DE4320866A1 - Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder SchwefelfarbstoffenInfo
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- D06P1/228—Indigo
Description
Die vor liegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Färben
oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpen
farbstoffen oder Schwefelfarbstoffen durch Aufbringen des wasser
unlöslichen Farbstoffs aus wäßriger Flotte oder als Druckpaste
auf das Textilmaterial, Reduktion zur Leukoform unter Verwendung
von Eisen(II)komplexen als Reduktionsmittel und anschließende
Oxidation zum Pigment.
Das Färben von cellulosehaltigem Textilmaterial mit Küpenfarb
stoffen ist allgemein bekannt. Um dem wasserunlöslichen Küpen
farbstoff die erforderliche Substantivität zu verleihen, d. h. um
ihn auf dem Textilmaterial zu fixieren, muß er zunächst durch Re
duktion in seine substantives, wasserlösliches Leukosalz über
führt und dann durch Oxidation wieder zum Farbstoffpigment ent
wickelt werden.
Üblicherweise wird beim Färben von Stückware nach dem kontinuier
lichen Zweibad-Verfahren gearbeitet, bei dem in einem ersten wäß
rigen Bad der Farbstoff und in einem zweiten wäßrig-alkalischen
Bad das Reduktionsmittel appliziert wird. Auf diese Weise kann
der Farbstoff nicht vor dem Aufbringen auf die Faser mit dem Re
duktionsmittel reagieren, und eine ungleichmäßige Färbung des
Textilmaterials (unkontrollierter Endenablauf) wird verhindert.
Je nachdem, ob dabei nach dem Aufbringen des Farbstoffs eine
Zwischentrocknung erfolgt oder nicht, spricht man vom sog. Pad
steam-Verfahren oder Naß-Dampf-Verfahren.
Insbesondere zum Färben von Garnen wird jedoch auch nach dem dis
kontinuierlichen Einbad-Verfahren gearbeitet, bei dem der Farb
stoff in Gegenwart des Reduktionsmittels auf die Faser aufge
bracht wird.
Gängiges Reduktionsmittel bei der Küpenfärberei ist Natrium
dithionit. Bei seiner Anwendung kommt es jedoch insbesondere bei
empfindlicheren Küpenfarbstoffen infolge von Überreduktion häufig
zu ungewünschten Farbumschlägen. Außerdem wird das Abwasser durch
entstehende Sulfit- und Sulfationen belastet.
Als Alternative sind Reduktionsmittel auf der Basis von
Eisen(II)verbindungen beschrieben. Dabei handelt es sich um
Eisen(II)/Triethanolamin-Komplexsalze (WO-A-90/15182) oder
Eisen(II)komplexe mit aliphatischen Hydroxyverbindungen als Kom
plexbildnern, die im Gemisch mit überschüssigem Komplexbildner
eingesetzt werden (ältere deutsche Patentanmeldung
P 42 06 929.7). Bei der Verwendung der erstgenannten Komplexsalze
werden jedoch insbesondere bei schwerer zu reduzierenden Farb
stoffen teilweise nicht zufriedenstellende Färbungen erhalten, und
zudem bereitet Triethanolamin wegen seiner schlechten biologi
schen Abbaubarkeit und die zusätzliche Belastung des Abwassers
mit Stickstoff Probleme. Nachteilig bei dem in der P 42 06 929.7
beschriebenen Färbeverfahren ist die Abwasserbelastung durch den
überschüssigen Komplexbildner.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Färbeverfahren
zu entwickeln, welches die genannten Nachteile nicht aufweist und
das Färben von Cellulosematerial in ökologisch vorteilhafter,
wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
Demgemäß wurde ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von
cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder
Schwefelfarbstoffen durch Aufbringen des wasserunlöslichen Farb
stoffs aus wäßriger Flotte oder als Druckpaste auf das Textil
material, Reduktion zur Leukoform in wäßrig-alkalischem Medium
unter Verwendung von Eisen(II)verbindungen als Reduktionsmittel
und anschließende Oxidation gefunden, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man als Eisen(II)verbindung Eisen(II)komplex
salze mit Hydroxycarbonsäuren als Komplexbildnern einsetzt, die
ein molares Verhältnis von Eisen(II) zu Komplexbildner von 1 : 3
bis 1 : 0,5 haben.
