DE112611C - - Google Patents

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DE112611C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups
    • D06P3/60Natural or regenerated cellulose
    • D06P3/64Natural or regenerated cellulose using mordant dyes or metallisable dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Aufbringen des zum Fixiren von Alizarinfarbstoffen erforderlichen Chromoxyds auf die pflanzliche Faser,- insbesondere die Baumwolle, ist eine Aufgabe, welche die Färbereitechnik schon viel beschäftigt hat und zu einer Anzahl von theilweise durch Patente geschützten Beizverfahren geführt hat.
Einen einwandfreien Erfolg haben aber alle diese Verfahren bisher nicht gehabt (vergl. auch Knecht, Rawson und Löwenthal, Handbuch der Färberei der Spinnfasern, 1895, S. 373, Abs. 5).
Es hat sich nun gezeigt, dafs das sogen. Chrombisulfit, welches aus frisch gefälltem Chromoxyd durch Lösen in etwas schwefelsäurehaltiger, wässeriger, schwefliger Säure entsteht, aufserordentlich gut zum Beizen von Baumwolle geeignet ist, wenn man die damit imprägnirte Faser direct einer nachträglichen Behandlung mit alkalisch wirkenden Salzen unterwirft.
Das Chrombisulfit ist zwar zum Beizen von Baumwolle schon empfohlen und angewendet worden, allein stets wurde so verfahren, dafs das von der Faser aufgesaugte Sulfit durch Trocknen oder Dämpfen zunächst in basische Chromoxydsalze und freie schweflige Säure bezw. Schwefelsäure zerlegt und dann erst durch Seifen oder Waschen mit Sodalösungen die vollständige Bildung und Fixirung des Chromoxyds bewirkt wurde.
Die Mängel, welche diesem Verfahren anhaften und dasselbe für eine gröfsere Verwendung ungeeignet machen, sind mannigfach:
abgesehen von der Umständlichkeit und Kostspieligkeit des Trocknens oder Dämpfens leidet hierbei die Faser durch die frei werdende schweflige Säure und noch mehr durch die durch Oxydation daraus entstehende Schwefelsäure. Ferner ist die Abscheidung des Chromoxyds ganz ungleichmäfsig, so dafs das Verfahren nur bei Stückwaare anwendbar ist, welche ein ganz gleichmäfsiges Aufbringen der Beizflüssigkeit gestattet, während es für Garn oder lose Baumwolle nicht benutzt werden kann. Schliefslich zeigt die getrocknete Baumwolle die unangenehme Eigenschaft, dafs sie sich nur sehr schwer mit Wasser netzen läfst. Alle diese Uebelstände werden durch das neue Verfahren vermieden. Das Chromoxyd scheidet sich ohne Anwendung eines Trockenprocesses (welcher die Beizoperation vertheuert) aus relativ verdünnten Lösungen von Chrombisulfit in reichlicher Menge ab und die Abscheidung erfolgt durchaus gleichmäfsig; dadurch ist die ausgezeichnete Brauchbarkeit des Verfahrens gerade für Garne oder lose Baumwolle gegeben. Hierbei zeigt sich auch noch, dafs die letztere wesentlich »offener« bleibt und mehr geschont wird, als bei allen anderen Beizverfahren, so dafs sie sich viel leichter verspinnen läfst. Da die Behandlung mit Chrombisulfit in der Kälte geschieht und, wie erwähnt, auch kein Trocknen oder Dämpfen während des Processes stattfindet, so tritt auch keine freie schweflige oder gar Schwefelsäure auf und die Faser wird daher nicht angegriffen. Endlich ist die ganze
Operation des Beizens in einigen Stunden beendet, und die gebeizte Faser netzt sich nach dem Trocknen sehr leicht.
Das neue Verfahren ist aber auch den anderen zahlreichen Verfahren zum Beizen von Baumwolle mit Chromsalzen überlegen, welche alle in der einen oder anderen Richtung Unvollkommenheiten aufweisen. So leidet z. B. das Verfahren von Gevaert-Naert (Chromalaunbeize), sowie die bekannte Chlorchrombeize an grofser Umständlichkeit und Kostspieligkeit, das Verfahren des D. R. P. 45998 an Unsicherheit des Gelingens, insbesondere Auftreten von ungleichartigen Färbungen, und das Verfahren von K ö chi in, welcher mit Chromoxydnatron arbeitet, bei hohem Einstellungspreis auch noch an Unbequemlichkeiten bei der Ausführung (infolge der stark alkalischen Beizflotte), während die Anwendung von Chromacetat nur die Herstellung ganz heller Nuancen gestattet.
Das Gelingen des neuen Verfahrens mit dem Sulfit des Chromoxyds war in keiner Weise vorauszusehen, da zwar auch andere Chromsalze, ebenso wie das Chrombisulfit, beim Versetzen mit Soda oder dergl. Ghromoxyd abscheiden, aber beim Arbeiten auf der Faser entweder diese Abscheidung ungleichmäfsig erfolgt, oder aber, wie z. B. bei Verwendung von Chromalaun, das entstandene Chromoxyd nicht auf der Faser haftet und beim Spülen wieder weggeschwemmt wird.
Wir erläutern das Verfahren an folgendem Beispiel:
100 kg Baumwollgarn, welche vorher gut ausgekocht und abgeschleudert worden sind, werden einige Stunden, zweckmäfsig über Nacht, in eine Chrombisulfitlösung von 100Be. eingelegt. Das gut ausgewundene und durch Schleudern von anhaftender überschüssiger Chrombisulfitlösung befreite Garn wird dann, ohne vorher getrocknet zu werden, .10 bis 15 Minuten durch ein ca. 60 ° heifses Bad genommen, welches auf 1 1 Wasser. 3 g calcinirte Soda enthält.
Man wäscht, schleudert. ab, behandelt mit einer Lösung, welche auf 1 1 Wasser 100 g Türkischrothöl enthält, und trocknet. Die gebrauchte Chrombisulfitlösung kann wiederholt benutzt werden, nachdem man sie durch Zusatz von concentrirter Lösung wieder auf die ursprüngliche Stärke gebracht hat.
Die vorstehend angegebene Stärke der Beizlösung (100Be.) ist für die Herstellung dunkler Nuancen bemessen; für mittlere Nuancen verwendet man eine solche von 5 ° Be., für helle Töne eine von 30 Be. Die Menge der Soda in dem Fixirbade wird dann ebenfalls entsprechend vermindert. Das Verfahren eignet sich auch für lose Baumwolle und Baumwollstückwaare, auch ist es für Leinen, Jute, Hanf u. s. w. in gleicher Weise wie für Baumwolle verwendbar.
An Stelle von Soda können natürlich auch andere alkalisch wirkende Salze, wie z.B. Kaliumcarbonat, Natriumbicarbonat oder Natriumphosphat verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Beizen von Baumwolle oder anderen vegetabilischen Fasern unter Anwendung von Chrombisulfit in wässeriger Lösung, darin bestehend, dafs man die zu färbende Waare mit dieser Lösung tränkt und ohne zu trocknen nach dem Auswinden oder Abschleudern durch ein Bad nimmt, welches alkalisch wirkende Salze, wie Soda, Natriumbicarbonat, Pottasche, Natriumphosphat u. s. w. enthält.
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