DE578831C - Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffaschen - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffaschen

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/36Manufacture of hydraulic cements in general
    • C04B7/38Preparing or treating the raw materials individually or as batches, e.g. mixing with fuel
    • C04B7/40Dehydrating; Forming, e.g. granulating

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Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffaschen Bekanntlich werden gegenwärtig in allen Kulturstaaten in wachsender Zahl und Größe Großkraftstationen errichtet, in denen in bisher nie gekannten Dimensionen Kohle zur Verbrennung gelangt, um elektrische Energie daraus zu erzeugen. Mit Vorliebe wird die Kohle in pulverförmigem Zustande verbrannt, und die bei der Verbrennung zurückbleibende Asche bildet einen außerordentlich feinen Staub, dessen Niederschlagung Mühe macht. Da es sich um Hunderte von Tonnen pro Tag in einem größeren Werke handelt, so bietet die Unterbringung dieses Abfallmaterials Schwierigkeiten, zumal es bislang als ein Abfall betrachtet wird, der ohne jeden Eigenwert wegen seiner Ablagerungsschwierigkeiten oft sogar schädlich wird.
  • Nun gibt dieses Material von vornherein tatsächlich sehr wenig Hoffnung auf industrielle Ausnutzung. Vergleicht man die Analyse dieses Materials etwa mit der eines gewöhnlichen überall vorkommenden Tones oder auch mit der durchschnittlichen Zusammensetzung der Erdrinde, so ersieht man sofort, daß sie nicht wesentlich anders ist als diejenige von zahllosen Erden und Gesteinen, die überall kostenlos zugänglich, aber für industrielle Verwertung bisher gänzlich nutzlos sind. Zur Erläuterung hierfür diene die nachstehende Tabelle:
    Gesamt-
    gehalt Tone Aschen
    der Erd-
    rinde
    Si02 ....... ...... 6o etwa 40 q.o bis 50
    A1203 .............. 15 - 25 25 - :5
    Fee 03 + Fe 0 ... ..... 7 - 15 g - 15
    Mg0 . . . . . . . . . . . . . . . 3,5 einige 0,4 - 1,3
    Ca 0. . . . . . . . . . . . . . . . 5 - etwa 2 bis 3
    Na20............... q. - -
    K80 ................ 3 - .-
    -
    H20 . . . . . . . . . . . . . . . . i =o bis 15
    Ti02 . . . . . . . . . . . . . , . i etwa i etwa i
    P203 ."............. 0,3 - 0,5 -
    C .................. - -. 5 bis 8 -
    Das einzige Moment zugunsten der Asche ist vielleicht ihr verhältnismäßig hoher Tonerdegehalt. Bei näherer Untersuchung fiel nun aber auf;, daß diese Aschen schon nach gewissen äußeren Merkmalen sich von der Hauptsubstanz der Erdrinde, insbesondere aber vom Ton ganz wesentlich unterscheiden. Man bemerkt, daß die Aschen sich nicht mit Wasser zu einer zäh plastischen Masse anreiben lassen wie der Ton, sondern im Gegenteil wasserabweisend sind. Man bemerkt ferner, daß sie einen spezifisch sehr schweren und magnetisierbaren Bestandteil enthalten. Daraus schon erkennt man, daß die Konstitution, d. h. die Art der in diesem Produkt auftretenden chemischen Bindungen der Bestandteile zu verschiedenen Kristallarten, eine völlig besondere ist und speziell anders als die des Tons. Nach der Entstehungsweise ist dies zu verstehen. Der Ton bildet sich durch feuchte Verwitterung bei gewöhnlicher Temperatur, die Aschen dagegen in den hohen Flammentemperaturen der verbrennenden Kohle, die aooo° C und darüber erreichen. Sie entstehen als Nebel der festenRestbestandteile, die sich aus den Reaktionen der hocherhitzten Flamme abscheiden. Daher stammt auch eine wesentliche, sehr vorteilhafte Eigenschaft dieser Aschen, nämlich ihre außerordentlich hohe Kornfeinheit, die ihre Reaktionsfähigkeit unterstützt, wobei indessen gleich von vornherein betont werden soll, daß auch grobe Aschen dem nachstehend.geschilderten Verfahren unterworfen werden können, allerdings mit dem Nachteil, daß sie zunächst gepulvert werden müssen.
