DE58480C - Verfahren zur Darstellung eines grünblauen Farbstoffes aus Alizarin-Bordeaux - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines grünblauen Farbstoffes aus Alizarin-Bordeaux

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DE58480C
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B5/00Dyes with an anthracene nucleus condensed with one or more heterocyclic rings with or without carbocyclic rings

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das in derPatentschriftNo. 60855 beschriebene Alizarin-Bordeaux zeigt in vielen Beziehungen die gröfste Aehnlichkeit mit dem Alizarin selbst. Es ist ebenso beständig wie letzteres und es lassen sich auf dasselbe die nämlichen Reactionen, welche beim Alizarin zu neuen Farbstoffen führen, anwenden; die Umwandlungen verlaufen ebenso glatt und können nach genau den nämlichen Methoden ausgeführt werden, wie beim Alizarin.
Von den so erhaltenen neuen Farbstoffen werden im Folgenden einige beschrieben.
I. Nitroderivat.
Behandelt man das Alizarin-Bordeaux mit Salpetersäure, am besten in einem indifferenten Lösungsmittel, so entsteht glatt ein Nitroderivat, welches sich von der Muttersubstanz genau in derselben Art und Weise unterscheidet, wie das ß-Nitroalizarin (Alizarinorange) vom Alizarin.
Zur Darstellung dieses neuen Farbstoffes verfährt man wie folgt:
25 kg trockenes gepulvertes Alizarin-Bordeaux werden in 250 kg Eisessig suspendirt; man läfst zu der Mischung 8,5 kg Salpetersäure von 420 B. zufliefsen, indem man Sorge trägt, dafs die Temperatur sich zwischen 20 und 250C. hält.
Die Nitrirung verläuft in ruhiger Weise und ist beendet, wenn eine mit Wasser verdünnte Probe beim Uebersättigen mit Natronlauge fast vollständig gefällt wird. Man filtrirt den ausgeschiedenen Nitrokörper entweder direct oder nach vorherigem Zusatz von Wasser ab und verwandelt ihn durch Lösen in .Alkali und Ausfällen mit Säure in der Wärme in die zum Färben geeignete Paste.
So dargestellt, bildet der Farbstoff eine schön hochrothe Paste. In wenig verdünnter Natronlauge löst er sich mit violettrother Farbe; schon bei geringem Ueberschufs an Alkali fällt wie beim Nitroalizarin das in verdünnter Natronlauge sehr schwer lösliche neutrale Natronsalz aus; diese Eigenschaft kann zur eventuellen weiteren Reinigung des Nitrokörpers dienen. Während sich aber trockenes Nitroalizarin in concentrirter Schwefelsäure mit goldgelber Farbe löst, ist die Farbe der Lösung des neuen Körpers in Schwefelsäure schon carminroth. Thonerdebeizen werden von demselben lebhaft ziegelroth angefärbt, und eignet sich daher das neue Product als solches zum Färben und Drucken.
II. Amidoderivat.
Wie das Nitroalizarin, so läfst sich auch der oben beschriebene Nitrokörper leicht und quantitativ reduciren. Die Reduction kann auch hier entweder in alkalischer Lösung, z. B. mit Schwefelalkalien , oder sauer vorgenommen werden.
Als Beispiel für letzteren Fall sei folgendes ganz besonders glatt verlaufende Verfahren angeführt.
ι 3 kg trockenes und gepulvertes Nitroderivat werden mit 300 bis 600 kg Eisessig zum Sieden erhitzt und dazu eine Lösung von 30 kg Zinnchlorür in 60 kg Salzsäure von 210B. gegeben.
Das Ende der Reaction erkennt man daran, dafs sich in einer Probe durch Natronlauge
kein Nitrokörper als schwer lösliches Natronsalz mehr abscheiden läfst.
Man läfst erkalten, nltrirt und wäscht bis zur neutralen Reaction. Die Farbe der Lösung des so direct rein erhaltenen Productes in concentrirter Schwefelsäure ist kaum verschieden von der des Nitrokörpers, wie sich auch β-Nitro- und β-Amidoalizarin in concentrirter Schwefelsäure mit fast gleicher Farbe lösen. Hingegen ist sein Verhalten gegen Natronlauge charakteristisch: in concentrirter Lauge (von 340 B.) löst er sich mit indigoblauer Farbe, welche beim Verdünnen mit Wasser in Rothviolett umschlägt.
III.
Wendet man auf das beschriebene Nitro- und Amidoderivat die Skraup'sche Chinolin-Synthese an, so erhält man einen Farbstoff, der das vom Alizarin-Bordeaux derivirende »Alizarinblau« darstellt.
Man verfährt folgendermafsen:
20 kg Nitroderivat und 32 kg Amidoderivat werden in 300 kg Schwefelsäure von 66° B. gelöst und dazu 50 kg Glycerin gegeben.
Die Mischung wird langsam erhitzt, wobei jedoch die Temperatur 1500 nicht übersteigen darf. Von Zeit zu Zeit giefst man eine kleine Probe der Schmelze in concentrirte Schwefelsäure. Die Farbe dieser Lösung, ursprünglich carminroth, geht nach und nach in Blau über. Sobald die Lösung eine rein blaue Farbe zeigt, welche von der vorhergehenden nicht mehr verschieden ist, giefst man das Reactionsproduct in Wasser, filtrirt ab und wäscht bis zur neutralen Reaction. Man kann in diesem Beispiel das Nitroderivat durch irgend einen anderen Nitrokörper ersetzen, oder man kann den Farbstoff, wenn auch weniger vortheilhaft, durch Erhitzen des Nitroderivates allein mit Glycerin und Schwefelsäure darstellen.
Der so erhaltene Farbstoff ähnelt in vielen Beziehungen dem Alizarinblau: seine Alkaliverbindungen sind blau gefärbt und schwer löslich in überschüssiger Alkalilauge; in heifser verdünnter Schwefelsäure löst er sich mit violettrother Farbe; aus dieser Lösung scheidet sich beim Erkalten das schwefelsaure Salz ab; dasselbe wird beim Waschen mit Wasser in seine Componenten zerlegt; mit Alkalibisulfiten giebt der Farbstoff wasserlösliche Verbindungen, welche vortheilhaft zum Färben und Drucken verwendet werden. Hingegen unterscheidet er sich scharf vom Alizarinblau durch seine Lösung in concentrirter Schwefelsäure, welche rein blau gefärbt ist, sowie durch den bedeutend grüneren Ton der damit auf Chrombeize erzielten Färbungen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines grünblauen Alizarinfarbstoffes, darin bestehend, dafs man das durch Behandeln von Alizarin-Bordeaux des Patentes No. 60855 mit Salpetersäure entstehende Nitroderivat und das aus letzterem durch Reduction darstellbare Amido - Alizarin-Bordeaux mit Glycerin und Schwefelsäure mit oder ohne Anwendung anderer Nitrokörper, wie Nitrobenzol, Nitrotoluol, Nitroxylol, Nitrophenol, Nitronaphtalin bei 100 bis 1500C. erhitzt.
DENDAT58480D Verfahren zur Darstellung eines grünblauen Farbstoffes aus Alizarin-Bordeaux Expired - Lifetime DE58480C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5345800A (en) * 1991-02-08 1994-09-13 The National Machinery Company Flat die thread roller

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