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Stereoskopisches Mikroskop Stereoskopische Mikroskope mit am Fuß des
Stativs befindlicher Kippachse und am Objekttisch angebrachten Handstützen sind
an sich bereits bekannt. Durch die Handstützen wird es dem Beobachter ermöglicht,
die Präparation von Objekten mit Hilfe von Nadeln unter dem Mikroskop vorzunehmen,
ohne daß die Hände ermüden. Es gibt Mikroskope, bei denen die Handstützen am Fuß
des Mikroskops so angebracht sind, daß sie beim Schwenken des Tubusarmes nicht mitbewegt
werden. Das hat aber den Nachteil, daß sich die Stellung der Handstützen gegenüber
dem gleichzeitig mit dem Tubus verschwenkten Objekttisch ändert. Es gibt auch schon
Mikroskope, bei welchen die Handstützen am Objekttisch angebracht sind. Bei manchen
dieser bekannten Ausführungen hängen die freien Enden der Handstützen aber in der
Luft, wodurch die Standsicherheit des Mikroskops leidet. Die bekannten Mikroskope,
bei denen anderseits die am Objekttisch angebrachten Handstützen auf der Unterlage
aufliegen, auf welcher das Mikroskop steht, haben den Nachteil, daß der Tubusarm
nicht gekippt werden kann, solange sich die Handstützen am Objekttisch befinden.
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Erfindungsgemäß ist die Ausbildung des Mikroskops und der Handstützen
so getroffen, daß sich die Handstützen in jeder Stellung des Oberteils des Stativs
auf die das Mikroskop tragende Unterlage abstützen, und zwar bei unbeweglich am
Objekttisch angebrachten Handstützen durch die Anordnung der Kippachse in solcher
Weise dicht über der Unterlage, daß sie praktisch durch die ihr zugewandten Ecken
der Handstützen läuft, oder bei beliebig angeordneter Kippachse des Mikroskops durch
die Verbindung der Handstützen und des Objekttisches mit Hilfe von Universalgelenken,
z. B. Kugelgelenken. In beiden Fällen kann die das Mikroskop benutzende Person die
Hände in allen Stellungen des Tubusarmes auf den Handstützen ruhen lassen, ohne
Gefahr zu laufen, daß das Mikroskop kippt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweisen Ausführungsformen
in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine perspektivische Ansicht
eines stereoskopischen Mikroskops mit einer' angesetzten Handstütze und Abb. 2 bis
q. weitere Ausführungsformen der Handstützen.
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Der Tubusarm i ist um einen Bolzen 2 drehbar gelagert, der im Fuß
3 dicht über der Unterlage vorgesehen ist. Mit dem Tubusarm i steht der Objekttisch
8 in fester Verbindung. Dieser trägt mittels Zapfen eingesetzte Handstützen g, von
denen in Abb. i nur eine dargestellt ist. Jede Handstütze g besteht aus einem stumpfwinklig
abgebogenen Brett, das sich bei aufrecht stehendem Mikroskop mit der Kante io auf
die das Mikroskop tragende Unterlage auflegt. Diese Kante io ist etwas breiter gehalten
als die mit dem Objekttisch verbundene Kante der Handstütze. Der Eckpunkt ii jeder
Kante io liegt auf der Achse des Drehzapfens 2. Zum Ausgleich des geringen Abstandes,
den die Achse des Drehzapfens 2 von der Unterlage hat, kann
man
zwischen den Kanten io und der Unterlage eine Zwischenlage, z. B. ein dem erwähnten
Abstand in seiner Stärke entsprechendes Brett oder eine entsprechende Formgebung
der Unterlage, vorsehen. Mit dieser Ausführung wird erreicht, daß die Handstützen
9 in jeder Stellung des Tubusarmes i ohne Hilfsstützen auf der Unterlage aufliegen,
so daß beim Gebrauch des Mikroskops kein Kippen desselben durch zu starken Druck
der Hand auf die Handstütze erfolgen kann. Zum Festlegen des Tubusarmes i bei geneigtem
Oberteil dient eine Festhaltevorrichtung, die aus einer an dem Halter 12 angelenkten
Öse 1q. besteht, in welche ein von dem Griff 15 beeinflußter Schraubbolzen eingreift.
Für die Öse 1q. muß im Fuß 3 genügend Spielraum vorhanden sein, damit sich die Öse
14 nach unten bewegen kann, wenn der Arm:[ aufrecht gestellt wird.
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Nach Abb. 2 besteht die Handstütze aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Teilen 16 und 17, von denen der Teil 17 einen Drehzapfen 18 besitzt, der sich in
den Objekttisch 8 einführen und durch einen Sehnappverschluß i9 festlegen läßt.
Bei dieser Ausführung legt sich in allen Stellungen des Tubusarmes die mit der das
Mikroskop tragenden Auflage in Berührung kommende Kante jeder Handstütze immer in
ihrer vollen Länge auf die Auflage auf.
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Dasselbe wird auch mit einer Ausführung gemäß Abb. 3 erreicht, bei
welcher die Handstütze 2o durch ein Kugelgelenk 2i mit dem Objekttisch 8 gekuppelt
ist. Die Kugel des Gelenks ist geschlitzt, um ein leichteres Einführen der Kugel
in ihre Lagerstelle zu ermöglichen.
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Die Ausführung nach Abb. q. zeigt eine mit dem Objekttisch 8 fest
verbundene Handstütze 22. Äuf dem stumpfwinklig abgebogenen Teil 22' der Handstütze
22 ist ein Gleitstück a3 verschieb- und drehbar gelagert. Die Feststellung der zueinander
einstellbaren Teile erfolgt mit Hilfe eines Hebels 2q., der um die Achse 25 drehbar
ist und eine z. B. aus Gummi bestehende Exzenterrolle 26 aufweist. Die mit der Unterlage,
auf welcher das Mikroskop steht, in Berührung kommende Kante des Gleitstückes 23
ist mit einem Gummipolster 27 ausgerüstet. Der Teil 22' kann auch scharnierartig
mit dem Teil : 2 in Verbindung stehen und eine Hilfsstütze darstellen. Bei dieser
Ausführung der Handstützen ist es nicht erforderlich, daß sich die Gelenkachse des
Tubusarmes dicht über der Unterlage des Mikroskopfußes befindet, so daß die in Abb.
q. dargestellte Ausführung auch für solche Mikroskope anwendbar ist, bei welchen
die Gelenkachse des Tubusarmes in der üblichen Weise am oberen Teil des Fußes des
Mikroskops liegt. Die Handstütze nach Abb. q. läßt sich besonders leicht verwenden,
da man bei der jeweiligen Kipplage des Tubusarmes nur das Gleitstück 23 entsprechend
einzustellen und festzustellen braucht.