  • Die weitere Untersuchung ergab nun folgendes: Der spezifisch schwere und magnetisierbare Bestandteil besteht in der Hauptsache aus dem magnetischen Oxyduloxyd Fe30" das auch unter dem Namen Magneteisenerz das wertvollste Eisenerz bildet. Fast der gesamte Eisengehalt der Asche liegt in dieser Form vor, der Rest wahrscheinlich als Ferrosilicat. Wenn vorher in der Analyse Eisenoxyd und Eisenoxydul genannt war, so ist das also nur bezüglich der Analysenzahlen selbst, nicht aber bezüglich der Konstitution richtig. Ferner ergab sich, daß es gelingt, durch Chemikalien, insbesondere durch Mineralsäuren, und zwar am vorteilhaftesten durch Salzsäure, diesen Aschen einen erheblichen Teil von Tonerde zu entziehen. Hier liegt also ein wesentlicher Unterschied gegenüber Ton und den meisten anderen Silicaten vor. Es ist allerdings bekannt, daß man Ton durch Erhitzen auf Temperaturen von etwa 5oo bis goo° C so verändern kann, daß der größte Teil seines Tonerdegehaltes-säurelöslich wird. Aber bei höherer Erhitzung über diese Temperatur hinaus wird im Gegenteil die Tonerde wieder absolut unlöslich. Danach ist es besonders auffällig, daß die Aschen, welche doch wesentlich höher erhitzt worden waren, eine so hohe Tonerdelöslichkeit aufweisen. An der Tatsache indessen ist nicht zu zweifeln. Die Feststellung der genannten Eigentümlichkeiten führen nun zu einem technisch wertvollen Verfahren, insbesondere deshalb, weil es sich um Material handelt, das ohne irgendwelche Anfuhrkosten vielmehr selber im Werk entsteht und dort bislang nachteilig war, und weil die feinkörnige Natur der Aschen das kostspielige Brechen und Mahlen des Rohmaterials ersparen. Es sei auch darauf hingewiesen, daß gerade Aluminiumwerke, soweit sie auf Kohlekraft aufgebaut sind, über große Mengen dieser Aschen selber verfügen.
  • Dieses Material läßt sich nun nach der Erfindung in drei wertvolle Teilprodukte zerlegen, und zwar i. magnetisches Eisenoxyduloxyd als wertvolles Eisenerz o. dgl. durch Magnetscheidung, y. Tonerde oder eine entsprechende Aluminiumverbindung als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Aluminium oder irgendwelchen Aluminiumpräparaten durch Säureaufschluß und endlich 3. ein Material, dem man in -an sich bekannter Weise bloß kalkhaltige Stoffe zuzuschlagen braucht, um zu Portlandzement zu gelangen.
  • Die Herstellung von Zement aus Feuerungsaschen ist an sich bekannt, ebenso die Anwendung der Magnetscheidung für die Rückgewinnung des Brennbaren aus Feuerungsrückständen. Die Erfindung besteht demgegenüber in der gemeinsamen Anwendung des unter i bis 3 erläuterten Gesamtverfahrens, wobei der gleiche Ausgangsstoff verwendet wird.
  • Die Zusammensetzung und auch die Konstitution der Aschen wird selbstverständlich von Ort zu Ort und sogar -an einem und demselben Orte entsprechend dem Aschengehalt der Kohle schwanken. Es wurde auch festgestellt, daß die Konstitution der Aschen nicht unwesentlich davon abhängt, ob die Feuer beispielsweise gedämpft oder während der Hauptbedarfsstunden forciert werden. Es kann deshalb auch vorkommen, daß die Gewinnung eines der drei genannten wertvollen Produkte örtlich oder zeitlich: zurücktritt, daß also beispielsweise die Aschen mit so geringen Gehalten an Tonerde und Eisen fallen, däß sie ohne Entziehung dieser beiden Elemente direkt zur Portland_ zementfabrikation gehen können.
  • Ausdrücklich muß betont werden, daß es nach den erwähnten Verfahren nicht gelingt, die Tonerde völlig herauszulösen und auch nicht das Eisen völlig zu entfernen. Wohl aber gelingt es ohne Schwierigkeiten, so viel von beiden heräuszugewinnen, daß sieh- die Kosten der entsprechenden Verfahren lohnen und daß der Rückstand zur Portlandzementfabrikation brauchbar ist.
