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Differentialregler für die Kopplung zwischen Antenne und Abstimmkreis
Die Erfindung betrifft eine regelbare Kopplung, insbesondere für Rundfunkempfänger,.
wie sie beispielsweise zur Anwendungkommt, um die von der Empfangsantenne auf den
ersten Schwingungskreis des Empfängers übertragene Empfangsenergie der gewünschten
Lautstärke entsprechend zu regeln. Es ist bekannt, daß eine einfache Verstimmung
der Antenne zum Zwecke der Lautstärkereglung zugleich eine Verstimmung des mit der
Antenne gekoppelten Abstimmkreises zur Folge hat. Man hat deshalb vorgeschlagen,
zum Zwecke der Lautstärkereghulg in die Antenne einen Differentialkondensator einzuschalten,
wie @es in den Abb. i und 2 in zwei verschiedenen Schaltungen dargestellt ist. Diese
Abbildungen zeigen die Antennenschaltung mit dem Eingangskreis eines Empfängers.
In die Antenne ist die eine Hälfte Ck eines Differentialkondensators in Serie mit
der Antennenkopplungsspule ;geschaltet. Bei einer Vergrößerung oder Verkleinerung
dieses Kondensators Ck wird zwangsläufig die andere Hälfte Cc verkleinert bzw. vergrößert.
In der Schaltung nach Abb. i ist bisher ein aus zwei gleichen Kondensatoren zusammengesetzter
Differentialkondensator verwendet worden. Hierbei ergibt sich der Nachteil, daß
die parallel zum Eingangskreis der Röhre liegende Kapazität durch die Verstellung
des Reglers und dadurchdie Abstimmung des Eingangskreises geändert wird. Um diese
Beeinflussung auszuschalten, hat man vorgeschlagen, dem Rotor einen Spezialschnitt
zu geben, Diese Lösung führt jedoch nur dann zum Erfolg, wenn auch beide Statoren
je einen besonderen Spezialschnitt erhalten, so daß insgesamt drei Spezialschnittd
erforderlich sind. Ferner ist eine Schaltung nach Abb.2 bekannt, bei der in Reihe
mit dem Kondensator Cc eine feste Kapazität Co geschaltet ist, die der Antennenkapazität
entspricht. Bei Anwendung einer derartigen Anordnung läßt sich mit Hilfe eines geeigneten
Plattenschnittes der Kondensatoren einte Reglung erzielen, bei der eine Beeinflussung
der Abstimmung vollkommen ausgeschaltet ist.
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Gemäß der Erfindung wird nun eine Vereinfachung dieser Schaltung dadurch
erzielt, daß der feste Zusatzkondensator Co fortgelassen und statt dessen iti der
Schaltung der Abb. - i die maximale Kapazität der Kondensatorhälfte Cc gegenüber
der Kapazität Ck um so viel kleiner gemacht wird, als dem Einfluß der mit Ck in
Serie liegenden Antennenkapazität Ca entspricht. Beispielsweise wird man bei einerAntennenkapazität
Ca = 15 o cm, die maximale Kapazität Ck = 5oo cm und die entsprechende minimale
Kapazität CC = 5 cm machen, so daß die:gesamte zurAntennenkopplungsspule
parallel liegende Kapazität i2ocm beträgt. Die maximale Kapazität von Cc muß dann
kleiner ,als i2ocm sein, und zwar um einen solchen Betrag kleiner, als der minimalen
Kapazität des Kondensators Ck entspricht. Während also bei der bekannten Anordnung
nach Abb. a der Kondensator Cc ebenso groß wie der Kondensator Ck sein muß und außerdem
noch
eine Zusatzkapazität Co erforderlich ist, wird gemäß der Erfindung nicht nur diese
Zusatzkapazität Co entbehrlich, sondern auch noch der Kondensator Cc beträchtlich
kleiner als der Kondensator Ck. Die Plattenform der Kondensatoren Ck und Cc muß
so gewählt werden, daß über den ganzen Regelbereich die parallel zur Antennenkopplungsspule
wirksameKapazitätkonstantbleibt (nach obigem Beispiel den konstanten Wert von 120
cm behält). In der Darstellung der Abb.3 würde die Bedingung lauten, daß die beiden
Zweige der Differentialanordnung Kapazitätskurven besitzen müssen, wie sie beispielsweise
durch die Kurven a und a' oder 3 und 3' wiedergegeben sind. Aus der Abb.3 ist ohne
weiteres ersichtlich, daß je zwei zusammengehörige Kurven sich über den ganzen Kapazitätsbereich
auf einen konstanten Wert addieren. Wählt man eine bestimmte Kapazitätskurve dieser
Art, so kann unter Zugrundelegung einer durchschnittlichen Antennenkapazität von
Ca= 15o cm die Plattenform der Kondensatoren Ck und Cc in bekannter Weisse ermittelt
werden. Zweckmäßig wird man für den Antennenkondensator Ck ,eine Charakteristik
wählen, die eine ungefähr quadratische Kapazitätszunahme ergibt, um die Antennenabstimmung
über den ganzen Abstimmbereich möglichst gleichmäßig zu verteilen. Der Kondensator
Cc wird dann wie in der bekannten Weise ermittelt und kann ungefähr dieselbe Plattenform
erhalten, die jedoch im umgekehrten Sinne angeordnet sein muß, d. h. so daß die
Kapazität Cc zunimmt, wenn die Kapazität Ck abnimmt. Eine Plattenform dieser Art
ist in Abb. q. beispielsweise wiedergegeben. Die Plattenform des Kondensators Cc
.ergibt sich, wie ersichtlich, - entweder au$ der vorher festzulegenden Charakteristik
des Kondensators Ck bzw. der Serienkapazität Ck - Ca oder aus der Plattenform
des Kondensators Ck. Führt man eine solche Bestimmung für die Schaltung nach Abb.
i für eine durchschnittliche Antennenkapazität, z. B. von Ca =15ocm, durch, so :ergibt
sich für den Kondensator Cc eine Plattenform, die von der Plattenform des Kondensators
Ck etwas abweicht. Legt man aus fahrikatorischen Gründen Wert darauf, daß die Plattenform
der beiden Kondensatoren dieselben sind, so kann 'man für die Kondensatoren Ck und
Cc eine gemeinsame Plattenform wählen, die einen Mittelwert zwischen den beiden
ermittelten Plattenformen darstellt, ohne daß die Abweichungen der zur Antennenspule
parallel liegenden Gesamtkapazität unzulässig groß werden.
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Wie Versuche zeigen, wirkt ein gemäß der Erfindung dimensionierter
Differentialkondensator, bei dem eine durchschnittliche Antennenkapazität von i
5o cm zugrunde gelegt ist, so daß auch bei Verwendung von extrem kleinen oder extrem
großen Antennen, wie sie bei Rundfunkempfang vorkommen (7o bis 30o cm), über den
ganzen Wellenbereich in dem geschlossenen Eingangskreis bei Verstimmung der Antenne
keine merkliche Veränderung der Abstimmung eintritt.
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Die Anwendung des beschriebenen Differentialkondensators ist nicht
auf eine Schaltung mit induktiver Antennenkopplung, wie sie in den Abb. i und a
dargestellt ist, beschränkt. Er kann vielmehr in derselben Weise bei Schaltungen
Anwendung finden, bei denen die Antenne mit dem geschlossenen Schwingungskreis galvanisch
in bekannter Weise gekoppelt ist.