DE58478C - Bodenbelag für Malztennen und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

OTTO MEURER in CÖLN a. Rh. Bodenbelag für Malztennen u. dergl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1891 ab.

Bei dem Mälzen ist es von der gröfsten Wichtigkeit, der Gerste nach Wunsch Feuchtigkeit, sowie kalte oder warme Luft zuführen und somit die Bodentemperatur nach Belieben reguliren zu können. Die im Nachstehenden beschriebene Erfindung erfüllt alle diese Ansprüche. Mit ihrer Hülfe gelingt es, dem Boden eine gleichmäfsige warme oder kalte Temperatur zu geben und, falls es gewünscht wird, den Boden gleichmäfsig feucht zu' halten und ihn aufserdem leicht und sehr rasch zu reinigen.

In den beiliegenden Zeichnungen stellt ■

Fig. ι eine Ansicht der Oberfläche des Bodenbelags dar.

Fig. 2 stellt einen Schnitt durch die Linie ja-^- der Fig. 1 dar,

Fig. 3 einen Schnitt durch die Linie x-x der Fig. 1. . .

Fig. 4 stellt eine perspectivische Ansicht des Belags dar.

Der neue Belag besteht aus zwei Theilen, der oberen Platte A und der Unterlage B.

Die Unterlage B kann sowohl aus einzelnen Platten bestehen, welche aus Cement, gebranntem Thon etc. hergestellt sind, oder sie kann auch erst an Ort und Stelle aus Cementbeton angefertigt werden. In beiden Fällen enthält der untere Theil des Belags den unteren Theil der Ablauf kanäle b.

Der obere Theil des Belags A wird aus einer Cementplatte oder einer Platte von gebranntem Thon gebildet. Dieser obere Theil des Belags enthält den oberen Theil der Ablauf kanäle, also die Verbindung der Ablauf kanäle mit der Oberfläche.

Die letztgenannte Verbindung besteht aus konischen, runden oder länglichen Kanälen d, welche oben in konische, runde oder in länglich geschlitzte Kanäle α endigen, die aus einem beliebigen Metall oder aus Thon, Porcellan etc. angefertigt sind.

Sämmtliche Ablauf kanäle b laufen in einen Sammelkanal h aus (Fig. 2). Dieser besitzt, wie die Abfallkanäle b, ein Gefälle und kann an seinem unteren Ende durch ein Ventil, einen Hahn oder Schieber k verschlossen werden.

Ein Kanal oder Rohr g, Fig. 2, welches sowohl mit einer Kalt- und Warmwasserleitung, als auch mit einem Ventilator oder einer sonstigen Einrichtung für Luftzufuhr und mit einem Dampfkessel in Verbindung steht, vermittelt durch den Verbindungskanal f die Zuleitung von kaltem oder warmem Wasser oder auch die Zuführung von kalter oder warmer Luft oder endlich die Zuführung von Dampf.

Der am Ende des Sammelkanals h liegende Verschlufs k ermöglicht es, zur Erwärmung oder Abkühlung des Bodens warmes oder kaltes Wasser in beliebiger Menge, d. h. bis es in den Ablaufkanälen in der gewünschten Höhe steht, in diese Kanäle laufen zu lassen. Man vermag ferner, um den Boden feucht zu halten, nicht nur die Kanäle bis* zu beliebiger Höhe mit Wasser von gleichmäfsiger Temperatur feucht zu halten, sondern auch noch Luft durch die Kanäle d und α in die auf der oberen Platte A des Belags liegenden Materialien oder in den ganzen darüber befindlichen Raum gelangen lassen. Der Boden dieses Raumes kann mittelst der Kanäle α bequem auf einfache Weise und sehr rasch gereinigt werden;

die zur Reinigung dienenden Wasser können leicht wieder ihren Ablauf durch den Sammelkanal h bei dann geöffneter Vorrichtung k nehmen.

Mittelst des neuen Belags kann man auf einfache Weise den erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt und Wärmegrad des Bodens, beispielsweise zur Förderung des gleichmäfsigen Keimens der Gerste, erzielen.

Claims (1)

1. Patent-Anspr.üche:

   i. Für Malztennen und andere Zwecke die Anordnung von Platten A mit runden, länglich oder beliebig geschlitzten Oeffnungen a, welch' letztere mit den Kanälen b verbunden sind, die durch das Rohr oder den Kanal g entweder mit Wasser, Luft oder Dampf gespeist werden, um dem darüber befindlichen Boden eine- gleichmäfsige und dabei leicht regulirbare Temperatur oder Feuchtigkeit oder beides gleichzeitig zu ertheilen und aufserdem eine Reinigung dieses Bodens zu erzielen.
   Für die unter ι. ausgeführten Kanäle b die Anordnung eines gemeinsamen Sammelkanals h, der an seinem tieferen Ende mit einer Absperrvorrichtung k versehen ist, wodurch man den Wasserstand in den Ablaufkanälen b nach Belieben reguliren kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.