DE581256C - Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen

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DE581256C
DE581256C DE1930581256D DE581256DD DE581256C DE 581256 C DE581256 C DE 581256C DE 1930581256 D DE1930581256 D DE 1930581256D DE 581256D D DE581256D D DE 581256DD DE 581256 C DE581256 C DE 581256C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen Es ist bekannt, Sulfitcelluloseablauge sowie Derivate und durch Oxydation erhaltene Kondensationsprodukte der Kresol-, Phenol-und Naphthalinsulfosäuren sowie auch Polyphenole, Chinone und Gemische solcher Stoffe als Gerbstoffe zu verwenden. Diese Verfahren befriedigten jedoch nur teilweise, da das Leder dadurch nicht die erwünschten Eigenschaften erhielt, sondern spröde und minderwertig ausfiel.
  • Es wurde nun gefunden, daß man hervorragende Gerbstoffe erhält, wenn man Sulfitcelluloseablauge, Phenole, Kresole, Naphthole oder Derivate sowie auch Gemische hiervon mit Fermenten, die in der Wissenschaft allgemein zur Gruppe der Desmolasen gerechnet werden (so z. B. sogenannte Phenolasen, Peroxydasen, Dehydrasen usw.), sowie ferner mit Sauerstoff abgebenden Verbindungen (wie z. B. Wasserstoffsuperoxyd, Natriumperoxyd, Perborat o. dgl.) in Reaktion bringt.
  • Ein solches Ferment ist für den vorliegenden Zweck geeignet, wenn es mit Phenolen oder deren Derivaten (z. B. Guajacol, Pyrogallol, Resorcin, Paraphenylendiamin usw.) und Sauerstoff abgebenden Verbindungen zusammengebracht, Dehydrierungs- bzw. Oxydationsprodukte oder aber Kondensationsprodukte (z. B. Chinone oder weitgehende Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukte) ergibt. Vermittels solcher Peroxydasen und Sauerstoff abgebenden Verbindungen aus Sulfitcelluloseablauge oder Phenolen oder Phenolderivaten hergestellte Produkte waren bisher noch nicht bekannt.
  • Läßt man auf die neuen Reaktionsprodukte noch Halogene einwirken, so erhält man eine weitere Reihe völlig neuer Produkte, deren Eigenschaften von den bisher bekannten, insbesondere hinsichtlich ihrer Gerbwirkung, durchaus abweichen.
  • Vorliegendes Verfahren bedeutet auch insofern einen wesentlichen Fortschritt, als die danach hergestellten Gerbstoffe Gerbeffekte auslösen können, die bisher nicht möglich waren. So kann beispielsweise eine Blöße in wenigen Tagen mit oder ohne Anwendung von natürlichen Gerbstoffen durchgegerbt werden. Wenn natürliche Gerbstoffe Mitverwendung finden, so ziehen dieselben sehr schnell auf die Hautfaser auf.
  • Dieser Umstand gestattet, daß natürliche Gerbstoffextrakte zum Ausgerben des Leders verwendet werden können, die, allein verwendet, keine genügende Gerbung bewirken, wie z. B. Kastanienholzextrakt.
  • Außerdem bewirkt ein Zusatz von Chrombrühen, z. B. schwacher Lösungen von Chromsulfat zu vorliegendem Gerbstoff, daß die damit gegerbten Blößen eine Lederfaser aufweisen, clie den mittels der natürlichen Pflanzengerbstoffe erzeugten Fasern nahekommt, während sonst Chrombrühen die typische gequollene Faser des Chromleders erzeugen. Dieses ist wichtig, weil durch die Verbindung des vorliegenden Gerbstoffes mit Chrombrühen nicht das gefürchtete Narbenziehen des Leders auftritt, welches sich leicht einzustellen pflegt, wenn man sonst natürliche Gerbstoffe mit Chrombrühen zusammen zum Angerben des Leders verwendet.
