Einrichtung ist ',eine federnde, reibungsfreie
Befestigung der Sperrstücke an den Übertragungsgliedern zwischen: ihnen und den
Steuerkolben.
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Abb. i stellt einen Schnitt B-C von Abb. a, Abb. z eine Draufsicht-und
Abb. 3 eine Einzelheit der Sperrvorrichtung in Richtung des Pfeiles Ä der Abb. i
gesehen dar.
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Im Zylinder a des Flüssigkeitsdämpfers bewegt sich in bekannter Weise
der Kolben, b um eine gewisse Strecke auf und ab, entsprechend der Schwingbewegung
des Waage-
Balkens c, mit dem der Kolben b gelenkig verbunden ist.
Der Kolben b ist in gleichfalls bekannter Weise mit regulierbaren öffnungen versehen,
durch die die Flüssigkeit über oder unter ihn treten kann. Mit dem Innenraum des
Zylinders a stehen durch die Kanäle d die beiden Bohrungen e in Verbindung, in denen
zwei kleine Steuerkolben f so angeordnet sind, daß sich unter und über ihnen die
Bremsflüssigkeit befindet. Die Bremsflüssigkeit kann aus dem Bremszylinder ungehindert
durch die Kanäle d in die Bohrungen e
eintreten und umgekehrt.
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Jeder Steuerkolben f ist durch eine Stange g mit dem einen Ende eines
zweiarmigen Hebels h gelenkig verbunden. Das andere Ende jedes Hebels it ist mit
einem Sperrkörper i in geeigneter, Weise durch federnd3 Zwischenglieder il verbunden.
An den Sperrkörpern! sind halbkreisförmige Aussparungen angebracht, durch die der
Sperrbolzen k leicht eintreten kann.
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Die Hebel lt können um den Drehpunkt l um einen kleinen Winkel schwingen,
und die Begrenzung dieser Schwingungen findet durch die einstellbaren Anschlagschrauben
nz statt. Die Ruhelagen der beiden Hebel k ergebe sich durch einseitige Belastung,
die so gewählt ist, daß bei dem einen vorderen Hebel ein kleines Übergewicht auf
der linken, also der Sperrgliedseite, und bei dem zweiten hinteren Hebel h ein kleines
Übergewicht auf der rechten Hebelseite, also d--r Steuerkolbenseite, vorhanden ist.
Wird der Hebel st, der mit dem Daumen o fest gekuppelt ist und an dem einerseits
die Zugstange p befestigt ist, die zur Einschaltung des Antriebes der Rechenwaage
dient, in der Pfeilrichtung eingeschwenkt, so kann der Sperrstift k in die öffnungen
der Sperrkörper! ungehindert eintreten, wenn sich die Hebel k in der gezeichneten
Ruhelage befinden. Ist aber einer der Hebelh aus seiner Ruhelage verschwenkt, so
trifft der Sperrstift k auf eine der Sperrplatten i, und diese legt sich unter dem
Druck des Stiftes k gegen den Körper des Zylinders a an. -Die Wirkungsweise der
Sperrvorrichtung ist nun folgende Durch Auf- und Niedergehen des Dämpfer= kolbens
in der Flüssigkeit entsteht an den Steuerkolben f eine Saug- oder Druckwirkung,
die die Kolben/ ab- bzw. aufwärts treibt. Durch die oben geschilderte Art der Lagerung
der Hebel k reagiert nur einer der beiden Steuerkolben auf eine Saugwirkung, und
zwar in Abb. i der an dem vorderen Hebel lt hängende Steuerkolben f, während der
zweite Steuerkolben f nur auf eine Druckwirkung der Flüssigkeit anspricht.
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In der wechselweisen Bewegung der Steuerkolben f im Zusammenhang mit
dem auf und ab schwingenden Dämpferkolben b liegt das Wesen der vorliegenden Erfindung.
Im Augenblick des Wechselns der Bewegungsrichtung des Kolbens b wird der eine Steuerkolben
f in seine Ruhelage zurückgehen, während der zweite Steuerkolben f gleichzeitig
aus seiner Ruhelage herausgezogen wird. Es kann also auch in dem Moment des Wechsels
der Bewegungsrichtung des Kolbens b der Sperrbolzen k nicht vorgeschoben werden.
Das bedeutet also, daß der Rechenmechanismus nicht eher bewegt werden kann, bis
beide Hebel h infolge ihres einseitigen LTbergewichtes in ihre Ruhelage zurückgekehrt
sind. Dieser Fall kann nur dann eintreten, wenn der Dämpfungskolben b vollständig
zur Ruhe gekommen ist.
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Wesentlich für ein befriedigendes Arbeiten der Sperrvorrichtung ist
die leichte Beweglichkeit der schwingenden Hebel h, weil die auf die Steuerkolben
f wirkende Kraft äußerst gering ist. Um alle nachteiligen Reibungswiderstände zu
beseitigen bzw. so klein wie möglich zu halten; kann der Drehpunkt l als Schneidenlager
ausgebildet werden. Um jegliche Führung der Sp.errkörperi zu vermeiden, sind dieselben
mit den Hebeln h durch Zwischenglieder il federnd verbunden, damit sie im Falle
des Auftreffens des Sperrbolzens k diesem Druck nachgeben können und die verhältnismäßig
schwachen Hebel k nicht belasten.