DE943008C - Verfahren zur Herstellung von sterilen, Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenen Wundverbaenden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von sterilen, Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenen Wundverbaenden

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DE943008C
DE943008C DEA15520A DEA0015520A DE943008C DE 943008 C DE943008 C DE 943008C DE A15520 A DEA15520 A DE A15520A DE A0015520 A DEA0015520 A DE A0015520A DE 943008 C DE943008 C DE 943008C
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Jens Thuroe Carstensen
Frank Edwin Stirn
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American Cyanamid Co
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von sterilen, Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenen Wundverbänden Die Erfindung betrifft die Herstellung von sterilen, Antibiotica mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenden Wundverbänden, insbesondere für Oberflächenwunden, wie Verbrennungen, Abschürfungen, Hautverpflanzungen, oder zur Verwendung nach chirurgischen Eingriffen.
  • Eine Wunde sondert immer etwas Feuchtigkeit ab, die das Bakterienwachstum fördert und dadurch die Heilung unter dem Verband stört. Deshalb muß der Verband des öfteren gewechselt werden, wodurch die Heilung verzögert wird.
  • Aus der britischen Patentschrift 559 o27 war bekannt, Verbandstoff dadurch herzustellen, daß Gaze unter sterilen Bedingungen mit einer wäßrigen Emulsion bestrichen wird, die ein Sulfonamid und Vaseline oder Lanolin sowie gegebenenfalls ein Dispergiermittel enthält. Aus der französischen Patentscbrift 9I8 904 war bekannt, Wundverbände durch Imprägnieren von Fasermaterial mit einer wäßrigen Lösung von Penicillin und anschließendes Trocknen herzustellen. Diese Verbände haben jedoch den Nachteil, daß sie nur wenig Feuchtigkeit aufzunehmen vermögen oder leicht an der Wunde festkleben.
  • Bei Verwendung von Zusammensetzungen aus Vaseline und/oder Lanolin mi £ geringen Mengen an Zusatzstoffen, wie Triglyceriden (Fettsäureestern), Mineralöl, Wachs und Talkum, als Grundlage für Salben, die zur Anwendung auf Wunden, wie Verbrennungen, auf sterile Gaze aufgetragen werden, trägt das Lanolin, ein Wasser-in-Ol-Emulgator dazu bei, die Salbe in der Gegend um die Wunde in den anwesenden Körperflüssigkeiten dispergiert zu halten und dadurch die Mazerisierung und das Wachstum von Bakterien zu verhindern. So sind in Hager, Handbuch der pharm.
  • Praxis, Bd. 2 (I949), S. 887 wasserfreie Salbenmulle beschrieben, bei denen die Salbengrundlage aus 70°/oLanolin, etwa 30/0 Wachs, und bis zu 2Q°/o Talkum besteht und auf S. 888 Salbenzusammensetzungen, die neben Lanolin oder Vaseline als Hauptbestandteil 5 bis 10 O/o 01 enthalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die schützende Wirkung solcher Salben noch beträchtlich verbessert werden kann, wenn man ihnen bestimmte andere Dispergiermittel, wie sie im folgenden beschrieben sind, zusetzt.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sterilen, Antibiotica mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenden Verbänden. Sie besteht darein, daß eine wasserfreie, sterile Salbenmischung auf einen sterilen Träger aufgebracht wird, die neben einem Antibiotikum mit breitem Wirkungsspoktrum wasserfreies Lanolin, Vaseline, ein Wachs, gewünschtenfalls ein Mineralöl und ein Dispergiermittel enthält, das bewirkt, daß die Salbe eine Emulsion vom Typ Wasser-in-Öl bildet, wenn der Verband auf der Wunde liegt, und daß man den enstandenen Wundverband vorzugsweise steril in einem Behälter verschließt. Die Salbe hat die Eigenschaften, beim Mischen mit Wasser eine Wasser-in-Öl-Emulsion zu bilden; wodurch ein Wundverband erhalten wird, der I. die Wunde trocken hält, 2. die Mazerisierung vermindert, 3. für lange Zeit ein Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum abgibt und 4. das Festkleben des Verbandes an der Wunde auf ein Minimum herabsetzt. Weil Plasma oder andere wäßrige Flüssigkeiten von dem Salbenverband absorbiert und dadurch dauernd von der Wunde entfernt werden, bleibt die Wunde steril, sauber und trocken und heilt deshalb schneller als bei Verwendung der bisher bekannten Wundverbände.
