DE588271C

DE588271C - Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Steinzeug

Info

Publication number: DE588271C
Application number: DES87385D
Authority: DE
Original assignee: Ton & Steinzeug Werke AG
Current assignee: Ton & Steinzeug Werke AG
Priority date: 1928-09-11
Filing date: 1928-09-11
Publication date: 1933-11-18

Description

Verfahren zur Herstellung von Isolierkörpern aus Steinzeug Das Hauptpatent 493 ooi behandelt ein Verfahren zur Steigerung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit von Steinzeug, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Masse Titan in einer oder mehr als ,einer chemischen Verbindungsform zugesetzt wird und das Brennen des Gutes in solcher Weise erfolgt, daß das Titan in dem fertigen Gut in mehr als einer chemischen Verbindungsform vorhanden ist zum Zwecke der Steigerung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit.
Es sind zwar Tone bekannt, welche gelegentlich von Natur aus Titan enthalten, beispielsweise in Form von Rutil, Titaneisen o. dgl. Bisher wurden aber diese Bestandteile weder mit den elektrischen Eigenschaften des Fertigkörpers in Verbindung gebracht, noch wurde planmäßig durch bewußten Zusatz derartiger Bestandteile und ihre überführung in verschiedene Verbindungsformen, wie nach dem, Patent 493 00 1, eine besondere Struktur des Scherbens zwecks Erhöhung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit erzielt.
In dem ersten Zusatzpatent 498 149 ist .eine weitere Ausbildungsform des Verfahrens nach dem Hauptpatent beschrieben; nach welcher den Steinzeugmassen zugesetzte bzw. darin enthaltene Eisen- und Titanverbindungen nach an sich bekannten `keramischen Arbeitsmethoden ganz oder teilweise in höhere Oxydationsstufen übergeführt werden.
Derartig zusammengesetzte Steinzeugmassen besitzen eine gegenüber dem gewöhnlichen Steinzeug erhöhte elektrische Durchschlagsfestigkeit und eignen sich daher vorzüglich zur Herstellung von elektrotechnischen Isolatoren für hohe und höchste Spannungen.
Bei weiteren Versuchen hat sich überraschenderweise gezeigt, daß sich darüber hinaus noch eine beträchtliche Steigerung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit des nach dem obenerwähnten Verfahren zusammengesetzten Steinzeugs erzielen läßt, wenn man der Steinzeugmasse Cer-, Zirkon-, Chrom-, Mangan-, Phosphor-, Wolfram- oder Manganverbindungen zusetzt. Hierdurch wird bewirkt, daß die in der dichten keramischen Masse neben neu gebildeten Kristallen und noch ungelösten ursprünglichen. Bestandteilen enthaltenen glasig-amorphen Stoffe, die sonst erst im Laufe vieler Jahre allmählich aus dem labilen amorphen in den stabilen kristallinen Zustand übergehen bzw. zu diesem Übergang neigen, sich sofort, und zwar noch während des Brandes bzw. unmittelbar nach der Beendigung des Feuerns, , in Kristallne umbilden.
Durch diese künstliche Herbeiführung des Alterns der keramischen Masse wird ihr -endgültiger, stabiler und nicht mehr veränderlicher Zustand erzeugt und infolgedessen spätere Alterungserscheinungen und- ganz besonders die in ihrem Gefolge auftretende Herabminderung der Durchschlagsfestigkeit vermieden.
Die Durchführung des Verfahrens geschieht in der sehr einfachen Weise, daß man der Masse einen geringen Prozentsatz (o, i bis etwa 20 %) der obenerwähnten Zusatzmittel, und zwar vorzugsweise Manganverbindungen, zumischt. Es entstehen dann beire Brennen unmittelbar aus der ursprünglich glasigamorphen Modifikation Kristallite, und zwar insbesondere Mullit und Sillimanit oder Mischkristalle von beiden mit Mangan-, Eisen- bzw. Titansilicaten usw. oder Tonerdedoppelsilikaten. Das fertig gebrannte Steinzeug besitzt eine 2o bis 25 °1o höhere Durchschlagsfestigkeit als das ohne die ,erwähnten Zusätze gemäß dem Verfahren nach dem Hauptpatent hergestellte.
Selbstverständlich können bei dem vorliegenden Verfahren @ebenso auch gleichzeitig nach der in dem ersten Zusatzpatent 498 14 gegebenen Regel beim Brennen der nach dem beschriebenen Verfahren zusammengesetzten Masse die darin enthaltenen Eisen- und Titanverbindungen in höhere Oxydationsstufen übergeführt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH:. Verfahren zur Herstellung von Isolierkörpern aus Steinzeug nach dem Patent 493 ooi, dadurch gekennzeichnet, daß der , titanhaltigen Masse vor dem Brande Mangan-, 'Zirkon-, Cer-, Chrom-, Phosphor-, Wolfram- oder Vanadinverbindungen zugesetzt werden.