Unter Eisen(II)komplexsalzen sollen dabei neben Verbindungen mit
geladenen Komplexionen auch solche Verbindungen verstanden wer
den, die neutrale Komplexe darstellen.
Die für die erfindungsgemäßen Reduktionsmittel als Komplexbildner
eingesetzten Hydroxycarbonsäuren enthalten in der Regel 2 bis 7,
vorzugsweise 6 oder weniger Kohlenstoffatome.
Bevorzugt sind Hydroxycarbonsäuren mit 2 Carboxylgruppen, beson
ders bevorzugt sind solche mit 1 Carboxylgruppe.
Die Carbonsäuren tragen mindestens 1 Hydroxylgruppe, vorzugsweise
jedoch mehrere Hydroxylgruppen, wobei Hydroxycarbonsäuren mit
einer Hydroxylgruppe in α-Stellung bevorzugt und Polyhydroxycar
bonsäuren mit α-ständiger Hydroxylgruppe besonders bevorzugt
sind.
Beispiele für die bevorzugten Mono-, Di- und Polyhydroxymonocar
bonsäuren sind Hydroxyessigsäure, α- und β-Hydroxypropionsäure,
Glycerinsäure und vor allem von Zuckern abgeleitete Säuren wie
Gluconsäure, Glucoheptosäure, Galactonsäure und Ascorbinsäure.
Als Beispiele für geeignete Mono-, Di- und Polyhydroxydicarbon
säuren seien Tartronsäure, Äpfelsäure, und vor allem Zuckersäuren
wie Zuckersäure (Glucarsäure), Mannozuckersäure (Mannarsäure) und
Galactarsäure genannt.
Es kann vorteilhaft sein, Mischungen der Hydroxycarbonsäuren ein
zusetzen, insbesondere wenn die Säuren unterschiedliches Komple
xierungsverhalten gegenüber Eisen(II) und Eisen(III) zeigen.
Dabei können die Säuren als freie Säure, als Salz (vorzugsweise
Alkali-, insbesondere Natriumsalz), als Anhydrid, als Ester oder
als Lacton zum Einsatz kommen.
Für das erfindungsgemäße Färbeverfahren ganz besonders bevorzugte
Komplexbildner sind Gluconsäure und Gluconate.
Die Eisen(II)komplexsalze können durch Mischen wäßriger Lösungen
von Eisen(II)salzen, insbesondere von Eisen(II)chlorid, auch
Eisen(II)sulfat oder Eisen(II)acetat mit dem ebenfalls in Wasser
gelösten Komplexbildner (oder dessen Salz) zunächst separat her
gestellt und dann der Reduktionsflotte in Form der Herstellungs
mischung zugesetzt werden. Um die Salzfracht der Flotten zu er
niedrigen, kann neben der Verwendung der organischen
Eisen(II)salze auch frisch gefälltes Eisen(II)hydroxid eingesetzt
werden, das durch Zugabe des Komplexbildners wieder gelöst wird.
Von Vorteil ist, daß die Komplexe als wäßrige Lösung oder Paste
lagerfähig sind.
Die Komplexsalze können aber auch in situ, d. h. erst in der
Reduktionsflotte, durch Mischen der Komponenten hergestellt wer
den. In diesem Fall wird das Alkali der Flotte vorzugsweise erst
nach der Komplexbildung zugesetzt.
Eisen(II)verbindung und Komplexbildner werden dabei in einem Mol
verhältnis von in der Regel 1 : 3 bis 1 : 0,5, bevorzugt ( 1 : 3
bis 1 : 1 und besonders bevorzugt um 1 : 2, d. h. im Bereich des
neutralen Komplexes, eingesetzt.
Es war nicht zu erwarten, daß insbesondere bei Verwendung von
Gluconsäure auch unterstöchiometrische Mengen Komplexbildner aus
reichen, um das eingesetzte Eisen(II) und vor allem auch das beim
Färben gebildete Eisen(III) in Lösung zu halten und die Bildung
eines Eisenhydroxidniederschlags in der stark alkalischen Färbe
flotte (pH-Wert 11) zu verhindern.
