Die Erfindung richtet sich auf einen Hänge-Schlafsack mit einem Ober- und einem
Unterteil sowie mit Befestigungselementen am Kopf- und Fußende zum Befestigen
an zwei voneinander beabstandeten Befestigungspunkten, insbesondere in Form
von Seilen, Schnüren, Bändern, Stoffbahnzuschnitten oder anderem, reißfesten
Material.
Handelsübliche Schlafsäcke sind dazu bestimmt, auf dem Boden oder bestenfalls
auf einer Unterlage wie einer Decke, Luftmatratze oder thermisch isolierenden Matte
verwendet zu werden. Dies erfordert einerseits eine vergleichsweise große ebene
Fläche, die bei Touren oftmals nicht zur Verfügung steht und führt dennoch
bestenfalls zu einer relativ harten und unbequemen Lage. Ferner ist ein am Boden
liegender Schläfer in der Natur den vielfältigsten Umwelteinflüssen ausgesetzt,
insbesondere Feuchtigkeit, bspw. durch Reif oder Morgentau, und Nässe, bspw.
durch Pfützen bei einem Regen. Auch kann er sich vor am Boden lebenden Insekten
und sonstigen, kleineren Tieren nicht sicher fühlen.
In dem Deutschen Gebrauchsmuster GM 80 25 519 ist deshalb ein Hänge-Schlafsack
offenbart, der wie eine Hängematte zwischen zwei Befestigungspunkten
aufgehängt werden kann. Dadurch kann dieser Schlafsack zwar grundsätzlich auch
ohne eine ebene Fläche verwendet werden, und am Boden lebende Tiere finden
kaum eine Möglichkeit, zu dem Schlafsack zu gelangen. Andererseits zeigt die
vorbeschriebene Konstruktion eine Instabilität insofern, als am Kopf- und Fußende
jeweils zwei an einer Öse zusammengefaßte Zugmittel verwendet werden, die mit je
einem Ende eines kopf- bzw. fußseitigen Spreizstabs des Schlafsacks verbunden
sind. Diese Befestigungstechnik hat sich in der Praxis insofern als instabil erwiesen,
als bei einer seitlichen Verschiebung eines in dem Schlafsack liegenden Schläfers
dessen Schwerpunkt eine Kippbewegung des Hänge-Schlafsacks um dessen
Längsrichtung auslöst, da hierbei der Schwerpunkt des Schläfers eine tiefere
Position einnehmen kann. Die Kippbewegung führt zu einer zunehmenden
Seitenverschiebung des Schläfers, die erst ein Ende findet, wenn die Spreizstäbe
etwa senkrecht stehen oder - falls das Schlafsack-Oberteil sehr weit ist - das Unter -
und Oberteil des Schlafsacks gar ihre Position vertauscht haben.
Aus diesen Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die
Erfindung initiierende Problem, einen gattungsgemäßen Hänge-Schlafsack zu
schaffen, bei welchem ein Schläfer eine stabile Position einnimmt.
Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, daß das Schlafsack-Unterteil derart
zugeschnitten und/oder die Länge oder Zuschnittsform der Befestigungselemente
derart bemessen ist, dass das Schlafsack-Unterteil in aufgehängtem Zustand eine
quer zu seiner Längsrichtung nach unten durchgewölbte und/oder durchhängende
Kontur einnimmt, so dass die Lage des Schwerpunkts einer auf dem Schlafsack-Unterteil
liegenden Person etwa im Bereich der vertikalen Verbindungsebene
zwischen den beiden Befestigungspunkten niedriger ist als im Bereich der
Längsränder und damit gegenüber seitlichen Schaukelbewegungen stabil ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Hänge-Schlafsack sind am Kopf- und Fußende
Befestigungsseile oder ein sonstiges, flächiges Befestigungselement vorgesehen,
die im Bereich eines Sammelpunkts zueinander konvergieren, wo sich sodann ein
Kopf- bzw. Fußpunkt einer (virtuellen) Kippachse ergibt, um welche auch der
erfindungsgemäße Hänge-Schlafsack verschwenken könnte. Er tut dies jedoch nicht,
wenn bei einer derartigen Kippbewegung der Schwerpunkt des Schläfers keine
tieferliegende Position einnehmen kann. Dies ist dann der Fall, wenn bspw. durch
eine starke Querdurchwölbung des Hänge-Schlafsacks auf dessen Symmetrieebene
die tiefstmögliche Schwerpunktlage eingenommen wird. Die dazu erforderliche
Querdurchwölbung kann entweder durch einen eintsprechenden Zuschnitt des
Schlafsack-Unterteils und/oder flächiger Befestigungsmittel oder durch geeignet
gewählte Längen an unterschiedlichen Bereichen des Schlafsacks angreifender
Zugmittel erreicht werden. Durch das Zusammenwirken all dieser Maßnahmen wird
außerdem der Komfort und die Sicherheit beim Ein- und Ausstieg optimiert.
