DE585197C - Verfahren zur Impraegnierung von Verbandmaterial - Google Patents

Verfahren zur Impraegnierung von Verbandmaterial

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DE585197C
DE585197C DE1930585197D DE585197DD DE585197C DE 585197 C DE585197 C DE 585197C DE 1930585197 D DE1930585197 D DE 1930585197D DE 585197D D DE585197D D DE 585197DD DE 585197 C DE585197 C DE 585197C
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    • A61L15/16Bandages, dressings or absorbent pads for physiological fluids such as urine or blood, e.g. sanitary towels, tampons
    • A61L15/42Use of materials characterised by their function or physical properties
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Description

  • Verfahren zur Imprägnierung von Verbandmaterial Die Verwendung von mit Jod behandelter Seide als Fasermaterial für medizinische Zwecke ist an und für sich bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß Seide, insbesondere Tussahseide, imstande ist, so große Mengen Jod aufzunehmen, daß die dauernde Sterilität des jodierten Materials und gegebenenfalls sogar eine dauernde und gleichmäßige Abgabe des aufgenommenen Jodes z. B. an die Umgebung gewährleistet ist, wenn man die Seide mit wasserhaltigen alkoholischen Jodlösungen behandelt, deren Jodlö-'sungsvermögen im gegebenen Falle durch Zusatz geringer Mengen von sauerstofffreien Jodverbindungen der Alkalien oder Erdalkalien gesteigert werden kann, wobei die Jodalkalien oder Joderdalkalien gewichtsmäßig unter der Gewichtsmenge des Jodes gehalten werden. Die auf diese Weise imprägnierte Seide stellt das solange gesuchte feste Lösungsmittel für Jod dar. Es wurde erfindungsgemäß erkannt, daß nur wasserhaltige alkoholische Jodlösungen imstande sind, die Seide mit solchen Jodmengen zu beladen, daß sie die oben angegebenen Eigenschaften erhält; mit wasserfreien alkoholischen Jodlösungen gelingt es nicht, Seide in genügender Weise mit Jod zu versehen. Esliegtdaswahrscheinlichdaran,daßdie Seide durch Wasser erst eine gewisse Quellung erfahren muß, damit die Jodaufnahme ausreichend vor sich geht. Wenn auch schon ein geringer Wassergehalt einen wesentlichen Einfluß im Sinne der Erfindung ausübt, so sind doch alkoholische Lösungen mit etwa io bis 25°/o Wasser als besonders geeignet .anzusehen.
  • Behandelt man z. B. Tussahseide, die j a bekanntlich viel reißfester und widerstandsfähiger ist als Maulbeerseide, etwa 12 bis 24. Stunden mit einer Jodlösung, die hergestellt ist, indem 75o ccm Alkohol (auf absoluten Alkohol berechnet) + 25o ccm Wasser mit etwa 4o bis 5o g Jod gesättigt werden, so erhält man eine jodhaltige Seide, die auf jedes Gramm jodierte Seide etwa o,o5 g mit Thiosulfat titrierbares Jod enthält.
  • Eine mit solchen Mengen Jod beladene Seide bleibt selbst bei nicht vollständig steriler Aufbewahrung im Gegensatz zu den häufig als steril bezeichneten Verbandsmullen, Wundnähmaterialien, wie Katgut u. dgl., steril.
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung können natürlich sowohl Fäden als auch Seidengewebe behandelt werden.
  • In vielen Fällen ist es nicht nur erwünscht, ein für die Wundbehandlung geeignetes, für lange Zeit steriles Material zu erhalten, sondern auch ein Material, das Jod an die Umgebung allmählich abgibt.
  • Erfindungsgemäß läßt sich nun eine stark erhöhte Beladung der Seide, insbesondere der Tussahseide, mit Jod erreichen, wenn man z. B. die Seide i2 bis 24 Stunden in einem Bad behandelt, das hergestellt ist, indem 75o ccm Alkohol (auf absoluten Alkohol berechnet) -f- 25o ccm Wasser -f- 2o g Jodkalium mit etwa So g Jod gesättigt werden.
