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Senkrecht gelochter Binderstein Die Erfindung betrifft einen senkrecht
gelochten Binderstein zur Herstellung von Mauerwerk, dessen Schichten aus nebeneinänderliegenden
Reihen von Läufern und Bindern bestehen. Nach der Erfindung besitzt der Bindersteineinen
Quersteg mit einer der Stärke der Kopfwand entsprechenden ,Stärke, dessen Mittelachse
von einer Kopfseitenfläche einen Abstand besitzt, der gleich der Breite des Läufersteins
zusätzlich einer Mörtelfugenbreite und der halben Stärke der Kopfwand ist. Die Hohlräume
bilden eine ungerade Zahl von Längsreihen, die zur Steinlängsachse symmetrisch liegen,
und die Breite der Hohlräume der mittleren Längsreihe entspricht der Breite :einer
Mörtelfuge. Die Hohlräume und Steinwände der im Mauerkern liegenden Steinteile,
die durch die Längs seitenflächen des Steines und durch zu diesen parallel im Abstand
der halben Fugenbreite von der Steinlängsachse gelegte Schnittebenen seitlich begrenzt
werden, sind dabei so angeordnet, daß sie im Mauerwerkverband einander decken. In
dem im Mauerkern liegenden, von den beiden Längsseitenflächen des Steines seitlich
begrenzten Teil des Bindersteines sind ferner zweckmäßig sowohl nach der Längs-
als auch nach der Querrichtung symmetrisch liegende Hohlräume und Stege vorgesehen,
wobei die außer dem Querhauptsteg vorhandenen Querstege einander gleiche Stärke
haben. Sämtliche Längs-und Querstege des Bindersteines sind ferner zweckmäßig gleich
stark ausgebildet. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Bindersteines wird
insbesondere bei gleichzeitiger Vermauerung von hochkantgestellten Reichsnormalziegeln
als Läufer in derselben Steinschicht die Herstellung -eines Hohlsteinmauerwerks
hoher Tragfähigkeit von geringer Dicke, das auch für untere Stockwerke geeignet
erscheint, ermöglicht, so daß infolge Verringerung der Mauermasse der Kostenaufwand
herabgesetzt wird. Es wird weiterhin der für die Druckfestigkeit wesentliche Vorteil
erreicht, daß im Mauerkern bei den vermauerten Steinen stets Steg auf Steg und Hohlraum
auf Hohlraum zu liegen kommen. Mit dem neuen Binderstein ist eine Nutzungsfläche
von etwa 750/0 im Vergleich zum Vollziegelmauerwerk in dem Falle erreichbar, daß
der durch den Hauptquersteg begrenzte kleinere Steinteil stets über den Läufer zu
liegen kommt. Mit dem neuen Stein kann -ein wirtschaftliches Mauerwerk von etwa
3o crn. Gesamtstärke errichtet werden, das auch bei diesem Stärkemaß erfahrungsgemäß
genügend Wärmeschutz selbst an der Nordseite nördlich oder östlich gelegener Gebäude
bietet.
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In den Abbildungen der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und die Art seiner Verlegung im Mauerwerk erläutert sowie das mit ihm
herzustellende Mauerwerk beispielsweise gezeigt.
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Die Abb. i zeigt den erfindungsgemäß ausgebildeten Stein in der Aufsicht.
Die
Abb. 2 bis ¢ stellen zwei übereinanderliegende Schichten des Mauerwerks dar, und
zwar ist in der Abb.,-> die-untere Steinschicht in gestrichelten Linien dargestellt,
während die Abb.3 die obere Steinschicht und die Abb. q. die darunterlIegende Steinschicht
in der Aufsicht zeigen.
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Die Abb. 5 zeigt die Lage der Bindersteine in zwei übereinanderliege
nden Schichten in größerem Maßstabe.
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Die Abb. 6 und 7 zeigen in schematischer Darstellung die im Mauerkern
übereinanderliegenden Teile des Bindersteines.