  • Die Unterlage bzw. der Träger für die Salbe kann chirurgische Gaze aus Baumwolle, Superpolyamiden, Celluloseazetat usw. sein oder ein dichtes gewebtes Tuch oder saugfähige Watte, insbesondere verfilzte oder andere ungewebte Textilien, oder plastische Substanzen, wie z. B. ölfester synthetischer Gummi, oder poröse Kunststoffe oder irgendein anderes Material. Vorzugsweise wird ein möglichst feinmaschiges Gewebe verwendet, um ein Gewebewachstum durch die Zwischenräume herabzusetzen. Normalerweise wird Baumwollgaze mit etwa I7 X 14 Fäden pro Zentimeter verwendet. Eine solche Gaze ist sehr weich und schmiegsam. Beim Entfernen von der Wunde bleiben nur minimale Mengen an Fasern zurück.
  • Eine Emulsion vom Typ Wasser-in-Öl wird bei der Berührung mit dem Wundsekret erhalten, wenn man für die Herstellung des Salbenverbandes wasserfreies Lanolin, vorzugsweise mit Säure gewaschenes Lanolin und ein Dispergiermittel, wie z. B. Glyzerinmonostearat oder ein Cholesterinester verwendet. Aber auch andere Glyzerinmonoester von langkettigen Fettsäuren sind gute Dispergiermittel. Glyzerinmonolaureat ist ebenfalls ein brauchbares Dispergiermittel. Das Glyzerinmonostearat und das wasserfreie Lanolin sollen in einer Ölgrundlage suspendiert werden. Man bevorzugt eine Mischung von weißer oder gelber Vaseline und Mineralöl, zusammen mit einem Wachs, wie z. B. Bienenwachs, Ceresin oder Paraffin. Aus Agar-Plattentesten ergibt sich, daß Antibiotica mit breitem Wirkungsspektrum sich in der Salbe etwas schneller verteilen, wenn Ceresin an Stelle von Bienenwachs oder Paraffin verwendet wird. Das Verhältnis zwischen Vaseline Mineralöl und Wachs soll so gewählt werden, daß beim Zumischen des Dispergiermittels und des wasserfreien Lanolins eine Salbengrundlage erhalten wird, die wenig über Körpertemperatur flüssig ist. Die Salbengrundlage soll zwischen 33 und 440, vorzugsweise zwischen 37 und 430, schmelzen. Der Fachmann kann das Verhältnis zwischen Mineralöl, Vaseline und Wachs so wählen, daß der Schmelzpunkt in dem gewünschten Bereich liegt.
  • Für die Salbe kann irgendein Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum, wie z. B. Chlortetracylin, Chloramphenicol od.er Terramycin, oder Mischungen von diesen in therapeutisch gebräuchlichter Form verwendet werden, z. B. Chlortetracyclin als Salz einer Säure, wie z. B: Salzsäure oder Schwefelsäure, oder als freie Base oder als Salz einer anorganischen oder stickstoffhaltigen organischen Base, wie das Calciumsalz oder das Äthylendiaminsalz von Chlortetracyclin, die durch Behandeln von Chlortetracyclin mit Calciumhydroxyd oder Äthylendiamin hergestellt- werden, oder in einer anderen stabilen therapeutisch wirksamen Form, wie z. B. als'laurylsulfat oder Aluminiumglycinat. Normalerweise wird Chlortetracyclinhydrochlorid bevorzugt, weil es gut pulverisiert haltbar ist. Der Grad der Pulverisierung kann variieren. Eine befriedigende Verteilungsform enthält beispielsweise annähernd 35 Gewichtsprozent Teilchen mit einer Größe von 5 5 bis 1o,u, annähernd ooO/o von 3 bis 5,z und annähernd 5 0/o unter 3 ,u.
  • Die Salbe wird auf deri Träger aufgetragen und der fertige Verband, wie z. B. Gaze mit Salbe, in einem passenden sterilen Behälter aufbewahrt.