Ein besonders hohes Maß an Seitenstabilität ergibt sich, wenn das Schlafsack-Unterteil
derart zugeschnitten und/oder die Länge oder Zuschnittsform der
Befestigungselemente derart bemessen ist, dass die Lage des Schwerpunkts einer
auf dem Schlafsack-Unterteil liegenden Person in der vertikalen Verbindungsebene
zwischen den beiden Befestigungspunkten am niedrigsten ist. Denn dann erzeugt
jede Entfernung des Körpers einer schlafenden Person von dieser stabilen
Gleichgewichtslage eine entgegengesetzt gerichtete Kraft, welche den Schläfer in
die sichere Mittellage zurückbefördert. Selbst bei unruhigem Schlaf kann eine
Person daher niemals aus dem erfindungsgemäßen Hänge-Schlafsack fallen.
Die Länge von an der Peripherie des Schlafsack-Unterteils entlanglaufenden
Kraftlinien, bspw. durch Befestigungsseile, sollte kürzer sein als die Länge von mittig
in oder unter dem Schlafsack-Unterteil hindurchlaufenden Befestigungsseilen oder
Kraftlinien. Die Kraftlinien laufen zwischen den Befestigungspunkten durch die
Befestigungselemente und entlang oder durch das Unterteil, um die flächig auf das
Unterteil einwirkenden Gewichtskräfte zu sammeln und über die Befestigungspunkte
abzuleiten. Aufgrund der Flexibilität üblicher, seilförmiger Befestigungselemente
richten sich dieselben in Richtung der Kraftlinien aus und zeigen damit deren Verlauf
an. Die Beachtung der obigen Längenungleichung hat zur Folge, dass bei einem
seitlichen Kippen des Hänge-Schlafsacks an der sodann tiefsten Stelle nur noch
kürzere Befestigungsseile oder Kraftlinien zur Verfügung stehen, die nur eine
geringere Längs-Durchwölbung erlauben und demnach eine höhere Lage des
Schwerpunkts des Schläfers bedingen. Der Schlafsack wird sodann freiwillig in seine
Ausgangslage zurückkehren, da hierbei der Schwerpunkt des Schläfers wieder
absinken kann. Während die Länge der Befestigungsseile bzw. sonstigen Zugmitteln
direkt beeinflußt werden kann, können bspw. bei nicht miteinander verbundenen
Kopf- und Fußzugmitteln die Längen der dazwischen durch das Schlafsack-Unterteil
verlaufenden Kraftlinien durch einen entsprechenden Zuschnitt desselben beeinflußt
werden. Hierbei hat es sich bewährt, die Länge des Zuschnitts für das Schlafsack-Unterteil
zu dessen Seitenrändern hin abnehmen zu lassen.
Es hat sich als günstig erwiesen, dass die Kraftlinien im Bereich je eines
Sammelpunktes etwa sternförmig konvergieren und zwischen diesen
Sammelpunkten etwa knickfrei verlaufen. Diese Maßnahme erleichtert die
Einhaltung der obigen Längenungleichung, und ein derartiger Verlauf wird
insbesondere dann ermöglicht, wenn die Kraftlinien ausschließlich durch
schmiegsamen Stoff und/oder entlang von ebenso schmiegsamen Seilen verlaufen.
Vorzugsweise hat der Zuschnitt für das Schlafsack-Unterteil bzw. für dessen mitteren
Teil einen etwa tonnenförmigen Umriß mit konvexen Längsrändern. Dabei bezieht
sich der Begriff mittlerer Teil auf den eigentlichen Liegebereich einer schlafenden
Person im Gegensatz zu den daran anschließenden Rand- oder Seitenbereichen,
welche den Liegebereich begrenzen.
