DE591280C - Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydfarben unter gleichzeitiger Gewinnung von Zinksulfatloesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydfarben unter gleichzeitiger Gewinnung von ZinksulfatloesungenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydfarben unter gleichzeitiger Gewinnung von Zinksulfatlösungen In der Fachliteratur sind zahlreiche Verfahren beschrieben, welche zum Ziel haben, zinkhaltige Kiesabbrände in der Weise zu verarbeiten, daß sowohl das Zink in Form von Zinksulfat als auch das Eisen als Eisenoxyd für Verwendung als Körperfarbe nutzbar gemacht werden kann.
- Nach diesen bekannten Verfahren wird in der Regel so vorgegangen, daß man derartige Kiesabbrände mit Schwefelsäure von etwa 5° Be behandelt, die zur Trockne gebrachte Masse alsdann so stark glüht, daß gebildetes Eisensulfat wieder zersetzt wird, während das entstandene Zinksulfät urzersetzt bleibt, so daß letzteres gelaugt werden kann, während ein verhältnismäßig reines Eisenoxyd zurückbleibt. Da aber ein nach diesem Verfahren gewonnenes Eisenoxyd noch die gesamten unlöslichen, ursprünglich im Schwefelkies vorhandenen Verunreinigungen sogar in angereicherter Form enthält, so ist dieses Produkt von minderer Qualität. Daher wird nach einem anderen Verfahren das Zink und Eisen zuerst in die Sulfate übergeführt, eine Filtrieroperation eingeschoben, um Verunreinigungen abzuscheiden, und erst dann durch Glühen die thermische Trennung von Zinksulfat und Eisenoxyd vorgenommen.
- Auch nach vorliegender Erfindung werden zinkhaltige Abbrände nach vorangegangener Mahlung mit Schwefelsäure von 5o bis 6o° B6 behandelt, worauf die entstandene feste Salzmasse in einem Muffel- oder Flammofen in oxydierender Atmosphäre bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungspunkte von Zinksulfat und Eisensulfat, z. B. unterhalb ¢50° C, erhitzt wird. Dabei bilden sich Zinksulfat und Eisensulfat. Die Reaktionsmasse wird nun ausgelaugt und der Rückstand abfiltriert. Die Zinksulfat und Eisensulfat enthaltende Lösung wird nun in bekannter Weise durch Zinkoxyd oder Zinkcaxbonat gefällt. Man erhält einen Niederschlag von Eisenhydroxyd und eine eisenfreie Lösung von Zinksulfat. Letztere wird anderen Verwendungszwecken, z. B. der Herstellung von Lithopone, zugeführt.
- Verhältnismäßig geringe Temperaturen genügen bereits, um das so gewonnene Eisenhydroxyd in sehr feuriges Eisenoxydrot von ausgezeichneten Eigenschaften zu verwandeln. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren erhält man bereits bei Anwendung von Temperaturen von q.oo bis 5oo° C völlig säurefreie Eisenoxydrote, welche in ihren maltechnischen und sonstigen Eigenschaften wertvoller und von höherem Handelswert sind. Die nach den bisher gebräuchlichen Verfahren hergestellten Eisenoxydrote enthalten in der Regel noch geringe Säurereste, welche beispielsweise ihre Verwendung als Rostschutzfarben in Frage stellen, so daß besondere Maßnahmen notwendig sind, die Säurereste zu beseitigen. je nach Glühgrad und Glühdauer kann man nach dem vorliegenden Verfahren Eisenoxydrote in verschiedenen Schattierungen :erhalten, welche zwischen sattem Gelbrot und leuchtendem Blaurot variieren.
- Das Wesen vorliegender Erfindung besteht in der Kombination der beschriebenen Maßnahmen, durch welche einerseits in wirtschaftlicher Weise zinkhaltige Abbrände auf Zinksulfat und Eisenoxydrot verarbeitet, andererseits Eisenoxydrote von großer Weichheit des Korns, enormer Deckkraft und von verschiedenen feurigen Nuancen gewonnen werden können, die ohne weiteres säurefrei anfallen. Ein großer Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren, nach welchen die sulfatisierten Abbrände so stark geglüht werden, daß die am. Eisen gebundene Schwefelsäure als Schwefeltrioxyd oder Schwefeldioxyd entweichen muß, liegt besonders darin, daß verhältnismäßig gelinde Temperaturen genügen, um die schönen und feurigen Eisenrotfarben zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß es nach vorliegender Erfindung nicht nötig ist, die erwähnten Gase in einer besonderen Apparatur wieder aufzufangen und zu verarbeiten, sondern daß die gesamte am Anfang des Prozesses vorhandene Schwefelsäure als Zinksulfat erhalten wird und beispielsweise in der Lithoponeherstellung restlos verwertet werden kann. Beispiel i oo kg .eines l<iesabbrandes, welcher 45% Fe und lo% Zn enthält, werden nach vorangegangener Feinmahlung mit I75 kg Schwefelsäure von 6o° B6 angemaischt. Nachdem Ydie Masse erstarrt ist, wird sie in einem Muffel-oder Flammofen bei oxydiereider Atmosphäre 2 bis 3 Stunden nur so hocherhitzt, daß keine Dämpfe von Schwefelsäure entweichen. Es genügen Temperaturen von Zoo bis 300°C. Die calcinierte Masse enthält nun q.,8% Zn und 2i % Fe. Davon sind q.,5% Zn und 19, I % Fe wasserlöslich. Die Reaktionsmasse wird nun mit Wasser ausgerührt und filtriert. Die Lösung wird alsdann mit einer Aufschlämmung von Zinkoxyd, welche man zweckmäßig über ein Naßsieb führt, behandelt, bis alles Eisen aus der Lösung ausgefällt ist. Das Eisenhydroxyd wird nun abMtriert, gewaschen und getrocknet. Alsdann wird dasselbe bei etwa 5oo° C 2 Stunden lang in einem Muffel- oder Flammofen bei oxydierender Atmosphäre geglüht. Man erhält nach dem Abkühlen ein leuchtendes sattes Eisenoxydrot von guter Weichheit, hervorragender Deckkraft und feurigem Farbton.
- Die von * der Ausfällung des Eisenhydroxyds zurückgebliebene Zinksulfatlösung wird auf Lithopone weiterverarbeitet.
Claims (1)
- PATPNTANSPRUCI3: Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydfarben unter gleichzeitiger Gewinnung von Zinksulfatlösungen, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Maßnahmen: i. die mit Schwefelsäure versetzten zinkhaltigen Kiesabbrände werden bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungspunkte von Zinksulfat und Eisensulfat calciniert; 2. die löslichen Sulfate werden mit Wasser ausgelaugt und alsdann das Eisen aus der Lösung durch Zusatz von Zinkoxyd oder Zinkcarbonat ausgefällt; 3. der erhaltene Niederschlag wird bei Temperaturen von 4.oo bis 5oo° C geglüht.
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