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Krankentrage. Es gibt bereits aus Stoff bestehende Krankentragen,
die durch ein zusammenklappbares Gestell ausgesteift werden und zu einem tornisterförmigen
Pack zusammengeschnallt werden können.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird nur der Kopfteil der Trage, deren
Boden, Decke, Seitenwände, Fuß-, Kopfwand und Kopfdach in bekannter Weise aus Zeltstoff
bestehen, durch ein Gestell ausgesteift, das in der Tragenlängsrichtung auf. die
ungefähre Höhe eines Tornisters zusammenklappbar ist und welches zwischen seinen
niedergeklappten Seitenteilen die auf entsprechende Längen zusammengelegten Stoffbahnen
einer Matratze, der Seitenwände, der Fußwand, der Decke und des Bodens sowie sonstiges
Zubehör aufzune$men vermag. Die Kopfwand samt dem an sie angelegten Kopfdach bildet
dann den Überzug für die eingelegten Teile und kann zum Zusammenhalten derselben
wie ein Tornisterdeckel an einen Bodenunterzug angeschnallt werden, welcher Traghaken
zum Einhängen von am Boden _ befestigten und während des Krankentransportes oben
an die Kopfwand anhängbaren Tornistertragriemen besitzt. Infolge dieser Bauart kann
die ganze Trage zu einem einzigen Tornister verpackt und in der Mitte seitwärts
gebogen werden, damit sie mit dem Kranken um enge Wegwindungen herumgeht.
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Um die sich .an das Kopfgestell anschließenden ünversteiften Trageteile
in wagerechter Lage zu halten, sind von seitlichen Traggriffen ausgehende bandförmige
Stoffversteifungen vorgesehen, die teils schräg auseinandergehen und zwischen den
Griffen sich diagonal überkreuzen, teils in bekannter Weise senkrecht zum Boden
und unter diesem quer derart weitergeführt sind, daß sie den Kranken und außerdem
das Aussteifungskopfgestell in wagerechter Lage halten.
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Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der neuen Krankentrage
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt dieselbe von der Seite, Abb. 2 von oben und Abb. 3 von
hinten. In größerem Maßstabe sind: Abb. 4 eine Seiten-, Abb. 5 eine Ober- und Abb.
6 eine Rückansicht des Aussteifungsgestelles des Kopfteiles in Gebrauchsstellung,
während Abb. 7 das zusammengeklappte Gestell von der Seite veranschaulicht.
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Abb. 8 zeigt die Seitenansicht der in Tornisterform zusammengefügten
Trage.
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Die aus - Zeltstoff, Segeltuch o. dgl. gebildete Stoftliülle besteht
aus dem Boden i, der Fußwand 2, den Seitenwänden 3, der Kopfwand 4, aus den übereinander
greifenden Zudeckteilen 5, 5' und aus dem schrägen Kopfdach.6, von dem aus dreieckige
Seitenlappen 7 . über die Oberkante der Seitenwände 3 herabreichen.
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Der Erfindung gemäß ist nur der Kopfteil dieser Stoffhülle durch ein
Gestell ausgesteift, welches auf eine Länge gleich der Höhe eines Militärtornisters
zusammengeklappt werden kann. Um ein derartiges Zusammenklappen des Gestells zu
ermöglichen, besteht dieses
aus einem U-förmigen Bügel, dessen wage..
