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Trägheitsanlasser Die Erfindung bezieht sich auf Anlasser für Brennkraftmaschinen,
bei denen zunächst eine bestimmte Energiemenge in einem Trägheitsglied aufgespeichert
wird, die dann nach Einschalten einer-Kupplung zwischen der als Trägheitsglied wirkenden
Schwungmasse und der anzulassenden Maschine auf diese übertragen wird. Mit der Erfindung
wird nun in erster Linie die Benutzung einer veränderlichen Übersetzung zwischen
der Schwungmasse und der Anlassetkupplung vorgeschlagen. Es kommt nämlich bei derartigen
Anlagen oft vor, daß die Brennkraftmaschine nicht sofort bei der ersten Umdrehung
des Anlassers anspringt, weil das Gemisch noch nicht richtig gebildet oder die Maschine
kalt ist und sich infolge zu hoher Reibung nicht schnell genug dreht, um kräftige
Zündfunken mit Hilfe des Zündapparates zu erzeugen o. dgl. m. In allen diesen Fällen
ist bereits während der ersten Umdrehung ein beträchtlicher Teil der aufgespeicherten
Energie verzehrt worden, was sich darin äußert, daß die Umlaufzahl der Schwungmasse
erheblich abgenommen hat. Selbst wenn nun noch genügend Energie vorhanden wäre,
um die Maschine bis zum Anspringen weiterzudrehen, reicht bei einem gleichbleibenden
Übersetzungsverhältnis die Umlaufzahl der Schwungmasse nicht mehr aus, um eine genügende
Beschleunigung herbeizuführen.
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Hier setzt nun die Erfindung ein, deren Hauptmerkmal darin besteht,
daß zwischen einerseits der Schwungmasse, andererseits dem Ankurbelglied und dem
mit der Brennkraftmaschine in Eingriff kommenden Glied ein Getriebe mit veränderlichem
Übersetzungsverhältnis angeordnet ist, durch welches Energie in der Schwungmasse
mit im wesentlichen gleichbleibender Kraftäußerung auf das Ankurbelglied aufgespeichert
und später umgekehrt eine im wesentlichen gleichbleibende Geschwindigkeit des mit
der Brennkraftmaschine in Eingriff kommenden Gliedes aufrechterhalten-werden kann.
Selbst wenn also in diesem Fall die Brennkraftmaschine nicht sofort anspringt und
dann infolge Verlustes an Energie die Schwungmasse eine niedrigere Geschwindigkeit
annimmt, bleibt doch die Drehzahl der Anlasserkupplung stets auf der Höhe, die erforderlich
ist, um die zum Anspringen der Brennkraftmaschi.ne notwendige Beschleunigung herbeizuführen.
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Derartige Getriebe mit veränderlicher Übersetzung sind an sich als
bekannt anzusehen, jedoch wird bei der ' Erfindung ein solches Getriebe zu einem
ganz besonderen Zweck benutzt. Es ist auch möglich, für dieses Getriebe
nach
der Erfindung verschiedene Ausführungsformen zu wählen; jedoch erscheint es zweckmäßig,
dieses Getriebe als Reibungsgetriebe aus zwei Scheiben und zwischen ihnen schwenkbar
gelagerten balligen Rollen auszubilden.
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Dieses Getriebe wird dann in besonderer Weise, zweckmäßig unter Benutzung
einer Fliehkraftregelung, an die Teile angeschlossen, die gesteuert werden sollen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Querschnitt
mit einigen Teilen im Aufriß dargestellt, und zwar ist dasselbe ein von Hand zu
betätigender Träglieitsanlasser, bei welchem die neuartige Vorrichtung vorgesehen
ist, durch welche die Übersetzung zwischen dem Trägheits,glied und dein Motoreingriffsglied
sowie der von Hand angetriebenen Anlaßwelle entsprechend den Änderungen in der Drehgeschwindigkeit
des ersteren selbsttätig geändert wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann
durch ein Schwungrad 2 ein Motoreingriffsteil bzw. eine Kupplungsklaue 3 gedreht
werden, die beweglich angeordnet ist und sieh so verschieben läßt, daß sie mit einer
entsprechenden (nicht dargestellten) Kupplungsklaue in antriebsmäßigen Eingriff
kommt, die entweder auf der Kurbelwelle oder auf einer Verlängerung der Kurbelwelle
des anzulassenden Motors sitzt. Die Vorrichtung ist in einem Gehäuse angeordnet,
das aus einem inneren, der Brennkraftmaschine zugekehrten Teil 4, zwei Zwischenteilen
5 und 6 und einem als Schwungraddeckel ausgebildeten Teil 7 besteht. Die einzelnen
Teile sind in beliebiger Weise lösbar miteinander verbunden, und der innere Teil
4 ist mit einem Flansch 8 versehen, um das Anbringen des Anlassers am Kurbelgehäuse
des Motors bzw. an einer sonstigen geeigneten Stelle zu erleichtern.
