DE586926C - Bodendesinfektionsmittel - Google Patents

Bodendesinfektionsmittel

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DE586926C
DE586926C DEM113153D DEM0113153D DE586926C DE 586926 C DE586926 C DE 586926C DE M113153 D DEM113153 D DE M113153D DE M0113153 D DEM0113153 D DE M0113153D DE 586926 C DE586926 C DE 586926C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N27/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing hydrocarbons

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bodendesinfektionsmittel, welches als Gießmittel zum Überbrausen des zu entseuchenden Bodens mit Hilfe gewöhnlicher Gießkannen Verwendung finden soll.
'Der -wesentlichste Bestandteil des neuen Mittels ist Schwefelkohlenstoff, dessen günstige Insektizide und zum Teil auch fungizide Eigenschaften schon seit langem bekannt sind.
Ein fertig gemischtes, lagerfestes, schwefelkohlenstoffhaltiges Produkt, welches der Verbraucher durch Einrühren in ein Mehrfaches an Wasser in eine gleichmäßige Emulsion verwandelt, welche sich durch Begießen der zu entseuchenden Fläche mittels der Gießkanne. gleichmäßig verteilen läßt, fehlte bisher auf dem Markte.
Bekannt waren bisher nur Mittel aus Schwefelkohlenstoff und Nitrobenzol, Schwefelkohlenstoff und Fischtran, Schwefelkohlenstoff, Tetrachloräthan und einer Cyanverbindung und Schwefelkohlenstoff und Nitrobenzol und Chlorpikrin. Die bekannten Geis mische aus Schwefelkohlenstoff mit Erdölen und Petroleum sind nicht als Gießmittel zum Überbrausen benutzbar.
Alle genannten Mittel, wie auch die Mittel
nach der schweizerischen Patentschrift 99 217
(z. B. Schwefelkohlenstoff und Hexachloräthan und Leimlösung), werden in der Anwendung wie Schwefelkohlenstoff für sich allein gehandhabt: es sind Gießmittel zum Eingießen in Einstichlöcher. Das Gießmittel zum Eingießen in Einstichlöcher ist dem Gießmittel zum Überbrausen in denjenigen Fällen überlegen, bei welchen es, wie z. B. bei der Bekämpfung der Reblaus im Weinbau, auf besondere Tiefenwirkung ankommt.
Wo dies aber nicht der Fall ist, z. B. bei der Bodendesinfektion in Gewächshäusern, Frühbeeten, Anzuchtbeeten, genügt das Überbrausen mit der Gießkanne. Um dem in Wasser praktisch unlöslichen Schwefelkohlenstoff eine gute Verteilbarkeit in Wasser zu verleihen, ist es notwendig, ihn mit einem Emulgierungsmittel zu versetzen. Hierzu eignet sich die Seife, am besten in alkoholischer Seifenlösung, die beim Einrühren in Wasser eine bis heute nicht übertroffene feinste Emulsion von Schwefelkohlenstoff entstehen läßt.
Diese feine Zerteilung ist aber für die Wirkung des Schwefelkohlenstoffs wesentlich, weil diese um so intensiver ist, je geringer die Verdunstungsgeschwindigkeit des Schwefelkohlenstoffs ist. Und je besser die Zerteilung gelingt, desto geringer ist auch die Verdunstungsgeschwindigkeit des Schwefelkohlenstoffs. "60
Die Nachteile des bisherigen Gießmittels zum Überbrausen sind: 1. die lange Wartezeit
von ίο Tagen zwischen der Behandlung des Badens und dem Bepflanzen desselben, 2. Aufhören des Schutzes gegen tierische Schädlinge mit dem Verdunsten der letzten Teile von Schwefelkohlenstoff.
Als fortschrittlich müßte ein Verfahren angesehen werden, welches die Selbstherstellung durch den Verbraucher überflüssig machte, die Wartezeit verkürzte und zugleich einen ίο anhaltenden Schutz gegen zuwandernde oder nach der Behandlung des Bodens aus Ei oder Cyste schlüpfende tierische Schädlinge böte.