  • Es wurde gefunden, daß beispielsweise ein Behälter aus Aluminiumfolie, dessen Innenfläche mittels eines geeigneten Klebstoffes mit einem Film aus einem Mischpolymerisat aus Vinylchlorid und Vinylacetat überzogen ist, eine gut verschließbare, sterile Umhüllung darstellt, die an ihrer Innenseite einen bei Anwendung von Wärme schließenden Überzug besitzt.
  • Bei der Herstellung des Verbandes wird vorzugsweise chirurgische Gaze verwendet, wie z. B. eine gekochte und gebleichte Gaze von I7 X I4 Fäden pro cm, die normalerweise 6 oder 7 O/o Feuchtigkeit enthält. Diese kann in die Aluminiumumhüllung, die an drei Seiten verschlossen ist, gegeben und 10 Stunden bei einer Temperatur von annähernd IIoO sterilisiert werden, während sie an einem Ende noch offen ist. Dadurch werden sowohl die Gaze als auch die Umhüllung getrocknet und sterilisiert.
  • Vorzugsweise werden das Glyzerinmonostearat, das wasserfreie Lanolin, weiße Vaseline und Ceresin und gewünschtenfalls ein Teil des Mineralöls in einer Salbenmühle gemischt, bis die Mischung homogen ist und anschließend 10 Stunden bei IIoO sterilisiert. Getrennt davon wird Chlortetracyclinhydrochlorid fein zerpulvert, mit Mineralöl oder mit dem Rest Mineralöl homogenisiert und diese Mischung 10 Stunden bei IIoO sterilisiert. Die beiden Bestandteile der Salbe können dann aseptisch vermischt und die benötigte Menge der sterilen fertigen Salbe auf die sterile Gaze in der Alumininmumhüllung unter Aufrechterhaltung der Sterilität aufgebracht werden. Anschließend kann die Luft aus der Umhüllung herausgepreßt werden und die Umhüllung entlang der offenen Kante durch eine Verschließmaschine bei einer geeigneten Temperatur, wie z. B. 2000, verschlossen werden.
  • Nachdem die Salbe zu der Gaze gegeben und die Umhüllung verschlossen ist, kann gleichmäßig auf etwa 50 bis 600 erhitzt werden. Die Umhüllung wird noch warm ein- oder zweimal leicht, aber fest in jeder Richtung gewalzt, um die Salbe gleichmäßig über die Gaze zu verteilen.
  • Es wurde auch gefunden, daß die Salbe geschmolzen werden kann und daß man, während die Salbe im geschmolzenen Zustand gehalten wird, die Gaze oder sonstigen Träger durch die Schmelze hindurchziehen kann, um ihn damit zu imprägnieren. Die Temperatur der Schmelze und die Geschwindigkeit; mit welcher die Gaze oder der Träger durchgezogen wird, und die Natur des Trägers bestimmen die Menge der Salbe auf dem Träger.
  • Eine feinmaschige Gaze wird sich mit mehr Salbe beladen als eine grobmaschige Gaze. Zur Begrenzung der aufgetragenen Menge kann ein Spatel oder ein Abstreifer verwendet werden. All diese Operationen müssen steril ausgeführt werden, so daß der so hergestellte kontinuierliche Gazestreifen in Stücke geschnitten und steril in Behälter verpackt werden kann.
  • Das Endprodukt ist steril und ergibt einen chlortetracyclinhaltigen Verband, der zur Wundbehandlung verwendet werden kann. Während das Chlortetracyclin in die Gewebeflüssigkeit abgegeben wird, ermöglicht die Salbengrundlage die Diffusion von wäßrigen Flüssigkeiten aus der Wunde. Salbenreste, die nach Verwendung des Verbandes zurückbleiben, können durch Waschen mit Wasser von der Oberfläche der Wunde entfernt werden.
  • Es wurde gefunden, daß die Wachstumshemmung auf Bakterien durch den erfindungsgemäßen Verband auf Agarplatten viel größer als bei den üblichen Verbänden ist, weil er in weit größerem Ausmaß die Diffusion des Antibiotikums ermöglicht.