In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass der Zuschnitt für
das Schlafsack-Unterteil im Bereich der Längsränder des etwa dem Liegebereich
entsprechenden Mittelteils wenigstens je einen Rand- oder Seitenstreifen aufweist
oder mit einem solchen verbunden, insbesondere vernäht ist, dessen außen
liegende, d.h., periphere Berandung einem konkaven Verlauf folgt. Dieser zunächst
konkave Randbereich, der im Gebrauchszustand des Hänge-Schlafsacks einer
durchgehenden Kraftlinie folgt, erlaubt es dem Mittelteil sodann, zwischen Kopf- und
Fußende eine stark durchgewölbte Form anzunehmen, ohne dabei in
Einzelbereichen überdehnt zu werden. Am ehesten läßt sich die Gebrauchsform des
erfindungsgemäßen Hänge-Schlafsacks mit einer Gondel vergleichen, deren Boden
(entsprechend dem Mittelteil des erfindungsgemäßen Zuschnitts für das Unterteil)
längs und quer durchgewölbt ist und sich zum Bug und Heck hin jeweils bis zu einer
Spitze verjüngt, während die seitlichen Bordwände (entsprechend den beiden Rand-
oder Seitenstreifen des erfindungsgemäßen Unterteils) eine etwa konstante
(vertikale) Breite haben und dadurch die Längs-Durchwölbung des Bodenteils
übernehmen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Zuschnitt für das Schlafsack-Unterteil
mehrere in Längsrichtung verlaufende Streifen aufweist oder aus solchen
zusammengesetzt, insbesondere zusammengenäht ist, zwischen denen sich in
Längsrichtung verlaufende Einschnitte befinden, deren Ränder von dem stirnseitigen
Ende des Zuschnitts in Richtung zu dessen Mitte hin zueinander konvergieren. Diese
Zuschnittsform erlaubt sozusagen das faltenfreie "Zusammenraffen" der einzelnen
Streifen im Bereich der Einschnitte, wodurch sich die Durchwölbung des Mittelteils
nach unten ergibt.
Wenn die Ränder dieser Einschnitte zumindest bereichsweise einem konvexen
Verlauf folgen, so resultiert daraus die von der Erfindung angestrebte (von oben
gesehen) doppelt konkave Durchwölbung des Mittelteils, die den konvexen
Körperformen einer Person entspricht, so dass sich der Liegebereich einer Person
optimal anzupassen vermag.
Indem die Rand- oder Seitenstreifen des Schlafsack-Unterteils im Bereich der
stirnseitigen Enden des Schlafsack-Unterteils von letzterem durch in Längsrichtung
des Zuschnitts verlaufende Einschnitte getrennt sind, ist es möglich, den Umfang der
Rand- oder Seitenstreifen weitgehend frei zu wählen.
Insbesondere kann dadurch der periphere Rand eines Einschnitts zwischen einem
Rand- oder Seitenstreifen und dem Mittelteil des Schlafsack-Unterteils einen Bereich
mit einem kleinen, konvexen Krümmungsradius oder einen Knick aufweisen, derart,
dass der Verlauf dieses Randes im Bereich einer Stirnseite des Rand- oder
Seitenstreifens stärker nach außen divergiert als nahe der Streifenmitte. Ein solcher
Verlauf, ggf. auch an dem Außenrand des Rand- oder Seitenstreifens, führt während
des Gebrauchs zu einer Begradigung der Liegefläche insbesondere im Kopf- und
Fußbereich und erhöht damit sowohl die Stabilität als auch den Komfort. Hierbei
haben sich Krümmungsradien in dem Bereich von 0 cm, vorzugsweise 2 cm,
insbesondere 5 cm, bis etwa 60 cm, vorzugsweise 40 cm, insbesondere 20 cm
bewährt.
Ferner können die beiden Längsränder eines Rand- oder Seitenstreifens des
Schlafsack-Unterteils in Form einer Spitze zueinander konvergieren, wodurch sich
vom Kopfbereich beginnend bis zum Fußbereich durchgehend die erwünschte,
starke Durchwölbung in Querrichtung realisieren läßt.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass am Kopf- und/oder
Fußende jeweils ein sich etwa trapezförmig verjüngender Zuschnitt aus einem
reißfesten Material vorhanden ist, dessen breitere Grundseite sich an dem als
Schlafsack dienenden Bereich befindet, und dessen schmälere Seite mit einem
Befestigungsmittel, bspw. Seil, Haken oder Öse, versehen ist. Ein derartiges
Befestigungsmittel kann bspw. mittels einem Reißverschluß an dem Schlafsack-Unterteil
befestigt sein und deshalb bei Verwendung desselben als Liege-Schlafsack
mit wenigen Handgriffen entfernt werden. Es kann andererseits als Tasche
ausgebildet sein, um den zusammengelegten Hänge-Schlafsack aufnehmen zu
können.
