DE240278C

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Publication number: DE240278C
Application number: DENDAT240278D
Authority: DE

Description

Elften=(Exemplar

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3Oe. GRUPPE

FRIEDRICH ENGELHARDT in ERFURT.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1911 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein zusammenlegbares, stuhlartiges Gestell mit Schulterriemen für den Träger zur Beförderung von Kranken und Verwundeten, welches mit gegen den Sitz verstell- und feststellbaren Vorderfüßen mit an diesen einstellbaren Fußstützen und seitlich an die Rückenlehne anklappbaren Hinterfüßen versehen ist, die' in der Gebrauchsstellung zur Entlastung des Trägers dienen. Ein solches zusammenlegbares, stuhlartiges Gestell'- kann von einem einzigen Mann bedient werden, so daß ein einziger Krankenwärter bzw. ein einziger Mann der Sanitätskolonne in der Lage ist, einen Verwundeten aus dem gefährdeten Gelände zu bringen.

Zum Aufsetzen des Gestelles auf den Boden während einer Rast oder zum Aufbringen des Kranken werden die Hinterfüße herabgeklappt, beim Transport des Kranken an die Rückenlehne angeklappt, so daß sie beim Transport nicht hindern. Es gibt ' zwar bereits Tragbahren, welche Beinstützen, Rückenlehnen und Quersitze haben und namentlich zum Herablassen einer Trage aus Stockwerken dienen, doch sind solche Tragbahren nicht als stuhlartige Gestelle ausgebildet und nicht mit aufklappbaren Hinterfüßen versehen, sondern dienen lediglich als umgeänderte Tragbahren, welche meist durch zwei Träger bedient werden.

Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform des zusammenlegbaren, stuhlartigen Gestelles.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 einen teilweisen Schnitt gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht, Fig. 4 eine Draufsicht, Fig. 5 zeigt die Vorrichtung im zusammengelegten Zustand.

Das zusammenlegbare, stuhlartige Gestell hat eine Sitzfläche 1 und eine Rückenlehne 2 aus geflochtenen Gurtbändern i^a und 2^a. Der Rahmen der Sitzfläche 1 ist mittels Scharniere 3 an dem Rahmen der Rückenlehne 2 befestigt und wird in aufgeklappter Stellung durch zwei seitliche Streben 4 gehalten, die aushakbar sind und neben die äußeren Seiten der Rückenlehne 2 gelegt werden können. Die seitlichen Rahmenteile der Rückenlehne 2 sind an ihrem unteren Ende durch Scharniere 5 mit den Hinterfüßen 6 verbunden, die durch innenseitig angebrachte Riegel 7 festgestellt und nach dem Lösen dieser Riegel seitlich an die Rückenlehne 2 angeklappt werden können, wobei sie in dieser Lage durch Federn 8 o. dgl. gehalten werden. Unterhalb des vorderen Teiles der Sitzfläche 1 sind die Vorderfüße 9 des stuhlartigen Gestelles mittels Scharniere 10 angelenkt. Die Vorderfüße 9 werden gegen den Stuhlsitz ι durch Bügel 11 versteift, die an dem Stuhlsitz mit einem Ende bei 12 drehbar befestigt sind, .während das andere Ende dieser Bügel durch an den Vorderfüßen 9 befestigte Laschen 13 greift und in diesen Laschen mittels einer Schraube 14 verstellbar ist. Dabei können zur Erzielung einer sicheren Feststellung die vorderen Enden der Bügel 11 mit einer entsprechenden Anzahl Löcher 15 versehen sein. Die Vorderfüße 9 tragen ein als Fußstütze für den zu transportierenden Kranken dienendes

if-

Brett i6, das in seiner Höhe an den Vorderfüßen 9 verstellbar ist. Die Vorderfüße 9 können gegen die Hinterfüße 6 sowie diese gegeneinander durch aushebbare Streben 20, 21 versteift werden. Am oberen Teil der Rückenlehne befindet sich eine auf ihrer Unterseite mit einer Polsterung 22 versehene, einen Halsausschnitt tragende Schulterstütze 23 für den Träger. Neben dieser Schulterstütze 23 sind die Schulterriemen 24 für den Träger vorgesehen. Oberhalb der Schulterstütze 23 wird durch die Versteifungs-Dreieckflächen 25 ein Raum gebildet, der nach oben durch eine Klappe 16 aus Segeltuch, Leder o. dgl. abgeschlossen wird und zur Aufnahme von Verbandzeug dient.

Der zu transportierende Kranke oder Ver-

. wundete wird auf das Traggestell gesetzt und kann dort mittels Gurtbänder festgeschnallt werden. Der Träger nimmt das Gestell auf seinen Rücken, wobei dieses durch die Schulterstütze 23 und durch die Tragriemen 24 an dem Rücken des Trägers gehalten wird, so daß dieser einerseits die Hände völlig frei hat und andererseits die Last auf dem Rücken des Trägers gut und günstig verteilt ist. Um den Träger beim Gehen nicht zu behindern, werden die Hinterfüße 6 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise seitlich an die Rückenlehne nach oben geklappt und durch die Federn 8 in der hochgeklappten Lage gehalten.

Will der Träger ausruhen, so setzt er das Traggestell mit den Vorderfüßen auf den Boden, so daß das Gestell eine Stütze bildet; will er auch seinen Rücken entlasten, so klappt er die Hinterfüße nach abwärts, so daß sie mittels der Riegel 7 eine zweite Stütze für das stuhlartige Gestell bilden.

Nach dem Gebrauch und zum Transport wird die ganze Vorrichtung in der aus Fig. 5 ersiehtliehen Weise nach dem Lösen der Bügel 11, der Streben 4 und 20,21 zusammengeklappt, wodurch die ganze Vorrichtung auf einen äußerst geringen Raum gebracht ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Zusammenlegbares, stuhlartiges Gestell mit Schulterriemen für den Träger zur Beförderung von Kranken und Verwundeten, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell mit gegen den Sitz verstell- und feststellbaren Vorderfüßen mit an diesen einstellbaren Fußstützen und seitlich an die Rückenlehne anklappbaren Hinterfüßen versehen ist, die in der Gebrauchsstellung zur Entlastung des Trägers dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.