DE59120C - Mechanischer Laugeapparat, insbesondere für feinschlammige Erzpulver - Google Patents
Mechanischer Laugeapparat, insbesondere für feinschlammige ErzpulverInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der auf beiliegenden Zeichnungen dargestellte Apparat bezweckt, durch rein mechanische
Arbeit ein continuirliches, vollständiges Auslaugen von Feinerz (z. B. zink-, kupfer-, nickelhaltiger
Erze) zu ermöglichen, und ersetzt in diesem Falle die bisher gebräuchlichen, in sehr
grofser . Anzahl erforderlichen Saugekästen, welche aufserdem viel Arbeitskraft und Zeit für
die Laugung erfordern.
Das Wesentliche des neuen Laugeapparates ist die Anwendung eines Etagenrührsystems für
feinschlammiges, in einer Flüssigkeit aufgeschlämmtes Erzpulver, das bisher nur äufserst
schwierig einer Laugung unterzogen werden konnte, und wirkt der Apparat derart continuirlich,
dafs das Erz in einem cylindrischen Etagenapparat von oben nach abwärts befördert
und unten selbstthätig ausgebracht wird, während von unten nach aufwärts ein Wasserstrom
dem Erz entgegengeführt wird und oben als gleichmä'fsig starke Lauge beliebiger Concentration
abfliefst.
Der nach der Zeichnung in Eisen ausgeführte Apparat besteht aus einem cylindrischen
Mantel m von dem jedesmaligen Zweck entsprechender Höhe, ist oben durch einen Deckel η
wasserdicht abgeschlossen und ruht unten durch Vermittelung eines Gufsringstückes auf vier
Säulen. Zwischen den letzteren, an dem Gufsring befestigt, ist ein trogartiger Behälter t
angebracht, welcher in seinem tiefsten Punkte eine horizontale Transportschnecke e enthält,
die an der einen Seite ihrer Achse nach aufsen offen ist, zur Ausbringung des Erzschlämmes.
Mitten durch den cylindrischen Apparat und den oberen Abschlufsdeckel führt eine verticale
Achse w, welche unten ihr Lager in einem'
Bügelkreuz k hat, welches ebenfalls auf dem Ringstück ruht. ■ Die Achse trägt auf ihrer
ganzen Länge innerhalb des Apparates, den Etagenabständen entsprechend, Rührarme d,
welche mit Fortschaufelungs- und Rührflügeln in Form, von Bürsten (z. B. Stahlbürsten) versehen
sind. Die Schaufeln bezw. Bürsten gleiten nun bei der Rotation der Achse, welche
ihren Antrieb oben hat, dicht auf den einzelnen Etagenplatten her und führen bei gleichzeitiger
Zertheilung des Erzschlammes die Erztheilchen auf denselben stetig weiter. Die Etagenplatten b
bestehen aus zwei Hälften und bilden kreisrunde Scheiben (Schnitt f-w), welche auf entsprechenden
Widerlagern an der Innenseite des Mantels aufruhen. Diese Platten sind dem auszulaugenden
Material entsprechend auf der ganzen Fläche mit mehr oder weniger kleinen Löchern versehen und tragen abwechselnd am
Rande oder in der Mitte rund um die Achse einen gröfseren Ausschnitt c. Die Platten,
deren Anzahl sich nach der Beschaffenheit des auszulaugenden Materials richtet, sind in der
Reihenfolge. mit ihren Oeffnungen gegen einander verstellt, so dafs senkrecht unter den
Oeffnungen der einen ein Flächenstück der nächstfolgenden Platte liegt.
Oben im Abschlufsdeckel befindet sich der Einfülltrichter α für das Erzklein und enthält
zu dem Zwecke ebenfalls eine Transportschnecke, deren Antrieb, mit der unteren durch Riemen
verbunden ist, um einen gleichmäfsigen Gang für das Ein- und Ausbringen des Erzes zu erzielen.
Aufserdem befindet sich oben im Deckel eine Oeffhung h mit Rohranschlufs zum Ab-
flufs der Lauge, und ist der innere, unmittelbar : vor dieser Oeffnung befindliche Raum durch
ein Filtersieb s von der. übrigen Flüssigkeit getrennt.