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Zur Übertragung der im Schwungrad aufgespeicherten Energie auf das
Kupplungsglied 3 dient zweckmäßig ein Getriebe, das so ausgebildet ist, daß das
Glied 3 sich bedeutend langsamer dreht als das Schwungrad. Ferner ist zur Änderung
der Antriebsübersetzung eine neuartige Vorrichtung vorgesehen, die entsprechend
den Änderungen in der Drehgeschwindigkeit des Schwungrades selbsttätig angetrieben
werden kann. Wie dargestellt, sitzt das Schwungrad :2 auf einer Welle g, deren äußeres
Ende beispielsweise in einem Kugellager io gelagert ist. Das Kugellager io ist in
einer Nabe i i angeordnet, die in der Mitte des als Schwungraddeckels äusgebildeten
Teils 7 des Anlassergehäuses vorgesehen ist. Das äußere Ende der genannten Nabe
ist durch eine geeignete Deckplatte i? -geschlossen, die abgenommen werden kann,
um den Zugang zur inneren Vorrichtung zu Einstellzwecken zu ermöglichen. Der innere
Laufring des Kugellagers io ist durch eine geeignete geschlitzte Mutter 13 in der
geeigneten Stellung auf der Schwungradwelle g neben der Nabe .des Schwungrades 2
gehalten, während der äußere Laufring des genannten Kugellagers in einer in der
Bohrung der Nabe i i vorgesehenen Büchse 14 gleitend eingesetzt ist.
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Das Schwungrad 2 ist zwischen Nabe und Kranz mit einer Anzahl von
auf einer Kreislinie in gewissen Abständen voneinander verteiltenLöchern 15 versehen,
die zur Aufnahme von Stiften 16 dienen, .die von einer Platte 17 getragen werden,
die einen Teil der neuartigen, zwischen dem Schwungrad 2 und dem Motoreingriffsglied
3 zur Änderung der Übersetzung eingeschalteten Vorrichtung bildet. Die Stifte 16
können sich durch die Löcher 15 des Schwungrades 2 frei bewegen und ermöglichen
hierdurch eine gegenseitige axiale Bewegung zwischen dem Schwungrad 2 und der Platte
17, während sie gleichzeitig bei ihrer Drehung zwangsläufig mitgenommen werden.
Die Platte 17 sitzt frei auf einer Muffe 18, die selbst zu einem weiter unten zu
erläuternden Zweck auf der Welle g verschiebbar gelagert ist.
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Die innere Seite der Platte 17 steht in Reibungseingriff mit den Oberflächen
mehrerer trommelartiger Rollen ig, von denen zweckmäßig drei vorgesehen sind. Die
Rollen 1g sind beispielsweise durch Kugellager 2o auf Spindeln 21 drehbar gelagert,
die von Jochen 22 getragen werden, welche um Zapfen 23 frei schwingen können. Die
Zapfen 23 sind in Vorsprüngen 24 drehbar gelagert, die in einem mit den Teilen 6
und 7 des Anlassergehäuses aus einem Stück bestehenden Joch oder Gehäuse 25 vorgesehen
sind. Mit den diametral entgegengesetzten Teilen der Oberflächen der Rollen 1g steht
eine zweite Platte 26 in Reibungseingriff, die mit einem Nabenteil27 versehen ist,
in welchem ein kombiniertes Druck- und Reibungslager 28 liegt, dessen innerer Laufring
das innere Ende der Schwungradwelle g trägt und sich gegen einen an diesem Ende
vorgesehenen erweiterten Kopf 29 stützt.