  • Das erfindungsgemäße Erzeugnis kann zwei Wochen auf 560 gehalten werden, ohne daß eine merkliche Zerstörung des Chlortetracyclins erfolgt.
  • Dies entspricht einer Lagerfähigkeit zwischen zwei und drei Jahren und beweist, daß das Erzeugnis unter üblichen Verwendungsbedingungen lagerbeständig ist.
  • Die Zusammensetzung der S-albe für Verbände bei Verbrennungen kann in weiten Grenzen variieren. Zum Beispiel kann das Glyzerinmonostearat in Mengen von I bis 10 O/o, das Lanolin von 5 bis 20°/o, die Vaseline von 10 bis 30°/o, das Wachs von 5 bis 20 20°/o, das Mineralöl von 30 bis 60 O/o und das Chlortetracyclin von o,I bis 5 O/o vorhanden sein. Andere Antibiotica mit breitem Wirkungsspektrum können gewünschtenfalls mit größerer Konzentration verwendet werden. Die Variation der einzelnen Komponenten ist so zu verstehen, daß die Gesamtsumme gleich 100 Olo ist. Der Schmelzpunkt der Salbe sollte zwischen 33 bis 440, vorzugsweise zwischen 37 und 430 liegen. Insbesondere durch Wahl der Wachsmenge kann der Schmelzpunkt in den gewünschten Grenzen gehalten werden.
  • Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Produktes kann das Antibiotikum mit breiterh Wirkungsspektrum auf die gewünschte Teilchengröße gemahlen werden, bevor es mit dem Mineralöl gemischt wird, oder es kann in dem Mineralöl gemahlen werden.
  • Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum, wie z. B. Chlortetracyclinhydrochlorid, scheinen unerwünschtes Bakteriumwachstum zu beschränken, und es ist klinisch gezeigt worden, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen Salbenverbandes die Zerstörung von haemolytischen Organismen bewirkt, die für die Verzögerung der Wundheilung verantwortlich sind, und das Anwachsen bei Hautverpflanzungen verhindern. Der Verband kann entweder zur Einschränkung vorhandenen Bakterienwachstums bei einer Wunde verwendet werden oder prophylaktisch, um eine saubere Wunde zu schützen und vor unerwünschtem Bakterienwachstum zu bewahren. Wenn das Wachstum der Monilia zum Problem wird, können auch Substanzen, wie z. B. Alkylester der Para-Oxybenzosäure, dem Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum einverleibt werden.
  • Im Gegensatz zu so vielen schwefelhaltigen Arzneien und früher verwendeten Materialien stören die Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum die Wundheilung und Epithelbildung nicht. Ihre Wirkung und insbesondere die des Chlortetracyclinhydrochlorids ist überraschend, und die Beschleunigung der Wundheilung kann zum Teil dem Anti- biotikum selbst zugeschrieben werden. Der Verband klebt gewöhnlich nicht an der Wunde fest, auch wenn er eine oder zwei Wochen ohne Unterbrechung darauf gelassen wird, und behält während dieser Zeit eine hohe Konzentration an Antibiotikum. Mit Chlortetracyclin wird eine Konzentration erzielt, die ausreicht, das Wachstum selbst so widerstandsfähiger Organismen wie Proteus einzuschränken.
  • Die Salbenmenge, die für den Verband gebraucht wird, kann in weiten Grenzen variieren. Es wurde gefunden, daß 15 bis 20 ccm Salbe einen sehr befriedigenden Überzug für eine einfache Schicht medizinischer Gazebandage von der Größe 20 X 30 cm liefert. Für dünnere Bandagen oder für leichtere Wunden kann eine viel geringere Menge verwendet werden. Für eine Mehrschichtenbandage, oder wenn die imprägnierte Schicht einen Teil der Mehrschichtbandage bildet, kann eine größere Menge Salbe gebraucht werden. Die Salbe kann auch direkt auf Wunden aufgebracht werden.
  • Es wurde gefunden, daß eine erfindungsgemäß hergestellte Einschichtenbandage aus ihrem sterilen Behälter entnommen, in Berührung mit der Oberfläche der Wunde gebracht und dann durch medizinische Tampons oder mehrere Schichten von Gazebinden verstärkt und schließlich zwecks Herstellung eines Druckverbandes mit einer elastischen Binde umwickelt werden kann. Ein solcher Verband kann sogar bei tiefen Brandwunden eine oder zwei Wochen an Ort und Stelle belassen werden, und nach dieser Zeit kann man feststellen, daß die meisten Wunden vollkommen ausgeheilt sind.