Das zur Auslaugung dienende Wasser wird, genügend vorgewärmt, unten durch ein Rohr g
eingedrückt. Im Innern des Apparates ist. dies. Rohr zu einem in sich geschlossenen Kreise:
gebogen und enthält an seiner unteren Seite gleichförmig vertheilt feinere Löcher, welche
das Austreten des Wassers gestatten. Bei der obersten Platte, welche gleichsam als Scheideplatte dient, ist nur die eine, direct unter dem
Abflufsrohr befindliche Hälfte mit feinen Oeffnungen versehen, während die andere Hälfte
ohne Löcher ist und dadurch verhindert, dafs das durch den Trichter einfallende Erz sich
sofort der obersten FlUssigkeitsschicht mittheilt.
Bei Inbetriebsetzung des Apparates wird zu-, nächst unten über der Transportschnecke eine
bis etwa zum ·. Gufsring reichende Schicht von Erzklein aufgeschüttet, dann der Apparat mit
Wasser gefüllt und nun das zu laugende Erz nach genügender Zerkleinerung vermittelst eines
Transportapparates in den Trichter gebracht, worauf die Laugung durch Oeffnung des Reductiorisventils
f ihren Anfang nimmt. Das Erz fällt unter der oberen Scheideplatte in die
Flüssigkeit ein, vertheilt sich darin und gelangt vermöge der specifischen Schwere auf die erste
Etage. Die feinsten Theilchen treten zum Theil direct durch die in den Platten befindlichen
kleinen Löcher hindurch, machen aber nur langsam ihre Abwärtsbewegung, so dafs die
auf den Platten liegenden gröberen und mehr zusammenhaftenden Erzpartien, nachdem sie
mehrere Male durch die Schaufeln rund geführt und dann durch die gröfseren Ausschnitte
auf die nächst untere Platte gelangen, ziemlich gleichzeitig mit den feineren Theilchen niedergehen
und auf der nächst tieferen Etage denselben Vorgang nur in umgekehrter Bewegungsrichtung
wiederholen, indem einmal das Material von der Peripherie nach' der Achse und dann
wiederum von der Achse nach der Peripherie geführt wird, wie die Pfeile andeuten. Auf
diese Weise giebt in der durch die Rührarme bewegten Flüssigkeit das fein gepulverte Erz bei
seiner continuirlichen Abwärtsbewegung dem aufsteigenden Wasserstrom ziemlich rasch seine
löslichen Bestandtheile ab und passirt unten noch die ganz frisch eintretende reine Wasserschicht,
um sich dann, vollständig entlaugt, in dem ■ trogartigen Raum über der Schnecke als
eine für Wasser und Lauge undurchlässige dichte Schicht abzulagern. Durch den eigenen
Druck der Wassersäule innerhalb des Apparates wird dieses abgelagerte Erzklein ziemlich trocken
in die Schnecke geprefst, welche es continuirlich nach aufsen abführt, um zur weiteren Behandlung
zu gelangen. Durch einfache und leichte Regulirung des Zu- und Abflusses läfst
sich die Concentration der Lauge beliebig einstellen und ist bei diesem Apparat ein weiterer,
ganz besonderer Vortheil, dafs man keine verdünnten Nachlaugen erhält, und Reservoire zu
dem.Zweck überflüssig sind. Ebenso kann die Lauge oben durch das Filtersieb direct völlig
klar austreten und braucht daher nicht erst durch Klärbassins von aufgeschlämmten Theilchen
gereinigt zu werden. Je nach der Beschaffenheit der Lauge wird das Material des Apparates ein verschiedenes sein müssen. Auch
für Laugungen mit gleichzeitiger Gasentwickelung ist dieser Apparat vorzüglich geeignet,
indem dann einfach noch ein Gasabführungsrohr anzubringen ist.
Claims (1)
- Pate nt-An sp ruch:Eine Vorrichtung zum Auslaugen fein gepulverter Stoffe, gekennzeichnet durch ein mit Bürsten zur Zertheilung und Fortbewegung des Pulvers versehenes Rührwerk, welches das in einem cylindrischen, mit durchlochten Platten (deren oberste als Scheideplatte dient) versehenen Etagenapparat aufgegebene Pulver einem aufsteigenden Wasserstrom von Etage zu Etage abwärts entgegenfuhrt, wonach das entlaugte Product in einem unten . angebrachten trogartigen Untersatz sich in dichter Schicht ablagert und von dort durch den Druck der Wassersäule geprefst, entwässert mittelst einer Transportschnecke nach aufsen geführt wird, während oben aus dem Apparat die concentrate und durch ein Filtersieb geklärte Lauge stetig abfliefst.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE59120C true DE59120C (de) | 1900-01-01 |
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ID=333360
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT59120D Expired DE59120C (de) | Mechanischer Laugeapparat, insbesondere für feinschlammige Erzpulver |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE59120C (de) |
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