  • Die in -diesem Bad getränkte Seide enthält bis zu o,12 g Jod, das mit Thiosulfat titrierbar ist, auf i g jodierte Seide, eine Jodmenge. die sich als vollkommen ausreichend erwiesen hat, um nicht nur eine Dauersterilisation des Verbandstoffes u. dgl. zu bewirken, sondern auch Bakterien in seiner Umgebung abzutöten.
  • Im allgemeinen ist es nicht notwendig, das Seidengewebe mit Jod bis zu o,i2 g titrierbarem Jod anzureichern. Sowohl zur Sterilisierung bzw. Sterilhaltung als auch für eine genügende Jodabgabe genügt schon die 12- bis 24stündige Behandlung in einer Lösung, die hergestellt ist, indem 750 ccm Alkohol (als absoluter Alkohol berechnet) + 25o ccm Wasser + io g Jodkalium mit etwa 7o g Jod gesättigt werden.
  • Man erhält so eine Jodseide mit bis zu o, i g mit Thiosulfat titrierbarem Jod auf das Gramm jodierte Seide.
  • Die in den Bädern behandelte Seide wird in jedem Fall nach dem Herausnehmen durch Abschleudern, Abtropfen u. dgl. von der anhaftenden Flüssigkeit nach Möglichkeit befreit und dann an der Luft allmählich getrocknet.
  • Besonders ist darauf hinzuweisen, daß bei der Verwendung der wäßrigen alkoholiscben Jodlösungen zur Behandlung der Seide, bei der die Wildseide bzw. Tussahseide auch aus Gründen der Billigkeit den Vorzug vor der Maulbeerseide verdient, die Benetzung des Materials sehr gut ist.
  • Es sei noch erwähnt, daß die mit Jod behandelte Seide nicht nur mit Thiosulfat titrierbares Jod enthält, sondern auch größere Mengen nicht mehr mit Thiosulfat titrierbares Jod gebunden hat. Bei -genügend langer Beladung läßt sich ein Verhältnis von mit Thiosulfat titriexbaremzumitThiosulfatnichttitrierbarem jodvon i : i erreichen, so daß die j odierte Seide bis zu o,i2 g mit Thiosulfat titrierbares Jod und die gleiche Menge nicht mit Thiosulfat titrierbares Jod enthalten kann, berechnet auf i g jodierte Seide; die letztere kann also nach der beschriebenen Arbeitsweise ohne besondere Schwierigkeiten bis zu etwa 25 % ihres Gewichtes an Jod enthalten.
  • Es ist außerordentlich überraschend, daß es gelingt, mit reinen, wasserhaltigen alkoholischen Jodlösungen oder mit'wasserhaltigen alkoholischen Jodlösungen, die nur relativ geringe Zusätze von Jodalkalien oder Joderdalkalien haben, Seide so weitgehend mit Jod zu beladen, wie es sich gemäß den Ausführungsbeispielen ergibt. Diese Tatsache ist sehr wertvoll, weil selbst bei weitgehender Beladung der Seide mit Jod keine entsprechende Imprägnierung des Seidengewebes mit Jodalkalien oder Joderdalkalien stattfindet; man bekommt stets eine Jodseide, die entweder überhaupt keine Jodalkalien bzw. Joderdalkalien enthält, oder bei höchstem Jodgehalt nur so geringe Mengen, daß die sonst bei mit der gebräuchlichen Jod-Jodkalium-Lösung imprägnierten Verbandstoffen gefürchtete Reizwirkung vermieden wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Imprägnierung von Verbandmaterial und chirurgischem Nähmaterial aus Seide mit Jod, dadurch gekennzeichnet, daß das Jod auf die Seide, insbesondere Tussah- öder Wildseide, in Form einer wasserhaltigen alkoholischen Jodlösung zur Einwirkung gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen alkoholischen Jodlösung kleine Mengen von Jodalkalien oder joderdalkalien zugesetzt werden, die gewichtsmäßig unter der Gewichtsmenge des Jodes gehalten werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Jodlösung derart bemessen ist, daß die Seide etwa 5 bis 12°/o mit Thiosulfat titrierbares Jod aufnimmt.
DE1930585197D 1930-10-07 1930-10-07 Verfahren zur Impraegnierung von Verbandmaterial Expired DE585197C (de)

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