In der Regel werden pro kg zu reduzierendem Farbstoff 25 bis 600,
bevorzugt 100 bis 300 g Eisen(II)komplexsalz, berechnet als
Eisen, verwendet. Die genaue Menge hängt von dem verwendeten
Farbstoff ab. Üblicherweise entsprechen die Mengen Eisen(II)kom
plexsalz (als Eisen) der Hälfte der benötigten Hydrosulfitmengen
(90%ig). Bei oxidablen Ablagerungen auf dem Textilmaterial sind
zusätzliche Mengen Eisen(II)komplexsalz erforderlich.
Außerdem ist der maschinenabhängige und durch Luftkontakt hervor
gerufene Verbrauch an Reduktionsmittel zu berücksichtigen. Im
allgemeinen werden bei der Badfärbung zusätzlich 900 bis 1200 g
Eisen(II)komplexsalz (berechnet als Eisen) pro m³ Luftraum im Fär
beaggregat und bei der Kontinuefärbung zusätzlich 5 bis 15 g
Eisen(II)komplexsalz (berechnet als Eisen) pro kg zu färbendes
Material benötigt.
Die erfindungsgemäßen Reduktionsmittel können vorteilhaft für die
bekannten kontinuierlichen und diskontinuierlichen Färbeverfahren
(Kontinue-, Badfärbung) sowie auch für den Textildruck (z. B.
Sieb- und Rouleaux-Druck) sowohl mit Küpenfarbstoffen (vor allem
Indigo) als auch mit Schwefelfarbstoffen verwendet werden.
Beim Färben selbst kann wie für das Färben mit Küpen- und Schwe
felfarbstoffen üblich und auch in der P 42 06 929.7 beschrieben,
vorgegangen werden. Selbstverständlich können die Flotten auch
übliche Färbereihilfsmittel wie Netzmittel, Antimigrationsmittel
und Dispergiermittel, die vorzugsweise ebenfalls abbaubar sind,
enthalten.
Die reduktive Fixierung des Farbstoffs auf dem Textilmaterial
kann in Abhängigkeit vom verwendeten Farbstoff durch Kaltverwei
len oder durch Dämpfen, vorzugsweise 30 bis 150 sec im Sattdampf
bereich, erfolgen. Beim Bedrucken können der Luftgang und das
Trocknen an der Mansarde schon eine ausreichende Fixierung bewir
ken.
Die weitere Fertigstellung der Färbung durch Spülen, Oxidieren,
Seifen und Neutralspülen entspricht ebenfalls der üblichen Ar
beitsweise.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann cellulosehaltiges
Textilmaterial, wie Baumwolle, Viskose, Flachs und Jute, in vor
teilhafter Weise mit Küpen- und Schwefelfarbstoffen gefärbt oder
bedruckt werden. Die erhaltenen Färbungen entsprechen hinsicht
lich Farbton, Farbtiefe, Brillanz und Echtheit vollkommen solchen
Färbungen, die bei konventioneller Arbeitsweise mit Natrium
dithionit (Hydrosulfit) erhalten werden. Selbst die Druckfärbung
ist in den meisten Fällen gleich gut.
Von besonderem Vorteil ist, daß bei Verwendung der erfindungs
gemäßen Reduktionsmittel, insbesondere mit Gluconsäure als Kom
plexbildner, Färbeabwasser anfallen, die besonders leicht zu rei
nigen sind.
Die enthaltene Gluconsäure läßt sich hervorragend durch Bakterien
insbesondere nach Adaption (Bioschlamm), wie sie in Kläranlagen
üblicherweise eingesetzt werden, abbauen.
Dabei empfiehlt sich gegebenenfalls eine Vorbehandlung des Abwas
sers durch Einstellen eines pH-Werts von in der Regel 7 bis 10,
was vorteilhaft durch Einleiten von Kohlendioxid oder Rauchgas
geschehen kann, und einer Temperatur von i.a. 15 bis 50°C.