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Aus obigem ist nun ersichtlich, daß die Drehung des Schwungrades :2
durch die Stifte 16 auf die Platte 17 und von dieser durch die Rollen 1g auf die
Platte 26 übertragen wird. In der dargestellten Stellung besitzen die Berührungskreise
zwischen den Platten 17 und 26 und den- Flächen der Rollen 1 g dieselben Halbmesser,
und es ist klar, daß Schwungrad 2, Platte 17 und Platte 26 sich sämtlich mit gleicher
Geschwindigkeit drehen.
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Der innere Teil der Nabe 27 der Platte 26 ist beispielsweise durch
Rillen 30 auf einem
Ring 3 z verschiebbar, aber nicht drehbar
gelagert, der auf einem Wellenstumpf 3z durch Rillen 33 und eine in die Welle 32
eingesetzte Schraube befestigt ist, deren Kopf 34 in der Zeichnung sichtbar ist.
Die Welle 32 ist beispielsweise durch Kugellager 35 in einer mittleren Öffnung gelagert,
die in einer Wand 36 vorgesehen ist, die mit dem Zwischenteil s des Anlassergehäuses
aus einem Stück besteht. Das innere Ende des, Wellenstumpfes 32 ist mit einem Triebrad
37 versehen, das mit einem Zahnrad 38 kämmt, das am offenen Ende eines glockenförmigen
Teiles 39 sitzt, der beispielsweise mittels eines Wellenstumpfes 40 und durch Lager
41 in einem in der " Wand 36 vorgesehenen länglichen Vorsprung 42 drehbar gelagert
ist. Ein Triebrad 43, das mit einer gleichachsig mit dem Schwungrad 2 angeordneten
Innenverzahnung 44 kämmt, besteht aus einem Stück mit dem glockenförmigen Teil 39
und der Welle 4o oder ist in beliebiger geeigneter Weise mit diesen starr verbunden.
Die Innenverzahnung 44 ist mit einer Nabe 45 versehen, die auf einem Wellenstumpf
47 sitzt, der mit dem geschlossenen Ende einer durch Kugellager 49 im inneren Gehäuseteil
4 drehbar gelagerten Trommel 48 aus einem Stück besteht und an diesem Ende zentrisch
angeordnet ist.
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Die "Nabe 45 der Innenverzahnung 44 ist ebenfalls mit einer Außenverzahnung
5o versehen, die als Sonnenrad für mehrere Planetenräder 51 dient, von denen das
eine in der Zeichnung im Schnitt dargestellt ist. Diese Planetenräder 54 von denen
zweckmäßig drei in Abständen von je 12o° auf dem Umfang des geschlossenen Endes
der Trommel 48 angeordnet sind, kämmen mit einer Innenverzahnung 52, die an der
Innenseite des Gehäuseteiles 4 in beliebiger geeigneter Weise starr befestigt ist.
Die einzelnen Planetenräder sind beispielsweise durch je ein Lager 53 auf einer
Muffe 54 gelagert, deren inneres Ende in die Außenseite des geschlossenen Endes
der Trommel 48 eingesetzt ist und durch eine in das Ende der genannten Trommel eingeschraubte
Schraube 55 durchsetzt wird. Durch einen von den äußeren Enden der Schrauben 55
getragenen Haltering 56 werden die Lager 53 in ihrer Stellung auf den Muffen 54
festgehalten.
