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Aufziehmittel für Federtriebwerke von Spielfahrzeugen Das Aufziehen
des Federwerkes von Spielfahrzeugen erfolgt bisher allgemein mittels eines von Hand
zu bedienenden Aufziehschlüssels, der sonst nichts als dieses Aufziehen zu bewirken
hat. Zum periodischen Spannen der Antriebszugfeder eines Spielzeugkarussells ist
auch schon ein aus dem Karussellsockel vorstehender, durch Daumendruck zu bedienender
Handhebel vorgeschlagen, dessen einzigerZweck des periodischen Aufziehens des Triebwerkes
oder des Inganghaltens des Karussells ebenfalls sofort erkennbar ist.
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Demgegenüber ist an den vorliegenden Aufziehmitteln für Federtriebwerke
von Spielfahrzeugen neu, daß sie als Nachahmung von üblichen Fahrzeugzubehörteilen
kaschiert sind, die bei den großtechnischen Vorbildern anderen, möglichst auch nicht
dem Aufziehen verwandten Zwecken dienen. Im Rahmen dieses Grundgedankens lassen
sich mancherlei Aufziehmittel als mannigfache Fahrzeugzubehörteile kaschieren, deren
großtechnische Vorbilder mit dem Aufziehen nichts zu tun haben. Das Aufziehen läßt
sich auf diese Weise unbemerkbar oder geheim vornehmen.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele von Verkörperungen
dieses allgemeinen Erfindungsgedankens veranschaulicht.
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Abb. z zeigt teils im senkrechten Schnitt, teils in Seitenansicht
und Abb.2 teils im waagerechten Schnitt und teils in Oberansicht ein hinten an einem
Spielzeugauto angeordnetes Reserverad, durch dessen Zurückziehen das Federwerk aufgezogen
wird.
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Abb. 3 läßt ebenfalls teilweise im Schnitt und teilweise in Seitenansicht
die Anordnung des Reserverades bzw. eines Gepäcktraggestelles auf einem Schwinghebel
erkennen; durch dessen Niederschwenken mit dem Reserverad als Landhabe das Federwerk
in an sich bekannter Weise aufgezogen wird.
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Abb. q. zeigt im senkrechten Schnitt von der Seite, Abb. g in Rückansicht
und Abb.6 in Oberansicht die Benutzung des hinteren Reserverades als zu drehende
Aufzugshandhabe für ein besonderes, sehr lange laufendes Federtriebwerk.
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Abb.7 zeigt in teilweiser Seitenansicht die seitliche Anordnung eines
Reserverades, durch dessen Teildrehung das Aufziehen bewirkt wird.
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Die Abb. 8 und g lassen in Seitenansicht bzw. in, von hinten gesehenem
senkrechtem Schnitt einen auf dem Trittbrett verschieblichen Batteriekasten als
Aufzugsorgan für das Federwerk erkennen.
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Nach den Abb. x und 2 sitzt das Reserverad v des Spielzeugautos b
oder eines sonstigen geschlossenen Spielfahrzeugs auf einer in einem Rückwandschlitz
c mit Spiel geführten Zugstange d, deren vorderes Ende mit dem Gelenkzapfen f an
einem auf der Achse g drehbaren Hebelarm lt angreift. Dieser greift mit einem nach
innen abgewinkelten Teil h' durch einen Schlitz i der von hinten gesehenen linken
Triebwerksplatine k hindurch. Ein von la' nach vorn abgewinkelter Hebelteil
k" sitzt ebenfalls lose drehbar auf der Achse g und ist starr an den auch lose auf,
dieser Achse sitzenden Antriebszahnbogen n2 angeschlossen. Mit dem Antriebszahnbogen
7n, den eine bei n ortsfest eingehängte Zugfeder o ständig herabzuschwingen bestrebt
ist,
kämmt das kleinere Rädchen P eines Zahnräderpaares P, q, dessen Aehse s in einem
zur Achse g konzentrischen Platinenschlitz t verschiebbar ist. Das Zahnrad q greift
bei im Grunde dieses Schlitzes liegender Achse s in das auf der Vorderradachse u
festsitzende Zahnrädchen v ein.