  • Im folgenden sei ein Beispiel gegeben. Nimmt man eine Asche innerhalb der in der vorstehenden Tabelle gegebenen Analysengrenzen., so kann man ihr durch einen gewöhnlichen Magnetscheider im ersten Gange mühelos io °/o ihres Gesamtgewichtes an magnetischem Material entziehen. Geht man von ioo t Asche aus, so erhält man also io t magnetisches Material. Dieses enthält 75 bis 85 °/o Fe304 mit 55 bis 65 % Eisen. Man gewinnt also durchschnittlich aus je ioo t Asche 6 t Eisen.
  • Selbstverständlich kann män durch eine zweite Wiederholung der magnetischen Aufbereitung der Hauptsubstanz auch noch mehr Eisen entziehen sowie in der magnetischen Masse den Eisengehalt noch erhöhen.
  • Die von der Magnetscheidung zurückbleibenden 9o t entmagnetisiertes Material haben etwa folgende Zusammensetzung:
    Si02 . . . . . . . . 55% Fe20.......... q.0,'"
    M203 ....... 35 0,10 Ca0-undandere 6 °,'".
    Diese werden nunmehr der chemischen Behandlung unterworfen. Wie schon gesagt, ist die saure Behandlung am erfolgreichsten. Wegen des Preises kommen in erster Linie Salzsäure und Schwefelsäure in Betracht, von welchen die erstere bislang die meisten Vorteile geboten hat.
  • Man kann den Chlorwasserstoff in zweierlei Weise anwenden: i. in wässeriger Lösung als Salzsäure verdünnt oder konzentriert. Die konzentrierte Säure wirkt stärker und ist deshalb vorzuziehen, zumal sie sich irn Kreislauf bewegt und wiedergewonnen wird. Die Salzsäurebehandlung an sich ist eine bekannte Maßnahme. Im vorliegenden Falle arbeitet man am besten in geschlossenen Gefäßen bei Siedetemperatur. Man kann entweder die Einwirkung sehr lange ausdehnen, z. B. unter Verivendung von Abgasen, die aus anderen Teilen des Werkes zur Verfügung stehen, auf mehrere Tage und dann zu einer ziemlich volls t. 'iiidi gen Entziehung der Tonerde gelangen, el oder man kann die Behandlung früher (etwa schon nach i Stunde) abbrechen, dies genügt bereits um den Tonerdegehalt für die Zementzwecke genügend zu senken und etwa 8 °% Tonerde als Chlorid herauszulösen. Diese Tonerdemenge bedeutet etwa 4 o% des Ausgangsmaterials an Aluminium. Ein Werk, das ioo t Asche pro Tag liefert, würde also q. t Aluminium pro Tag herstellen.
  • Die Aluminiumchloridlösung kann allerdings immer noch einen nicht unerheblichen Eisengehalt haben, so daß eine Trennung von Eisen noch erfolgen muß; von welcher weiter unten die Rede sein wird. Andererseits aber ist die Lösung frei von Kieselsäure.
  • Der Rückstand von der Säurelaugung hat nunmehr etwa folgende Zusammensetzung: SiOz . . . . . . : . 62 01o Fe203 . . . . . . . . 20/0 A12 0., ....... -.81/, Ca 0 und andere q. %. Dieses Material geht an die Portlandzementfabrik, wo es nur mit Kalk versetzt zu werden braucht, und zwar mit der doppelten Menge. Man kommt dadurch auf ein Gemisch, dessen Zusammensetzung der des Portlandzementes vollkommen entspricht, wie folgende Gegenüberstellung zeigt:
    Portland- Mischung
    zement
    Si 02 . . . . . . . . . . . . . . . 18 bis 25 etwa 2 1
    Kalk.,............. 60 - 70 - 68
    Tonerde ............ 7 - 1q. - 9
    Eisenoxyde ... . . . . . . - 1,7 - 0,7
    ' Ein Werk, das täglich ioo t Asche produziert, würde reichlich 8o t Silicatmasse pro Tag abgeben können, welche mit 16o t Kalk pro Tag 32,0 t Zement geben würden.
  • 2. Man kann zweitens auch den Chlorwasserstoff gasförmig einwirken lassen. Man erhält dann Aluminiumchlorid und Eisenchlorid, welche beide flüchtig sind. Durch Behandeln der Dämpfe mit Aluminiumspänen wird das Eisenchlorid zu Eisenchlorür reduziert, welches nicht mehr flüchtig ist, so daB Aluminiumchlorid als einziger Stoff in großer Reinheit übergeht.