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Zwischen dem oben beschriebenen Übersetzungsgetriebe und dem Motoreingriffs=
glied 3 ist zweckmäßig eine Vorrichtung eingeschaltet, durch welche die Energie
des Schwungrades auf die Motorkurbelwelle elastisch übertragen wird. Zu diesem Zweck
wird zweckmäßig eine Mehrscheibenkupplung verwendet, die in der Trommel 48 angeordnet
ist. Wie dargestellt, besteht diese Kupplung aus mehteren ringförmigen Scheiben
57, die durch Nuten und Federn abwechselnd mit der Innenfläche der Trommel 48 und
der Außenfläche einer Schraubenmutter 58 verbunden sind. Diese Scheiben sind ferner
zwischen einem an der Außenseite der Mutter 58 und zwischen den Enden derselben
vorgesehenen Flansch 59 und dem geschlossenen Ende der Trommel 48 angeordnet. Eine
geeignete einstellbäre und elastische Vorrichtung ist auch vorgesehen, um die Mutter
58 gegenüber den Scheiben 57 und der Trommel48 in der Antriebsstellung zu halten
und den Reibungseingriff der genannten Scheiben zu verändern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht diese elastische Vorrichtung aus mehreren Schraubenfedern 6o, die innerhalb
der Trommel in der Längsrichtung angeordnet sind und deren äußere Enden mit dem
Flansch 59 in antriebsmäßigem Eingriff stehen, während die inneren Enden einen Druck
gegen einen Ring 6r ausüben, der innerhalb der Trommel angeordnet und mit mehreren
seitlich vorspringenden Zapfen 62 versehen ist, die in die Windungen der Federn
6o eingreifen und diese hierdurch im geeigneten Abstand voneinander innerhalb der
Trommel halten. Eine Stellmutter 63 ist in das offene Ende der Trommel eingeschraubt
und stößt gegen die Innenseite des Ringes 61. Durch Einstellung der Mutter 63 in
der Längsrichtung der Trommel 48 kann man die Spannung der Federn 6o und somit auch
den Druck ändern, unter welchem die Kupplungsscheiben 57 miteinander in Eingriff
kommen.
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Ein Haltering 64 füt das benachbarte Lager 49 ist außen auf das innere
Ende der Trommel 48 aufgeschraubt. Der Ring 64 kann in seiner Stellung durch einen
Draht 65 festgehalten werden, von dem das eine Ende durch genannten Ring geführt
ist und in einen von mehreren: in dem inneren Ende der Trommel 48 vorgesehenen Längsschlitzen
66 eingreift. Dieser Ring 64 kann zusammen mit einer am anderen, also äußeren Ende
der Trommel vorgesehenen und gegen den inneren Laufring des äußeren Lagers 49 anliegenden
Schulter 67 eine Bewegung der Trommel in der Längsrichtung gegenüber dem inneren
Gehäuseteil 4 verhindern.
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In der Mutter 58 ist eine mit Außengewinde versehene Welle 68 angeordnet,
die sich gegenüber dieser Mutter drehen und auch in der Längsrichtung verschieben
kann. Das äußere Ende dieser Welle ist mit einer geeigneten Vorrichtung, wie z.
B. einer Mutter 69, versehen, die sich gegen eine Schulter legen kann, die innerhalb
der Mutter 58 vorgesehen ist, um die Längsbewegung der Welle (nach links in der
Zeichnung) zu begrenzen.
Das innere Ende der Welle 68 ist mit Längsrillen
versehen und greift in den entsprechend gerillten Nabenteil7o des Motoreingriffsgliedes
3 ein, so daß diese Teile zwar zwangsläufig miteinander gekuppelt sind, aber auch
eine gegenseitige Längsverschiebung ausführen können. Eine Schraubenfeder
71, deren äußeres Ende zweckmäßig in eine im inneren Ende der Welle 68 vorgesehene
Aussparung eingreift, ist zwischen dieser Welle und der Außenseite des Motoreingriffsgliedes
3 angeordnet und setzt einer Bewegung des genannten Gliedes gegen die Welle einen
elastischen Widerstand entgegen.
