DE676102C - Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen VerbandstoffsInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines antiseptischen Verbandstoffs unter Verwendung von Paratoluolsulfochlorarnidnatrium, oder eines Gemisches aus veränderlichen Teilen von Para- und Orthotoluolsulfochloramidnatrium. Dieses Antiseptikum, das unter dem Namen Chloramin im Handel ist, wird der Kürze halber in der folgenden Beschreibung durch diesen handelsüblichen Ausdruck wiedergegeben.
- Nach der Erfindung wird der Verbandstoff mit einer Lösung aus Chloramin T oder T O P und Alkalicarbonat in einem Verhältnis imprägniert, daß das Chloramin ein Vielfaches des Alkalicarbonats bildet. Das Alkali dient hierbei dazu, eine Zersetzung des Chloramins und damit eine Beschädigung des Hautgewebes bei sauren Wundsekreten zu verhindern.
- Die Verwendung des Chloramins zur Herstellung von Verbandgaze ist bereits bekannt. Indessen bot diese bekannte Gaze keine Sicherheit gegen Schädigung bei etwa auftretender saurer Reaktion.
- Die Herstellung solcher antiseptischen Verbandstoffe mit Chloramingehalt, in alkalischer Lösung imprägniert, kann auf verschiedene Weise erfolgen: Man stellt eine zum Imprägnieren geeignete Lösung her, indem man Chloramin und z. B. wasserfreies Natriumca.rbonat in einem bestimmten Verhältnis in Wasser auflöst. In der zum Imprägnieren der Verbandstoffe bestimmten Lösung muß die Menge des zur Neutralisation einer möglichen sauren Reaktion bestimmten Alkalis immer konstant sein, gleichgültig wie hoch der Prozentsatz an Chloramin ist.
- Der Verbandstoff kann mit folgenden Lösungen getränkt werden: Wasser ................iooo g Chloramin .............. 25 g Soda .....:............ z,59.
- Für das Imprägnieren mit einer weniger konzentrierten Lösung eignet sich folgende Zusammensetzung Wasser ................iooo g Chloramin . . . . . . . . . . . . . . 17,59 Soda .................. 2,5g.
- Für die gewöhnlichen Verbandstoffe ergibt schon folgende Lösung sehr gute Resultate: Wasser . . . . . . . . . . . . . . i ooo g " Chloramin . . . . . . . . . . . . . . i o g Soda .................. 2,59. Selbstverständlich sind diese Konzentrationsangaben nur richtungweisend und können je nach den in Frage kommenden speziellen Verwendungszwecken geändert werden. An Stelle von Soda können zweckmäßigerweise auch andere Alkalicarbonate verwendet werden.
- Es ist üblich, bei der industriellen Herstellung der für Verbandstoffe bestimmten hydrophilen Baumwolle diese zum Zwec@;e der Sterilisation im Autoklaven auf i 2o' zu'' erhitzen.
- Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Verbandstoffe dürfen niemals über 5o° erhitzt werden. In Lösung kann man zwar das Chloramin auf 8o° erhitzen, aber schon bei 5o° beginnt es braun zu werden; dann wird es zerstört. Infolgedessen ist folgendes Verfahren zu empfehlen: Nachdem man in der gewünschten Konzentration eine Lösung von Chloramin und z. B. Soda hergestellt hat, taucht man den Verbandstoff oder die Watte in diese Lösung und schleudert dann z. B. auf einer Zentrifuge aus.
- Man kann auch ein bestimmtes, zur völligen Imprägnierung ausreichendes Quantum der Lösung auf die ausgebreiteten Verbandstoffe oder die Watte zerstäuben. In beiden Fällen wird das imprägnierte Material in einer Trockenkammer mit Ventilation getrocknet, in der die Temperatur zwischen 40 und 5o° gehalten werden muß. Ein Sterilisieren der Verbandstoffe oder der Watte ist vollkommen überfüssig.
- Die nach dem vorliegenden Verfahren imprägnierten Verbandstoffe enthalten in ihren Fasern eine unter allen Umständen ausreichende Menge des Desinfiziens, die, durch wiederholtes Benetzen des Verbandes ununterbrochen auf die Wunde, gebracht, mit Sicherheit alle Mikroben vernichtet, wobei gleichzeitig die sauren Sekrete der Wunde neutralisiert werden und damit die schädliche Wirkung von Zersetzungsprodukten des Chloramins mit Sicherheit vermieden wird.
- :` Im Laufe der Behandlung nimmt die Kon-:7e,ntration der die Wunde benetzenden Chlorafuin-Alkalicarbonat-L,ösung langsam ab, je ;.°hachdem wie oft man den Verband angefeuchtet hat, so daß man die Wirkung des Chloramins regulieren kann je nach dem Zustand der Wunde und dem Fortschritt der Vernarbung. Es sei an dieser Stelle besonders darauf hingewiesen, daß die Wirkung des in alkalischer Lösung zur Anwendung kommenden Chloramins auf die Vernarbung der Wunden außerordentlich günstig ist.
- In der Tat ermöglicht die Verwendung von gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Verbandstoffen die Nutzbarnl,achung der bisher oftmals vorgenommenen völligen Berieselung von Wunden mit verdünnten Chloramirilösungen; ohne ihre Nachteile zu besitzen.
- Es genügt, die Verletzung, wie üblich, ztt verbinden und den Verband dann mit einem gerade zur Verfügung stehenden, wenn auch verunreinigten Wässer zu benetzen. Die hohe desinfizierende Wirkung des Produktes zerstört augenblicklich alle pathogenen Keime und gewährleistet eine völlige Asepsis.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs, dadurch gekennzeichnet; daß der Verbandstoff mit einer Lösung von Toluolsulfochloramidnätrium und einer im Verhältnis zu diesem geringeren Menge Alkälicarbonat getränkt und getrocknet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM126682D DE676102C (de) | 1934-03-01 | 1934-03-01 | Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM126682D DE676102C (de) | 1934-03-01 | 1934-03-01 | Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE676102C true DE676102C (de) | 1939-05-25 |
Family
ID=7331061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM126682D Expired DE676102C (de) | 1934-03-01 | 1934-03-01 | Verfahren zur Herstellung eines toluolsulfochloramidnatriumhaltigen Verbandstoffs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE676102C (de) |
-
1934
- 1934-03-01 DE DEM126682D patent/DE676102C/de not_active Expired
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