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Drehbühne für astronomische Instrumente Die Erfindung betrifft eine
Drehbühne für astronomische.Instrumente mit einer an Führungssäulen mittels eines
Führungswagens heb-und senkbaren Beobachtungsplattform.
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Bewegliche Beobachtungsbühnen für astronomische Instrumente sind bekannt.
Bei diesen Vorrichtungen ist aber die Beobachtungsplattform an lotrechten Führungssäulen
mittels eines Führungswagens heb- und senkbar. Diese Vorrichtungen haben den Nachteil,
daß der Beobachter beim Schwenken des Fernrohres in lotrechter Ebene und dem damit
notwendigen Heben oder Senken" der Plattform ständig seinen Platz wechseln muß.
Dies ist deswegen erforderlich, weil die Beobachtungsplattform sich in der lotrechten
Geraden bewegt, während das Okular des Fernrohres einen Kreisbogen beschreibt, so
daß sich der Abstand zwischen Okular und Plattform beständig ändert.
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Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die
heb- und senkbare Beobachtungsplattform, die an dem Führungswagen mittels Zahnradbögen
mit dem Halbmesser y und dem Antrieb um eine waagerechte Achse in lotrechter Ebene
schwenkbar ist, an zwei nach einem Kreis mit der Fernrohrdrehachse als Mittelpunkt
gekrümmten Führungssäulen mit dem Halbmesser R selbsttätig in waagerechter Stellung
dadurch gehalten wird, daß die Antriebsgeschwindigkeit des Antriebs zum Heben und
Senken und die Antriebsgeschwindigkeit des Antriebs zum Schwenken der Beobachtungsplattform
im Verhältnis R:r steht.
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Durch diese Anordnung bewegt sich die Plattform beim Heben und Senken
auf einem Kreisbogen, der konzentrisch. zu dem vom Okularende beschriebenen Kreisbogen
verläuft. Ein Wechseln des Standortes für den auf der Plattform befindlichen Beobachter
ist somit nicht mehr erforderlich. Da aber die Führungssäulen gekrümmt sind, muß
eine Vorrichtung vorgesehen werden, die die Plattform ständig in der Waagerechten
erhält. Zu diesem Zweck muß die Beobachtungsplattform am Führungswagen in lotrechter
Ebene schwenkbar sein. Die waagerechte Einstellung erfolgt durch ein Zahnradgetriebe,
das mit einem Zahnradbogen der Beobachtungsplattform in Eingriff steht. Der Antrieb
zum Heben und Senken des Führungswagens und zum Schwenken der Beobachtungsplattform
erfolgt durch ein gemeinsames Getriebe, das von einem auf den Führungswagen gelagerten
Motor angetrieben wird. Da der Kreisbogen der Führungssäulen einen größeren Halbmesser
aufweist als der des Zahnradbogens zum Schwenken der Plattform, müssen die den Führungswagen
antreibenden Zahnräder zu den Zahnrädern, die den Zahnradbogen der Plattform antreiben,
im Verhältnis des Halbmessers der Führungssäulen zum Halbmesser des Zahnradbogens
der Plattform stehen. Auf der in lotrechter Ebene heb- und senkbaren Plattform ist
eine weitere Plattform mittels Handrad in
waagerechter Ebene schwenkbar
gelagert. Leitern an den Führungssäulen dienen zum Besteigen und Verlassen der Beobachtungsplattform.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen lotrechten Schnitt durch die Drehbühne
und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Drehbühne. Die Fig. 3 zeigt schematisch die geometrischen
Verhältnisse, die zwischen den Radien R, y bestehen.
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Die Fig. q. und 5 zeigen eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf
den Antrieb zum Heben und Senken der Beobachtungsplattform.
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Die Fig. 6 *und 7 zeigen in Seitenansicht und Draufsicht auf die Lagerung
den Antrieb für die Schwenkung der Beobachtungsplattform in waagerechter Ebene.
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Der halbkreisförmige Unterwagen =läuft mit drei gekehlten Rädern 2
auf der kreisförmigen Schienenbahn 3. Außerdem sind drei Tragräder q. angeordnet,
von denen eines von einem nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Auf diesem
Unterwagen i sind zwei nach einem Kreis mit der Fernrohrdrehachse A als Mittelpunkt
gekrümmte Führungssäulen 5 mit dem Radius R befestigt, die im wesentlichen T-förmiges
Profil haben und mit Verzahnung 6 versehen sind.
