DE590709C

DE590709C - Verfahren zur mehrstufigen Trocknung zu verschwelender wasserreicher Brennstoffe, insbesondere Braunkohle

Info

Publication number: DE590709C
Application number: DEM97619D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Otto Hubmann
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1926-12-25
Filing date: 1926-12-25
Publication date: 1934-01-09

Description

Verfahren zur mehrstufigen Trocknung zu verschwelender wasserreicher Brennstoffe, insbesondere Braunkohle Das Hauptpatent 544 192 betrifft ein Verfahren zur mehrstufigen Trocknung zu verschwelender wasserreicher Brennstoffe. Das Verfahren besteht darin, daß die Brennstoffe zunächst in beliebigen Vorrichtungen bis auf 25 bis 3504 Wasser getrocknet und darauf in einer besonderen Anlage geschwelt werden. Diese Anlage arbeitet nach einem kombinierten. Trocken- und - Schwelverfahren in der Weise, daß die im Schwelprozeß entstehenden Gase nach Abscheidung der wertvollen Teerprodukte zur Erzeugung der für die gekuppelte Schwelung und Trocknung, welch letzte zweckmäßig als Feuergastrocknung ausgebildet ist, notwendigen Wärme verbrannt werden. Nach Vortrocknung@auf 25 bis 35°l0 Wassergehalt reicht nämlich die Menge der bei der Sehwelung entstehenden Gase gerade aus, um den Wärmebedarf für die nachgeschaltete gekuppelte Trocknung und Schwelung zu decken. Es hat sich gezeigt, daß dieses Spülgasschwelverferen sehr hohe Leistungen erzielt, wenn die Braunkohle keinen übermäßig.hohen Gehalt an Staub aufweist. Ist viel Feinkorn vorhanden so geht die Gesamtleistung zurück; während gleichzeitig die Staubentwicklung gesteigerte Schwierigkeiten verursacht.
In diesem Falle wird die Leistung derartiger Anlagen gemäß der Erfindung dadurch wesentlich erhöht, daß die vorgetrockneten Brennstoffe der gekuppelten Feuergastrocknungs- und Schweleinrichtung in Stückform -zugeführt werden, Es ist nun zwar schon vorgeschlagen worden, Briketts zu verkoken; auch die Möglichkeit einer vorherigen Trocknung des Brennstoffs vor der Brikettierung ist in der Literatur bereits erwähnt. Es waren dies jedoch in der üblichen Weise hergestellte Briketts. Die Brikettierung wasserreicher Brennstoffe, wie Rohbraunkohle, wird nun bekanntlich entweder im Rohzustand des Brennstoffes, d. h. mit 5o bis 6o°/, Wassergehalt vorgenommen (Naßpreßsteine) oder nach Beendigung des üblichen Trockenprozesses mit einer Feuchtigkeit von 15 bis 161/o. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist dagegen eine zweistufige Trocknung vorgesehen, und es wird die Stückigmachung des Brennstoffes bei einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 30 bis q.oojo zwischen den beiden Trockenstufen bewirkt.
Die Gewinnung eines stückigen Brennstoffs aus dem vorgetrockneten Gut kann z. B. gemäß der Erfindung dadurch geschehen, daß entweder der gesamte vorgetrocknete Brennstoff brikettiert wird oder daß aus dem vorgetrockneten Brennstoff die grobkörnigen Anteile ausgeschieden und nur der feinkörnige Anteil stückig gemacht wird. Die Briketts werden dann getrennt oder zusammen mit dem abgesonderten Grobkorn den Trocknern der Schweleinrichtung zugeführt. Da die Briketts keine .große Haltbarkeit aufzuweisen brauchen, kann die Brikettierung durch einfache Walzenpressen bewirkt werden; sie ist deshalb nur mit einem geringen Kostenaufwand verknüpft.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die wirtschaftliche Verarbeitung auch feinkörniger und stark wasserhaltiger Braunkohle mit hohen Durchsatzleistungen und unter Gewinnung erstklassiger Teer- und Koksprodukte möglich.
Eine weitere Ausführungsform der-Erfindung besteht darin, daß das aus dem vorgetrockneten Gut ausgeschiedene Grobkorn geschwelt wird, während der übrige Anteil anderen Verwendungszwecken, z. B. Generatoren oder Feuerungen zugeführt wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei vielen wasserreichen Brennstoffen das Feinkorn einen wesentlich höheren Aschegehalt aufweist als das Grobkorn. Dadurch, daß nur das Grobkorn geschwelt wird, wird die Güte der Schwelerzeugnisse wesentlich verbessert. Das Grobkorn kann entweder direkt oder nach vorheriger Stückigmachung den Feuergastrocknern der Schweleinrichtung zugeführt werden.
Die technische Durchbildung des Verfahrens gemäß dem Hauptpatent hat ergeben, daß der Feuchtigkeitsgehalt, mit dem die Brennstoffe den vereinigten Trocken- und Schwelbetrieben zugeführt werden, auch noch etwas mehr als 351/, betragen kann. Es gelang bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung bei verschiedenen Brennstoffen, diese Grenze bis zu 4o°/, Feuchtigkeit heraufzusetzen.
Die Vortrocknung kann mit sämtlichen für diese Zwecke bekanntgewordenen Apparaten, wie Röhrentrockner, Dampftellertrockner, Feuertrockner u. dgl., ausgeführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur mehrstufigen Trocknung zu verschwelender wasserreicher Drehnstoffe nach Patent 544 192, dadurch gekennzeichnet, daß das auf 3o bis q.oo/o Feuchtigkeit vorgetrocknete Gut gegebenenfalls nach Absieben des grobkörnigen Anteils stückig gemacht wird, worauf die Briketts zusammen mit oder getrennt von dem grobkörnigen Anteil der weiteren Trocknung und darauf der Schwelung zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur der grobkörnige Anteil, gegebenenfalls nach Stückigmachung, weiter getrocknet und darauf geschwelt wird. -