DE577867C - Neutralisierter Roehrensender, dessen Neutralisierungskondensator in zwei hintereinandergeschaltete Kondensatoren geteilt ist - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AB 6. JUNI 1933

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a⁴ GRUPPE

C. Lorenz Akt.-Ges. in Berlin-Tempelhof*)

Patentiertim Deutschen Reiche vom 29. April 1930 ab

Neutralisierte Röhrensender bieten häufig Schwierigkeiten dadurch, daß die Neutralisierungskondensatoren nicht die erforderliche Kapazitätskonstanz besitzen. Es werden für diese Kondensatoren vielfach Ölkondensatoren verwendet, deren Dielektrikum sich jedoch scheinbar infolge der hohen Frequenzen dauernd ändert, so daß hierdurch ihr Kapazitätswert schwankt. Man hat daher vorgeschlagen,

ίο die Ölkondensatoren zu vermeiden und Luftkondensatoren zu verwenden. Diasien haftet zwar der geschilderte Nachteil durch Veränderung des Dielektrikums nicht an, jedoch sind sie infolge der hohen Spannungen, die an ihnen auftreten, es liegt ja nicht nur die Anodengleichspannung, sondern auch die Wechselspannung daran, schwer zu dimensionieren. Um eine möglichst hohe Festigkeit gegen Überschläge zu erhalten, ist es notwendig, große Plattenabstände zu verwenden. Da durch den großen Plattenabstand der Kapazitätswert aber Heiner- wird, ist es notwendig, zum Ausgleich die Oberfläche der Platten zu vergrößern. Durch, das Vergrößern der Plattenoberfläche wird aber auch gleichzeitig die Raumkapazität, d.h. die Kapazität zwischen den Platten und dem übrigen Aufbau des Senders bzw. Erde sehr groß. Dies ist aber insbesondere bei Kurzwellen im Interesse eines einwandfreien Aufbaues des gesamten Senders zu vermeiden.

Um gegen eine Zerstörung der Röhren beim Durchschlag 'eines Luftkondensators gesichert zu sein, ist vorgeschlagen worden, in Reihe mit diesem einen großen Kondensator mit festem Dielektrikum vorzuschalten. Die Gefahr des Durchschlags ist hiermit noch nicht beseitigt, sondern der vorgeschaltete Kondensator dient nur als Sicherung gegen eine Zerstörung der Röhren. Weiterhin ist vorgeschlagen, den Verbindungspunkt der beiden in Reihe geschalteten Kondensatoren über eine Drossel zu erden, um die in der Zuleitung von der Anodenstromquelle fegende Sicherung zum Durchbrennen zu bringen, wenn der andere nicht überbrückte Kondensator durchgeschlagen ist.

Nach der Erfindung wird von vornherein ein Durchschlag vermieden, indem der veränderliche der beiden in Reihe geschalteten Kondensatoren für die Gleichspannung überbrückt wird.

Die Erläuterung des Erfindungsgedanbens ergibt sich am einfachsten an Hand der Abbildung, in der beispielsweise eine neutralisierte Gegentaktstufe dargestellt ist. Die beiden Röhren R₁ und R₂ sind anodenseitig mit der Induktivität ZL₁ verbunden, während in ihrem Gitterkreis die Induktivität L₂ liegt. Durch den Kondensator C₁ mit zwei festen Plattensätzen und einem drehbaren wird der Anodenschwingungskreis abgestimmt. Der

*) Von dem Palentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Hans Rocho-w in Berlin-T empelhof.

Claims (2)

1. drehbare Plattenteil ist einerseits über den Kondensator C₂ mit den Kathoden der Röhren, verbunden, andererseits mit einer Mittelpunktanzapfung der Induktivität L₁. Die Neutralisierung erfolgt mit Hilfe der beiden variablen Neutralisierungskondensatoren N₁ und N₂, die in Serie mit den beiden festen Neutralisierungskondensatoren/^ und F₂ liegen. Durch diese Hintereinanderschaltung der

   ίο Kondensatoren N₁ und .F₁ bzw. N₂ und F₂ wird also die Wechselspannung entsprechend aufgeteilt. An den Punkten ι und 2 ist ein Widerstand W₁ bzw. W₂ angeschlossen, dessen eines Ende zum Punkt 3 führt. Dieser ist mit dem positiven Pol der Anodenstromquelle v4ß verbunden. Unter Vernachlässigung des Gleichstromwiderstandes der Induktivität L₁ besitzt der Punkt 3 dasselbe Gleichstrompotential wie die anodenseitigen Plaitten der ver-

   Äo änderlichen Neutralisationsfcondensatoren N₁ und N₂. Da in den Widerständen W₁ und W₂ kein Gleichstrom fließt und deshalb kein Spannungsabfall hervorgerufen werden kann, muß an den Punkten 1 und 2 dieselbe Gleichspannung herrschen wie an Punkt 3 und den Anoden. Auf diese Weise wird nach der Erfindung erreicht, daß. zu beiden Seiten der veränderlichen Neutralisationskondensatoren dieselbe Gleichspannung vorhanden ist, also diese Kondensatoren für die Gleichspannung überbrückt sind. Die an einem solchen Kondensator liegende Wechselspannung ist zugleich durch den weiter eingeschalteten Kondensator/⁷! bzw. F₂ herabgesetzt. Bei dieser Anordnung kann der veränderliche Kondensator klein dimensioniert und die Raumkapazität gering gemacht werden. Die festen Kondensatoren besitzen von sich aus schon geringe Raumkapazität, da man für diese Glimmer wählen kann, welcher eine größere Dielektrizitätskonstante und Durchschlagsfestigkeit besitzt als Luft.

   Pa tenta ν sprüch κ :

   ι. Neutralisierter Röhrensendei^;, dessen Neutralisierungskondensator in zwei hintereinandergeschaltete Kondensatoren geteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der Serienkondensatoren veränderlich und für die Gleichspannung überbrückt ist.
2. 2. Röhrensender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. der veränder-' liehe Neutralisierungskondensator durch einen Widerstand überbrückt ist, der einerseits am Verbiridungspunkt der beiden Teilkondensatoren und andererseits am Nullpunkt für die. Hochfrequenzspannung liegt.

   Hierzu r Blatt Zeichnungen