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Frei fahrendes, durch ein Federtriebwerk angetriebenes Spielfahrzeug
Die Erfindung betrifft ein frei fahrendes, durch ein Federwerk angetriebenes Spielfahrzeug,
das sich mittels Schwenkens seines Federwerksgehäuses unter äußeren Einflüssen selbsttätig
zum Weiterfahren in der Gegenrichtung umsteuert. Bei einem bekannten Spielzeug dieser
Art, bei dem dieses Schwenken durch den Widerstand eines Fahrthindernisses veranlaßt
wird, kann dem Federwerksgehäuse sowohl eine lotrechte als auch eine schwingende
Bewegung erteilt werden. Durch diese Schwingung wird von zwei in entgegengesetzten
Richtungen angetriebenen Reib- oder Zahnrädern das eine Mal das eine und das andere
Mal das andere zum Antrieb einer Reibscheibe bzw. eines Zahnrades benutzt, die auf
der Achse eines mittleren, dritten Räderpaares festsitzen. Da die selbsttätige Umsteuerung
zum Weiterlaufen in der Gegenrichtung ein drittes Laufräderpaar und mehrfache Zahnräderübersetzungen
auf die eine bzw. andere Seite des auf der dritten Achse festsitzenden Treibgliedes
bedingt, kommt ein solches Spielfahrzeug, das sich in geringer Länge gar nicht herstellen
läßt, für die derzeitigen Marktverhältnisse viel zu teuer. Die selbsttätige Schwingung
des Federwerksgehäuses beim Auftreffen auf das Hindernis wird dort durch eine in
einem äußeren Fahrzeugrahmen geführte Stoßstange in Verbindung mit einem zweiarmigen
Kurbelhebel bewirkt, in dessen einen geschlitzten Arm ein (Querstift der Stoßstange
und in dessen anderen geschlitzten Arm ein Querstift des Feder-Werksgehäuses eingreift.
Auch diese Kraftübertragungsmittel verteuern die Herstellung dieses Spielfahrzeugs.
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Mit vorliegender Erfindung ist es gelungen, ohne Zuhilfenahme eines
dritten Laufräderpaares, von vielfachen, zu dessen wechselweisem Antrieb von der
einen oder anderen Seite notwendigen Zahnräderübersetzungen und von an einem zweiarmigen
Kurbelhebel angreifenden, in einem äußeren Fahrzeugrahmen verschiebbar geführten
Stoßstangen ein die gleiche Spielwirkung und überdies noch sonstige Spielwirkungen
ergebendes Spielfahrzeug weit billiger herzustellen.
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Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß die Schwingung bzw. Schwenkung
des Federwerksgehäuses durch dessen kippbare Lagerung auf einer zwischen und unter
zwei Laufräderachsen angeordneten Achse ermöglicht und die Umsteuerung durch zwei
in entgegengesetzten. Richtungen umlaufende Federwerkszahnraderbewirkt, deren eines
in der einen Gehäusekippstellung in ein auf der einen Laufräderachse festsitzendes
Ritzel eingreift und das Spielfahrzeug vorwärts treibt und deren anderes in der
anderen Gehäusekippstellung in ein auf der anderen Lanfräderachse festsitzendes
Ritzel eingreift Und das Spielfahrzeug rückwärts treibt.
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Beim Fahren des Spielfahrzeugs auf dem Stubenboden bieten die Stubenwände
die natürlichen Fahrtwiderstände. Zur Umkehrung der Fahrtrichtung genügen hier an
das Federwerksgehäuse starr angeschlossene Vorspränge,
welche wie
die gegenüber dem Federwerksgehäuse verschiebbar gelagerten Stoßstangen die Wand
vor den Laufrädern erreichen. Diese Vorsprünge können entsprechend der äußeren Gestalt
des das kippbare Federwerk enthaltenden Spielfahrzeugs
sehr verschieden ausgeführt werden. Hat s |
Spiel fah,-e Gestalt eines @uto_mobils,# |
so werden an fiesem angMraccte ächa# mim- |
gen der großtechnischen Stoßstangen unauffälliz das Zurückkippen des Federwerks
be-
wirken. Hat man dem Spielfahrzeug die |
Form eines Käfers gegeLien, so wird durch |
Nacha m-un2-en er u"fiTee= bzw. des hinteren |
Rumpfendes desselben die Rückschaltung in ebenso unauffälliger Weise selbsttätig
erreicht werden.
