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Antriebseinrichtung für Vorspinn-, Spinn- und Zwirnmaschinen mit durch
Schraübenräderangetriebenen Spindeln Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der
den Gegenstand des Patents 538 i6¢ bildenden Antriebseinrichtung für Vorspinn-,
Spinn- und Zwirnmaschinen mit durch Schraubenräder angetriebenen Spinden, bei welcher
zum Antrieb der sich längs der Maschine erstreckenden Spindelantriebswelle, ferner
des Streck- bzw. Lieferwerkes sowie der Heb- und Senkvorrichtung für die Ring-bzw.
Spindelbank eine im Hauptschild angeordnete senkrechte Welle dient.
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Nach dem Hauptpatent ist die senkrechte Welle am oberen Ende fest
gelagert, und das Getriebe der heb- und senkbaren Spindelbank gleitet mit seinem
Antriebsrad auf der senkrechten Welle auf und ab. Da das ganze Getriebe einer sorgfältigen
Schmierung bedarf, so treten an der senkrechten Welle beim Auf- und Abwärtsgehen
erhebliche Schmiermittelmengen aus, auf denen sich der Spinnstaub absetzt, der damit
eine erhebliche Beeinträchtigung der Bewegung der senkrechten Welle bewirkt. Hinzu
kommt, daß das Wechselgetriebe am oberen Ende der senkrechten Welle nur einen Geschwindigkeitswechsel
während des Stillstandes gestattet und daß das Getriebe zum Antrieb des Streck-bzw.
Lieferwerkes von der senkrechten Welle durchdrungen werden mußte, was ebenfalls
zu starkem Schmiermittelaustritt führt. Ein weiterer Mangel besteht darin, daß beim
Ändern der Drehrichtung der Spindeln die Drehrichtung der senkrechten Welle und
des Motors umgekehrt werden mußte, wodurch ein Ändern der Drehrichtung des Streck-
und Lieferwerkes bedingt wurde.
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Die vorliegende Erfindung will alle diese Mängel dadurch vermeiden,
daß eine in ortsfesten Lagern drehbare senkrechte Hohlwelle für den Antrieb des
Streck- bzw. Lieferwerkes und eine in dieser axial verschiebbare, in einem Lager
der auf und ab gehenden Spindelbank abgestützte Vollwelle für den Antrieb der Spindelantriebswelle
sowie der Heb- und Senkvorrichtung für die Spindelbank vorgesehen ist.
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Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die senkrechte Vollwelle nicht
mehr mit dem
Schmiermittel des Wechselgetriebes, des Spindelbankgetriebes-.ünd
des Getriebes für den Streckwerkantrieb in unmittelbare Berührung kommt, so-daß-die
senkrechte Voll= welle das Schmiermittel nicht mehr nadm; außen fördern kann. Ferner
wird dadurc2,; daß zwischen dem Wechselgetriebe lind der' senkrechten Vollwelle
eine gewisse Beweglichkeit in der Querrichtung geschaffen ist, ein Ecken und Verbiegen
der senkrechten Welle weitgehendst vermieden. -Auf der Zeichnung ist eine Aüsführungs.
form der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Stirnansicht des Hauptschildes
einer Spinnmaschine nach der- Erfindung,. Fig.2 einen senkrechten Schnitt durch
das Wechselgetriebe, Fig. 3 eine Stirnansicht des Wechselgetriebes, Fig. 4 einen
Schnitt nach - Linie A-A der Fig. 2 und Fig. 5 einen Schnitt nach Linie B-B der
Fig. 2. ' Auf dem Hauptschild i der Vorspinn-, Spinn- oder Zwirnmaschine ist der
Vertikalmotor 2 zum Antrieb der Maschine angeordnet. Der Motor 2 treibt mittels
der Welle 3 ein Wechselgetriebe 4 an, das gleichzeitig auch die Wechselräder 26
und 27 des Streck-bzw. Lieferwerkes antreibt. Von dem Getriebe 4 führt eine senkrechte
Welle 45 zum Antriebsgetriebe 6 der Spindelbank, das gleichzeitig den Antrieb zum
Heben und Senken der Spindelbank enthält.
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Das Wechselgetriebe befindet sich gemäß Fig. 2 bis 5 in dem Gehäuse
7, das am Hauptschild i angeschraubt und nach vorn durch eine Deckplatte 8 abgeschlossen
ist. In dem Gehäuse 7 ist in Rollenlagern 9 die vom Motor 2 angetriebene senkrechte
Welle 3 gelagert, deren Axialdruck von einem Drucklager i o aufgenommen wird. Auf
dem mittleren, mit Federnuten versehenen Teil der Welle 3 sind zwei Zahnradgruppen
i 1, 12 und 13, 14 gegen Drehung gesichert verschiebbar angeordnet, die mit Zahnkränzen
15, 16, 17 und 18 in Eingriff gebracht werden können. Die Zahnkränze i 5 bis i 8
sind auf einer ebenfalls in zwei Rollenlagern 2o gelagerten Hohlwelle i9 angeordnet,
deren Axialschub von einem Drucklager 21 aufgenommen wird.. Die Hohlwelle i9 geht
durch eine Mittelwand 22 des Gehäuses 7 und trägt im unteren Teil eine Schneckenverzahnung
i3, die in ein Schneckenrad 24 eingreift, dessen Welle 25 mittels der Wechselräder
26 und 27 die Hauptantriebswelle 28 des Streck- bzw. Lieferwerkes antreibt. A_ m
unteren Ende ist die Hohlwelle i9 durch eine Kappe 29 und Dichtungsringe 3o öldicht
in der unteren Wand des Gehäuses 7 geführt. Nach oben sind die Lager 9 und 20 durch
eine Platte 31
abgedeckt.