Der biologische Abbau kann dabei sowohl aerob durch Belüften als
anaerob erfolgen. Im ersten Fall handelt es sich bei den Abbau
produkten um Kohlendioxid und Wasser, im zweiten Fall entsteht
ein Alkohol, der durch Destillation abgetrennt und weiterverwer
tet oder zur Wärmegewinnung verbrannt werden kann.
Durch die bakterielle Zerstörung des Eisenkomplexsalzes fällt
Eisen(III)hydroxid aus homogener Lösung aus. Dabei werden die im
Abwasser enthaltenen Schwebestoffe, wie Dispergiermittel mit
Farbstoff, Fasern, Flusen, Hemicellulose und Pektine, und enthal
tenes Farbstoffpigment vorteilhaft direkt mitgefällt und gleich
zeitig auch gelöstes Phosphat aus Färbereihilfsmitteln als
Eisen(III)phosphat ausgefällt.
Da das erfindungsgemäße Abwasser bereits Eisen(III) enthält, kann
auf die sonst in Kläranlagen zur Fällung von Feststoffen erfor
derliche Zugabe von Eisen(III)salzen und deren homogene Ver
teilung im Abwasser verzichtet werden. Zudem wird die Menge
Eisen(III), die insgesamt zur Fällung erforderlich ist, durch den
bakteriellen Abbau des Komplexes und die deshalb langsam und kon
tinuierlich erfolgende Freisetzung des Eisens, verringert.
Der gebildete Schlamm, der neben dem Eisenhydroxid auch die Bio
masse enthält, wird abgetrennt und zweckmäßigerweise, bevorzugt
nach einer Teiltrocknung, der Verhüttung zugeführt oder gegebe
nenfalls wiederverwendet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird diese biologische Aufbereitung des Abwassers direkt
in einer Behandlungsstation in der Färberei durchgeführt. Das ist
leicht möglich, da der verwendete Komplexbildner schnell abzu
bauen ist. Eine bevorzugt getrennt durchgeführte Aufbereitung
dieses Färbeabwassers in einer Kläranlage gewünschtenfalls mit
Rückführung des gereinigten Wassers ist ebenfalls denkbar.
Selbstverständlich können so auch Abwässer aufbereitet werden,
die größere Mengen an Komplexbildner, d. h. z. B. Molverhältnisse
von Eisen(II) zu Komplexbildner bis zu 1 : 7, enthalten. Jedoch
wird dann eine größere Menge Bioschlamm erforderlich sein.
Das gereinigte Abwasser kann dann vorteilhaft in der Textilver
edelung, gegebenenfalls nach einer Reinigung wie sie für Frisch
wasser üblich ist, verwendet werden, z. B. zum Ansetzen neuer Fär
bebäder oder Druckpasten oder zur Nachbehandlung des gefärbten
Textilmaterials, oder auch abgelassen werden.
Ein entschlichteter, gebleichter und mercerisierter Baumwollköper
mit einem Flächengewicht von 200 gm-2 und 160 cm Breite wurde mit
dem Küpenfarbstoff C.I. Vat Blue 18 (C.I. 59815) in 1/1 Richttyp
tiefe nach dem Kontinueverfahren mit Zwischentrocknung gefärbt.
Dazu wurde das Gewebe mit einer wäßrigen Färbeflotte, die
80 g/l C.I. Vat Blue 18 und
10 g/l Antimigrationsmittel
enthielt, bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 50 m min-1 imprä gniert, auf 70% Flottenaufnahme abgequetscht und zunächst mit tels IR-Trocknung auf 30-35% Feuchte und dann mit Heißluft von 130°C auf 8% Restfeuchte getrocknet.
80 g/l C.I. Vat Blue 18 und
10 g/l Antimigrationsmittel
enthielt, bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 50 m min-1 imprä gniert, auf 70% Flottenaufnahme abgequetscht und zunächst mit tels IR-Trocknung auf 30-35% Feuchte und dann mit Heißluft von 130°C auf 8% Restfeuchte getrocknet.