Im Rahmen einer anderen Ausführungsform sind am Kopf- und/oder Fußende
jeweils mehr als zwei seilförmige Befestigungselemente vorgesehen. Dadurch kann
auf Spreizstäbe wie bei der Vorerfindung verzichtet werden, was eine Begradigung
bzw. Knickfreiheit der Kraftlinien zur Folge hat. Es läßt sich vielmehr eine bereits an
den Seil-Verzweigungspunkten einsetzende Querdurchwölbung des Hänge-Schlafsacks
erreichen, so dass alle den Schwerpunkt beeinflußenden Körperteile
des Schläfers einschließlich seines Kopf- und Fußbereichs eine Lagestabilisierung
erfahren.
Wenn am Kopf- und Fußende jeweils eine identische Zahl von Befestigungsseilen
vorgesehen sind, so ergibt sich eine symmetrische Kraftverteilung in dem Hänge-Schlafsack,
was dessen Gebrauch erleichtert.
Indem insbesondere seilförmige Befestigungselemente mit dem Kopf- und/oder
Fußende des Schlafsack-Unterteils integriert oder verbunden, insbesondere vernäht
sind, können die tragenden Kraftlinien flächig aufgefächert werden, wodurch
Druckstellen bei langem Liegen vermieden werden.
Die Erfindung erlaubt andererseits auch eine Weiterbildung dahingehend, daß die
Befestigungsseile in oder unter dem Schlafsack-Unterteil hindurchgeführt sind.
Dadurch kann das Material des Schlafsack-Unterteils von starken Zugkräften
weitgehend freigehalten werden, so dass die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von
Rissen minimiert ist.
Besondere Vorzüge ergeben sich dadurch, daß die Befestigungsseile in
Hohlräumen, durch Kanäle oder Schlaufen hindurchgeführt sind. Solchenfalls ist eine
seitliche Verschiebung der durchlaufenden Zugmittel gegenüber dem Schlafsack-Unterteil
unmöglich, was sich zusätzlich stabilisierend auf den Hänge-Schlafsack
auswirkt.
Um den Schlafsack zusätzlich zu stabilisieren und/oder das Schlafsack-Oberteil zum
leichteren Ein- und Aussteigen anzuheben, kann wenigstens ein Zugmittel am Kopf-
und/oder Fußende des Schlafsack-Oberteils befestigt sein. Dieses Zugmittel,
insbesondere Seil, muß nicht mit den übrigen Befestigungselementen, insbesondere
-seilen zusammengefaßt werden, sondern kann direkt zu dem betreffenden
Befestigungspunkt oder einem noch höhergelegenen Verankerungspunkt geführt
sein, so dass es von dem Schlafsack ausgehend so steil als möglich verläuft. Jede
seitliche Kippbewegung des Hänge-Schlafsacks führt zu einer Straffung dieses
Zugmittels und damit zu einer stabilisierenden Rückstellkraft.
Die Erfindung erfährt eine weitere Optimierung dadurch, daß im Bereich des
Schlafsack-Unterteils ein Isolationselement, insbesondere eine Isolationsmatte
angeordnet ist. Dieses Isolationselement besteht vorzugsweise aus einem thermisch
isolierenden Material, bspw. einem Schaumstoff, und sollte in Ermangelung einer
ausreichenden mechanischen Festigkeit von Zugkräften weitgehend freigehalten
werden. Andererseits sollte dieses Isolationselement möglichst dicht am Körper
eines Schläfers anliegen und zu diesem Zweck durch einen entsprechenden
Zuschnitt der bevorzugten Längs- und Querwölbung angepaßt sein. Bei in
Längsrichtung durchlaufenden Befestigungszugmitteln kann die Isolationsmatte
sowohl oberhalb als auch unterhalb derselben angeordnet sein.
Sofern die Isolationsmatte lösbar befestigt ist, bspw. mittels Knöpfen, kann sie u.a.
zu Reinigungszwecken entfernt werden.
