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Vorrichtung zur farbigen Wiedergabe von Laufbildstreifen Es ist bekannt,
einen ungefärbten Laufbildstreifen durch mit den Teilfarbenauszügen entsprechendem
farbigen Licht, und zwar mit der gleichen Farbe zu durchleuchten, die das Aufnahmefilter
des jeweils zu Gesicht kommenden Teilfarbenauszuges hatte. Bei raschem Bildwechsel
kommt nicht nur der Eindruck des sich bewegenden Bildes zustande, sondern auch ein
der Wirklichkeit entsprechender farbiger Gesamteindruck infolge der Verschmelzung
der Farbwerte der Teilfarbenauszüge.
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Hierzu ist eine Anordnung von Glühlampen bekannt, deren Wandungen
nicht aus farblosem, sondern aus gefärbtem Glase bestehen. Bei dem raschen, für
Laufbildwerfer üblichen Bildwechsel ist die Trägheit von Glühlampen zu groß.
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Ferner ist es bekannt, gasgefüllte Entladungsröhren als Lichtquelle
für Betrachtungsapparate für Laufbilder zu benutzen, deren verschiedene Füllung
mit Stickstoff, Quecksilberdampf und mit Edelgasen (Neon, Argon u. a.) gelbes, grünes,
rotes und blaues Licht aussenden, so daß von filterlosen Bildwerferlichtquellen
gesprochen werden kann, die vorzugsweise ein begrenztes Spektralgebiet ausstrahlen.
Möglichkeiten für eine Drei- oder Zweifarbenwiedergabe sind durchaus gegeben.
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Der Vorteil der Verwendung von gasgefüllten Entladungsröhren oder
Leuchtröhren gegenüber der Verwendung von- Glüh-Lampen liegt in der Eigenart der
Entladungsröhren, infolge ihrer Abhängigkeit von einer Zündspannung ein plötzliches,
ruckweises, trägheitsloses Ein- und Aussetzen des Farblichtstromes im Einklang mit
der ruckweisen Bewegung des Filmbandes durch das Maltesergetriebe eintreten lassen
zu können. Der Fortfall der umlaufenden Blende und eine erhöhte Feuersicherheit
durch die geringe Wärmeentwicklung beim Betrieb von Entladungsröhren sind weitere
Vorteile, die zugunsten der Verwendung von Entladungsröhren zu Laufbildwerferzwecken
sprechen.
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Bisher ist die Verwendung von Entladungsröhren bei Betrachtungsapparaten
ohne Projektion auf einen Schirm in der Weise bekanntgeworden, daß die Röhren n:eberi.einanderliegen.
Die Erfindung bezweckt, die Projektion zu ermöglichen und besteht darin, daß die
verschiedenen Leuchtröhren in Richtung der optischen Achse hintereinanderliegen.
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- Um die Schwierigkeiten, die sich der achsengerechten Lagerung entgegenstellen,
zu beseitigen; aber auch, um- eine Vergrößerung des Lichtstromes eintreten zu lassen,
werden ferner konzentrische Röhrensätze benutzt. Für jeden Meter einer Entladungsröhre
(Leuchtröhre) von 22 mm Durchmesser läßt sich ein Lichtstrom von etwa 3oo Lumen
bei etwa 30 Watt Verbrauch annehmen. Der Lichtstrom eines einzigen Meters
Leuchtröhre ist zu schwach, um für den Zweck des Bildwurfes
auszureichen.
Eine Vergrößerung des Lichtstromes wird jedoch erzielt, wenn möglichst viele Meter
Leuchtrohr auf möglichst kleinem Flächenraum untergebracht werden. Am meisten scheint
sich hierfür die Anordnung in konzentrischen Kreisen zu bewähren. Es werden daher
die Leuchtröhren einer Farbe (z. B. Rot) in konzentrischen Kreisen um die optische
Achse herum, möglichst ohne Zwischenraum und senkrecht zu der optischen Achse angeordnet,
so daß ein Röhrensatz, der auch Leuchtscheibe genannt werden kann, entsteht. Der
größte Durchmesser dieses. Röhrensatzes oder dieser Leuchtscheibe mag bestimmt sein
durch Form und Größe des Lampenhauses. Es ergibt sich bei einem Röhrensatz von dem
Durchmesser 30 cm unter Zu-@grundelegung der obenerwähnten Lumenzahl je laufenden
Meters und einem schädlichen Raum von 3 mm zwischen den Röhren ein Lichtstrom von
rund 140o Lumen.