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Beim Zurückziehen des Reserverades r wird in an sich bekannter Weise
mittels der Zugstange ct und des Hebels h, da', h" der Zahnbogen in aufwärts
geschwenkt und die Zugfeder o gespannt. Zugleich wird mittels des mit dem Zahnbogen
in kämmenden Rädchens dessen Achse s in dem Schlitz t in an sich be-Ikannter Weise
angehoben und dadurch das größere Zahnrad q von dem Zahnrädchen
v
;abgehoben. Die Rückzugsbewegung des Reserverades r erhält ihre Begrenzung
durch das Anschlagen des Hebelarmteiles da' an dem vorderen Ende des Schlitzes i.
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,. Läßt man bei auf dem Boden aufgesetztem e Auto das Reserverad r
los, so schwingt die Feder o den Zahnbogen in langsam herab. Das Zahnrädchen P macht
zunächst diese Bewegung mit, bis seine Achse s auf dem Grunde des F Schlitzes t
anschlägt. Durch diese Bewegung :wird in an sich bekannter Weise das Zahnrad q mit
dem Zahnrädchen v in Eingriff gebracht 'und die Vorderradachse zc mit doppelter
Übersetzung ins Schnelle angetrieben.
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Die spieltechnisch neue überraschende Wirkung wird dadurch auf das
Kind ausgeübt, daß dieses zwar sieht, wie das ihm erstmals vorgeführte Auto davonfährt,
aber nicht gesehen hat und merken konnte, wie es aufgezogen wurde; denn das Reserverad
konnte es unmöglich für eine Aufzugshandhabe halten. Hat man das Kind nach mehrmaliger
geheimnisvoller Vorführung des neuen Spielfahrzeugs in dessen Geheimnis eingeweiht,
so bereitet es ihm ein besonderes Vergnügen, auch anderen Kindern und vor allem
Erwachsenen das Spielfahrzeug vorführen zu können, ohne daß diese herausbringen,
wie das Spielzeug eigentlich zum Fahren gebracht wurde.
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Das geheimnisvolle Aufziehen mittels eines Reserverades als Handhabe
läßt sich nach Abb.3 auch durch Niederdrücken des Reserverades r, erreichen, wobei
dessen durch einen Rückwandschlitz c' greifender Tragarm w um die Achse g niederschwingt
und den mit ihm einstückigen Zahnbogen in unter Spannung der Feder o in an sich
bekannter Weise 'hochschwingt. Die übrigen Triebwerksteile sind die gleichen wie
bei dem vorstehenden Triebwerk, nur wird die Hinterradachse x statt der dort. angetriebenen
Vorderradachse z, angetrieben, wenn man bei aufgesetztem Auto das Reserverad r1
freigibt.
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Statt eines Reserverades könnte mit dem nach hinten auskragenden Hebelarm
w auch ein Gepäcktraggestell y mit einem Gepäckstück z darauf fest verbunden sein.
In diesem Fall ist durch Abwärtsdruck auf die mit seinem Träger y starr verbundene
Gepäckstücknachahmung z das Aufziehen möglich.
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Für ganz aufmerksame Beobachter, denen schließlich doch die allmähliche
Rückbewegung des nach den bisherigen beiden Ausführungsbeispielen angeordneten Reserverades
beim Fahren des Autos nicht mehr entgeht, empfiehlt sich die Anordnung des Reserverades
y2 nach den Abb. 4 bis 6. Dieses Rad ist mit der Aufzugsachse 2 starr verbunden
und hat in seiner vorderen Blechwand 3 einen Kreisschlitz 4. in welchen ein an der
Wagenrückwand festsitzender Anschlagstift 5 eingreift. Wie aus Abb. 5 ersichtlich,
genügt eine Teildrehung von i8o bis 25o° zum Aufziehen des Federtriebwerkes, weil
man an dem Reserverad nicht nachgreifen kann, ohne daß dasselbe unter dem Entspannungsbestreben
der Triebwerksfeder in seine Anfangsstellung zurückschnellen würde. Um mit einer
solchen Teildrehung auszukommen, ist zwischen der Aufzugsachse 2 und der Federdrahttrommel6
ein stark ins Schnelle übersetzendes Zahnräderpaar 7, 8 eingeschaltet. Der bei g
an dem Triebwerksgehäuse festsitzende, in Schraubenlinie gewundene Federdraht greift
mit seinem freien Ende io an dem größeren Zahnrad ii eines Vorgeleges 11, 12 an.
