DE58626C - Selbstschliefsender Fenstervorhang - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der vorliegende, sich selbsttätig schliefsende Schutzvorhang soll hauptsächlich für Kirchen- und andere Fenster mit gebogenem Sturz Verwendung finden. Die Einrichtung desselben ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Ansicht eines geschlossenen und Fig. 2 die Ansicht eines geöffneten Schutzvorhanges.

Vor dem Fensterbogen ist ein seiner Wölbung entsprechender Reifen α am besten aus Rund-. eisen angeordnet, dessen Scheitel und Enden Oesen besitzen können, mit welchen der Reifen durch ins Mauerwerk eingeschlagene Haken festgehalten wird. Die Haken können auch an der gebogenen Stange α festsitzen und in Oesen oder Einsteckhülsen -des Mauerwerkes eingreifen. Jedenfalls soll die Befestigung eine derartige sein, dafs die gebogene Stange mit dem daran befestigten Vorhang für Reparatur- und Reinigungszwecke abnehmbar ist. Im Scheitel der Stange α sind in kurzer Entfernung von einander vierkantige Stifte befestigt, auf welche die gewundenen Federn b b^l aufgesteckt und durch eine Schraubenmutter befestigt sind. Die eine Feder b sitzt vor, die andere b^x sitzt hinter dem Reifen. An den freien ä'ufseren Enden dieser Federn sind die Stangen c c^l am besten gleichfalls aus Rundeisen befestigt. Mit den unteren Enden dieser Stangen sind die Schnüre dd¹ verbunden, welche andererseits über an α festsitzende Rollen e e¹ laufen und unterhalb die Ringe//' tragen. Die beiden Vorhanghälften g g¹, welche in dem mittleren Theil um die Breite x-y über einander schlagen, sind oberhalb an je einer Hälfte der gebogenen Stange a, sowie an den Stangen c c¹ festgenäht.

In der Zeichnung sind die Vbrhanghälften durch punktirte Linien dargestellt. Aufserdem sind zwischen den unteren Enden der Stangen cc¹ und den Rollen e e¹ Führungsringe 1, 2, 3, 4, 5
an den Stoff angenäht, durch welche die Schnüre d d¹ hindurchgehen.

Man öffnet den Vorhang durch Ziehen an den Ringen//¹ und erhält ihn in der geöffneten Lage, welche die Fig. 2 veranschaulicht, durch Aufschieben der Ringe//¹ auf einen im Mauerwerk befestigten Stift.- Giebt man die Ringe//¹ wieder frei, so schliefst sich der Vorhang infolge der Wirkung. der Federn b b^l von selbst.

Dieser Schutzvorhang kann auch für Fenster mit geradem Sturz Anwendung finden, in welchem Falle die Stange α einfach gerade gemacht wird, alles übrige aber genau wie beschrieben bleibt.

Die herabhängenden Stangen cc¹ können auch derart gebogen sein, dafs sie in ihrer oberen Lage, Fig. 2, einen dem Fensterbogen concentrischen Bogen bilden, wodurch auch die obere Vorhangöffnung Bogenform annimmt.

In Fig. 3, 4 und 5 ist eine andere Ausführungsform des Fenstervorhanges dargestellt. Hier ist nur eine Feder b angeordnet, welche auf ein Vierkant der oben gebogenen und durch die Stange α lose hindurchgehenden Stange c^x aufgesteckt und entsprechend befestigt ist, während das äufsere Ende der Feder b wiederum die Stange c aufnimmt.

Ferner ist die Zugvorrichtung derart abgeändert, dafs beide Vorhanghälften durch einen einzigen Zug geöffnet werden können. Zu diesem Zwecke ist die Schnur d¹ über mehrere

Rollen e¹ um die Stange α herum nach der Rolle e geführt und unterhalb der letzteren mit der Schnur d in einem Knoten k vereinigt, so dafs durch Ziehen an dem einzigen Ring/ beide Vorhanghälften zur Seite gezogen werden. Fig. 3 zeigt die Lage der einzelnen Theile bei geschlossenem, Fig. 4 bei geöffnetem Vorhang. Fig. 5 zeigt in gröfserem Mafsstabe einen Verticalschnitt nach der Linie v-n> der Fig. 3. Der Vorhang selbst ist" in den Figuren nicht gezeichnet.

Claims (1)

1. Patent-AnSprüche :

   i. Fenstervorhang, bestehend aus einer dem gebogenen oder geraden Fenstersturze congruent gestalteten, am Mauerwerk abnehmbar befestigten Stange a, den in ihrem Scheitel angeordneten, gewundenen Federn b b', den von den freien Enden dieser Federn herabhängenden geraden oder gebogenen Stangen cc¹, den an letztere angreifenden, über Rollen e e¹ laufenden Zugschnüren dd¹ und den an den Stangen a und c c¹ festgenähten Vornanghälften g g\ welche durch Herabziehen der Zugschnüre faltenbildend zur Seite gezogen werden, Fig. 2, und beim Freigeben der Zugschnüre durch die Wirkung der gewundenen Federn sich wieder von selbst schliefsen.
   Die Abänderung des unter 1. gekennzeichneten Fenstervorhanges in der Weise, dafs eine einzige Feder b mit ihrem äufseren und inneren Ende beide Stangen c und c¹ aufnimmt und dafs letztere wiederum durch einen einzigen Zug an den in k vereinigten Schnüren d d¹ zur Seite gezogen werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.