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Zweckmäßig ist noch eine von Hand zu betätigende Vorrichtung vorgesehen,
um das Schwungrad :2 in Drehung zu versetzen und Energie darin aufzuspeichern. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Vorrichtung aus einer Andrehwelle
72, die im Zwischenteil 5 des Gehäuses drehbar gelagert ist und deren äußeres Ende
außerhalb des genannten Gehäuses verlängert und mit einer geeigneten Vorrichtung,
wie z. B. einem Querstift 73, zur Aufnahme einer gewöhnlichen (nicht dargestellten)
Handkurbel versehen ist. Die Welle 72 ist in der Ebene der Seitenwand des Gehäuseteiles
5 durch ein Kugellager 74 drehbar gelagert, während das innere Ende dieser Welle,
die mit der Drehachse des Schwungrades 2 einen im wesentlichen rechten Winkel bildet,
durch ein Kugellager 76 in einem in der Wand 36 vorgesehenen Vorsprung 75 drehbar
gelagert ist. Mit dem inneren Ende der Welle 72 ist ein Kegelrad 77 starr verbunden,
das mit einem ähnlichen Kegelrad 78 kämmt, das mit dem äußeren Ende des Wellenstumpfes
47 antriebsmäßig verbunden ist.
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Ferner sind Mittel vorgesehen, um das Motoreingriffsglied bzw. die
Kupplungsklaue 3 mit einem entsprechenden (nicht dargestellten) auf der Motorkurbelwelle
angeordneten Glied in Eingriff zu bringen, damit die im Schwungrad 2 aufgespeicherte
Energie zum Anlassen des Motors benutzt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht dieses Mittel aus einer Stange 79, die sich durch den Wellenstumpf 47, die
Gewindewelle 68 und eine im Motoreingriffsglied 3 vorgesehene Öffnung erstreckt
und darin verschiebbar angeordnet ist. Das der Brennkraftmaschine zugekehrte Ende
der Stange 79 trägt eine Mutter 8o, die sich in eine Ausnehmung der Kupplungsklaue
3 legt und hierdurch letztere in der wirksamen Stellung gegenüber der Gewindewelle
68 hält. Das andere Ende der Stange 79 ist mit einem Bund 8z versehen, dessen Kante
sich gewöhnlich gegen das äußere Ende der Welle 68 stützt. Das äußere Ende der Stange
79 endet dicht vor dem Triebrad 37 und ist am Gabelende 82 eines Betätigungshebels
angelenkt, der sich durch das Anlassergehäuse erstreckt und mit geeigneten Mitteln
versehen ist, um die Betätigung desselben durch den Bedienenden zu ermöglichen.
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Es sind fener Mittel vorgesehen, um ein Durchsickern des Öles aus
dem Motorkurbelgehäuse in das Anlassergehäuse zu verhindern, weil das Öl sonst das
Arbeiten der Vorrichtung hindern würde. Zu diesem Zweck ist am inneren in das Kurbelgehäuse
eindringenden Ende des Anlassers eine zweckmäßig aus Metall bestehende Kappe 83
angebracht, die am äußeren Ende mit einem Flansch 84 versehen ist, der zwischen
dem Flansch 8 des Anlassergehäuses und dem Motorkurbelgehäuse festgeklemmt werden
kann. An dieser Kappe 83 ist eine ringförmige nachgiebige Schutzscheibe 85 befestigt,
deren innerer Umfang mit der Außenseite des seitlich vorspringenden Nabenteiles
7o des Motoreingriffsteiles 3 in Berührung steht. Eine den Nabenteil7o umgebende
und auf demselben verschiebbar angeordnete Muffe 86 erstreckt sich nach außen und
stößt gegen den Flansch 59. Das innere Ende der Muffe 85 stützt sich gegen einen
Ring 87 und hält diesen hierdurch in Berührung mit der nachgiebigen Schutzscheibe
83. Die Länge der Muffe 86 wird zweckmäßig so gewählt, daß der innere Teil der Schutzscheibe
85 nach dem Motor zu durchgebogen und mit der benachbarten Flächei des Motoreingriffsteils
3 in Berührung gebracht wird. Auf diese Weise wird ein Durchsickern des Öls in das
Anlassergehäuse ohne Behinderung der Längsbewegung des Motoreingriffsgliedes verhindert.
Zwei Unterlegscheiben 88, von denen die eine aus nachgiebigem Material bestehen
kann, sind auf der Stange 79 zwischen der Feder 7, und dem Motoreingriffsglied
3 angeordnet, um das Durchsickern von Öl durch die in diesem Glied vorgesehene mittlere
Öffnung zu verhindern.