Auf der Vorgelegewelle 13 sitzt das größere Zahnrad 14 eines zweiten Vorgeleges
14, 15, dessen kleineres Rad 15 die letzte in dem Triebwerksgehäuse 16 gelagerte
Welle 17 rasch antreibt. Vor dem Triebwerksgehäuse sitzt auf der Welle 17 fest ein
Kronenrad 18, das mit dem auf der Hinterradachse x festsitzenden Blockrädchen v
kämmt. Damit die Räderachse x nicht schon beim Aufziehen angetrieben wird, ist auch
hier wieder ein Ausweichschlitz ig (Abb. 3) vorgesehen, in welchem die Vorgelegewelle
13 während des Aufziehens hochsteigt, eine Anordnung, wie sie bei periodisch antreibbaren
oder aussetzenden Zahnradgetrieben bekannt ist.
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Die Teildrehung des Reserverades r2 läßt sich hinter der Wagenwand
rasch und unbemerkbar ausführen, wobei infolge des sehr hoch übersetzenden Getriebes
das Fahrzeug sich dazu auch noch durch eine ungewöhnlich lange Fahrdauer auszeichnet.
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Bei den bisherigen Beispielen wurde das Aufziehen nur durch einen
hinten am geschlossenen Fahrzeug angeordneten Zubehörteil vorgeführt, der beim großtechnischen
Vorbilde keineswegs zum Ingangsetzen oder Steuern des Motors dient. An die rückwärtige
Anordnung derart kaschierter Aufziehhandhaben ist die Erfindung jedoch nicht gebunden.
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Nach Abb. 7 kann das Reserverad v3 in beim Großauto ebenfalls üblicher
Weise auch neben der Motorhaube 2o angebracht werden. Durch
Linksdrehung
dieses auf der Achse g festsitzenden Reserverades läßt sich der Zahnbogen in unter
Spannung der Zugfeder o hochschwenken und die Vorderräderachse zs wie nach Abb.
i antreiben.
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Den Abb. 8 und 9 entsprechend sitzt auf dem rechten Trittbrett 21
mit Bodenklauen 22 (Abb. 9) in Schlitzen 23 längsverschiebbar ein Kasten 2q.. Dieser
Kasten kann die Nachbildung eines an dieser Stelle nicht ungewohnten Batteriekastens
oder Reservebetriebsstofftanks oder eines sonstigen Autozubehörteiles sein, der
seitlich auf dem Trittbrett nicht weiter auffällt, sonst aber jedenfalls nicht zum
unmittelbaren Ingangsetzen oder Steuern des Motors dient. Ein an der Innenwand des
Kastens 24 festsitzender Winkelarm 25 greift unsichtbar durch einen Schlitz 26 der
rechten Wand der Motorhaube 2o und umgreift mit seinem senkrechten Schlitz 27 den
Zapfen 28 eines Hebels lt, h', h",
der wie der entsprechend bezeichnete Hebel
der Abb. i geformt und auf der Achse g lose gelagert ist. Der Hebelteil h" ist auch
hier wieder starr mit dem Zahnbogen n2 verbunden, der unter dem Einfluß der Zugfeder
o steht.
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Wie ersichtlich, wird beim Zurückschieben des als griffige Handhabe
fest erfaßbaren Kastens 24 der Hebelarm h mittels der Gleitführung 27 seines Zapfens
28 zurückgeschwenkt und dadurch das Federtriebwerk in der eingangs beschriebenen
Weise aufgezogen.
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Mit den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die im Rahmen der
Erfindung liegenden Möglichkeiten der Kaschierung des Aufziehgliedes oder seiner
Handhabe nicht erschöpft. Als weitere Beispiele seien nur noch die auch vielfach
an Spielzeugautos nachgeahmten Nummernschilderlaternen oder rückwärtige Lampen erwähnt,
durch deren Zurückziehen gemäß Abb. i oder Niederschwenken gemäß Abb.3 das Aufziehen
vorgenommen werden kann. Es steht auch nichts im Wege, mit den dargestellten Mitteln
oder mit dem Fachmann geläufigen sonstigen Mitteln das verkappte Aufziehorgan vorn
am Fahrzeug z. B. in Form der heutzutage üblichen Stoßstangen oder in Form eines
Scheinwerfers anzuordnen.
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Wie schon eingangs angedeutet, erstreckt sich die Erfindung neben
Spielzeugautos auf jedwedes Fahrspielzeug, das nach vorherigem Handeingriff durch
ein Federtriebwerk in Fahrt kommt.