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,I-.'#.. Die Zahnrädergruppen 11, 12 und 13, 14. nnen durch je einen
Gabelblock 32 ver-#`Iäben werden, der auf Stangen 33 parallel 'tn`-Achse 3 gleiten
kann. jeder Gabelblock besitzt eine waagerechte Nut 34, in welche ein Kurbelzapfen
35 einer Welle 36 eingreifen kann. Auf dem äußeren Ende der Wellen 36 ist je eine
Scheibe 37 befestigt, die einen Handgriff 38 mit Schnappstift 39 trägt, der in drei
verschiedene Öffnungen 40 der Gleitfläche 4i einschnappen kann. Die Scheiben 37
besitzen einen etwas größeren Durchmesser, als der Abstand der Wellen 36 beträgt.
Jede dieser Scheiben 37 besitzt eine kreisförmige Aussparung 42, in welche die benachbarte
Scheibe eintreten kann. Es läßt sich also jede der Scheiben 37 nur dann drehen,
wenn ihr die Aussparung 42 der anderen Scheibe 37 gegenübersteht.
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Die Hohlwelle i9 besitzt am unteren Ende eine Anzahl Federn 43, die
in Nuten 44 der senkrechten Welle 45 eingreifen. Im oberen Teil ist die Hohlwelle
i9 so weit ausgebohrt, daß die Welle 45 mit erheblichem Spiel in derselben auf und
ab gleiten kann.
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Die senkrechte Welle 45 trägt am unteren Ende zwei Kegelräder 46 und
47 und läuft mittels Rollenlagern 48 in einem Hohlkörper 49, der in dem Gehäuseansatz
50 verstellt werden kann. Die Kegelräder 46 und 47 können nach Bedarf mit
einem Kegelrad 51
in Eingriff gebracht werden, das mittels der Welle 52 die
Antriebswelle der Spindeln treibt. Der Hohlkörper 49 umfaßt die Kegelräder 46 und
47 derart, daß er nach Lösen einer Riegelschraube 53 durch Verschieben der Welle
45 verstellt werden kann, um entweder' das Kegelrad 46 oder das Kegelrad
47 mit dem Kegelrad 5 i in Eingriff zu bringen. Nach vollzogener Einstellung wird
die Riegelschraube 53 wieder eingesetzt, so daß nunmehr die Welle 45. an allen Bewegungen
des mit der Spindelbank verbundenen Getriebes teilnehmen kann.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende: In der Darstellung gemäß
Fig.2 ist das Rad 13 mit dem Zahnkranz 17 in Eingriff gebracht. Durch Drehen der
unteren Scheibe 37 um i8o° kann das Zahnrad 14 mit dem Zahnkranz 18 in Eingriff
gebracht werden. In der Mittelstellung der unteren Scheibe 37 bei waagerecht stehendem
Kurbelzapfen sind die beiden Zahnräder 13 und 14 außer Eingriff, und die Aussparung
42 der unteren Scheibe befindet sich gegenüber der oberen Scheibe 37. Diese kann
nunmehr nach Belieben rechts oder links um 9o° gedreht
werden, um
die Zahnräder i i bzw. 12 mit den Zahnkränzen 15 bzw. 16 in Eingriff
zu bringen. In der Mittelstellung sind beide Zahnräder i i und 12 außer Eingriff
mit ihren zugehörigen Zahnkränzen. Das übersetzungsverhältnis zwischen den Zahnrädern
11, 12, 13, 14 und 15, 16, 17, 18 ist verschieden, so daß man mit dem Getriebe
vier verschiedene Geschwindigkeiten erreichen kann. Zweckmäßig besitzt der Motor
drei oder mehr genau einregelbare Geschwindigkeiten, so daß man die Drehzahl der
Spindeln und damit zwangsläufig die aller von ihr abhängigen Antriebsteile gleichzeitig
ändern kann.
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Zum Ändern der Drehrichtung der Spindeln ist es nur nötig, die senkrechte
Welle 45 mit ihren Kegelrädern 46 und 47 im Gehäuse 6 zu verschieben. Es laufen
alle Teile in der gleichen Drehrichtung weiter, nur die Spindeln haben die Drehrichtung
geändert. Infolgedessen kann man die Spinnmaschine mit einem nicht umsteuerbaren
Motor antreiben, wodurch ihr Antrieb wesentlich vereinfacht und sicherer gemacht
wird.