Die Aufgabe ist durch die vorliegende Erfindung gelöst worden. Es war hierzu einmal notwendig, ein billiges Mittel ausfindig zu machen, welches insektizide, abschreckende und vorbeugende Wirkung hat, mit Schwefelkohlenstoff und alkoholischer Seife keine chemische Veränderung erfährt, welches ferner in geeigneter Menge das Wachstum der Pflanzen nicht beeinträchtigt, weil es ja im Boden verbleiben soll, und endlich bei langsamer, auf Wochen bis Monate sich erstreckender Verflüchtigung und teilweiser Zersetzung durch Bodenbakterien keine pflanzenschädigenden Stoffe im Boden hinterläßt. Allen diesen Anforderungen genügt Naphthalin, wie z. T. durch angestellte Versuche ermittelt wurde.
Weitere Versuche ergaben nun die überraschende Tatsache, daß beim Vermischen einer konzentrierten Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff mit alkoholischer Seife eine völlig einheitliche, klare, durchsichtige Lösung entsteht, welche auch bei jahrelanger Aufbewahrung keine Veränderung (wie etwa Xanthogenatbildung, Abscheidung von Naphthalin) erfährt. Daß beim Zusatz z. B. von V2I alkoholischer Seife zu 1,5 1 Schwefelkohlenstoff, in welchem 1I2 kg Naphthalin aufgelöst wurde, sich kein Naphthalin abscheidet, konnte nicht ohne weiteres angenommen werden. Ersetzt man z. B. Naphthalin durch Schwefel (welcher in Schwefelkohlenstoff leichter löslich ist als Naphthalin), so tritt beim Zusatz von alkoholischer Seife sofort eine Abscheidung von Schwefel ein. Aber auch wesentlich kleinere Mengen an Schwefel (z. B. 1Z3 der angeführten Menge) scheiden sich aus ihrer Lösung in Schwefelkohlenstoff beim Zusatz von alkoholischer Seife zum Teil wieder aus.
Die angestellten Versuche ergaben ferner, daß sich die Wartezeit mit dem neuen Gießmittel zum Überbrausen abkürzen läßt. Beim Eingießen von 3 Teilen der bereits oben genannten Mischung von 1,5 1 Schwefelkohlenstoff, 1Z2 kg Naphthalin und 1J2 1 alkoholischer Seife in 97 Teile Wasser entsteht eine Gießbrühe zum Überbrausen, welche, wie viele praktische Versuche gezeigt haben, in einer Menge von 61 pro Quadratmeter für die Praxis der Bodendesinfektion ausreicht. Hierbei treffen auf den Quadratmeter etwa 136 g Schwefelkohlenstoff und etwa 36 g Naphthalin, also insgesamt 172 g wirksamer Stoffe. Bisher war aber die übliche Menge bei der Selbstherstellung des Gießmittels zum Überbrausen mittels alkoholischer Seife 630 g Schwefelkohlenstoff.
Die Wartezeit verkürzt sich durch die durch die Erfindung ermöglichte Herabsetzung der Schwefelkohlenstoffmenge pro Quadratmeter von 10 Tagen auf 5 Tage.
Beachtenswert ist, daß Naphthalin gemäß der Erfindung in feinster Verteilung für die Zwecke der Bodendesinfektion zur Anwendung kommt. Die Hohlräume des Bodens verhalten sich nach der Verdunstung des Schwefelkohlenstoffs tierischen Schädlingen gegenüber wie ein mit Naphthalin vergastes Gewächshaus. Der Boden wird von Schädlingen gemieden. Es ist ferner zu beachten, daß durch die gleichzeitige Verwendung von Naphthalin und Schwefelkohlenstoff seine Verdunstungsgeschwindigkeit außer durch das Emulgierungsimttel noch durch das Naphthalin verlangsamt und so seine Wirksamkeit erhöht wird. Feste Naphthalinteilchen verflüssigen sich bei Gegenwart von Schwefelkohlenstoffdampf zu einer Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff, und umgekehrt gibt eine. Emulsion von Tröpfchen einer Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff, wie sie bei der vorliegenden Erfindung zum Zwecke der Bodendesinfektion mittels Überbrausen zur Anwendung gelangt, den Schwefelkohlenstoff nur sehr langsam ab. Es ist ja aus der Chemie bekannt, daß ein in einem Lösungsmittel gelöster fester Stoff Reste des Lösungsmittels bei Verdunsten desselben hartnäckig festhält.
Versuche
