DE232799C - - Google Patents

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DE232799C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/70Web, sheet or filament bases ; Films; Fibres of the matrix type containing drug

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
g 232799--· KLASSE 30 h. GRUPPE
Dr. DEGEN & KUTH und Dr..WILH. JAGELKI in DÜREN, Rhld.
gesättigten Kataplasmen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1910 ab.
Die als Ersatz für Breiumschläge aus Leinsamenmehl oder anderen schleimliefernden Stoffen dienenden trockenen Kataplasmen werden bekanntlich in der Weise bereitet, daß rechteckige Wattevließe mit abgekochtem Pflanzenschleim, beispielsweise Karragheenschleim, durchtränkt und darauf beiderseitig mit festen Kalikotüchern bedeckt werden, um glatte Oberflächen zu erzielen und ein allzu
ίο reichliches Ausfließen der Schleimlösung zu verhindern. Die auf diese Weise erhaltenen Watteplatten werden alsdann in einer geeigneten Walzvorrichtung glatt gestrichen und getrocknet. Nach dem beendeten Trockenprozesse werden die beiderseitigen Hüllen abgezogen und die Platten in gebrauchsfertige Stücke geschnitten.
In derartigen Kataplasmen sind nun unzweifelhaft eine Menge den Heilvorgang ungünstig beeinflussender Mikroorganismen vorhanden, und zwar um so mehr, als sie einen die Bakterienentwicklung sehr begünstigenden Boden, nämlich den Pflanzenschleim, enthalten. Dieser Umstand ist besonders mit Rücksicht darauf als äußerst nachteilig anzusehen, als die Kataplasmen dazu bestimmt sind, längere Zeit einen wunden oder entzündeten Körperteil zu bedecken.
Trotzdem sind hinreichend antiseptische, trockene Kataplasmen bisher noch nicht be-. kannt geworden. Vor allem sind solche Kataplasmen unbekannt, die einen derartig hohen Gehalt an antiseptischen und zugleich heilen40
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den Stoffen besitzen, daß auch das gebrauchsfertige Kataplasma nach der Aufnahme des etwa Zehnfachen seines Gewichts an Wasser den zur Ausübung einer vollen Desinfektionsund Heilwirkung notwendigen hohen normalen Gehalt an Desinfektions- und Heilstoff besitzt. Wohl hat man versucht, antiseptische Kataplasmen in der Weise herzustellen, daß man bei deren Fabrikation antiseptische Stoffe zusetzte. Bei näherer Prüfung dieser Art Kataplasmen erkennt man aber bald, daß der Zweck nicht erreicht ist. Ganz abgesehen von dem Umstände, daß sie selbst nicht aseptisch sind, so würde, auch wenn dies zuträfe, bei einem gebrauchsfertigen, stark wasserhaltigen Kataplasma von einer desinfizierenden oder heilenden Wirkung wegen seines zu geringen prozentualen Gehalts an wirksamen Stoffen nicht die Rede sein können.
Diese Lücke in der modernen Antiseptik und Aseptik läßt sich anscheinend auf verschiedene Schwierigkeiten zurückführen. Da das trockene Kataplasma beim Aufquellen in Wasser ungefähr um das Zehnfache seines Gewichts zunimmt, so muß in dem trockenen Präparate der Gehalt an Antiseptikum und Heilstoff entsprechend hoch bemessen werden, damit in dem wasserdurchtränkten und somit das Antiseptikum und den Heilstoff verdünnt enthaltenden Kataplasma die zur Erzielung der antiseptischen wie heilenden Wirkung prozentual erforderliche Menge des betreffenden Stoffes enthalten ist.
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Hieraus ergibt sich aber die weitere Forderung, daß dem Antiseptikum bestimmte spezifische Eigenschaften innewohnen müssen. Soll das Antiseptikum im Kataplasma neben seiner desinfizierenden Wirkung auch eine heilende Wirkung ausüben, so muß es in Wasser löslich sein; es darf ferner wegen der beim Trocknen notwendigen höheren Temperatur nicht flüchtig oder zersetzlich sein; endlich darf es mit Rücksieht darauf, daß das Kataplasma auch für den allgemeinen Hausgebrauch bestimmt ist, keine giftigen Eigenschaften besitzen.
