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Vorrichtung zum Sengen von Geweben mittels erhitzter Luft Die Erfindung
betrifft ein neues zweckmäßiges Verfahren zum Sengen von Geweben, Garn o. dgl.,
das darin. besteht, einen Luftstrom elektrisch zu erhitzen und durch eine Düse oder
einen Schlitz gegen das zu sengende Material zu blasen. Die Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens kann aus einer elektrisch beheizten Kammer bestehen mit einer oder
mehreren Austrittsdüsen der Schlitzen. Das Gewebe kann im Abstand an den Düsen vorbeigeführt
werden oder auch mit dem die Düse umgebenden Wandteil in Berührung kommen.
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Im Betrieb wird durch ein Gebläse Luft in die Kammer eingeleitet.
Diese ist gegen Wärmestrahlung und -leitung nach außen hin isoliert und enthält
elektrische Heizwiderstände. Je nachdem, ob Gewebe oder Garn gesengt werden soll,
sind die Austrittsöffnungen für die heiße Luft als längliche Schlitze oder runde
Düsenöffnungen ausgebildet. Das Gewebe bzw. das Garn werden so rasch an dem Schlitz
oder der Düse vorbeigeführt, daß lediglich die vorstehenden Fasern abgesengt werden.
Außerdem ist auch :eine Regulierung der elektrischen Heizung und des Luftdrucks
bzw. der Strömungsgeschwindigkeit der heißen Luft möglich. Die Düse selbst wird
nach außen hin verjüngt ausgebildet und kann bezüglich ihrer Form und Weite auch
einstellbar gemacht werden. Das Gewebe oder Garn kann im Abstand von den Ausströmöffnungen
für die heiße Luft vorbeigeführt werden. Falls eine direkte Berührung des zu sengenden
Materials mit dem heißen Mundstück nicht schädlich ist, werden die die Düse bzw.
das Mundstück oder den Schlitz umgebenden benachbarten Wandteile aus gut wärmeleitendem
Material gemacht und wird der zu sengende Stoff in Berührung mit diesen Wandteilen
an den Ausströmöffnungen für die heiße Luft vorbeigeführt. Das Absengen der Fasern
wird dann durch die betreffenden heißen Wandteile bewirkt. Die übrigen Teile der
Kammerwandung werden durch wärmeisolierenden Baustoff gegen die Wärmeabgabe nach
außen geschützt, so daß 'die ganze Wärme lediglich den Wandungsteilen zugeleitet
wird, die mit dem Material in Berührung kommen.
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Das Sengen von Geweben und Garn zum Zwecke der Beseitigung oberflächlicher
Fasern usw. geschieht gegenwärtig meistens durch Gasflammen derart, daß beim Durchgang
der Gewebe oder des Garnes durch die Sengmaschine die zu sengenden Stoffe in nächster
Nähe an den Flammen vorbeigeführt oder mit durch glühende Kohlen bzw. Flammen erhitzter
Luft in Berührung gebracht werden.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, das zu sengende Gewebe oder Garn
in der Nähe
von Heizkörpern vorbeizuführen, die in Kammern angeordnet
sind, oder das Gewebe über erhitzte Walzen laufen zu lassen. Beide Anordnungen haben
den Nachteil, daß eine Kontrolle des jeweiligen Zustandes des Gewebes mit Schwierigkeiten
verbunden ist und auch die Regelung der Heizkraft nur verhältnismäßig langsam erfolgen
kann, da sich infolge der Wärmekapazität der Heizkörper diese bei Änderung der zugeführten
Energie ihre Temperatur dem neuen Zustande nur allmählich angleichen. Abgesehen
davon ist der Wirkungsgrad derartiger Anlagen verhältnismäßig niedrig.
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Ein weiterer Vorschlag geht dahin, gegen das zu sengende Gewebe einen
erhitzten Luftstrom zu blasen.
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Die Erfindung stellt eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Einrichtungen
dar, bei denen dieser Grundgedanke zur Anwendung kommt. Ihr Kennzeichen besteht
namentlich darin, daß aus gut wärmeleitendem Baustoff bestehende Düsen vorge_ehen
sind, durch deren Schlitze der elektrisch erhitzte Luftstrom gegen das zu sengende
Material geblasen wird und die so angeordnet sind, daß sie sowie die benachbarten
Wandteile von dem erhitzten Luftstrom erwärmt werden und das zu sengende Gewebe
diese Teile berührt. Auf diese Weise wird eine größtmögliche Ausnutzung der Heizenergie
erzielt, da nicht nur der heiße Luftstrom, sondern auch die an - die benachbarten
Wandteile abgeführte Wärmeenergie zum Sengen des Gewebes verwendet wird. Man erhält
also eine heträchtliche Erhöhung des Wirkungsgrades bei .einer solchen Anlage. Durch
Änderung der Stärke des Luftstromes kann die Sengwirkung schnell herabgesetzt oder
erhöht werden. Auch eine Kontrolle des Zustandes des Gewebes ist leicht möglich,
da das Gewebe nicht durch den Apparat, sondern außen an dem Apparat vorbei geführt
wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in beispielsweiser Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Querschnitt durch die Kammer und Abh.2
den Grundriß eines Mundstückes mit länglichem Schlitz.
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Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform tritt die etwa aus
einem Gebläse kommende Luft durch das Rohr 16 in die Kammer, wird in dieser vermittels
einer elektrischen Heizvorrichtung 14 auf hohe Temperatur erhitzt und entweicht
durch einen infolge der Verjüngung der Kammer entstehenden Schlitz 13. Über diesem
Schlitz ist ein Mundstück 17 mit einem Schlitz 18 angebracht, der eine Fortsetzung
des Schlitzes 13 bildet und sich nach der Kammer hin verjüngt. Die Wandung i i der
Kammer 12 ist mit einem wärmeisolierenden Material bedeckt, das durch die Justierschraüben
20 dicht über die Kammer gespannt werden kann. Die Justierschrauben werden von dem
am Mundstück 17 befestigten Arm i 9 getragen und stehen durch die Zungen 21 mit
dem Isoliermaterial 12 in Verbindung.
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Das Gewebe 22 wird mittels Rollen 23 in nächster Nähe an dem Schlitz
18 vorbeigeführt, und zwar derart, daß es. das !Mundstück 17 berührt. Durch die
heiße Luft werden nun die Fasern an der Oberfläche des Gewebes zunächst unmittelbar
gesengt. Da aber die Luft die aus gut wärmeleitendem Material bestehenden Düsenteile
erwärmt, wirken-auch diese sengend .auf das Gewebe. Die übrigen Teile der Kammerwandung
werden durch wärmeisolierendes Material gegen Wärmeabgabe nach außen geschützt,
so daß, abgesehen von geringen Verlusten, die Wärmemenge den dem Luftstrom und den
Düsen benachbarten Wandteilen zugeführt wird. Der Grad der Sengwirkung kann entweder
durch Änderung der Laufgeschwindigkeit des Gewebes oder durch Regelung der Heißluft
sowie des Heizkörpers je nach Bedarf eingestellt werden.
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Die Form der Kammer io und die Anordnung der Heizvorrichtung 14 kann
beliebig sein. Ebenso läßt sich gegebenenfalls die Form und Breite des Schlitzes
in bekannter Weise einstellbar ausführen.