DE58124C - Verfahren zum Färben von Textilstoffen in der Hyposulfit-Indigoküpe - Google Patents

Verfahren zum Färben von Textilstoffen in der Hyposulfit-Indigoküpe

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DE58124C
DE58124C DENDAT58124D DE58124DA DE58124C DE 58124 C DE58124 C DE 58124C DE NDAT58124 D DENDAT58124 D DE NDAT58124D DE 58124D A DE58124D A DE 58124DA DE 58124 C DE58124 C DE 58124C
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DENDAT58124D
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M. M. ROTTEN in Berlin N-W., Schiff bauerdamm 29 a
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. October 1890 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Färben von Textilstoffen jeglicher Art in der Hyposulfitküpe und besteht in erster Linie darin, dafs die aus der Küpe kommenden Textilstoffe (Garn u. s. w.) nicht wie bisher an der Luft, sondern zur Erzeugung einer gleichmäfsigeren Farbe in einer Sauerstoff absorbirt enthaltenden Flüssigkeit (z. B. Wasser) »vergrünt« wird, welche event, mit Ammoniak versetzt ist. Zweitens bezieht sich die Erfindung auf ein besonderes Verfahren zur Herstellung einer solchen Küpe, welche nicht mehr als die zur Lösung des Indigweifses erforderliche Menge Alkali enthält. Es ist Thatsache, dafs in der Hyposulfitküpe, wie dieselbe bisher üblich war, stets ein Üeberschufs von Alkali vorhanden war, welcher mit jedem weiteren' Zusatz von frischer concentrirter Küpenlösung zu der erschöpften Küpe anwuchs, die Erzielung dunkler Farben verhinderte und aufserdem auf die Wollfaser schädlich einwirkte. Durch das oben erwähnte Verfahren werden diese Uebelstände vermieden.
Es ist bekannt, dafs beim »Vergrünen« des aus der Hyposulfitküpe kommenden Garnes an der Luft der Sauerstoff der letzteren nicht gleichmäfsig auf das Garn einwirkt, sondern zunächst nur das auf der Oberfläche befindliche Indigweifs oxydirt, während das im Innern der einzelnen Fäden oder zwischen mehreren zusammenhaftenden Fäden befindliche Indigweifs nicht oder doch nur unvollkommen oxydirt wird. Das Garn erhält auf diese Weise, namentlich bei zarteren Farbentönen, abwechselnd hellere und dunklere Stellen, so dafs ein derartiges Garn für die beabsichtigte Verwendung unbrauchbar ist.
Um diesen Uebelstand zu vermeiden, ist es erforderlich, die Oxydation des Indigweifses, welches dem aus der Küpe kommenden Garn oder den sonstigen Textilstoffen anhaftet, in der Weise vorzunehmen, dafs der Sauerstoff das Garn überall· gleichmäfsig durchdringt und so eine durch die ganze Masse desselben hindurch gleichzeitig beginnende und gleichmäfsig fortschreitende Oxydation veranlafst: ' Dies wird nun der vorliegenden Erfindung gefnäfs dadurch erreicht, dafs das aus der Flotte kommende Garn unter möglichster Fernhaltung der Luft unmittelbar in einen mit der oxydirenden Flüssigkeit gefüllten Bottich gebracht wird. Die sauerstoff haltige Flüssigkeit, z. B. Wasser, dringt hierbei in das Garn ein, so dafs es aufquillt und selbst die inneren Theile der einzelnen Fäden in demselben Mafse wie die äufseren von dem durch das Wasser absorbirten Sauerstoff beeinflufst werden. Die Oxydation des Indigweifses ist in etwa 10 bis 15 Minuten vollendet und das nunmehr vergrünte Garn wird nach Ablauf dieser Zeit zum Spülen in einen zweiten und später eventuell noch in. einen dritten Bottich übergeführt, in welchem frisches Wasser circulirt.
Wenn es sich um die Herstellung zarter Farbentöne handelt, empfiehlt es sich, für den Fall, dafs sauerstoffhaltiges Wasser zum Oxydiren des Indigweifses dient, demselben noch Ammoniak hinzuzusetzen, welches das Indigweifs in Lösung und in einem zur gleichmäfsigen Oxydation geeigneten Zustande erhält und somit die Erzielung gleichmäfsig heller blauer

Claims (1)