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Läßt man das Spielfahrzeug auf dem Tisch fahren, so ist die Grenze
für die Fahrt in einer bestimmten Richtung durch die Tischkante gegeben, weil das
Fahrzeug bei deren Überfahren herabfallen würde. Es sind also Hilfsmittel vorzusehen,
welche ein Zurückkippen des Federwerksgehäuses bewirken, bevor die Räder des Spielfahrzeuges
die Tischkante erreichen. Dieses selbsttätige Zurückkippen läßt sich z. B. durch
vorn und hinten am Fahrzeugrahmen angelenkte zweiarmige Tasthebel bewirken, deren
äußerer, auf dem Tisch gleitender Arm bei Überschreitung der Tischkante unter diese
herabsinkt und deren innerer Arm dabei einen Vorsprung des Federwerksgehäuses um
die Kippachse hochschwenkt, bis das Federwerk von selbst auf die Seite des anderen
Tasthebels überkippt. Zur selbsttätigen Bewirkung einer dazu ausreichenden Hochschwenkung
des Federwerksvorsprungs müssen die äußeren Tasthebelarme gekröpft und so schwer
sein, daß ihr Kippmoment dasjenige des Federwerks überwiegt.
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Läßt man das Spielzeug auf einer Fahrbahn mit Steigungen fahren, so
brauchen nur diese so steil gewählt zu werden, daß das Federwerk in an sich bekannter
Weise unter der Fahrzeugneigung zurückkippt, hierauf aber die tiefer liegende Laufräderachse
antreibt.
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Auf der Zeichnung ist in Seitenansicht des unkaschierten Spielfahrzeugs
veranschaulicht, wie entweder die Tischkante oder die Stubenwände oder eine Fahrbahnsteigung
das Umschalten von selbst bewirkt: Abb. I zeigt die vorgeneigte Stellung des Federwerksgehäuses
bei Annäherung des Spielfahrzeugs an die Tischkante.
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Abb.2 läßt erkennen, wie der unter die Tischkante herabgesunkene Tasthebel
das Zurückkippen des Federwerks, also die Umschaltung auf Rückfahrt, bewirkt hat.
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Abb.3 zeigt den gleichen Einfluß eines ortsfesten Fahrthindernisses
und der starr an das Federwerksgehäuse angeschlossenen Vorsprünge, während Abb.
q. das Umschalten unter dem Einfluß einer Fahrbahnsteigung darstellt.
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Mit Bezug auf die Abb. i und 2 sind in dem Fahrzeugrahmen a die Achsen
b; b' der Laufräder c, c' gelagert. Der Erfindung gemäß sitzt auf jeder der beiden
Achsen b, b' fest ein Blockrädchen d, d' und ist auf einer zwischen
und unter diesen Achsen angeordneten Kippachse f kippbar das Gehäuse g eines üblichen
Federwerks g-t gelagert, das in seiner einen Kippstellung (Abb. i) mit seinem Treibrad
h unmittelbar in das Blockrädchen d und in seiner anderen Kippstellung (Abb.2) mit
einem ständig mit dem Treibrad h kämmenden Wechselrädchen ü in das andere Blockrädchen
d' eingreift.
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Für die Fahrt auf einer durch die Kante v begrenzten Tischfläche w
sind bei x bzw. x'
unten und vorn bzw. hinten an dein Fahrzeugrahmen
ca Tasthebel y, z, 3 bzw. y', z', 3' angelenkt, die gewöhnlich auf der Tischfläche
zu gleiten, bei Annäherung der Fahrzeugräder an die Tischkante v jedoch einerseits
mit dieser und andererseits mit Gehäuseschenkeln q. 4' zusammenwirken. Die äußeren
Tasthebelarme y, z bestehen aus einem geraden Teil y und aus einem
von diesem herabgewinkelten hakenförmigen Teil z. Der Hebelarmteil y muß nicht unbedingt
gerade verlaufen; er kann vielmehr auch jeden anderen, der Spielzeugkaschierung
angepaßten Verlauf haben, nur darf dieser- das Herabsinken des hakenförmigen Teiles
z unter die Tischkante v nicht behindern.