rechter Steg 8 an der hinteren Bödenkante durch Lederlaschen 9 festgelegt ist und
dessen seitliche Stehleisten io oben durch eine Querstange i i gegeneinander abgesteift
sind. An diese Stehleisten sind unten bei 12 seitliche Fußleisten 13 und oben mittels
der Querstange i i Dachtragleisten 14 angelenkt. Mit den Leisten 14 bei 15 gelenkig
verbundene, mit Längsschlitzen 16 versehene Dachleisten 17 stehen bei 18 mit vorderen
Stehleisten i9 in gelenkiger Verbindung, die ihrerseits mittels einer Querstange
2o an die Fußleisten 13 angelenkt sind. An die Fußleiste 13 bei 21 angelenkte Streben
22 greifen mit gegabelten Enden 23 in Ausschnitte 24 der hinterer Dachleisten 14
ein und verhindern das Durchknicken der Dachleisten 14, 17 nach unten, während deren
Ausknichen nach oben durch eine untere Anschlagleiste 25 der Leiste 17 hintangehalten
wird. Zwecks Zusammenklappens des Gestells aus der in Abb.4 dargestellten Stellung
in die in Abb.7 gezeichnete Stellung werden die etwas nach unten durchgeknickten
Dachleisten 14, 17 gerade ausgerichtet, damit eine untere Anschlagkante 26 der Leiste
14 über die Gabel 23 gehoben wird und deren Umlegen ermöglicht. Nun werden die vorderem
Stehleisten i9 nach hinten und die hinteren Stehleisten io nach vorn umgelegt. Hierbei
verschiebt sich der Drehzapfen 18 der Leiste i9 in dem Schlitz 16 der Dachleiste
17, welche nun mit der anderen Dachleiste 14 ein Knie bildet, dessen Schenkel bei
weiterem Niederdrücken der hinteren Stehleisten io sich nahezu nebeneinanderlegen.
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Die Stoffbahnen weisen folgende Ausrüstungsgegenstände auf: An die
Seitenteile sind längliche Griffösen 27 angelenkt, an denen ;die Versteifungs- und
Tragbänder zusammenlaufen. Senkrechte Zugbänder 28 gehen in Bodenunterzüge 28',
schräg nach hinten laufende Zugbänder 29 in Bodenunterzüge 29' und schräg nach vorn
laufende Zugbänder 30 in Bodenunterzüge 30' über. Die zwischen den Griffen 27 querliegenden
Bodenbänder 29', 30' sind durch diagonale Zugbänder 3i miteinander verbunden. An
den Seitenteilen ist ferner je ein Gurt 32 befestigt, der oben Tragringe 33, am
vorderen bzw. hinteren Ende eine Einhaköse 34 und am anderen Ende eine Schnalle
35 hält. Die Ringe 33 dienen zum Durchstecken nicht mitgezeichneter Tragstangen,
während die Ösen 34 und die Schnallen 35 zum Festmachen von ebenfalls nicht gezeigten
Traggurten dienen. Die seitlichen Kopflappen 7 können mit Hilfe von Schlitzen 36
über die hinteren Handgriffe 27 herabgezogen werden.
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Vordere und hintere- Griffösen 27 ermöglichen das Tragen durch zwei
Mann. Am oberen Unterzug 29' sind die eingeführten Tornistertragriemen 37 befestigt.
Während des Krankentransports können die Tornisterriemen 37 in oben an der Kopfwand
vorgesehene Haken 38 eingehängt werden. Die Haken 38 werden durch Riemen 39 gehalten,
welche beim Zusammenpacken der Trage mit am oberen Unterzug 30' vorgesehenen Schnallen
39' zusammen den Tornisterverschluß zu bilden haben. Am gleichen Unterzug 3o' sitzende
Haken 4o' dienen zur Aufnahme der Ösen 4o der Tragriemen 37, von denen die Leibgurthaken
41 beim Krankentransport herabhängen. Riemenschnallen 42 dienen zur Verbindung der
unteren Seitenleisten 13 mit dem Boden z und Schnallrieinen 43 ermöglichen ein Aneinanderziehen
der Seitenwände 3, während Riemen 44 zum Befestigen der Einschlagdecke an
der einen Seitenwand dienen.
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Eine dünne, mit einer Riemenschnalle 45 an die Bodenquerstange 8 angehängte
Matratze 46 bildet einen weichen Bodenbelag und eine zusammengerollte Wolldecke
47 dient dem Kranken als Kopflager. Im Kopfdach 6 sind Luftlöcher 48 vorgesehen.
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Wird die Trage an den Seitengriffen 27 von vier Mann getragen, so
bietet sie dem eingelegten Kranken ein bequemes Lager, auf dem er ohne Muskelanstrengung,
also ohne zu ermüden, gerade liegt; denn. das Kopfgestell wird durch die hinteren
Zugbänder 28', 29' und durch das auf die Diagonalbänder 31 übertragene Körpergewicht
im Gleichgewicht gehalten, während ein zu tiefes Einsinken des Gesäßes durch die.
Diagonalen 31 verhindert wird.