Anschließend wurde das pigmentierte Gewebe zur Verknüpfung bei 20°C
mit einer Reduktionsmittelflotte, die
60 g/l Eisen(II)chloridtetrahydrat
120 g/l Gluconsäure (50%ig in Wasser) und
80 ml/l Natronlauge (38°B´)
enthielt, imprägniert, auf 80% Flottenaufnahme abgequetscht und unmittelbar in einem Dämpfer mit Sattdampfatmosphäre 1 min ge dämpft.
60 g/l Eisen(II)chloridtetrahydrat
120 g/l Gluconsäure (50%ig in Wasser) und
80 ml/l Natronlauge (38°B´)
enthielt, imprägniert, auf 80% Flottenaufnahme abgequetscht und unmittelbar in einem Dämpfer mit Sattdampfatmosphäre 1 min ge dämpft.
Die Fertigstellung erfolgte in üblicher Weise durch Spülen, Oxi
dieren und Seifen.
Die erhaltene Marineblau-Färbung entsprach in Farbton, Farbtiefe,
Brillanz und Echtheit einer analogen Färbung unter Verwendung von
40 g/l Hydrosulfit als Reduktionsmittel.
Die vereinigten Abwasser (etwa 10 l/kg Baumwollgewebe) enthielten
5,5 g/l Eisen(III)komplexsalz (berechnet als Eisen)
1 g/l Dispergiermittel aus der Farbstoffzubereitung und
0,2 g/l Antimigrationsmittel
und hatten einen pH-Wert von 10,1 und eine Temperatur von 25°C.
5,5 g/l Eisen(III)komplexsalz (berechnet als Eisen)
1 g/l Dispergiermittel aus der Farbstoffzubereitung und
0,2 g/l Antimigrationsmittel
und hatten einen pH-Wert von 10,1 und eine Temperatur von 25°C.
Nach Einstellung eines pH-Wertes von 9,3 durch Zusatz von
Natriumhydrogencarbonat und Zugabe adaptierter Bakterien bildete
sich bei schwacher Belüftung in 24 h ein Eisen(III)hydroxid/Ei
sen(III)carbonat-Niederschlag, der alle Schwebestoffe des Abwas
sers gebunden hatte.
Das überstehende klare Wasser konnte erneut für Färbezwecke
verwendet werden.
In einer Kettgarnfärberei für Denim wurden kontinuierlich in
6 Zügen 8 kg min-1 Baumwollgarn Ne 7 mit Indigo gefärbt.
Dazu wurde ein Färbebad folgender Zusammensetzung verwendet:
20 g/l Indigolösung (20%ig)
7 g/l Eisen(II)chloridtetrahydrat
28 g/l Gluconsäure (50%ig in Wasser) und
15 ml/l Natronlauge (38°B´)
Durch minütlichen, dem Verbrauch entsprechenden Zusatz der ein zelnen Bestandteile wurde die Zusammensetzung des Färbebads kon stant gehalten.
20 g/l Indigolösung (20%ig)
7 g/l Eisen(II)chloridtetrahydrat
28 g/l Gluconsäure (50%ig in Wasser) und
15 ml/l Natronlauge (38°B´)
Durch minütlichen, dem Verbrauch entsprechenden Zusatz der ein zelnen Bestandteile wurde die Zusammensetzung des Färbebads kon stant gehalten.
Die Tauchzeit in der Küpe betrug 10 sec, die Abquetschung nach
dem Tauchen betrug 80%, und die Dauer des Luftgangs betrug
90 sec.
Das gefärbte Garn enthielt 1,5 Gew.-% fixierten Farbstoff und
entsprach hinsichtlich Farbausbeute, Brillanz und Echtheit einem
konventionell unter Verwendung von Hydrosulfit gefärbten Garn.
Das Abwasser der Indigofärbeanlage enthielt bei einem Wasserver
brauch von 5 l/kg Baumwollgarn
< 200 mg/l Indigo
12 g/l Eisen(III)komplexsalz (berechnet als Eisen)
48 g/l Gluconsäure.
< 200 mg/l Indigo
12 g/l Eisen(III)komplexsalz (berechnet als Eisen)
48 g/l Gluconsäure.