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Fährt das Spielfahrzeug bei seiner Schaltung nach Abb.i in Richtung
des Pfeiles 5 auf die Tischkante v zu, so sinkt der hakenförmige Teil z nach Überschreitung
der Tischkante unter diese herab, weil der längere äußere Hebelarm
y, z mit
Bezug auf den Drehpunkt x ein viel größeres Kippmoment ausübt als der kürzere innere
Hebelarie 3. Infolge dieses Herabsinkens, das durch Gewichtsbeschwerung 6 noch weiterhin
gesichert sein kann, hebt der innere Hebelarm 3 den Schenkel q. des Gehäuses g an.
Dadurch wird das Gehäuse zurückgekippt und das Wechselrädchen a4 mit dem Blockrädchen
d' in Eingriff gebracht. Da sich das Wechselrädchen u umgekehrt dreht wie
das Treibzahnrad h, fährt das Spielfahrzeug nun in umgekehrter Rich-
tung zurück. Überschreitet der auf der Tisch- |
fläche gleitende andere Tasthaken N die gegen-' |
überliegende Tischkante, so erfolgt abermals |
eine selbsttätige Umschaltung. Das Spiel |
fahrzeug kann also nicht über den Tisc |
hinausfahren und von diesem abstürzen 1 |
Nimmt das Fahrzeug eine besonders groß |
Geschwindigkeit an, so könnte es trotz dej |
Umschaltens infolge seines Beharrungsbestrebens über die Tischkante
hinausgleiten und abstürzen. Ein solches Abstürzen läßt sich jedoch ohne weiteres
durch um die Räder gespannte Gummiraupen 7, die von Spielzeugtraktoren her bekannt
sind, sicher hintanialten. Auch Gummireifen könnten sofort Bach der Umschaltung
denselben Zweck erfüllen.
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Ein Spielfahrzeug als Käfer, der den Tisch auch nicht verlassen kann,
ist wohl bekannt. Dieser Käfer führt jedoch beim Herabsinken seiner Fühler unter
die Tischkante nur eine Schwenkbewegung, aber keine direkte Rückfahrt aus. Mit der
vollkommenen Umkehrung der Fahrtrichtung wird demgegenüber ein neuer Spielreiz geschaffen,
der nicht nur bei einer Fahrt über den Tisch, sondern auch bei einer Fahrt auf dem
Stubenboden überall dort entsteht, wo das Spielfahrzeug gegen eine Abprallfläche
oder eine Steigung hinauffährt.
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Nach Abb.3 sind mit dein Federwerksgehäuse g Stoßstangen 8, 8' starr
verbunden. Diese ragen über die Laufräder c, c' hinaus und prallen auf jedwedes
in ihrer Höhenlage entgegenstehendes Fahrthindernis, z. B. auf die Zimmerwand 9,
auf. Ist das Spielfahrzeug in der Richtung des Pfeiles io auf die Wand 9 zugefahren,
so fährt es nach dem Anprall der Stoßstange 8' oder eines sonstigen festen, an das
Federwerksgehäuse g starr angeschlossenen Vorsprungs in der gleichen Richtung weiter,
bis nach der Zeichnung das Blockrädchen d mit dem Treibzahnrad k in Eingriff
gekommen ist. Hierauf fährt das Spielfahrzeug von selbst in der Richtung des Pfeiles
5 zurück.
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Fährt das als Raupenschlepper ausgebildete Spielfahrzeug nach Abb.
4. eine schiefe Ebene i i hinauf, so wird das Wechselrädchen ic noch eine Zeitlang
finit dem Blockrädchen d' in Eingriff gehalten, weil das um die Achse f schwenkbare
Federwerk unter seinem Beharrungsvermögen seine Stellung gegenüber dein Fahrzeugrahmen
a zunächst beizubehalten sucht. Ist das Fahrzeug jedoch um eine gewisse Strecke
auf die Steigung i i hinaufgefahren oder nimmt deren Steilheit noch weiter zu, so
kippt das Federwerk von selbst in die strichpunktierte Stellung zurück, in welcher
das Treibzahnrad k in das Blockrädchen d eingreift. Nach dieser Umschaltung fährt
das Fahrzeug die Steige herab, um rückläufig auf dem ebenen Boden weiterzufahren
und auf einer jenseitigen Steigung sich von selbst wieder umzuschalten. Wie ersichtlich,
genügt bei Verwendung einer Fahrbahn mit mindestens zwei einander Steigungen die
kippbare Lagerung des Federwerks allein zur selbsttätigen Unischaltung.