DE279526C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 78 e.-GRUPPE

durch Zentrifugieren,

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. März 1913 ab.

Es ist bekannt, bei Herstellung von Sprengladungen aus schmelzbaren Sprengstoffen zur Erhöhung der Dichte des Gusses und Beseitigung von Blasen die Sprengkörper um ihre Längsachse rotieren zu lassen. Bei dem verhältnismäßig geringen Durchmesser derartiger Sprengkörper ist aber, wenn die Umdrehungszahl gering ist, eine kräftige Einwirkung der Zentrifugalkraft wegen des zu geringen Rotationsradius und damit eine nennenswerte Erhöhung der Dichte überhaupt ausgeschlossen, oder aber der Sprengstoff wird bei großer Drehzahl an den Wandungen der Gießformen hochgeschleudert, so daß infolge der durch die Rotation bewirkten parabolischen Einstellung des Gießmaterials in der Achse desselben ein tiefgehender Trichter entsteht, welcher zur Bildung von Hohlräumen Veranlassung gibt. Die Erfindung beseitigt diese Übelstände dadurch, daß den zur Aufnahme der Sprengladung dienenden Gießformen eine solche Drehbewegung erteilt wird, daß die Zentrifugalkraft auf die Sprengstoffe in Richtung ihrer Längsachse, d. h. gegen den Boden der Formen wirkt.

Die Zeichnung veranschaulicht die zur Ausführung des Verfahrens benutzte, an sich für andere Zwecke bekannte Vorrichtung in Fig. 1 im Grundriß und in Fig. 2 im Aufriß.

Die Drehscheibe α ist durch Gewinde mit einer senkrechten Welle b verbunden, die im Gestell h auf dem Kugelzapfenlager c und in den Kugellagern d, e und f läuft und durch eine Stufenscheibe g mit regelbarer Tourenzahl in beliebiger Weise angetrieben werden kann. An der Scheibe α sind Gabeln i befestigt, an deren hakenförmig umgebogenen Enden die Gießformen k mit Zapfen m eingehängt werden. Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt :

Nach dem Einsetzen der Umhüllung in die Gießformen wird der Sprengstoff in mäßig abgekühltem Zustande eingefüllt und die Welle b durch einen Motor in Bewegung gesetzt. Die Gießformen k, welche bis dahin senkrecht hängen, stellen sich mit zunehmender Drehungsgeschwindigkeit der Scheibe in radialer Richtung ein, so daß die Zentrifugalkraft in Richtung ihrer Längsachse zur Wirkung kommt und den Sprengstoff gegen den Boden der Umhüllung preßt. Die in der sich ^; abkühlenden Schmelze entstehenden Kristalle werden gegen den Boden der Sprengladungen geschleudert und können sich hier, so wie sie ankommen, ineinander lagern, während der dünnflüssige Teil der Schmelze oben in der Sprengladung bleibt, so daß diese, vom Boden bis zur Oberfläche fortschreitend, erstarrt. Das Kreisen der Sprengladung in der Luft befördert außerdem die Abkühlung, und der durch die Zentrifugalkraft in der Umhüllung erzeugte Druck bewirkt, daß der Sprengstoff die Umhüllung derart ausfüllt, daß kein Zwischenraum zwischen beiden entsteht'. Der so erhaltene Guß ist völlig blasenfrei und somit von großer Dichte.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche: . j

   ι. Verfahren zur Herstellung von Spreng- j ladungen aus schmelzbaren Sprengstoffen i durch Zentrifugieren, dadurch gekennzeich- j net, daß den Gießformen bzw. den zur ! Aufnahme der Sprengladungen dienenden
   Hüllen eine solche Drehbewegung erteilt
   wird, daß die Zentrifugalkraft auf die

   Sprengstoffe in Richtung ihrer Längsachse, d. h. gegen den Boden der Formen wirkt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Ruhelage senkrecht hängenden Sprengladungen einer horizontalen Drehbewegung derart unterworfen werden, daß sie sich in radialer Richtung einstellen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.