DE577363C - Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem bis kolloidalem, Magnesiumsalzloesungen enthaltendem Magnesiumhydroxyd in Pastenform - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem bis kolloidalem, Magnesiumsalzloesungen enthaltendem Magnesiumhydroxyd in Pastenform

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DE577363C
DE577363C DEB147455D DEB0147455D DE577363C DE 577363 C DE577363 C DE 577363C DE B147455 D DEB147455 D DE B147455D DE B0147455 D DEB0147455 D DE B0147455D DE 577363 C DE577363 C DE 577363C
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/10Dispersions; Emulsions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem bis kolloidalem, Magnesiumsalzlösungen enthaltendem Magnesiumhydroxyd in Pastenform Aus der neuesten medizinischen Literatur geht hervor, daß bei der Heilung von Wunden und Entzündungsprozessen folgende Umstände-von großer Wichtigkeit sind: i. Es ist bekannt und in der Literatur beschrieben (S c h a d e, »Die physikalische Chemie in der inneren Medizin«, 192i), daß die Entzündungsprozesse durch Säureerzeugung, also durch eine Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration im kranken Gewebe, charakterisiert sind. Dieser Umstand ergibt sich aus folgenden Kennzeichen: Die Schwellung des Gewebes und der osmotische Druck. werden erhöht, im und um den Defekt bildet sich das Oedem, die Temperatur steigt usw.
  • Durch Maßnahmen, mit welchen man diese Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration begrenzt, kann man auch die Symptome der Entzündung mildern oder sogar beseitigen. So erzielte G a z a (Klin. Woch. VI/ii) sehr günstige Erfolge durch Ausspülung der Wunden mit alkalischen Lösungen von Carbonaten und Phosphaten. Die Reaktion der Lösungen war PH 8,o bis 9,o.
  • 2. Andererseits verwiesen D e 1 b e t und F i e 's s i n g e r auf die Wichtigkeit der Magnesiumionen bei der fagocytalen Wirkung der Leukozyte. Die Fagocytose erhöht sich bei Anwesenheit dieser Ionen sehr wesentlich (Delbet und Fiessinger, Biologie de la plaie de guerre, Paris 19i8)_ Da die Leukozyte in der Abwehr der Wunde gegen Infektion und bei Entzündungen beim Wegräumen des Spaltungsproduktes und des. nekrotischen Gewebes aus dem Defekte eine große Rolle spielen, wirkt die Anwesenheit von Magnesiumionen in der Wunde sehr günstig auf die Heilung. Sehr gute Erfolge erzielte man z. B. mit dem Ausspülen der Wunden mit Magnesiumchloridlösung.
  • Aus dem Vorgesagten ist ersichtlich, daß es sehr zweckmäßig wäre, in die Wunden und Entzündungsprozesse Hydroxyl- und Magnesiumionen einzuführen. Wenn dies in Form einer Lösung geschieht, dann tritt der ungünstige Umstand ein, daß die Wirkung beider Ionen bloß während der Behandlung zur Geltung kommt und daß daher bei wiederholten Anwendungen sehr viel Material und Zeit des Arztes oder des Hilfspersonals verloren wird.
  • Es wäre daher ein großer Vorteil, wenn beide Ionen in fester Form einer Paste oder etwas Ähnlichem in den Defekt eingeführt werden könnten. Ein weiterer Vorteil wäre darin gelegen, wenn der angewandte Stoff verhältnismäßig schwer löslich wäre, so daß durch langsame Dissoziation beide Ionen im kranken Gewebe allmählich automatisch frei werden und däß daher ihre Konzentration konstant bleibt. Ein solcher Stoff ist Magnesiumhydroxyd. Aber auf die übliche Weise erzeugtes Magnesiumhydroxyd eignet sich nicht gut genug für diesen Zweck, nachdem seine Alkalität sehr stark ist und es auch in seiner kristallinischen Form auf das Gewebe sehr reizbar wirkt.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, welches ermöglicht, die Dissoziation und zugleich die Alkalität des Magnesiumhydroxydes wesentlich zu erniedrigen, was für mannigfache Zwecke von Vorteil ist und unter anderem auch bei der Anwendung für Heilzwecke die vorerwähnten Nachteile beseitigt.
  • Das Verfahren besteht darin, daß aus Magnesi.umsalzlösungen in Wasser von mindestens io Härtegraden Magnesiumhydroxyd mit Ätzalkalilösungen oder auf elektrolytischem Wege unter ständigem intensivem Rühren in der Weise partiell gefällt wird, daß noch ein Überschuß an Magnesiumsalz in Lösung bleibt. Es wird dadurch ein besonders fein verteiltes bis kolloidales Magnesiumhydroxyd erhalten, welches die Eigenschaft besitzt, eine große Menge Wasser bzw. von Lösung des überschüssigen Magnesiumsälzes zu binden. Dadurch wird die Alkalität .des Magnesiumhydroxydes gemildert, was für manche Zwecke Vorteile bietet, bei denen es sich darum handelt, die Alkalität - langsam und allmählich zur Wirkung zu bringen.
  • So hat sich auch gezeigt, daß durch diese Bindung der überschüssigen Magnesiumsalze an fein suspendierte bis kolloidale Formen des Hydroxydes dieses für die Heilung von Wunden und Entzündungsprozessen praktisch verwendbar gemacht werden kann. Besonders unterstützt wird diese Regulierung und Verlangsamung der alkalischen Wirkung des Magnesiumhydroxydes durch die Gegenwart von Calciumverbindungen. Durch diese Kombination wird der besondere Vorteil erreicht, daß das Magnesium dem Calcium den Weg in die Gewebezellen bahnt. Selbstverständlich müssen dabei die Verhältnisse der Höchstmengen festgestellt werden. Um diese Bedingungen zu erfüllen, hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt,- hartes Wasser von mindestens io Härtegraden zu verwenden, wodurch bereits der Zufuhr von Calciumverbindungen zum Teile Rechnung getragen ist. Beispiel i kg kristallinisches Magnesiumsulfat wird in 5 1 gekochten Wassers von mindestens io° Härte gelöst. Man gibt einige Tropfen Ammoniak zum Fällen des Ferrohydroxydes hinzu. Die Lösung filtriert man von den Verunreinigungen ab. Die klare Lösung fällt man mit einer Lösung von Kalium- oder Natriumhydroxyd (Zio.g in i1121 Wasser). Die Fällung wird sodann durch einen schwachen Strom dieser Lösung bei fortwährendem Umrühren so ausgeführt, daß eine feine Suspension entsteht. Den Niederschlag läßt man absetzen und gießt die klare Lösung, etwa 61, ab und ersetzt sie bei steter Mischung durch frisches Wasser. Die so erhaltene Suspension, welche noch bedeutende Mengen von Magnesiumsalzen enthält, kann dann behufs Beseitigung der überflüssigen Lösungsmengen filtriert und in Pastenform von gewünschter Dichte gebracht bzw. dem jeweiligen speziellen Verwendungszweck ängepaßt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem bis kolloidalem, Magnesiumsalzlösungen enthaltendem Magnesiumhydroxyd in Pastenform, besonders für therapeutische Zwecke, durch teilweise Fällung des Magnesiumhydroxyds aus Magnesiumsalzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung des Magnesiumhydroxyds unter stetigem intensivem Rühren aus einer Lösung von Magnesiumsalzen in Wasser von mindestens io Härtegraden erfolgt.
DEB147455D 1929-12-24 1929-12-24 Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem bis kolloidalem, Magnesiumsalzloesungen enthaltendem Magnesiumhydroxyd in Pastenform Expired DE577363C (de)

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