Durch Ultrafiltration wurden Indigoreste aus dem Abwasser zurück
gewonnen. Anschließend wurde das Abwasser mit Kohlendioxid auf
einen pH-Wert von ca. 9 eingestellt.
Das nunmehr farblose Abwasser wurde einer Klärstation zugeführt,
mit adaptiertem Schlamm versetzt und belüftet.
Nach 24 h war der organische Anteil des Abwassers, im wesentli
chen Gluconsäureabbauprodukte, oxidiert, und ein gut filtrier
barer Eisen(III)hydroxid/Eisen(III)carbonat-Niederschlag war aus
gefällt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen
Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstof
fen durch Aufbringen des wasserunlöslichen Farbstoffs aus
wäßriger Flotte oder als Druckpaste auf das Textilmaterial,
Reduktion zur Leukoform in wäßrig-alkalischem Medium unter
Verwendung von Eisen(II)verbindungen als Reduktionsmittel und
anschließende Oxidation zum Pigment, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Eisen(II)verbindung Eisen(II)komplexsalze mit
Hydroxycarbonsäuren als Komplexbildnern einsetzt, die ein
Molverhältnis von Eisen(II) zu Komplexbilner von 1 : 3 bis
1 : 0,5 haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Komplexbildner Monocarbonsäuren, die in α-Stellung eine
Hydroxylgruppe tragen, oder deren Anhydride, Ester, Lactone
oder Salze einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man 25 bis 600 g Eisen(II)komplexsalz, berechnet als Eisen,
pro kg Farbstoff sowie bei der Badfärbung zusätzlich 900 bis
1200 g Eisen(II)komplexsalz, berechnet als Eisen, pro m³
Luftraum im Färbeaggregat und bei der Kontinuefärbung zusätz
lich 5 bis 15 g Eisen(II)komplexsalz, berechnet als Eisen,
pro kg zu färbendes Textilmaterial verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man die Restflotte nach der Färbung gewünschtenfalls
zusammen mit den Spülbädern einer biologischen Behandlung zum
Abbau des organischen Komplexbildners zuführt, den dabei an
fallenden eisenhaltigen Niederschlag abtrennt und die so ge
reinigte Flotte gegebenenfalls erneut zum Ansetzen eines Fär
bebades oder einer Druckpaste verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934320866 DE4320866A1 (de) | 1993-06-24 | 1993-06-24 | Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934320866 DE4320866A1 (de) | 1993-06-24 | 1993-06-24 | Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4320866A1 true DE4320866A1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6491028
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934320866 Withdrawn DE4320866A1 (de) | 1993-06-24 | 1993-06-24 | Verfahren zum Färben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen oder Schwefelfarbstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4320866A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6790241B2 (en) | 2000-03-02 | 2004-09-14 | Dystar Textilfarben Gmbh & Co. Deutschland Kg | Mediator systems based on mixed metal complexes, used for reducing dyes |
US6814763B2 (en) | 2000-03-02 | 2004-11-09 | Dystar Textilfarben Gmbh & Co. Deutschland Kg | Mediator systems based on mixed metal complexes, used for reducing dyes |
CN102888152A (zh) * | 2012-10-31 | 2013-01-23 | 天津市鸵鸟墨水有限公司 | 水性圆珠笔墨水组合物及制作方法和应用 |
CN110644262A (zh) * | 2019-10-14 | 2020-01-03 | 常州大学 | 一种植物靛蓝印花方法 |
-
1993
- 1993-06-24 DE DE19934320866 patent/DE4320866A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6790241B2 (en) | 2000-03-02 | 2004-09-14 | Dystar Textilfarben Gmbh & Co. Deutschland Kg | Mediator systems based on mixed metal complexes, used for reducing dyes |
US6814763B2 (en) | 2000-03-02 | 2004-11-09 | Dystar Textilfarben Gmbh & Co. Deutschland Kg | Mediator systems based on mixed metal complexes, used for reducing dyes |
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CN110644262B (zh) * | 2019-10-14 | 2021-11-09 | 常州大学 | 一种植物靛蓝印花方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |