DE57695C - Zerlegbare Trage für Kranke und Verwundete - Google Patents
Zerlegbare Trage für Kranke und VerwundeteInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Vorliegende Erfindung betrifft eine zusammenlegbare Trage zum Transporte von Kranken
und Verwundeten. Das Wesen der Erfindung liegt darin, dafs die Tragfläche dieser Trage
aus einzelnen, gelenkig unter einander verbundenen Stücken besteht, die aus biegsamem Geflecht
erzeugt und an den Rändern mit Laschen .zum Durchschieben der Tragstangen versehen
sind.
.An geeigneten Stellen angebrachte Riemen und Schnallenstücke ermöglichen es, die Tragfläche
in jene Form zu bringen, welche erforderlich ist, um einen Kranken in liegender
oder sitzender Stellung transportiren zu können, und gestatten auch, die Tragfläche selbst nach
Art eines Tornisters zusammengelegt am Rücken tragen zu können.
Die Einrichtungen der Trage sind derart, dafs dieselbe leicht mit einem Seilaufzug oder
fahrbaren Untergestellen (zweirädrigen Wagen, Rollfahrstuhl, Schlitten, 'Schiebkarren) combinirt
werden kann.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. ι die Trage in perspectivischer Ansicht; Fig. 2 stellt die Sonderansicht eines zugehörigen
Theiles derselben dar; Fig. 3 veranschaulicht die Trage nach Art eines Tornisters zusammengelegt;
Fig. 4 stellt die Art der Herstellung der Tragfläche dar; Fig. 5 zeigt die Trage im
Längenschnitt; Fig. 6 ist eine Längenansicht der zum Gebrauch vollständig ausgerüsteten
Trage und Fig. 7, 8 und 9 sind hinzugehörige Detailansichten; Fig. 10 zeigt eine Verbindung
zweitheiliger zusammenlegbarer Tragstangen; Fig. 11 und 12 zeigen Seiten- und Vorderansicht
der Tragstangen in Verbindung mit einem Rädergestell; Fig. 13 zeigt die für den
Transport von Kranken in sitzender Stellung vorgerichtete Trage; Fig. 14 und 15 zeigen
Seiten^ und Vorderansicht eines auf Rädern montirten Gestelles zur Aufnahme der Trage;
Fig. 16 und 17 zeigen Längen- .und Vorderansicht
eines zur Aufnahme der Trage dienenden zerlegbaren Schlittengestelles; Fig. 18 zeigt
eine Sonderansicht einer Tragfläche mit Armlehnen; Fig. 19 veranschaulicht einen für die
Aufnahme der Trage entsprechend construirten Rollstuhl; Fig. 20 und 21 zeigen Längen- und
Vorderansicht eines Fahrstuhles und Fig. 22 und 23 veranschaulichen einen zusammenlegbaren
Aufzug zum Herablassen der Trage aus Stockwerken.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Tragfläche aus einzelnen Stücken ABCDEF,
welche an ihren Enden durch Streifen ab cde aus biegsamem Material mit einander verbunden
sind.
Die Stücke A bis F der Tragfläche sind aus geschältem gespaltenen Rohr nach Art der
Korbflechtwaaren hergestellt (s. Fig. 4), wodurch die Tragfläche bei genügender Festigkeit sehr
biegsam und leicht ausfällt.
Zum Gebrauch der Trage für Kranke in liegender Stellung werden durch die an den
einzelnen Stücken A bis C angebrachten Laschen a1 bis c1 und in an dem Stücke D
aus Riemen oder Bändern d1 gebildeten Laschen Tragstangen G, Fig. 6, durchgeschoben; hierdurch
werden die Theile A bis D gestützt und in einer gemeinsamen Ebene erhalten.
Als Fufsende der Trage wird der Theil E-aufgestellt
und durch Befestigen der Riemen d'2
in den Schnallen e1 in der gewünschten Stellung
erhalten. Der nach unten umgeklappte Theil F wird an dem Theil E mittelst der an demselben
angebrachten Riemen e2, welche durch die Schnallen/ des Theiles F gezogen werden,
an den Theil E angeschnallt. Die Riemen cP sind durch eine Stahleinlage d? versteift, welche
verhindert, dafs die Fufslehne E nach innen umfällt.