  • In vorliegendem Falle erhält man also ein Leder, welches durch hervorragende Zügigkeit charakterisiert ist. Beispiele i. 2o 1 gereinigte Sulfitcelluloseablauge (spez. Gewicht etwa i,3), 4009 Wasserstoffsuperoxyd (3o %), ioo g Guajacol, Parakresol oder Brenzkatechin werden mit 50o g einer nach Patent 5--5493 hergestellten Peroxydaselösung versetzt und mehrere Tage stehengelassen. Hierauf werden Zoo g Chlor eingeleitet.
  • 6k,- dieses Reaktionsproduktes, mit i oo 1 Wasser versetzt, können in üblicher Weise zum Gerben-verwendet werden.
  • 2. Zu 2o kg eingedickte Sulfitcelluloseablauge (spez. Gewicht etwa 43) werden ioog Wasserstoffsuperoxyd (3o %) und i oo g einer nach Patent 5--5493 hergestellten Peroxydaselösung zugesetzt. Zu dem Reaktionsprodukt werden unter Umrühren 4009 Brom gegeben.
  • Ekg dieses Reaktionsproduktes, mit ioo 1 Wasser verdünnt, werden zum Vorgerben von Blößen verwendet. Die gut vorgegerbten Blößen werden hierauf in Brühen natürlicher Gerbstoffe mit oder ohne Zusatz von Chromgerbstoffen ausgegerbt.
  • 3. 2o 1 gereinigte Sulfitcelluloseablauge (spei. Gewicht etwa i,3); 4009 Wasserstoffsuperoxyd (3o %) und Sog a-Naphthol werden mit 5oog einer nach Patent 525 493 hergestellten Peroxydaselösung versetzt und mehrere Tage stehengelassen. Hierauf werden Zoo g Chlor eingeleitet.
  • 4. Die Gerbung kann auch mit den nach den Beispielen i, 2 und 3 erhaltenen Gerbstoffen folgendermaßen ausgeführt werden: Die geäscherten Blößen werden entweder mit Milchsäure entkalkt oder aber auf übliche Weise in wenig Gerbstoff enthaltenden, gebrauchten, sauren Gerbbrühen vorbehandelt. Hierauf werden 6o kg der nach Beispiel i, 2 oder 3 erhaltenen Gerbstoffe in i ooo 1 einer ebenfalls gerbstoffarmen Gerbbrühe gelöst und die Häute 2 bis 3 Tage in dieser Lösung vorbehandelt.
  • Die Blößen werden hierauf sogleich in eine gebrauchte Gerbstofflösung mit einem spez. Gewicht von etwa 4040 gebracht und in üblicher Weise mit noch stärkeren Brühen zu Ende gegerbt.
  • Das so erhaltene Leder zeichnet sich durch hervorragende Eigenschaften aus.
  • 5. Die nach Beispiel 4 behandelten Blößen werden, wenn sie in der Brühe von etwa i,o4o spez. Gewicht Gerbextraktlösung zur Hälfte durchgegerbt sind, nach einem bekannten Chromeinbad- oder -zweibadverfahren ausgegerbt.
  • Das so erhaltene Produkt stellt ein gutes Semichromleder dar.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablaugen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Ablaugen allein oder in Mischung mit Phenolen, Kresolen, NTaphtholen oder Derivaten oder Gemischen der genannten Stoffe mit Fermenten, die zur Gruppe der Desmolasen gerechnet werden, und ferner mit Sauerstoff abgebenden Verbindungen, wie Wasserstoffsuperoxyd, Natriump.eroxyd, Perborat, in Reaktion bringt und dann auf die erhaltenen Gerbstoffe noch Halogen einwirken läßt.
DE1930581256D 1929-04-18 1930-03-21 Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen Expired DE581256C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2579482A (en) * 1948-02-17 1951-12-25 Brown Charles H Adhesive composition of sulphite waste liquor, phosphoric acid, and sulfur dioxide

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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