Wenngleich es nun auch unter den bekannten Antiseptika solche gibt, die die vorstehenden Anforderungen erfüllen, wie z. B. die in der Augenheilkunde sehr geschätzte Borsäure, so scheint doch der Hauptgrund, weshalb antiseptische Kataplasmen mit desinfizierender und heilender Wirkung nicht bekannt geworden sind, in der Schwierigkeit gelegen zu haben, den Kataplasmen einen derartig hohen Gehalt an dem jeweiligen Antiseptikum zu geben, daß er in dem gebrauchsfertigen Präparat die volle - Heilwirkung sicherstellt.
Wird die prozentuale Normaldosis für die antiseptische und heilende Wirkung, beispielsweise der Borsäure, zu 3 Prozent angenommen, so muß ein trockenes Kataplasma mindestens 30 Prozent Borsäure enthalten. Löst man nun nach dem üblichen Herstellungsverfahren für die trockenen Kataplasmen in 2 kg Schleimlösung z. B. 100 g Borsäure auf und tränkt man mit dieser Lösung ungefähr 145 g reine oder imprägnierte Watte, schlägt diese dann in feuchte reine Hülltücher von ungefähr 60 g Trockengewicht ein und trocknet, so ergibt die Untersuchung des Kataplasma sowie die der abgezogenen Hülltücher, daß diese prozentualiter denselben Gehalt an Borsäure besitzen wie das trockene Kataplasma. Es ist somit ein erheblicher Teil der Borsäure für das Kataplasma verloren gegangen. Es wandert nämlich nach dem Gesetze der Kapillarität und Diffusion aus der inneren Watteschicht in die äußeren Hülltücher so viel Wasser und Borsäure über, bis in beiden Stoffen ein Gleichgewichtszustand hergestellt ist.
Zweck vorliegender Erfindung ist nun, ein mit einem möglichst ungiftigen Antiseptikum möglichst gleichmäßig und möglichst stark angereichertes Kataplasma zu schaffen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß man entweder die Hülltücher selbst vor dem Auflegen auf die beispielsweise Borsäure und Schleim enthaltende Watteschicht zuerst mit einer prozentualiter stärker konzentrierten Borsäurelösung tränkt und die Tücher dann erst auflegt, oder die ursprünglich mit einer konzentrierten Borsäurelösung getränkten Hülltücher wiederholt verwendet.
Hierdurch werden schädliche Kapillaritätsund Diffusionswirkungen beseitigt und eine Abwanderung der Borsäure von innen nach außen verhindert. Ändert man also das oben angegebene Verfahrensbeispiel für antiseptische Kataplasmen in der Weise ab, daß man die Hülltücher vor dem Auflegen mit einer beispielsweise 20 g Borsäure enthaltenden Lösung tränkt, so erzielt man ein Kataplasma mit 30 bis 31 Prozent Borsäuregehalt, dem in dem gebrauchsfertigen Präparate ein solcher von 3 bis 3,1 Prozent entspricht. Dieser Gehalt gewährleistet aber eine heilende sowie antiseptische Wirkung in weitgehendster Weise.
Statt der Kalikotücher oder der Watte kann man natürlich auch jeden anderen porösen Hüll- oder Aufsaugestoff pflanzlichen oder tierischen Ursprungs verwenden; ebenso kann die Borsäure durch andere antiseptische oder heilende Stoffe ersetzt- werden. Für besondere Zwecke, z. B. in der Veterinärpraxis, können die Kataplasmen samt den Hüllen verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von trockenen, mit Desinfektions- oder Arzneistoffen gesättigten Kataplasmen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Hüllstoff vor dem Auflegen auf die mit der antiseptischen oder arzneistoffhaltigen Schleimlösung getränkten Wattevließe mit einer prozentual stärker konzentrierten Lösung der benutzten Desinfektions- oder Arzneistoffe sättigt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746783C (de) * 1941-04-27 1944-08-23 Christian Gustav Heil Waermepackung

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