Mittelst eines Riemens £2, welcher an der
Seitenwand b3 des Theiles B angebracht und
an einer Schnalle bs der Seitenwand b4 zu befestigen
ist, kann der Kranke entsprechend angegurtet werden.
Um ' den Kranken bei schlechtem Wetter schützen oder beim Transport verhüllen zu
können, ist am Theil A durch Riemen a2 as,
Fig. 2 und 8, welche durch längliche Oesen a5 des Theiles A hindurchgehen, ein zusammenlegbares Dach .41J Fig. 2 und. 6, angeschnallt.
Wenn dieses Dach aufser Gebrauch ist, wird es mittelst des Endes des Anschnallriemens
α3 zusammengehalten, der durch eine an der vorderen Dachspange angebrachte
Schnalle a4 gezogen ist (s. Fig. 2).
Zu gleichem Zwecke ist an einer der Seitenwände bB des Theiles B eine wasserdichte
Decke B1, Fig. 2, mittelst Riemen b6, Fig. 6,
welche durch Oesen δ7, Fig. 7, in der Seitenwand
bs gezogen sind, angeschnallt, welche Decke im zusammengerollten Zustande mittelst
der Riemen bs, Fig. 7 und 2, und Schnallen b9,
Fig. i, zusammengehalten .wird, und aufgerollt
die ganze Trage überdeckt und die Fufslehne E F kappenartig umschliefst (Fig. 6).
Der obere Rand der Decke B1 trägt einen Haken b10, Fig. 6, welcher, in die Schnalle a*
des Daches A1 eingehakt, das Dach aufgespannt erhält. Ferner besitzt dieser obere Rand der
Decke zwei Ringe b11, welche in die Haken ae
des vom vorderen Rande des Daches ausgehenden, die Decke B1 überlappenden Besatzes
aP eingehakt werden. Aufserdem wird die Decke Bi an den Seitenwänden b3 und £*
des Theiles B und am Fufsende E an
Knöpfe b12bl3bu und o3 eingeknöpft, wobei
die Knöpfe b1'1 und bu der Seitentheile b3
und έ4 auch zur Befestigung des Besatzes a1
des Daches A1 verwendet werden.
Λ8,' Fig. 6, ist eine Klappe, welche eine Oeffn.ung
in . dem Dache A1 überdeckt. Ist es nicht nöthig, die Ueberdeckung der Trage ganz
zu schliefsen, so kann der Besatz a7 des
Daches A1 nach rückwärts geschlagen werden.
Auf die Tragstangen, G können Füfse g, Fig. 9, aufgeschoben werden, welche paarweise
durch einen mit Laschen g1 versehenen Quersteg mit einander verbunden sind. Die Laschen
werden auf die Tragstangen aufgeschoben und mittelst Stellschrauben. g2 daran befestigt. Die
Füfse g sind auf ihren Querstegen umlegbar, damit sie mit der' zusammengelegten Trage
leichter transportirt werden können.
Die. Tragstangen G können zusammenlegbar hergestellt sein, in welchem Falle die Enden
derselben Scharniere g·3, Fig. 1 ö, besitzen, wobei
die Verbindung der Tragstange an der Scharnierstelle durch einen Schieber g·4 bewirkt
wird, welcher in den Kloben gs des
zu verbindenden Tragstangentheiles einzuschieben ist.
Um die Trage z. B. bei Verwendung im Gebirge leichter transportiren zu körinen, ist
sie zum Tragen nach Art eines Tornisters eingerichtet. Zu diesem Zwecke werden bei zusammengerollter
Decke B1 die Theile FE gegen den Theil D umgeklappt, worauf dann die
übrigen Theile zusammengeklappt werden, so dafs sämmtliche Theile CDE und F in den
mit Seitenwänden bs £>* versehenen Theil B zu
liegen kommen. Schliefslich wird der Theil A mit dem Dache A1 als Deckel darüber gelegt
und mittelst Riemen c2 und Schnallen α9,
welche sich auf der Aufsenseite der Theile A und C befinden, angeschnallt.
Die Aufsenseite des Theiles B besitzt bewegliche Bügel b15, durch welche die Tragriemen
J32, Fig. 3, gezogen sind. Damit diese Riemen' B2 auch zum Tragen der zusammengestellten
Trage (Fig. 6) verwendbar sind, besitzen dieselben Augen ble, in welche die Enden
der Tragstangen G gesteckt werden, während die Riemen B2 auf gebräuchliche Art über die
Schultern zu nehmen sind.