  • Als Erläuterung der Erfindung seien im folgenden einige Beispiele angegeben.
  • Beispiel I Salbe 5 g Glyzerinmonostearat, 10 g wasserfreies Lanolin, 20 g weiße Vaseline und 15 g gereinigtes Ceresinwachs werden in einer Salbenmühle bei I00° gemischt, bis eine glatte, dünne, homogene Mischung erhalten wird. Die Mischung wird dann 10 Stunden auf IIoO erhitzt.
  • Getrennt davon wird eine Mischung von 49 g Mineralöl und 1 g feinpulverisiertem Chlortetracyclinhydrochlorid hergestellt. Wenn das Chlortetracyclinhydrnchlorid mit dem Mineralöl gemischt ist, wird 10 Stunden bei IIoO sterilisiert.
  • Die beiden sterilen Mischungen werden unter aseptischen Bedingungen bei Zimmertemperatur vermischt, bis eine glatte, homogene Salbe erhalten wird. Die Salbe wird steril aufbewahrt und vollkommen steril gehandhabt.
  • Beispiel 2 Vollständiger Verband Ein Einschichten-Gazeverband ven 20 X 30 cm und I7 X I4 Fäden pro cm wird in der üblichen Weise gefaltet und in eine Umhüllung von 7,5 X 10 cm eingepaßt, die aus einer heiß verschließbaren, mit Kunstharz ausgefütterten, an drei Seiten verschlossenen Aluminiumfolie besteht. Die gefaltete Gaze in der Umhüllung wird 10 Stunden bei IIoO sterilisiert. Anschließend werden 15 ccm Salbe, hergestellt nach dem vorigen Beispiel, aseptisch zugegeben. Dann wird die Umhüllung längs der noch offenen Kante verschlossen.
  • Durch Erwärmen der geschlossenen Umhüllung auf 550 und durch zweimaliges Rollen mit einem Rollholz in jeder Richtung wird die Salbe gleichmäßig durch den Verband verteilt, und der Verband ist für Verbrennungen oder -andere- Wunden gebrauchsfertig. Zum Gebrauch wird die Umhüllung aufgerissen und die Bandage unter sterilen Bedingungen entnommen und auf die Wunde aufgelegt.
  • Beispiel 3 3 g kristallisiertes Chlortetracyclinhydrochlorid werden in 30 g Mineralöl gemahlen, bis es vorwiegend eine Teilchengröße zwischen 3 bis IO,u aufweist. Das pulverisierte Material in dem Mineralöl wird 10 Stunden auf IIoO erhitzt. Aus 5 g Glyzerinmonostearat, 10 g wasserfreiem Lanolin, 20 weißer Vaseline, 15 g Ceresinwachs und 27 g Mineralöl wird eine zweite sterile Mischung hergestellt. Diese Mischung wird in einer Salbenmühle gemahlen, bis sie homogen ist und dann 10 Stunden bei IIoO sterilisiert. Die beiden sterilen Mischungen werden unter aseptischen Bedingungen bei Zimmertemperatur zu einer glatten, homogenen, sterilen Salbe vereinigt. Die Salbe wird auf 50° erwärmt und kontinuierlich eine etwa 12 cm breite chirurgische Gaze durch sie hindurchgezogen. Die Menge der Salbe auf der Gaze wird reguliert, indem man den Verband zwischen Walzen laufen läßt. Die Salbe wird in einer Menge von etwa I ccm auf 32 cm2 des Verbandes aufgebracht. Anschließend wird der Verband in einem sterilen Behälter bis zum Gebrauch aufbewahrt.