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Bei der so beschriebenen Konstruktion ist es möglich, vor Anlassen
des Motors Energie im Schwungrad 2 dadurch aufzuspeichern, daß man eine Handkurbel
auf .das äußere Ende der Andrehwelle 72 aufsteckt und diese Welle dreht. Diese Bewegung
wird durch das Getriebe auf die Platte 26 und von dieser durch die Rollen r9, die
Platte 17 und die Stifte 16 auf das Schwungrad 2 übertragen, wodurch dieses bei
jeder Umdrehung der Andrehwelle 72 eine größere Zahl von Umdrehungen ausführt. Durch
die Betätigung der Welle 72 wird ebenfalls die Trommel 48 mit allen darin befindlichen
Teilen mit Ausnahme der Stange 79 in Drehung versetzt, die das Motoreingriffsglied
3 außer Berührung
mit dem Motorglied hält. Nachdem das Schwungrad
die gewünschte Drehzahl erreicht hat, d. h. nachdem darin eine zum Anlassen des
Motors genügende Energiemenge aufgespeichert worden ist, betätigt der Bedienende
den mit dem Gabelende 82 versehenen Hebel, wodurch die Stange 79 nach links in der
Zeichnung verschoben-wiüd. Die Schulter 8i drückt die Welle 68 nach links, welche
Welle durch ihre Schraubenverbindung mit der Mutter 58 sich gleichzeitig drehen
und längsverschieben kann, und durch die Feder 71 wird das Motoreingriffsglied 3
in nachgiebiger Weise mit dem Motorglied in vollen Eingriff gebracht. Die im Schwungrad
aufgespeicherte Energie gelangt dann zur Wirkung, um den Motor anzulassen.
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Sobald der Motor aus eigener Kraft anspringt, wird dann die Drehzahl
der Motorkupplungsklaue größer als die der Anlasserkupplungsklaue 3, und infolge
-der Neigung der Klauen dieser Kupplungen wird nun das Glied 3 nach rechts verschoben,
d. h. außer antriebsmäßigen Eingriff gebracht.
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Bei dieser Anordnung ist jedoch die Drehzahl des Motoreingriffsgliedes
3 der Drehzahl des Schwungrades 2 stets proportional. Beim Aufspeichern von Energie
im Schwungrad 2 vor dem Anlassen des Motors hängt ferner die Beschleunigung, die
während dieses Vorganges dem Schwungrad erteilt werden kann, unmittelbar von der
Beschleunigung der Andrehwelle 72 ab. Zur Vermeidung dieser Nachteile der Anlasser,
bei welchen ein Getriebe mit unveränderlicher Übersetzung verwendet wird, sind nun
erfindungsgemäß neuartige Mittel vorgesehen worden, durch welche erreicht wird,
daß der Übersetzungsfaktor der Übertragungsvorrichtung, die das Schwungrad 2 mit
dem Motoreingriffsglied 3 antriebsmäßig verbindet sowie die Verbindung init der
Andrehwelle72 herstellt, sich entsprechend der Drehzahländerung des Schwungrades
selbsttätig ändert, so daß die Geschwindigkeit des Motoreingriffsgliedes während
des größten Teiles des Anlaßvorganges im wesentlichen auf gleichbleibender Höhe
gehalten und das Schwungrad während der Aufspeicherung der Energie rascher beschleunigt
werden kann.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Platte 17 mit mehreren
in einem gewissen Abstand voneinander auf dem Umfang angeordneten Vorsprüngen 89
versehen, in denen j e ein am äußeren Ende gewichtsbelasteter Hebel go zwischen
seinen Enden drehbar gelagert ist. Der Hebel go ist so ausgebildet, daß er unter
dem Einfluß der Fliehkraft um seinen Drehzapfen schwingen kann. Die inneren Enden
aller Hebel go stehen in antriebsmäßiger Berührung mit einemking bzw. einer Scheibe
9i, die auf der Muffe 18 angeordnet ist und beispielsweise durch eine auf das äußere
Ende dieser Muffe aufgeschraubte Mutter 92 auf genannter Muffe in der Längsrichtung
verschoben und eingestellt werden kann. Das innere Ende der Muffe 18 ist mit einem
geeigneten Drucklager 93- und einem Druckring 94. versehen, zwischen @ w elchen
die nach innen vorspringenden Enden 95 der Spindelwellen 21 der Rollen ig
festgehalten werden. Geeignete nachgiebige Mittel, wie z. B. Schraubenfedern
96, sind zwischen dem Druckring 94 und dem mittleren Teil der Platte 17 angeordnet
und hemmen die Bewegung der Muffe 18 und der inneren Enden 95 der Spindelwellen
-i nach rechts unter dem Einfluß der auf die gewichtsbelasteten Hebel go. wirkenden
F_ liehkraft. Die Vorspannung der Federn 96 kann beispielsweise durch die Mutter
92 eingestellt werden.