Um Kranke in sitzender Stellung tragen zu können, besitzt der Theil B durch Oesen hindurchgezogene
verstellbare Riemen b11 mit Karabinerhaken, welche in die an Gurten oder
Riemen befestigten Ringe c3 des den Sitz bildenden Theiles C einzuhaken sind, wobei
durch Aendern der Länge der Riemen b17
dem Rückentheile B mit denr Kopftheile A jede beliebige Neigung gegeben werden kann
(s. Fig. ι 3).
Der Theil C kann auch mit einer festen oder abnehmbaren Armlehne c4, Fig. 18, ausgestattet
sein, in welchem Falle die Riemen b11 und
Ringe c3 durch an den Lehnen befestigte Segmente c5 ersetzt werden können. Letztere
gehen durch den Rückentheil B hindurch und sind mit Löchern versehen, in welche eine
Stellschraube ce eingedreht wird, wenn der
Theil B in die gewünschte Lage gebracht worden ist.
Der Kopftheil A wird in der in Fig. 13 gezeigten
Stellung durch auf Knöpfe bls aufgeknöpfte
Lappen a10, welche mit Stahleinlagen
versteift sind (Fig. 1 und 3), erhalten; derselbe kann aber auch nach einwärts gegen den
Rückentheil umgeklappt werden (Fig; 19 Und 22).
Letztere Montirungsweise · der Trage ist vorzugsweise dann anzuwenden, wenn Kranke am
Rücken des Trägers transportirt werden sollen. Durch den schon beschriebenen Riemen i>2
zum Angurten ist der Kranke vor dem Herabfallen von der Sitztrage geschützt.
In der in Fig. 13 als Rückentrage gezeigten
Zusammenstellung der Trage wird der obere Fufstheil D dadurch in seiner Lage erhalten,
dal's der obere Verbindungsstreifen c, Fig. 5, straffer gespannt ist als der untere. Kommen
nun Tragstangen G in Verwendung, so werden aufser den Laschen C1 auch die Riemen dl d1
über die Tragstangen geschnallt und hierdurch der Theil D besser unterstützt, wie dies aus
den punktirten Linien der Fig. 13 zu ersehen ist. ■
Die bereits bei der Montirungsweise (Fig. 6) in Verwendung stehende Fufslehne E, welche
durch den mit Schnallen f1 für den Riemen d?
versehenen Theil F verlängert werden kann (s. punktirte Stellung in Fig. 13), kommt hier
als Fufsstütze in Verwendung.
Das in Fig. 2 gezeigte, in Ringe a1 eingehakte
und mit einem Riemen α12, Fig. 1, angeschnallte Polster A2 wird bei Verwendung
der Trage als Rückentrage auf den Theil B aufsen aufgeschnallt, wie in Fig. 3 ersichtlich,
und dient dann als Unterlagspolster. Die Theile A bis E besitzen Riemen, damit auf
derselben eventuell Polsterungen aufgeschnallt werden können; auch sind für ,den Fall, dafs
der Kopftheil A -umgelegt verwendet wird, solche Riemchen auf der Rückseite desselben
vorhanden, welche nicht dargestellt sind.
Der Transport von Kranken mit der Trage läfst sich in manchen Fällen mittelst eines zweirädrigen
Karrens (Fig. 14 und 1 5) oder Schlittens (Fig. 16 und 17) bewerkstelligen, welch letzterer
zerlegbar sein kann.
Zur Aufnahme der Trage besitzen diese Vehikel Lagergabeln i, in welchen die Tragstangen
G mittelst Stellschraube z1 festgeklemmt
werden, wobei dem Beschädigen der Tragstangen durch die Stellschrauben dadurch vorgebeugt wird, dafs diese Stangen an den
betreffenden Stellen mit Metallplatten ge beschlagen
sind.
Versieht man das untere Ende der Tragstangen mit einem Lager g1, Fig. 11 und 12,
für die Aufnahme einer Achse mit zwei kleinen Rädern k, deren Spurweite veränderlich ist,
so kann die Trage auch nach Art eines Schiebkarrens fortbewegt werden. An dem
Ende der Tragstange ist eine Spitze A:1 angebracht, wodurch die Tragstange auch als
Bergstock zu gebrauchen ist.