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Eine weitere Vergrößerung ges Lichtstromes, sofern der Durchmesser
des Röhrensatzes wegen seiner räumlichen Ausdehnung nicht weiter vergrößert werden
kann, läßt sich dadurch erreichen, daß zwei oder mehrere Röhrensätze gleicher Farbe
räumlich hintereinander angeordnet werden, so daß ihre Mittelpunkte auf der optischen
Achse liegen und ihre in der Richtung nach dem Bildfenster zu verlaufenden Lichtströme
eine Summe bilden, wobei allerdings vorausgesetzt werden muß, daß die Anregungsbedingungen
der Transformatoren unverändert bleiben. Die nach hinten auf die Rückwand des Lampenhauses
fallenden Lichtstrahlen werden von einem Spiegel, der gleichen Durchmesser wie die
Leuchtscheiben hat, durch die Glasröhren nach dem Bildfenster. zu geworfen, damit
auch sie zum Bildwurf ausgenutzt werden können. Ein Kondensor von gleichem Durchmesser
wie die Leuchtscheibe vereinigt das Farblichtstrahlenbündel in der üblichen Weise
nach dem Bildfenster.
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Die Hintereinanderanordnung der farbigen Lampen auf der optischen
Achse ist nur mög-]ich bei Leuchtröhren oder Leuchtröhren-Sätzen,- da diese im nichtleuchtenden
Zustand farblos sind, mit Ausnahme der grünleuchtenden Entladungsröhren, die gelbe
oder braune Glaswände haben.
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Im allgemeinen ist daher die grünleuchtende Röhre zuhinterst angeordnet.
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Soll eine Zweifarbenwiedergabe stattfinden, so@ ist der Erreichung
eines gelbroten und eines blaugrünen Farbwertes Rechnung zu tragen. Beides läßt
sich unschwer durch Umstellung der Reihenfolge der Röhrensätze erreichen. Hierzu
rückt der grüne Röhrensatz an die erste Stelle, von dem Bildfenster aus gezählt.
Der grüne Röhrensatz ist, wie schon erwähnt, ein solcher, dessen Glaswände im entladungsfreien
Zustande gelb aussehen. Das an sich blaue Entladungslicht erscheint nach der Durchsetzung
der gelben Glaswände als grünes Licht: Wenig Gelb soll Blaugrün ergeben.
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Arbeitet dieser grüne Röhrensatz, so kann das blaugrüne Licht ohne
weiteres zum Bildwurf des Teilfarbenauszuges benutzt werden. Es .gelangt ohne Beeinträchtigung
seines Farbwertes zum Bildfenster. Danach, im Augenblicke des Bildwurfes des rotgelb
gefilterten Teilfarbenauszuges, arbeitet der dahinterliegende zweite Röhrensatz,
indem er rotes Licht in der Richtung nach dem Bildfenster zu aussendet. Ehe das
rote Licht jedoch seinen Weg weiter nehmen kann, muß es den entladenen ersten Röhrensatz
bzw. dessen gelbe Glaswände durchsetzen. Dabei verändert es sich in gelbrotes Licht,
also gerade in den Farbton, der benötigt wird zu. einer naturgetreuen Wiedergabe.
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Sollte infolge der Spiegelrückwirkung bei der Dreifarbenwiedergabe
eine Beeinträchtigung des blauen und roten Lichtes eintreten dadurch, daß von den
unmittelbar vor dem Spiegel befindlichen gelben Glaswänden der Grünröhren, auch
wenn sie sich im Augenblick des Aufleuchtens der blauen und roten Entladungsröhren
in entladungsfreiem Zustande befinden, gelbes Licht das blaue öder rote Licht störend
verfärbt, so kann die Anordnung der Grünröhren auch noch in anderer Weise erfolgen.
Für diesen Fall werden die gelben Glasröhren der Grünröhren ringförmig um die blauen
und roten Entladungsröhren angeordnet und gegen den wechselseitigen Strahlendurchtritt
geschützt durch lichtundurchlässige Zwischenlagen in Zylinderform.
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Allgemein kann gesagt werden, daß die Elektrodenanschlüsse, die hierfür
notwendigen Aussparungen in den Glasröhren sowie die Schatten der Zuleitungen auf
dem Bildschirme nicht sichtbar werden, weil infolge der Ausdehnung der Röhren bereits
im Bildfenster eine vollkommene Überschneidung der Lichtstrahlen eingetreten ist.
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Zur Erzielung des regelmäßigen Aufleuchtens der Röhrensätze im Einklang
mit dem Wechsel der Teilfarbenauszüge dient ein umlaufender Umschalter, der in an
sich bekannter Weise mit den Filmtransportorganen zwangsläufig in Verbindung steht.
Sein Einbau kann zweckmäßig auf der Niederspannungsseite der Transformatoren für
die Entladungsröhren erfolgen. Der bewegliche Bürstenträger des Umschalters muß
um etwa zzo Grad vor- oder rückwärts verdrehbar sein, damit die Zeitpunkte des Aufleuchtens
der Röhren eingestellt werden können.