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Übergußvorrichtung Übergußvorrichtungen für Wäschekochkessel mit trichterförmiger
Bodenglocke und mehreren Steigröhren von normalem Querschnitt sind bekannt. Die
Fördermenge und Steighöhe der Lauge sind bei diesen Vorrichtungen gering, weil die
den Auftrieb bewirtenden Dampf- oder Luftbläschen die Lauge durchdringen und beiseiteschieben,
so daß nur der spezifische Gewichtsunterschied der mit Druckmittelbläschen durchsetzten
Laugesäule im Steigrohr gegenüber der dampffreien Lauge, die das Steigrohr umgibt,
als Förderkraft in Frage kommt. Die Erfindung benutzt außer diesem Gewichtsunterschied
der beiden Flüssigkeitssäulen noch die weitaus mehr Kraft abgebende Kolbenwirkung
des angesammelten Druckmittels (Dampf oder Druckluft) in engen Rohren zum Heben
der Lauge. Dazu werden statt des bzw. der in bekannter Weise auf der Bodenglocke
sitzenden Steigröhren von 5o und mehr Millimeter Durchmesser an der Spitze des trichterförmigen
Druckmittelsammlers mehrere voneinander getrennte Röhren von engem (15 bis 20 mm)
und gleichbleibendem Querschnitt eingesetzt, .also z. B: drei Röhren mit je 20 mm
oder sechs Röhren mit je 15 mm oder mehrere Röhren mit verschiedenem Durchmesser.
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Durch die Verwendung vieler enger Steigröhren an derSpitze desDruckmittelsammlers
ergibt sich eine neuartige Förderweise für die Lauge: die Förderung findet stoßweise
statt; es wird z. B. zwei Sekunden lang Lauge mit großer Wucht ausgeworfen, danach
tritt zwei Sekunden lang Pause ein, dann wird wieder zwei Sekunden lang Lauge gefördert,
dann sind wieder zwei Sekunden Pause usw. Bei stärkerem Kochen wird die Pause ungefähr
auf eine Sekunde verkürzt, und das Laugeauswerfen dauert zwei b'is drei Sekunden.
Diese intermittierende Laugeförderung beruht auf folgendem Prinzip: In engen Röhren
(etwa bis 2o mm Durchmesser) kommen Flüssigkeiten infolge der inneren und äußeren
Spannungen schnell zumStillstand und setzen dem Eindringen von Gasen großen Widerstand
entgegen. Dem sich im Sammler stau- . enden Druckmittel gelingt es infolge der Flüssigkeitsspannungen
zunächst nicht, in diese Röhren einzudringen; es verdrängt deshalb zuerst Lauge
aus dem Sammler um seinen Rand in den Außenraum. Erst wenn der Druck im Sammler
größer als der Gegendruck der Flüssigkeitssäule und die Spannung in den Steigröhren
geworden ist, findet ein heftiges Eindringen des Druckmittels in die engen Röhren
in kolbenartiger Form statt, und die über diesem Druckmittelpfropfen liegende Flüssigkeitssäule
wird mit großer Wucht aus demRohrherausgeschleudert. Dem entwichenen Druckmittelpfropfen
drückt sofort die Lauge nach, sie füllt wieder die Röhren; infolge der Spannung
steht die Lauge in den engen Röhren sogleich still, das Druckmittel sammelt sich
erneut, wirft wieder die Lauge aus usw.; das Spiel wiederholt sich dauernd. Die
Förderung erfolgt also nicht wie bei den bekannten Vorrichtungen in gleichmäßigem
trägen
Fluß, sondern stoßweise mit großer Kraft. Die neue Vorrichtung bewirkt im Wäschekochkessel
eine außergewöhnlich kräftige, stoßweise Überbrausung der Wäsche und damit schnellste
Lösung des Schmutzes.
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Wird in den Druckmittelsammler in bekannter Weise Druckluft eingeleitet,
so ergibt die neue Vorrichtung eine starke stoßweise Laugeförderung bei wesentlich
geringerem Druckmittelverbrauch als bei bekannten Vorrichtungen.
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Auf derZeichnung ist derErfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen,
und zwar in Abb. i und 3 als Aufriß im Schnitt und in Abb. a und q. als Grundriß,
dargestellt. d ist die trichterförmige, als Druckmittelsammler dienende Bodenglocke,
an deren Spitze die engen Steigröhren b angeordnet sind. Zur Verhütung des einseitigen
Hebens des Sprudeleinsatzes bei der stoßweisen Förderung wird der Rand
d des Trichters a als Gewicht ausgeführt. Zur besseren Ausnutzung dieser
neuartigen Förderweise wird über den Steigröhren der an sich bekannte, in derHöhe
verstellbare Verteilerteller c angeordnet, der allen Röhren gemeinsam ist, und dessen
Träger e zwischen den Steigröhren gelagert ist.
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Der Flüssigkeitsstoß erfolgt so, daß zuerst die Stoßkraft gering ist,
dann stetig zum Höchstwert anschwillt und dann rasch abflacht. Je nach der Wucht
des Auftreffens auf den Verteilerteller breitet sich die Lauge verschieden aus.
Bei schwachem Druck, also am Anfang und Ende des Stoßes, werden die Wäschestücke
rund um die Steigröhren begossen. Mit steigendem Druck erweitert sich der Streukreis,
. und auf dem Höhepunkt der Stoßkraft werden die Wäscheteile am Rand des Kochkessels
begossen.
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Die Lagerung des Trägers e der Verteilerscheibe c zwischen den Steigröhren
b gewährleistet, in Verbindung mit der stoßweisen Förderung, eine gute Laugeverteilung
auch ohne Anordnung von Siebböden. Die vorteilhäfteste Einstellung des Verteilertellers
erfolgt während des Betriebes ohne jede Gefahr nach Abheben des Kesseldeckels durchDrehen
bzw._ Schieben des Trägers e in der Führungsmuffe f, die zwischen den Steigröhren
gelagert ist.