Ist die Trage auf die in Fig. 13 gezeigte
Weise zusammengestellt, so kann dieselbe mit einem Rollstuhl (Fig. 19) oder Fährstuhl
(Fig. 20) in Verbindung gebracht werden, und sind am Sitze C1 des Fahrstuhles Riemchen c7
vorhanden, welche zur Befestigung der Trage in die Schnallen c8 der Laschen c\ Fig. 1., und
in die unteren Bügel bls des Theiles B eingeschnallt
werden. ·
Um einen Kranken mit der Trage besser auf den Sitz des Stuhles heben und daran befestigen
zu können, ist eine der Seitenlehnen /, Fig. 21, umklappbar und der Schiebgriff Z1
zum Abnehmen eingerichtet. Dem Theile D kann durch verschiebbare, am Stuhle angebrachte
Stutzen m die zweckentsprechende Stellung gegeben werden.
Für specielle Verwendungen'der Trage kann
man, um den beiden Füfsen des Kranken eine verschiedene Stellung geben zu können, die
Theile FED aus zwei getrennten parallelen Längstheilen zusammensetzen ■ (s. Fig. 19), in
welchem Falle die für das Stellen dieser Theile nöthigen Riemen d? sammt Schnallen doppelt
vorhanden sein müssen.
Um das Herablassen Kranker in sitzender Lage mittelst der Trage aus höher gelegenen
Stellen vornehmen zu können, befestigt man dieselbe mit den Laschen cl, Fig. 22, an mit
Sicherheitshaken η versehenen Seilen n1, welche
sich in einem Ringe n2 vereinigen, in den das Seil η3 zum Herablassen eingehakt ist.
Zur Führung der Trage während des Herablassens ist an derselben ein Seil κ4 angebunden,
welches von dem. Platze aus, von welchem die Trage herabgelassen werden soll, geleitet
wird. Soll das Herablassen durch die Fensteröffnung aus Stockwerken erfolgen, so leitet
man das Seil η3 über eine Rolle o, Fig. 22 und 23, welche an einem von Streben ρ getragenen
Querbalken p1 angebracht ist. Die Streben ρ sind unten mit Spitzen versehen, am
Querbalken in Scharnieren p2 drehbar und mehrtheilig hergestellt, so dafs das Gerüst zusammengelegt
und leicht transportirt werden kann, wobei die Verbindung der Streben ρ
durch Scharniere g3 und Schieber g* hergestellt
wird, ähnlich jener, wie sie bei den Tragstangen (Fig. 1 o) dargestellt und beschrieben
wurden. '
Zur Versteifung der Theile B C und D können Stahlschienen r, Fig. i,' angewendet
werden, welche in den Theilen B und C parallel mit den Rohrstäben eingeflochten, am
Theil D aber senkrecht zu den Flechtwerkstäben von aufsen aufgenietet sind.
Endlich ist noch zu bemerken, dafs man, statt die Tragbahre mit den beschriebenen
Füfsen g g zu versehen, das Betten von Kranken auf dieselbe und das Aufheben der Trage mit
dem . darauf ruhenden Kranken dadurch er- . leichtern kann, dafs man die Trage vorher auf
einen. Sessel ohne Lehne auflegt.
Um das unter allen Umständen zu ermöglichen, kann jeder Trage ein zusammenklappbarer
Feldsessel mit gekreuzten, durch Scharniergelenke verbundenen Beinen und einem Sitze
aus Gurten oder starkem Gewebe beständig beigegeben sein.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine zusammenlegbare Trage zum Transport von Kranken und Verwundeten, gekennzeichnet durch eine Anzahl drehbar mit einander verbundener Platten AB CDEF, welche an ihren Seitenwänden Laschen αΛ b1 c1 d1 zum Durchstecken der die aus einander geklappte Trage versteifenden Tragstangen G, und Riemen mit Schnallen, Haken und Oesen besitzen, um der Trage eine Zickzackform für die Sitzstellung geben zu können.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE57695C true DE57695C (de) |
Family
ID=332047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT57695D Expired - Lifetime DE57695C (de) | Zerlegbare Trage für Kranke und Verwundete |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE57695C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3045261A (en) * | 1959-11-23 | 1962-07-24 | Jehiel Hocherman | Combination sleeping bag and knapsack |
-
0
- DE DENDAT57695D patent/DE57695C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3045261A (en) * | 1959-11-23 | 1962-07-24 | Jehiel Hocherman | Combination sleeping bag and knapsack |
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