Zu den Versuchen wurde nachstehende (in der Folge mit SN bezeichnete) Mischung verwendet. In 3 1 Schwefelkohlenstoff wurde ι kg Naphthalin eingetragen und bis zur völligen Lösung des Naphthalins gerührt. Zu der entstandenen Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff wurde 11 ölseifenspiritus gegeben und das Ganze zu einer homogenen Flüssigkeit verrührt. Zur Anwendung gelangte in der Regel die i°/oige Lösung von SN in Wasser (1 ecm SN auf 100 ecm Wasser), welche in der Weise hergestellt wurde, daß z. B. 100 ecm von S N unter Umrühren in 10 1 Wasser eingegossen wurden. Es entsteht eine feinste Suspension von Schwefelkohlenstoff und Naphthalin bzw. von einer Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff.
ι. Versuche mit, Erdraupen (Agrotis segetum).
a) In io Blumentöpfen von 9 cm Höhe, 9 cm oberem lichtem Durchmesser wurden je vier Erdraupen in mäßig feuchte Komposterde so eingelegt, daß sie 3 bis 4 cm unter der Oberfläche lagen. Die Töpfe wurden nun mit 25 ecm der i°/oigen Lösung von SN begossen (entspr. 41 pro Quadratmeter). Nach 12 Stunden waren von den 40 Erdraupen 38 tot, während zwei noch schwache Lebenszeichen gaben. Die Abtötung beträgt demnach 95 »/„.
b) In genau gleicher Weise wurde an Stelle der Lösung von SN die i°/oige und in einem weiteren Versuche die 1,5'"/„ige Lösung mit einer Mischung von 3 1 Schwefelkohlenstoff und ι 1 ölseifenspiritus, welche im folgenden mit S bezeichnet wird, verwendet. Die Ab-
ao tötung betrug bei der 1 °/oigen Lösung 55 °/0 (22 Raupen von 40), bei der 1,5 °/oigen Lösung 70 °/0 (28 von 40). Hierbei ist zu beachten, daß die 1,5 °/oige Lösung von S mehr Schwefelkohlenstoff enthält als die 1 °/oige Lösung von S N. Es ist also eine Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff wirksamer als Schwefelkohlenstoff allein.
2. Versuche gegen die Larven des Dickmaulrüßlers (Otiorrhynchus) bei gleichzeitig vorhandenem Pflanzenbestand. Die Larven befanden sich (teilweise bis zu 20 Stück) in Töpfen von Zyclamen und Primeln, welche von dem Schädling befallen worden waren.
Ein Begießen der Töpfe mit der i°/oigen Lösung von S führte zu keinem Erfolg, und es traten schon Schäden an den Kulturpflanzen ein. Mit der 1,5 °/oigen Lösung von S wurde eine Abtötung von 72 °/0 erzielt, wobei aber die Pflanzen erheblichen Schaden erlitten. Die ι °/oxge Lösung von S N gestattet dagegen fast restlose Entseuchung der Pflanzen, wobei überraschenderweise Schädigungen an den Pflanzen ausblieben. Die Entseuchung wurde daraufhin in zwei Gärtnereien an vielen Hunderten von Töpfen durchgeführt.
3. Versuche gegen Tausendfüßler und Springschwänze in einer Grassaatanlage zu Versuchszwecken. Die Anlage war mit den Schädlingen in großem Maßstabe verseucht. Begießen mit der 1 °/oigen Lösung von S N brachte vollen Erfolg; die Gräser wurden nicht im geringsten geschädigt.
4. Bekämpfung von Fliegen und Springschwänzen in einem Champignonkeller. Die Versuche ergaben Abtötung der Schädlinge beim Begießen der Beete mit der 1 °/oigen Lösung von S N. Das Pilzmyzel wurde nicht nur nicht geschädigt, sondern in seinem Wachstum gegenüber Unbehandelt stimuliert.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Bodendesinfektionsmittel zum Begießen, bestehend aus einer Lösung von Naphthalin in Schwefelkohlenstoff und Ölseifen-Spiritus.
DEM113153D 1929-12-17 1929-12-17 Bodendesinfektionsmittel Expired DE586926C (de)

Priority Applications (1)

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DEM113153D DE586926C (de) 1929-12-17 1929-12-17 Bodendesinfektionsmittel

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DE586926C true DE586926C (de) 1933-10-27

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