  • Die salzsaure Lösung, die beim Behandeln mit wässeriger Salzsäure erhalten war, kann auf verschiedenen an sich bekannten Wegen weiterverarbeitet werden. Man kann die Chloride eindampfen und durch überhitzten Wasserdampf zersetzen und in die Oxyde überführen, die man dann nach bekannten verschiedenen Verfahren, insbesondere auf dem sogenannten basischen Wege trennt. Bei diesem Vorgehen wird die Salzsäure direkt wiedergewonnen. Die Trennung der Oxyde erfolgt entweder in der Kälte durch Natronlauge oder im Glühofen durch Natroncarbonat.
  • Ebenso kann man aus der salzsauren Lösung durch Natronlauge das Eisenhydroxyd fällen und die Tonerde als Aluminat herauslösen, um dieselbe sodann dem Bayer-Prozeß zu unterwerfen, oder man kann auch sowohl Eisen wie Aluminium durch Natriumcarbonat fällen und in wohlbekannter Weise durch Glühen bei i2ooo C das Aluminium in Aluminat verwandeln, das man herauslöst und ebenfalls dem Bayer-Prozeß unterwirft.
  • Das Wesentliche bei dem Verfahren besteht also darin, daß man unter Verzicht auf eine allerdings vollständige, aber dafür umständliche und kostspielige Gewinnung der sämtlichen in dem Material vorhandenen Tonerde nur einen Teil der Tonerde gewinnt, diesen allerdings auf besonders einfache und billige Weise erhält und unter Gewinnung von wertvollen Nebenprodukten die Kosten des ganzen Verfahrens wesentlich herabsetzt.
  • Es sei auch darauf hingewiesen, daß man unter Umständen auch dazu übergehen kann, eine besonders arme Kohle oder ein Gemisch, bei dem sogar die Kohle den geringeren Bestandteil bildet, zu verbrennen, in dem man auf die Gewinnung überschüssiger Hitze verzichtet, vielmehr unter Wärmeschutz den Wärmeinhalt des Gemisches möglichst zusammenhält und die Kohle nur dazu dienen läßt, die unverbrennbaren Bestandteile in die feine und umgewandelte Form der Aschen zu verwandeln.
  • Ausdehnung der Untersuchung auf andere Stoffe hat gezeigt, daß es allerdings in geringer Menge Silicate gibt, auf welche das geschilderte Verfahren ebenfalls anwendbar ist, wenn auch bislang nicht mit dem gleichen Vorteil wie auf die feinkörnigen und verhältnismäßig tonerdereichen Aschen.
  • Hat man keine Magnetscheidung angewendet, so ist der wässerige Salzsäureauszug stark eisenhaltig. Hat man einen Magnetscheider angewendet, so ist er eisenarm. Der für die gedachten Zwecke zu verwendende Magnetscheider wird am besten so konstruiert, daß man das hohe spezifische Gewicht des magnetischen Oxydes und seine hohe Magnetisierbarkeit zusammenwirken läßt. Eine sehr geeignete Ausführungsform arbeitet in der Weise, daß man die Asche mit Wasser aufschlämmt und in einem Gefäße durch einen Rührer mäßig bewegt. Dann reichert sich das magnetische Oxyd durch seine Schwere und die Zentrifugalkraft auf dem Boden an der Peripherie desselben an. Den einen Pol des Magneten senkt man in. Form eines dicken eisernen Zylinders in die Flüssigkeit hinein, so daß er den Boden nicht ganz berührt, und den anderen Pol nähert man von unten dem Boden in gleicher Form, so daß zwischen beiden Polen ein starkes Magnetfeld entsteht, welches gerade dort hindurchgeht, wo die stärksten Ablagerungen des Oxydes sich befinden. So werden sie in dieser Lage festgehalten und können getrennt entnommen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffaschen, dadurch gekennzeichnet, daß durch für Feuerungsrückstände bekannte magnetische Aufbereitung zunächst die magnetischen Bestandteile (Fes 04) aus den Aschen entfernt werden und/oder durch Einwirkung mittels Säuren Aluminiumoxyd herausgelöst wird und gegebenenfalls dem hierbei bleibenden Rückstand kalkhaltige Stoffe zur Herstellung von Portlandzement zugesetzt werden.
DE1930578831D 1930-02-22 1930-02-22 Verfahren zur Aufbereitung von Brennstoffaschen Expired DE578831C (de)

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