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Der Binderstein i ist mit einem Quersteg 6 versehen, der die gleiche
Stärke wie die an der Kopfseite des Steines liegende Außenwand '3 besitzt. Die Mittelachse
c-c dieses Quersteges hat von einer Kopfseitenfläche einen Abstand 8, der gleich
der Breite des Läufersteines zuzüglich .einer Mörtelfugenbreite und der halben Stärke
der Kopfwand 3 ist. Die Hohlräume-des Steines sind in einer ungeraden Zahl von Längsreihen
angeordnet, die symmetrisch zur Längsachse g-h des Steines liegen. Die Breite 15
der Hohlräume der mittleren Längsreihe ist gleich der Breite einer Mörtelfuge. Mit
x sind diejenigen sich von der Kopfseite bis zur Innenwandung J des Quersteges 6
erstreckenden Teile des Steines bezeichnet, die bei der Vermauerung in dem zwischen
den Läufersteinen liegenden Mauerkern k (Abb. 2) zu liegen kommen. Die Teile x sind
je durch eine Längsseitenfläche s und durch eine gedachte Schnittebene S, die parallel
zur Längsseitenfläche s im Abstand einer halben Fugenbreite von der Steinlängsachse
g-It gelegt ist, seitlich begrenzt (Abb. 2 und 6). Die Hohlräume, Außenwände und
Innenstege dieser Teile x des Steines sind so angeordnet, daß sie im Mauerwerk einander
decken (Abb. 5). Mit y ist derjenige von der Kopfseite bis zur Innenwandung J des
Quersteges 6 reichende, im Mauerwerk k liegende Teil des Steines bezeichnet, der
von den beiden Längsseitenflächen s seitlich begrenzt wird (Abb.2 und 7). Dieser
Teil y des Steines hat in der dargestellten Form sowohl nach der Längsrichtung als
auch nach der Querrichtung symmetrisch liegende Hohlräume und Stege q., 5, 3a. Die
Querstege ¢, 5 b@esitzen untereinander gleiche Stärken. Sämtliche Längs- und Querstege
des Steines können insbesondere mit Rücksicht auf die Herstellung und Rissesicherheit
des Steines durchweg gleiche Stärke erhalten. Die Verma.uerung der erfindungsgemäß
ausgebildeten Bindersteine ist aus den Abb. 2 bis 5 ersichtlich. Jede Steinschicht
besteht aus Bindersteinen i und Läufersteinen 2. Als Läufersteine werden bei dem
in der Zeichnung dargestellten Mauerwerk hochkantgestellte volle Reichsnormalziegel
verwendet. Mit z ist der vom Quersteg 6 begrenzte Teil des Bindersteines bezeichnet,
der im Mauerwerk über oder unter den Läufersteinen 2 liegt (in den Abb. 6 und 7
mit strichpunktierten Linien schraffiert).
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Außenwangen und Innenstege ergibt
unter Verwendung von überall zur Verfügung stehenden Normalformatbausteinen ,eine
nahezu restlose Ausnutzung aller Außenwände und Innenstege des gelochten Bindersteines
innerhalb jeder Schicht des Mauerwerks.
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Die senkrechten Stoßfugen leiten auch im Querverband einer Mauer bei
zunehmender Belastung zuerst den Riß und dann den Bruch des Mauerwerks ein, und
somit muß über dieser Stelle im Mauerwerk so viel als möglich durchgehendes Steinmaterialliegen.
Auch dieser Forderung ist durch die beschriebene Ausbildung des Bindersteines und
den dargestellten Mauerverband in günstiger 'Weise Rechnung getragen, wie aus den
Abbildungen ersichtlich ist.
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An Stelle der hochkantgestellten Reichsnormalziegel können auch ohne
weiteres Voll-oder Hohlsteine beliebiger Breite verwendet werden. Die Abmessungen
ersteines, insbesondere die Länge, Breite und Höhe, sind im übrigen beliebig. Die
Abmessungen des aus der Zeichnung ersichtlichen, von dem Quersteg 6 begrenzten Steinteiles
z können den Abmessungen und der Stärke anderer zu verwendender Läufersteine angepaßt
werden. Die Grundfläche des in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels
des Bindersteins hat die Abmessungen 22 cm X 11,8 cm.