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Die Arbeitsweise dieser neuen übersetzungsänderungsvorrichtung ist
folgende. Durch die Feder 96 werden die vorspringenden Enden 95 der Spindelwellen
2i für gewöhnlich links von der dargestellten Stellung gehalten, wodurch die Rollen
ig derart geklemmt werden, daß bei Beginn der Energieaufspeicherung durch Betätigung
der Welle 72 von Hand die Übertragung des Antriebes von der Platte 26 auf die Platte
17 in der Weise erfolgt, daß letztere sich langsamer dreht als erstere. In dem Maße
aber, wie das Schwungrad sich schneller dreht, werden die gewichtsbelasteten Enden
der Hebel go unter dem Einfluß der Fliehkraft nach außen bewegt, so daß sich genannte
Hebel um ihre Drehzapfen in den Vorsprüngen 89 drehen und die inneren Enden gegen
den Ring g i gedrückt werden. Hierdurch wird die Muffe 18 entgegen den Federn 96
nach rechts in der Zeichnung bewegt. Durch diese Bewegung der Muffe werden die vorspringenden
Enden 95 der Spindelwellen 21 nach rechts bewegt, während die Joche 22 um ihre Zapfen
23 schwingen, so daß die Rollen i g sich zunächst wiederaufrichten und von dieser
lotrechten Stellung aus in die in entgegengesetzter Richtung geneigte Stellung gelangen.
Durch diese Bewegung werden die Orte der Reibungseingriffskreise auf den Platten
26 und 17 so geändert, daß das Übersetzungsverhältnis in der Weise geändert wird,
daß die Platte 17 sich jetzt schneller als die Platte 26 dreht. In dem Maße
also, wie das Andrehen fortschreitet, wird das Trägheitsglied zunächst langsamer
und dann schneller als die Andrehwelle 72 beschleunigt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
hat eine Erhöhung des Aufrichtevvinkels der Rollen ig zur Folge, daß die Platte
17 sich schneller als die Platte 26 dreht. -Da der Abstand zwischen den Platten
17
und 26 durch das Aufrichten der Rollen i g etwas zunimmt, so
sind geeignete Mittel vorgesehen, um eine gegenseitige Bewegung der in Frage kommenden
Teile zu ermöglichen und um diese Teile in ihre ursprünglichen Stellungen zurückzubringen,
sobald der Neigungswinkel der Rollen geringer wird. Wie bereits erwähnt, sind Stifte
16 so angeordnet, daß sie sich frei durch im Schwungrad 2 vorgesehene Löcher 15
bewegen können, so daß hierdurch eine gegenseitige axiale Bewegung zwischen Platte
17 und Schwungrad :2 ermöglicht wird, während die bei 3o vorgesehene Nut- und Federverbindung
zwischen der Nabe 27, der Platte 26 und dem Ring 31 des Wellenstumpfes 32 eine ähnliche
Bewegung zwischen diesen Teilen ermöglicht. Um die Platten 17 und 26 in Reibungseingriff
mit den Flächen der Rollen 19 zu halten und diese Platten in nachgiebiger
Weise in ihre Ruhestellungen .zu drücken, sind geeignete nachgiebige Mittel, wie
z. B. mehrere Schraubenfedern 97, vorgesehen, die um die Stifte 16 zwischen der
Innenseite des Schwungrades 2 und' der Außenseite der Platte 17 angeordnet
sind.
