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Vorrichtung zum Transport fahrbarer Geschütze Umfahrbare Geschütze
und so insbesondere die ungefederten in schneller Fahrt als Anhänger hinter Kraftwagen
schleppen zu können, werden sie auf gefederte Hilfsfahrgestelle gesetzt. Dafür sind
schon ein- oder mehrrädrige gefederte Rollschuhe vorgeschlagen worden, von denen
j e einer einem Geschützrad untergesetzt wird.
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Nach der Erfindung sind die abgefederten Tragmulden solcher Rollschuhe
am Laufwerk bis zur Bodenauflage kippbar angeordnet um Achsen, die senkrecht@zu
den Ebenen der zweckmäßig zwischen den Mulden und deren Federungsmitteln liegenden
Laufräder verlaufen. Kupplungsglieder an den Tragmulden sichern die feste Verbindung
mit den Geschützrädern, und Stützstreben steifen den Rollschuh gegenüber der Geschützlafette
ab. Zum Untersetzen können die Rollschuhe mit ihren schräggestellten und von hinten
an die Geschützräder herangefahrenen Tragmulden so weit unter den Schwerpunkt des
Geschützes gebracht werden, daß das Niederkippen des vorher angehobenen und durch
Streben gegen die Rollschuhe abgesteiften Lafettenschwanzes leicht vonstatten geht.
Dabei drängen dann die Absteifungsstreben die Tragmulden der Rollschuhe unter die
Geschützräder, und das Geschützrohr wird angehoben. Nach diesem Anheben wird der
Schwerpunkt des Geschützes durch Umstellen oder eine Längenänderung der hierzu entsprechend
ausgebildeten und angeordneten Versteifungsstreben in die zur Erzielung des erforderlichen
Protzdruckes am Lafettenschwanz erforderliche Lage gegenüber den Rollschuhen verschoben.
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Rollschuhe dieser Ausbildung machen die bisher erforderlichen Sondereinrichtungen
zum Heben des Geschützes entbehrlich; bei ihnen dient der Lafettenschwanz als Hebelarm
zum Auflasten.
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In den Fig. i bis io der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele
der Einrichtung nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i bis 3 zeigt einen zweirädrigen, Fig. q. bis 6 einen einrädrigen
Rollschuh. In den Fig.7 bis io ist in schematischer Darstellung das Aufbringen eines
Geschützes auf zweirädrige Rollschuhe in verschiedenen Zwischenlagen veranschaulicht.
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Bei dem zweirädrigen Rollschuh der F ig. i bis 3 ist ein mit einer
Tragmulde aus zwei laschenartigen Gliedern a1, a2 zur Aufnahme eines Geschützrades
A versehener Träger a
mittels eines Achsstummels as in der Fahrtrichtungsebene
kippbar im Federbund bi einer Tragfeder.b gelagert, die sich mittels der Federgehänge
b2 auf den Achsen cl, c2 der Laufräder c abstützt. Die Achsen ci, c2 der
Räder c sitzen an den Enden von Schwenkhebeln
d, dl, die beim Durchbiegen
der Tragfeder b um den Achsstummel a3 schwingen. Die Traglaschen a l, a.
sind an ihrer Oberseite über die Radfelgen eines eingelagerten Geschützrades hinweg
mittels der Scharnierklappen a4 schließbar, und am Träger a sind durch Knebel gegen
die Speichen des Geschützrades A anziehbare . Traversen a. angebracht. Damit wird
das in der Tragmulde a1, a2 ruhende Geschützrad A starr mit dem Träger a
verbunden. Ein vorstehender Zapfen a, am Achsstummel a3 dient als Angriffspunkt
für eine Strebe e (Fig. 7 bis io), die andererseits am Lafettenholm B des verlasteten
Geschützes angelenkt wird und der Länge nach verstellt ist.
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Zum Transport eines Geschützes unabhängig von seinen Rädern A (Fig.
7 bis i o) wird hinter jedes von diesen ein Rollschuh so weit herangefahren, bis
dessen um den Achsstummel a3 schräg gekippte Tragmulde a1, a2 zur Anlage an den
Geschützradkranz gekommen ist. Dann werden die Räder A mittels der Befestigungsglieder
a4, a. fest mit dem Rollschuhträger a verbunden, der Lafettenschwanz wird angehoben,
und es werden zwischen Lagerstellen an den Lafettenholmen B und den Zapfen a" (Fig.
a) der Rollschuhe Versteifungsstreben e eingesetzt. Die Träger an den Rollschuhen
und die Lafette bilden nunmehr ein starres Ganzes, so daß beim folgenden Niederschwenken
des L afettenschwanzes in die Lage der Fig.8 das Geschütz um die Zapfen a3 der Rollschuhe
verschwenkt wird und die Geschützräder A sich vom Boden abheben. Durch Verlängern
der zweiteiligen, mit einem Gewindeschloß e1 versehenen Absteifungsstreben e werden
die Rollschuhe unter Schwenken um die Achsen der Geschützräder gegenüber dem Geschützschwerpunkt
so weit nach vorn verschoben (Fig. 9), daß sich bei dem zum Anhängen an ein Vorderfahrzeug
gemäß Fig. io angehobenen Lafettenschwanz ein für das Fahren giinstiger Protzdruck
ergibt.
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Der Rollschuh des zweiten Ausführungsbeispiels nach den Fig. 4 bis
6 ist ein einrädriger; sein Träger a für die Geschütztragmulde a1, a2 ist mittels
der an Tragzapfen a3, a3' angreifenden Federgehänge b2 an den Enden einer Tragfeder
b aufgehängt, die sich mittels ihres Federbundes b1 auf der Achse cl des Laufrades
c abstützt. Das letztere ist, ebenso wie die beiden Laufräder des vorgeschilderten
zweirädrigen Rollschuhs, in einer für die geschlossene Außenform und die Abstützung
der Geschützmassen vorteilhaften Weise zwischen den Tragmulden für das Geschützrad
und den Federungsmitteln angeordnet. Zwecks guter Führung ist zwischen die Achse
cl des Laufrades e des Rollschuhs und einen der beiden Tragzapfen a3, a3' des Federgehänges
ein mit der einen Hälfte der Tragfeder b eine Parallelogrammführung bildender Schwinghebel
d geschaltet. An den Tragzapfen a3, a3' sind Befestigungsaugen zum Anlenken der
für den zweirädrigen Rollschuh schon beschriebenen Absteifungsstreben mit der Lafette
vorgesehen.
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Anstatt für die Schwerpunktseinstellung eines auf die Rollschuhe aufgebrachten
Geschützes längenveränderliche Absteifungsstreben e (Fig. 7 bis io) zu verwenden,
können auch starre, einteilige Streben benutzt werden, deren wirksame Stützlängen
durch ein windenartiges Abstützgetriebe am Lafettenschwanz veränderlich ist. Oder
es werden an der Lafette oder am Rollschuh mehrere auseinanderliegende Anlenkstellen
vorgesehen, um durch Umstecken der Versteifungsstreben die Rollschuhe in der richtigen
Längslage unter dem Geschützschwerpunkt einstellen zu können.