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Ein Führungswagen 7 ist mit Führungs- und Spannscheiben 8 an den Führungssäulen
5 heb-und senkbar geführt.
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Der Antrieb erfolgt durch einen im Führungswagen 7 gelagerten, nicht
dargestellten Motor, der auf zwei auf gemeinsamer Welle 25 sitzende Zahnräder 16
einwirkt. Mit diesen Zahnrädern 16 stehen die auf gemeinsamer, imFührungswagen7
gelagerter Welle g sitzenden Zahnräder =o, ioa in. Eingriff, die mit der Verzahnung
6 der Führungssäulen 5 im Eingriff stehen.
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An dem Führungswagen 7 ist um die durchgehende Achse =i die Beobachtungsplattform
i2 in. lotrechter Ebene drehbar gelagert. Die Achse =i verläuft dicht an dem inneren
Umfang der gekrümmten Führungssäulen 5. An der Beobachtungsplattform 12 sind zwei
Zahnradbögen 13 mit dem Radius y befestigt, deren Mittelpunkt die Schwenkachse =i
der Beobachtungsplattform i2 ist. Mit den Zahnradbögen 13 stehen die obenerwähnten,
auf der gemeinsamen Achse 25 gelagerten Zahnräder x6 in Eingriff, die von einem
nicht dargestellten, im Führungswagen 7 gelagerten Antriebsmotor angetrieben werden.
Das Heben und Senken des Führungswagens 7 und das Schwenken der an dem Führungswagen
7 drehbar gelagerten Beobachtungsplattform 12 erfolgt also von dem gemeinsamen,
nicht gezeichneten Motor aus, und zwar über die Zahnräder =o, ioa bzw. i6. Da aber
die Führungsbahnen des Führungswagens 7, nämlich die Führungssäulen 5, nicht lotrecht
sind, sondern nach dem Radius R gekrümmt sind, so würde, falls die Zahnräder =o,
ioa und 16 die gleiche Übersetzung aufweisen, beim Heben und Senken des Führungswagens
7 die Plattform ihre Neigung gegen die Waagerechte ständig verändern. Dies ist aber
nicht möglich, da auf der Beobachtungsplattform 12. der Sitz des Beobachters sich
befindet. Um diesen Mißstand zu beseitigen, d. h. um die Plattform ständig, und
zwar selbsttätig, in der Waagerechten zu halten, rriuß das Verhältnis der Zähne
der Zahnräder 16 zu den Zähnen der Zahnräder 15 im Verhältnis R : y stehen. Die
geometrische Darstellung in Fig. 3 zeigt, daß die Plattform beständig horizontal
bleibt. Denn der Bogenzuwachs b-b' des Zahnradbogens 13 mit dem Radius y beim Heben
der Plattform i2 von der Stellung B-a nach der Stellung B'-a, steht zu dem Bogenstück
B, B' der Führungssäulen 5 mit dem Radius R im Verhältnis R:-r. In diesem
Falle ist der Zuwachswinkel ß (B' b-B' b') gleich dem Zentriwinkel
ßa (0 B-0 B'),
d. h. die Tangenten B-b und B'-b' stehen auf den Schenkeln0-B
und 0-B' des Zentriwinkels ßa senkrecht. Dieselben Verhältnisse müssen bei
den Antriebszahnrädern zo, ioa und 16 vorliegen. Dies kann man entweder durch die
Anordnung der Zahnradien oder der Zahnradteilung im Verhältnis R : y erreichen.
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Auf der Beobachtungsplattform i2 befindet sich eine weitere Plattform
18 (Fig. 6), die zweckmäßig auf einem Kugellager i9 gelagert ist und durch ein Handrad
2o vom Beobachter der Plattform 18 aus einer geeigneten Transmission 21 (Fig. 7)
beliebig eingestellt werden kann.
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Leitern oder Treppen 17 an den Führungssäulen 5 dienen zum Betreten
und Verlassen der in jeder Höhenlage sich befindlichen Plattform 12.