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Wenn das Schwungrad 2 bis zu seiner Höchstdrehzahl, d. h. bis zu der
zum Anlassen des Motors geeigneten Drehzahl, beschleunigt worden ist, befinden sich
die Rollen i9 in einer Stellung, in welcher sie ihre größte Neigung aufweisen, so
daß das Überseztungsverhältnis zwischenPlattei7 undPlatte26 seinenHöchstwert erreicht.
Das Motoreingriffsglied 3 kann nunmehr mit dem entsprechenden Glied des anzulassenden
Motors in Eingriff gebrachtwerden, worauf der Motor durch die im Schwungrad 2 aufgespeicherte
Energie angedreht wird. In dem Maße, wie dieser Anlaßvorgang fortschreitet, nimmt
die Drehzahl des Schwungrades 2 ab, und, wenn zwischen diesem und dem Motoreingriffsteil
3 nur das übliche Übertragungsgetriebe mit unveränderlicher Übersetzung vorhanden
wäre, so würde auch die Drehzahl. des Teiles 3 entsprechend abnehmen. Durch die
Bewegung der gewichtsbelasteten Hebelarme 9o unter dem Einfluß der Änderungen in
der Größe der Fliehkraft nimmt jedoch die Neigung der Rollen i9 entsprechend der
Abnahme der Drehzahl des Schwungrades 2 ebenfalls ab, so daß das Übersetzungsverhältnis
zwischen Platte 17 und Platte 26 auch entsprechend abnimmt. Die Folge davon ist,
daß die Drehzahl der Platte 26 und des Motoreingriffsgliedes 3 im wesentlichen dieselbe
wie in dem Augenblick bleibt, wo dieses mit dem Motor in Eingriff gekommen ist.
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Durch die vorliegende Erfindung wird daher ein neuartiger Motoranlasser
geschaffen, bei welchem die Drehzahl des Motoreingriffsgliedes während des größten
Teiles des Anlaßvorganges ohne Rücksicht auf die Änderungen der Drehzahl des Antriebsgliedes,
von welchem aus das Motoreingriffsglied seine Energie erhält, im wesentlichen auf
gleicher Höhe gehalten wird. Eine neuartige Übertragungsvorrichtung ist vorgenommen
worden, um ein Motoreingriffsglied von einem sich mit einer veränderlichen Geschwindigkeit
drehendenTeil, beispielsweise einem Schwungrad, aus anzutreiben, indem die Antriebsübersetzung
sich selbsttätig entsprechend der Änderung der Drehzahl des Antriebsgliedes ändert.
Wenn die Erfindung bei einem von Hand betätigten Trägheitsglied Anwendung findet,
so ermöglicht sie auch eine raschere Beschleunigung des Trägheitsgliedes bis zu
seiner Höchstdrehzahl oder Arbeitsgeschwindigkeit, als wenn nur ein Getriebe mit
unveränderlicher Übersetzung vorhanden wäre. Da die Drehzahl des Motoreingriffsgliedes
auf diese Weise im wesentlichen auf gleicher Höhe gehalten wird, erhält man hierdurch
bessere Drehmomentv erhältnisse, und andererseits ist auch die Wirkung des Anlassers
eine bessere.
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Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung sich nicht auf die
in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform beschränkt, sondern daß auch zahlreiche
andere mechanische Ausführungsformen möglich sind. Z. B. könnte das dargestellte,
als Schwungrad ausgebildete Trägheitsglied auch durch eine sonstige geeignete Antriebsvorrichtung
mit veränderlicher Geschwindigkeit ersetzt werden. Desgleichen könnte die Handandrehvorrichtung
durch eine geeignete elektrische Vorrichtung ersetzt bzw. ergänzt werden. Ebenso
können natürlich auch an Stelle der dargestellten Getriebe und nachgiebigenAntriebsvorrichtungen
solche anderer Art verwendet werden. Verschiedene andere Änderungen, die sich für
den Fachmann von selbst ergeben, können im Rahmen der Erfindung an der Ausbildung,
an den baulichen Einzelheiten und an der Anordnung der Teile vorgenommen werden,
wobei der Schutzbereich der Erfindung nur durch die nachstehenden Patentansprüche
bestimmt wird.