-
Vertikalkammerofen mit aus einzelnen Steinen aufgebauten Kammern Bei
aus einzelnen Steinen aufgebauten Öfen dehnen sich bekanntlich während des Betriebes
die einzelnen Steine mehr oder weniger stark aus. Diese Ausdehnungen können bei
vielen zu einem Ofenblock vereinigten nebeneinanderliegenden' Ofenkammern durch
die Summierung der einzelnen Ausdehnungen beträchtlichen Umfang annehmen und Verwerfungen
bzw. Zerstörungen und damit Undichtigkeiten des Ofenmauerwerkes im Gefolge haben.
Diese schädlichen Längenausdehnungen werden im wesentlichen durch die in den Heizzügen
liegenden Bindersteine und durch die Schmalseiten der Ofenkammern selbst hervorgerufen.
-
Zur Vermeidung der genannten Schäden hat man schon vorgeschlagen,
in den Schmalseiten der Ofenkammern eine Ausdehnungsfuge anzuordnen, so daß die
Längenänderungen der Steine ausgeglichen werden können. Diese Fugen wurden bisher
stets etwa in der Verlängerung einer Kammerlängswand angeordnet, so daß die Kammern
sich im Grundriß je nach Lage derFugen entweder aus zwei voneinander unabhängigen
l.- förmigen Teilen oder aus einer geraden Wand und einem von der Wand unabhängigen
C-förmigenTeil zusammensetzten. Bei einer solchen Fugenanordnung können sich die
Enden der Kammerlängswände, die mit den Kammerschmalseiten starr verbunden sind,
nicht im gleichen Maße unter dem Einfiuß der Längenänderungen in Richtung senkrecht
zur Kammerachse bewegen, wie es beim übrigen Teil der Längswände bzw. an den Enden
der Fall ist, an denen zwischen Längswand und Schmalseite eine Dehnungsfuge vorgesehen
ist. Der Bewegung der mit den Schmalseiten starr verbundenen Längswandenden bieten
die aus einzelnen Steinen ' hoch aufeinandergeschichteten Schmalseiten erheblichen
Widerstand, bei dessen Überwindung die Schmalseiten zerstört werden, während in
den häufigeren Fällen, in denen die Schmalseiten selbst keine Bewegung ausführen,
die Kammerlängswände infolge ihrer ungleichmäßigen Bewegung Biegungsbeanspruchungen
erleiden, wodurch Risse und Zerstörungen der Längswände, also Undichtigkeiten der
Kammern, nicht zu vermeiden sind.
-
Nach der Erfindung werden diese- Nachteile auf einfache Weise dadurch
beseitigt, daß in den Schmalseiten der Kammern mindestens je zwei Dehnungsfugen
so angeordnet sind, daß die Schmalseiten der Kammern von den Kammerlängswänden unabhängige
Bauglieder bilden. Hierdurch wird erreicht, daß die Längswände in ihrer ganzen Längenausdehnung
den Längenänderungen der in den Heizzügen liegenden Bindersteine gleichmäßig nachgeben
können, so daß sich die Längswände gegeneinander nur parallel zu sich selbst ohne
jede Biegungsbeanspruchung verschieben. Irgendwelche Rissebildungen öder Ungleichheiten
können auf diese Weise in den Längswänden nicht mehr auftreten. Zweckmäßig werden
dabei nach der Erfindung die in den Kammerschmalseiten liegenden Dehnungsfugen symmetrisch
zur Kammerlängsachse angeordnet.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen
der Erfindung wiedergegeben. Abb. _ zeigt einen vertikalen Schnitt durch die Kammer
eines Vertikalkammerofens mit den benachbarten Heizzügen. Die Abb. 2 und 3 zeigen
waagerechte Schnitte nach der Linie A-B der Abb. i in zwei verschiedenen Ausführungsformen.
-
Die Kammer i wird begrenzt durch die beiden Kammerlängswände 2 und
die beiden Schmalseiten 3. Die Kammerlängswände 2 bilden gleichzeitig die Heizwände,
hinter denen die durch die Bindersteine q. gebildeten Heizzüge 5 liegen.
-
Zur Aufnahme der Längenänderungen sind erfindungsgemäß in den Schmalseiten
3 der Kammer i je zwei Dehnungsfugen 6 so angeordnet, daß die Schmalseiten 3 von
den Kammerlängswänden 2 unabhängige Bauglieder bilden (Abb. 2). Es wird auf diese
Weise erreicht, daß die Längenänderungen der Bindersteine q. gleichmäßig von den
ganzen Kammerlängswänden 2 aufgenommen werden, so daß sich die Kammerwände nur parallel
zu sich selbst verschieben. Wären entsprechend den bisher üblichen Ausführungsweisen
beispielsweise die in Abb. 2 rechts jeder Kammer i liegenden Fugen 6 nicht angeordnet,
so hätten die Enden der rechten Kammerlängswand keine freie Bewegungsmöglichkeit,
was eine Verbiegung der Kammerlängswände und Rissebildung zur Folge haben würde.
-
Abb.3 zeigt eine etwas andere Ausbildung der Fugen, die vermeiden
will, daß durch die Fugen 6 etwa Undichtigkeiten entstehen. Nach dieser Anordnung
sind die Endsteine 8 der Kammerlängswände als Ecksteine ausgebildet und um die Schmalseite
9 herumgeführt, wobei zwischen den Ecksteinen 8 je eine Dehnungsfuge io belassen
ist. Auf diese Weise werden die Fugen 6 nochmals abgedeckt, wodurch Gasdurchtritte
vermieden werden.