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Wird die Trage an den Griffen 27' und mittels einerseits in die Ösen
34 einzuhängender und anderseits an die Schnallen 35 anzuschnallender Traggurte
nur vorn und hinten von je einem Mann getragen, so tritt ein. den Kranken oder Verwundeten
belästigendes Einsinken des Gesäßes bzw. Eindrücken der Bauchdecke ebenfalls nicht
ein, so daß auch Verwundete mit Bauchschüssen durch enge Schützengräben getragen
werden können und in der neuen Trage ein weit schonenderes Lager finden als in Zeltbahnen,
welche bisher meist zum Herausholen von Verwundeten aus den Schützengräben Verwendung
finden, um deren scharfe Ecken man mit durchweg starren Tragen nicht herumkommt.
Die neue Trage bietet hier den besonderen Vorteil, daß sie, weil nur am Kopfteil
versteift, auch seitwärts abgebogen und deshalb um, alle Schützengrabenwindungen
herumgetragen «erden kann. .
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Ist der Verwundete aus dem' geborgen, so wird die Trage von vier
Mann
oder, wenn soviel nicht zur Verfügung stehen, vorteilhaft an durch die Ringe 33
einzuschiebenden Stangen von zwei Mann zum Verbandsplatz weitergetragen.
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Soll die Trage in Tornisterforrn zusammengepackt werden, so löst man
zunächst die Riemen 44 (Abb. 2) und 43 (Abb.2 und 3), zieht die seitlichen Kopfklappen
7 mit ihren Schlitzen 36 über die hinteren Handgriffe 2; und schlägt das Kopfdach
6 samt der Kopfwand 4 zurück. Dann schnallt man die die Bodenleisten i3 haltenden
Riemen 42 los und klappt das Kopfgestell zusammen (Abb.7). Die Traggurte finden
nun hinter der Matratze 46 Platz. Die Matratze 46 wird dann vom Fußende her vierfach
zusammengelegt. Sie legt sich dabei von selbst -passend zwischen die Seitenteile
des Kopfgestells ein. Nachdem die Seitenteile 3 samt den Oberdecken 5, 5' und der
Fußwand 2 einwärts auf den Boden i gelegt sind, wird dieser mit seinen Auflagen
vom Fußende her dreifach zusammengelegt, so daß auch er zwischen die Kopfgestellseitenteile
und auf die Matratze zu liegen kommt. Die Kopfstücke der Seitenwand 3 .hüllen .dabei
die niedergeklappten Kopfgestellseitenteile ein. Nun löst man die Tragriemen 37
aus ihren Haken 38 und schlägt das Kopfdach 6 mit seinen Seitenklappen 7 in die
Kopfwand 4 ein. Zieht man letztere nun über den so gebildeten Pack, so treffen die
Riemen 39 von selbst ' auf die Schnallen 39', die beim Zusammenlegen des Bodens
deshalb stets in ihre richtige Lage kommen, weil der Boden an der vorderen Kopfgestellquerstange
20, um die er ebenso wie die Matratze herumgeschlungen wird, eine Anschlagleiste
findet. Durch Einziehen der Riemen 39 in die Schnallen 39' kann der ganze Pack nun
in die aus Abb. 8 ersichtliche Form eines Tornisters zusammengeschnürt und nach
dem Einhängen der Ösen 4o der üblichen Tornistertragriemen 37 in die Haken 40' und
der Leibgurthaken 41 in den Leibgurt auch genau wie ein Tornister getragen werden.
Das Gewicht der ganzen Trage' ist wesentlich geringer als dasjenige eines vollbepackten
Tornisters. Zwecks Aufstellens der Trage verfährt man umgekehrt. Man löst die Riemen
39 und die Ösen 4o aus den Haken 40', legt den Tornister um und klappt die Teile
4, 6 zurück. Nun entrollt man den Boden samt Belag und dann die Matratze, richtet
das Kopfgestell auf, stützt es-durch Einsetzen der Stützen 22 ab und zieht die Rückwand
ganz und das Kopfdach teilweise darüber. Nach dem Einlegen des Kranken wird das
Kopfdach durch Einziehen der hinteren Griffe 27 in die Schlitze 36 der Seitenklappen
7 vollends geschlossen. Der Abschluß - der Tragendecke erfolgt durch Anschnallen
der Riemen 43 und 44-