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Senkrecht geteilte Gießform zur Herstellung fugenloser Ehe- und Schmuckringe
Die Herstellung von Eheringen wird derzeit durch das Stanz-, Gieß- und Lötverfahren
vorgenommen. Das letztere wird immer weniger angewendet, weil ein auf diese Weise
hergestellter Ring auf den im Handel befindlichen Erweiterungsmaschinen mit sehr
großer Vorsicht bearbeitet werden muß. Es kommt häufig vor, daß ein mehrere Jahre
getragener Ehering beim Weitermachen an der Lötfuge aufreißt und dadurch frisch
gelötet werden muß. Die damit verbundenen Arbeitsgänge, wie Schleifen, Polieren
usw., sind verhältnismäßig kostspielig. Der größte Teil der zum Verkauf gelangenden
Eheringe ist heute fugenlos. Der große Vorteil liegt darin, daß diese Ringe bei
guter Legierung, wie sie ja der Fachmann in den Handel bringen soll, auf den im
Handel befindlichen Maschinen mühelos und ohne Gefahr des Reißens bis etwa zehn
Nummern erweitert werden können.
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Die fugenlose Eheringherstellung kann wiederum auf zweierlei Art geschehen,
und zwar in größeren Betrieben durch das Stanzverfahren, in kleinen und mittleren
Betrieben durch das Gießverfahren. Das Stanzverfahrren bedingt nicht nur die Anlage
größerer Werte durch die notwendigen Pressen und Stanzwerkzeuge, sondern auch das
Vorhandensein größerer Goldblechmengen., Das Gießverfahren konnte bisher nur von
kleineren Betrieben angewendet werden, da außerordentlich häufig mit Fehlgüssen,
also mit porösen Güssen oder nicht ganz ausgeflossenen Ringen gerechnet werden mußte.
Die im Handel befindlichen Gießformen aus Stahl oder Eisen sind zwar so konstruiert,
daß Fehlgüsse bei neulegiertem Gold seltener sind. Da die Verwendung von Alt- oder
Bruchgold aber nicht vermieden werden kann, müssen die Tücken des Altgoldes mit
in Kauf genommen werden. Fehlgüsse sind größtenteils entweder auf den mangelhaften
Zustand der Luftkanäle oder auf die falsche Temperatur des Schmelzmetalls bzw. der
Gießform zurückzuführen.
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Die bis jetzt bekannten Ringgießformen mit Federkern gestatten nicht,
Federkerne mit verschiedenem Durchmesser für die Erzielung größerer Gewichte der
Ringrohlinge einzulegen.
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Der Gegenstand der Erfindung nun berücksichtigt im seiner Konstruktion
und Form vor allem die häufigste Ursache des Fehlgusses, nämlich das rechtzeitige
und genügende Entweichen der in der Gießform befindlichen Luft. Die Gießform nach
vorliegender Erfindung ermöglicht aber nicht nur einen porenfreien Guß durch rechtzeitige
und reichliche Abfühfung der Luft, sondern gestattet auch das Gießen mehrerer Ringe
übereinander, ohne daß zwischen den verschiedenen Ringen bestimmte Zuleitungskanäle
vorhanden sind. Die einzelnen profilierten Ringrohlinge, die nur auf dem Boden des
Profils ganz schwach aneinanderhängen, können voneinander durch Schneidrädchen abgedrückt
oder abgesägt werden. Wesentlich ist vor allen Dingen, daß im Gegensatz zu allen
anderen im Handel befindlichen
Gießformen bei dem Erfindungsgegenstand
kein Gußkopf aufgegossen zu werden braucht. Auf Luftkanäle kann vollkommen verzichtet
werden, da die im Innern der Form vorhandene Luft nach oben restlos entweichen kann.
Da bei den bekannten Ringgießformen die Luftkanäle gewöhnlich durch Edelmetall ausgefüllt
werden und auch der große Gußkopf mehr oder weniger zu berücksichtigen war, ließ
sich zwar der Metallinhalt der eigentlichen Ringform dem Gewicht nach bestimmen,
niemals aber wie bei dem Gegenstand der Erfindung bestimmte Ringgrößen ohne jeden
Luftkanal und Gußkopfabfall. Man braucht daher nur so viel Material zu schmelzen
und einzugießen, als für die benötigte Anzahl Ringrohlinge tatsächlich aufgewendet
werden muß.
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Die nachfolgenden Abbildungen stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht,
Abb. 2 eine Draufsicht, Abb. 3 eine Formhälfte mit' eingelegtem Federkern und einem
eingelegten Abdämmungsring, Abb. ,4 den Federkern, Abb. 5 den Federkern in Draufsicht,
Abb. 6 eine Führungsschelle, Abb. 7 einen Abdämmungsring, Abb. 8 einen Zentrierungsring.
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Die Gießform besteht im wesentlichen aus zwei Hälften i und 2, einem
Federkern 3, den Eingußblechen q. und 5, der Führungsschelle 6, dem Zentrierungsring
7, den Abdämmungsringen 8, den Füßen 9, der Klemmfeder io, den Stellstiften i i
und den Rasten 12 für die Führungsschelle.
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Zum Fertigmachen der Gießform wird zunächst in eine der beiden Formhälften
der Federkern 3 vermittels der Führungsschelle 6 und des Zentrierungsringes 7 eingelegt,
daraufhin wird die andere Hälfte vermittels der Stellstifte i i aufgelegt und die
beiden Formhälften durch die Klemmfeder io verklammert. Zum Schluß wird das Eingußblech
4. in den Schlitz 13 eingelegt. Die Form ist geeignet, Ringe verschiedenster Gewichte,
Profile und Abmessungen, durch Gießen herzustellen. Bei Bedarf größerer Mengen in
Trauringen wird man einen Guß erzeugen, der sieben über- und zugleich aneinanderhängende
Ringe ergibt. Wünscht man besonders schwere Ringe, so wird man den Federkern 3,
ebenso die Führungsschelle 6 und den Zentrierungsring 7 korrespondierend durch einen
schwächeren Federkern 3 auswechseln. Wünscht man anderseits leichtere Ringe, so
wird man unter Benutzung einer entsprechenden Führungsschelle 6 und eines Zentrierungsringes
7 einen entsprechend im Durchmesser größeren Federkern 3 benutzen.
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Es ist nicht nötig, einen zusammenhängenden Guß von sieben oder mehr
Rohlingen zu gießen, sondern durchaus möglich, jedes einzelne Profil für sich zu
gießen. Zu diesem Zwecke sind Abdämmungsplatten, -scheiben oder -ringe 8, dem Federkern
und den Profilen entsprechend gearbeitet, beigegeben. Wird das kleinste Profil beispielsweise
gewünscht, so wird nur so viel Schmelzmaterial eingegossen, als der kleinste Ring
nach der Gewichtstabelle, die jedem Einguß beigegeben wird, wiegen soll. Wird beispielsweise
der fünfte Ring von unten gewünscht, so wird man, wie aus Abb.3 ersichtlich, den
Abdämmungsring 8 in das vierte Profil von unten einlegen und wiederum nur so viel
Material gießen, als für das fünfte gewünschte Profil von unten benötigt wird.