DE958698C

DE958698C - Verfahren zur Herstellung einer biegsamen Glasfolie fuer elektrotechnische Zwecke

Info

Publication number: DE958698C
Application number: DES22328A
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Haenlein
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1951-03-15
Filing date: 1951-03-15
Publication date: 1957-02-21

Description

Verfahren zur Herstellung einer biegsamen Glasfolie für elektrotechnische Zwecke Die Erfindung bezieht sich, auf ein Verfahren zur Herstellung biegsamer Glasfolien für Isolationszwecke und für sonstige elektrotechnische Zwecke. Die neue Lösung besteht darin, daß der Glasschmelze, die in an sich bekannter Weise in der Hauptsache Kieselsäure, Tonerde, Borsäure und kleinere Mengenur Erdalkalien, aber nur wenig oder kein Alkali enthält, Titanoxyd und ferner Bariumoxyd oder ein oder mehrere andere Erdalkalioxyde zugesetzt werden und daß die aus dieser Glasschmelze in an sich bekannter Weise gezogene Folie einer Temperung unterworfen wird, im Sinne der Bildung von Titanat, insbesondere Bariumtitanat, hoher Dielektrizi.tätskonstante in der Glasfolie.
Es ist bereits bekannt, organischen Isolierstoffen fertige Titanate zur Erhöhung der Dielektrizitätskonstante zuzusetzen. Diese Maßnahme kann auf Glasschmelzen nicht übertragen werden, da sich fertige Titanate in der Glasschmelze lösen und hierbei in ihre Komponenten zerfallen. Demgegenüber gestattet es das neue Verfahren, bei der Herstellung von Glasfolien in diesen Titanate zu bilden mit hoher Dielektrizitätskonstante.
Die Folie kann in an sich bekannter Weise hergestellt werden, indem sie mit Hilfe einer Ziehmaschine aus einer Schlitzdüse, die man von oben her in eine Glasschmelze eintaucht, gezogen wird. Statt dessen kann auch für die Glasschmelze ein vorzugsweise metallischer Schmelztiegel mit einer im Boden befindlichen Schlitzdüse verwendet und aus dieser die Glasfolie mit Hilfe einer Ziehmaschine gezogen werden. Die Ziehmaschine wird so eingestellt, daß sie die Glasfolie auf die gewünschte Stärke - in der Regel io #t bis 30 [t herunterzieht. - -Für viele Zwecke ist es vorteilhaft, die gezogene Glasfolie mit verdickten Rändern herzustellen, ähnlich wie sie bei der Herstellung von Flachglas als sogenannte »Borten« auftreten. Die etwas verdickten Ränder gewähren beim Wickeln der Glasfolie Schutz gegen ein Absplittern der Kanten.
Die neue Glasfolie ist vor allem zum Aufbau von Wickelkondensatoren u. dgl. geeignet, da hier die hohe Dielektrizitätskonstante der neuen Glasfolie von besonderem Vorteil ist.
Es besteht auch die Möglichkeit, der neuen Folie ferromagnetischeEigenschaften zu verleihen, indem man dem Glasversatz von vornherein kolloi;dales Eisen oder auch Eisenoxyd zusetzt. Wird Eisenoxyd beigegeben, so kann durch reduzierende Behandlung der Glasschmelze oder der fertiggezogenen Glasfolien kolloidales Eisen im Glas gebildet werden. Glasfolien mit ferromagnetischen Eigenschaften lassen sich z. B. zum Aufbau von magnetischen Kernen benutzen; sie sind auch für die magnetische Tonaufzeichnung u. dgl. verwendbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer biegsamen Glasfolie für elektrotechnische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Hauptsache Kieselsäure, Tonerde, Borsäure und kleinere Mengen Erdalkalien, aber nur wenig oder kein Alkali enthaltendien, an sich bekannten Glasschmelze Titanoxyd und ferner Bariumoxyd oder ein oder mehrere andere Erdalkalioxyde zugesetzt werden und daß die -aus dieser Glasschmelze in an sich bekannter Weise gezogene Folie einer Temperung unterworfen wird, im Sinne der Bildung von Titanat, insbesondere Bariumtitanat, hoher Dielektrizitätskonstante in der Glasfolie. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Glasschmelze kolloidales Eisen zugesetzt wird im Sinne der Erzeugung einer ferromagnetischen Glasfolie, die z. B. zur Herstellung von Magnetkernen oder für die magnetische Tonaufzeichnung verwendbar ist. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Glasschmelze Eisenoxyd zugesetzt wird, das entweder von vornherein ferromagnetische Eigenschaften der Folie ergibt oder durch eine reduzi,ere'nde Behandlung der Glasschmelze oder der aus ihr gezogenen Folie in kolloidales Eisen umgewandelt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 482-149, 588:271, 666 93o, 894 261, gog 816, gog 817, gog 818; britische Patentschrift Nr. 575 715; USA.-Patentschrift Nr. a 539 446; Dr. Thiene, »Glas«, II. Band, 1939, S. 97i.