  1. Färbungen, welche besondere Schwierigkeiten verursacht, ermöglicht. Ebenso kann man dem bei dem Vergrünen des Garnes benutzten sauerstoffhaltigen Wasser noch andere flüssige oder feste, lösliche Ingredienzien hinzufügen, welche die Lösungsfähigkeit des Wassers für Sauerstoff erhöhen oder erniedrigen, so dafs man es auf diese Weise durch geeignete Zusammensetzung des Lösungsmittels ganz in der Hand hat, Flüssigkeiten von einem genau bestimmten Sauerstoffgehalt herzustellen, welche diesem Gehalt entsprechend mehr oder weniger schnell auf das zu vergrünende Garn einwirken.
    In zweiter Linie bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Herstellung einer nur sehr schwach alkalischen Hyposulfitküpe, welche nur so wenig Alkali enthält, dafs dasselbe zur Lösung des Indigweifses hinreicht. Es hat sich nämlich durch praktische Versuche herausgestellt, dafs die in gewöhnlicher Weise durch Einwirkung von Zink auf Natriumbisulfit und Zusatz der erforderlichen Menge Alkali und Indigo hergestellte Küpe schon nach einiger Zeit des Gebrauches dadurch stark alkalisch wird, dafs mit jedem Zusatz von concentrirter Lösung reducirten Indigos neue Mengen Alkali in die zum Färben dienende Küpe gelangen. Der Indigo geht infolge dessen nur zum geringen Theil auf die Faser auf und wäscht sich nach erfolgter Oxydation stark ab, wodurch die Herstellung dunkler blauer Färbungen unmöglich wird.
    Das Garn leidet aufserdem durch die Einwirkung des Alkalis und auch die Gleichmäfsigkeit der erzeugten Farbe wird beeinträchtigt. Um dies zu vermeiden, verfährt der Erfinder in der Weise, dafs er die im Gebrauch befindliche Hyposulfitküpe in Zwischenräumen mit einer gewissen Menge der ursprünglichen sauren Lösung, welche durch Einwirkung von Natriumbisulfit auf Zink entstanden ist, versetzt. Die Küpe verliert hierdurch ihre stark alkalischen Eigenschaften und wird dadurch für die Erzeugung gleichmäfsiger, sowohl der hellsten, als auch der dunkelsten Farbtöne geeignet.
    Bei der praktisch - technischen Durchführung dieser Neuerung verfährt der Erfinder in folgender Weise:
    Man läfst zunächst in Wasser gelöstes Natriumbisulfit auf Zink einwirken, giefst einen Theil der bei diesem Reductionsprocefs erhaltenen sogenannten sauren Lösung ab und füllt denselben nach Zusatz einer geeigneten Menge Aetznatron und Indigblau in den Färbbottich ein, während man den anderen Theil der sauren Lösung für den späteren Gebrauch aufbewahrt.
    Alsdann hängt man das Garn auf hölzerne Stäbe, welche quer über einen beweglich über der Küpe befindlichen eisernen Rahmen gelegt und auf dem letzteren mittelst geeigneter Vorrichtungen, z. B. durch quer über die Stöcke gelegte Eisenstäbe, niedergehalten werden. Darauf senkt man den das Garn tragenden Rahmen mittelst einer geeigneten Vorrichtung gleichmäfsig herab, bis das Garn vollkommen in die Küpe eintaucht, und bewirkt durch seitliches Hin- und Herbewegen der Stöcke eine gleichmäfsige Durchtränkung des Garnes. . Hat das letztere eine hinreichende Menge von der Küpe in sich aufgenommen, so werden die Stöcke mit dem Garn möglichst schnell herausgehoben und sofort in sauerstoffhaltiges, zweckmäfsig mit Ammoniak versetztes Wasser getaucht, welches unter Umständen zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes mit einem den Indigo und das Garn nicht angreifenden Körper (Alkohol, Aethyläther u. s. w.) versetzt sein kann. Die einzelnen Fäden quellen hierbei auf, und das gleichmäfsig in, ihr Inneres eindringende Wasser wandelt vermöge seines Sauerstoffgehaltes das Indigoweifs in Indigblau um. Ist dieser sogenannte Vergrünungsprocefs beendigt, so wird das Garn zweckmäfsig noch in einen zweiten bezw. dritten Bottich übergeführt, in welchem durch fliefsendes Wasser sämmtliche dem Garn noch anhaftende Salze ausgewaschen werden.
    Man kann demnach infolge der durchaus gleichmäfsgen Oxydation des Indigweifses durch die sauerstoffhaltige Flüssigkeit sehr grofse Mengen Garn gleichzeitig in die Küpe einführen und gleichzeitig vergrünen lassen, was bei der früheren Methode des Vergrünens an der Luft nicht möglich war.
    Hat man nun in ein und derselben Küpe gröfsere Mengen Garn oder sonstige Textilstoffe nach einander behandelt, so ist die Küpe so stark alkalisch geworden, dafs bei ihrer weiteren Benutzung das Material leiden und ein gleichmäfsiges rationelles Färben nicht mehr möglich sein würde. Man setzt alsdann von der bei der Herstellung der Küpe noch zurückbehaltenen sauren, im wesentlichen aus Natriumhyposulfit bestehenden Lösung so viel zu, dafs die stark alkalische Reaction der Küpe verschwindet und. die letztere somit für die Erzeugung gleichmäfsiger Farbtöne wieder geeignet wird.
    Das vorstehend gekennzeichnete Verfahren kann übrigens bei geeigneter Hantirungsweise auf alle Textilstoffe in jeder Form angewendet werden.
    Pate ν t-An sprüche:
    i. Verfahren zum Vergrünen der der Hyposulfitküpe entnommenen Textilstoffe, darin bestehend, dafs die letzteren nach dem Entfernen aus der Küpe unter möglichsten"!
    Abschlufs der Luft sofort in eine Sauerstoffgas absorbirt enthaltende Flüssigkeit übergeführt und bis zum vollständigen Vergrünen in derselben belassen werden, zu dem Zweck, selbst bei gröfseren gleichzeitig in die Küpe eingetauchten Mengen von Textilstoffen durch die an allen Theilen der letzteren gleichzeitig beginnende und überall gleichmäfsig fortschreitende 0x5^dation eine durchweg gleichmäfsige Färbung zu erzielen.
    Bei dem unter ι. gekennzeichneten Verfahren der Zusatz von Ammoniak zu dem zum Vergrünen benutzten Wasser, zu dem Zweck, das Indigweifs bei der Herstellung heller Farbentöne in einer zur gleichmäfsigen Oxydation geeigneten Lösung zu halten.
    Die Herstellung der zum Färben nach dem durch die Ansprüche i. und 2. gekennzeichneten Verfahren dienenden, schwach alkalischen Küpe in der Weise, dafs derselben während des Gebrauches in Zeiträumen eine gewisse Menge von durch Einwirkung von Zink auf Natriumbisulfit entstandener saurer Lösung zugesetzt wird, zu dem Zwecke, die Erzeugung gleichmäfsiger Farbtöne zu ermöglichen und eine nachtheilige Veränderung des Garnes durch das überschüssige Alkali zu verhindern.
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