  • Beispiel 4 5 g Glyzerinmonostearat, 10 g wasserfreies Lanolin, 20 g weiße Vaseline und 15 g gereinigtes Ceresinwachs werden in einer Salbenmühle zu einer glatten, homogenen Mischung gemisclit, wonach 10 Stunden bei IIoO sterilisiert wird. Getrennt davon wird eine Mischung von 47 g sterilem Mineralöl und 3 g sterilisiertem feinpulverisiertem Terramycinhydrochlorid steril hergestellt, und zu dieser sterilen Mischung wird die oben erwähnte Mischung steril zugegeben. Die sterile Mischung kann dann in der Menge von 0,04 ccm pro cm2 auf Gazeverband aufgebracht und der Verband bis zum Gebrauch in einem sterilen Behälter aufbewahrt werden.
  • Beispiel 5 Verfahren nach Beispiel 4 unter Verwendung von Chloramphenicol an Stelle von Terramycinhydrochlorid.
  • Beispiel 6 I650 g feinpulverisiertes Chlortetracyclinhydrochlorid werden in etwa 20 Liter Mineralöl in einer Kolloidmühle, die auf 0,005 cm eingestellt ist, suspendiert. Die Mischung wird dann durch Erhitzen sterilisiert. Eine zweite Mischung wird aus II 550 g wasserfreiem Lanolin, I7 325 g Ceresinwachs, 23 100 g weiße Vaseline, 5775 g Glyzerinmonostearat und so viel Mineralöl hergestellt, daß von beiden Mischungen insgesamt go 600 g vorhanden sind. Die Mischung wird gerührt, bis sie homogen ist, und dann sterilisiert. Die beiden Mischungen werden dann vorzugsweise bei Zimmertempeatur zusammengegeben und in einer Menge von etwa 0,033 ccm pro cm2 auf chirurgische Gaze aufgetragen. Die auf diese Weise hergestellte Gaze wird in einzelne Bandagen verschnitten, steril in Folienbehälter gebracht und die einzelnen Folienbehälter verschlossen. Der so hergestellte Wundverband wird in hermetisch abgeschlossenen Folienbehältern bis zum Gebrauch steril aufbewahrt.
  • Wenn in den Patentansprüchen Prozente angegeben werden, so beziehen sich diese Prozentangaben auf die. fertige Salbenzusammensetzung, die auf den Träger aufgebracht ist.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung eines sterilen, wasserfreien, salbenhaltigen Wundverbandes durch Aufbringen eines Antibiotikums mit breitem Wirkungsspektrum auf einen sterilen Träger und durch Verschließen des entstehenden Wundverbandes in einem Behälter unter sterilen Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den trockenen Träger ein wasserfreies Salbengemisch aufgebracht wird, das das Antibiotikum zusammen mit wasserfreiem Lanolin, Vaseline, einem Wachs, gegebenenfalls einem Mineralöl und einem weiteren Wasser-in-t\l-Dispergiermittel enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste wasserfreie, sterile Mischung von I bis I0°/o Glyzerinmonostearat, 5 bis 20 O/o wasserfreiem Lanolin, 10 bis 30 O/o Vaseline, 5 bis 20 O/o Wachs und Mineralöl und eine zweite wasserfreie, sterile Mischung von 0,I bis 5 0/o eines Antibiotikums mit breitem Wirkungsspektrum und so viel Mineralöl, daß ein Gesamtmineralölgehalt von 30 bis 60 O/o resultiert, steril vereinigt und aseptisch auf den Verband aufgetragen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dispergierungsmittel Monoglyzerinester langkettiger Fettsäuren oder Cholesterinester verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Wachs Bienenwachs, Ceresinwachs oder Paraffinwachs verwendet wird.
  5. 5. Verfahren, nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Antibiotikum Chlortetracyclin, Chloramphenicol, Terramycin oder ihre therapeutisch wirksamen Salze verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Träger eine Mischung aufgebracht wird, deren Schmelzpunkt zwischen 33 und 440 und vorzugsweise zwischen 37 und 430 liegt.
    Angezogene Druckschriften: Hager, Handb. d. Pharm. Praxis, I949, Bd. II, S.887; französische Patentschrift Nr. 9I8 904; britische Patentschrift Nr. 559 027.
DEA15520A 1951-04-24 1952-04-10 Verfahren zur Herstellung von sterilen, Antibiotika mit breitem Wirkungsspektrum enthaltenen Wundverbaenden Expired DE943008C (de)

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