DE593804C

DE593804C - Verfahren zur Herstellung modellgetreuer Gussstuecke nach dem Schleuderverfahren, insbesondere fuer zahnaerztliche Zwecke

Info

Publication number: DE593804C
Application number: DEF73005D
Authority: DE
Original assignee: KURT RICHTER DR; KURT FRITZSCHE DR
Current assignee: KURT RICHTER DR; KURT FRITZSCHE DR
Priority date: 1932-03-13
Filing date: 1932-03-13
Publication date: 1935-09-24

Description

Verfahren zur Herstellung modellgetreuer Gußstücke nach dem Schleuderverfahren, insbesondere für zahnärztliche Zwecke Es ist bekannt, Gußstücke, besonders für zahnärztliche Arbeiten, durch Schleuderguß herzustellen. Dabei ist es üblich, die Gußform nach dem in Wachs vorgebildeten Modell aus keramischer Masse anzufertigen.. Diesem Verfahren haften erhebliche Nachteile an.
i. wird die Dichte des Gusses, -soweit es sich um Metalle handelt, dadurch beeinträchtigt, daß die Metalle während des üblichen Schmelzvorganges Gase absorbieren, die beim Erkalten .des Metalls teilweise wieder frei werden und dadurch das Gußstück porös machen. Davor schützt auch .die Anwendung einer Schutzatmosphäre, z. B. von Stickstoff, nicht.
2. Das Gußstück wird stets etwas kleiner als das vorgebildete Modell, weil es sich beim Erkalten stärker zusammenzieht als die keramische Gußform.
3. Die keramische Hohlform, isi die das Metall - hineingeschleudert wird, schwindet beim Trocknen und Anwärmen, so daß hierin ein weiterer Grund liegt, daß das Gußstück kleinere Abmessungen aufweist als das Modell.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung modellgetreuer, dünnwandiger Gußstücke, insbesondere für zahnärztliche Zwecke, welches diese Mängel vermeidet.
Um ein dichtes, porenfreies Gußstück zu erhalten, hat man bereits Metalle im Vakuum geschmolzen und gegossen. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird nun das Schmelzen und Gießen der Metalle in einer Schleudergußvorrichtung vorgenommen, die sich in einem Vakuumgefäß befindet. Man kann die ganze Scheudervorrichtung einschließlich des Antriebsmotors in dem Vakuumgefäß anordnen. Man kann aber auch die Antriebskraft für die Schleudervorrichtung von außen durch :eine Stopfbüchse des Vakuumgefäßies hindurchführen.
Abb. i zeigt als Ausführungsbeispiel eine vollkommen im Vakuum befindliche Schleuderanlage in senkrechtem Schnitt.
Abb. 2 stellt im Grundriß eine Schleudervorrichtung im Vakuum dar, bei welcher der Antrieb durch eine außerhalb des Vakuumgefäßes angeordnete Kraftquelle erfolgt.
Das Vakuumgefäß ist mit i bezeichnet. In diesem Vakuumgefäß befindet sich ein Gestell 2, welches die senkrechte Schleuderachse 3 trägt. q. ist .ein Elektromotor, dessen Drehung unter Vermittlung der Triebteile 5 auf die Welle 3 übertragen wird. An einem fest an der Welle 3 angebrachten waagerechten' Arm 6 sitzt in bekannter Weise ein Gegengewicht 7 und der Gußofen B. Durch Schleifringe 9 wird dem Gußofen 8 elektrischer Strom zugeführt. i o ist der Schmelztiegel und i i die Gußhohlform. 12 ist der Evakuierstutzlen.
In Abb.2 sind dieselben Teile mit denselben Bezugsreichen dargestellt. Der Elektromotor q. befindet sich außerhalb des Vakuumgefäßes i. Durch die Anordnung 13 wird der Antrieb durch die eine Wand des Vakuumgefäßes i dicht hindurchgeführt, so daß die Drehung der Teile 5 auf eine Welle 14 übertragen wird, welche die ihr verliehene Bewegung durch ein Getriebe 15 auf die Schleuderwelle 3 überträgt.
Das Gießen selbst geht so vor sich, daß das Metall oder eine andere zu schmelzende und zu gießende Masse, z. B. eine Metallleglerung oder eine keramische Masse, in einem elektrisch geheizten Ofen 8 geschmolzen wird, welcher gleichzeitig in seinem unteren Teil die Gußform i i enthält. Wenn das Metall geschmolzen ist, wird die Schleuder 3 in Bewegung gesetzt, so daß das Gußgut unter hohem Zentrifugaldruck in die Gußform i i hineinläuft. Nach Abschalten des Heizstromes läßt man das Gußstück bis zur Erstarrung im. Vakuum.
Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß das Metall oder die sonstige Gußmasse keinerlei Gase aufnehmen kann und sie daher beim Er$tarren auch nicht wieder abscheiden kann. Zweckmäßig kann man, soweit Metalle für den Guß in Betracht kommen, im Vakuum ,geschmolzene Metalle oder Metallegierungen verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung modellgetreuer, dünnwandiger Gußstücke für zahnäTztlich2 Zwecke nach dem Schleuderverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzen des GuBgutes in der in einem Vakuum angeordneten Gußschleuder erfolgt.