Bevorzugt ist oberhalb einer die Längszugkräfte aufnehmenden Gewebe- oder
Zugmittelschicht des Unterteils sowie ggf. eines damit verbundenen oder integrierten
Isolationsmittels eine weiche Einlagenschicht aus Baumwolle, Daunen od. dgl.
vorgesehen. Dies erhöht den Komfort des Schläfers. Wie ein Isolationsmittel aus
Schaumstoff kann auch diese Einlagenschicht keine Längszugkräfte übernehmen
und muß daher durch eine Gewebe- oder Zugmittellage davon freigehalten werden.
An den Seitenrändern des Unterteils ist ein Schlafsack-Oberteil befestigt. Dieses
kann entweder ebenfalls lösbar befestigt sein, bspw. mittels Druckknöpfen od. dgl.,
so dass der erfindungsgemäße Schlafsack auch wie eine übliche Hängematte
verwendbar ist, oder es ist unlösbar, bspw. angenäht.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, daß das Oberteil mit einem in
Längsrichtung des Schlafsacks verlaufenden Reißverschluß, Knopfreihe od. dgl.
versehen ist. Diese(r) erleichtert den Ein- und Ausstieg aus dem Schlafsack und
erlaubt auch eine Einflußnahme auf die Temperatur innerhalb des
erfindungsgemäßen Schlafsacks.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Hänge-Schlafsack in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Kopfteil des Hänge-Schlafsacks aus Fig.
1;
- Fig. 3
- einen Zuschnitt für das Unterteil des Schlafsacks aus den Fig. 1 und 2;
- Fig. 4
- einen Zuschnitt für das Unterteil einer anderen Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Hänge-Schlafsacks; sowie
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf einen Hänge-Schlafsack, dessen Unterteil aus
dem Zuschnitt gemäß Fig. 4 hergestellt ist.
Der erfindungsgemäße Hänge-Schlafsack 1 besteht aus einem Schlafsack-Oberteil
2, einem Schlafsack-Unterteil 3 sowie kopf- und fußseitigen, auf Zug
beanspruchbaren Befestigungselementen in Form von Befestigungsseilen 4, 5.
Wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist, umfaßt das Schlafsack-Unterteil 3 bei dieser
Ausführungsform drei Schichten. In der Mitte befindet sich eine Gewebeschicht 6,
vorzugsweise aus einem reißfesten Material wie Nylon od. dgl. An dieser
Gewebeschicht 6 sind in Längsrichtung des Schlafsacks 1 verlaufende Kanäle 7 zum
Einziehen durchgehender Befestigungsseile 4, 5 vorgesehen, die bspw. durch
Annähen der Längsränder 8 von Bändern 9 an der Ober- oder Unterseite der
Gewebeschicht 6 gebildet sein können.
Unterhalb der Gewebeschicht 6 erstreckt sich eine Lage 10 aus einem thermisch
isolierenden Material, vorzugsweise aus einem elastischen Schaumstoff. Diese
Isolationsschicht 10 kann entweder an der Unterseite der Gewebeschicht 6
festgeklebt oder -genäht sein oder lösbar, bspw. über (Druck-)Knöpfe daran
festgelegt sein. Diese Schicht 10 kann auch entfallen oder mit der Gewebeschicht 6
integriert sein. Sie kann auch oberhalb der Gewebeschicht 6 angeordnet sein.
Oberhalb der Gewebeschicht 6 sorgt eine weiche Schicht 11, bspw. eine mit Daunen
od. dgl. gefüllte Einlage, für eine angenehme Liegeposition eines Schläfers 12.
Wie Fig. 3 zeigt, ist das Schlafsack-Unterteil 3, zumindest jedoch dessen Gewebe-
und/oder Isolationsschicht 6, 10, aus einem Zuschnitt 13 gebildet, der mehrere
vorzugsweise etwa parallel zueinander verlaufende Bahnen oder Streifen 14 umfaßt.
Diese verjüngen sich jeweils zu ihren Enden 15 hin, vorzugsweise entlang von
konvexen Längsrändern 16. Die Bahnen oder Streifen 14 können entweder völlig
getrennt voneinander zugeschnitten werden oder bspw. in ihrer Mitte
zusammenhängen mit endseitigen Einschnitten 27, wie dies in Fig. 3 zu sehen ist.
Indem die Ränder 28 dieser Einschnitte 27 jeweils einer konvexen Linie folgen,
erhält man durch das Zusammennähen benachbarter Streifen 14 entlang dieser
Ränder 28 die gewünschte (von oben gesehen) doppelt konkave Durchwölbung des
Schlafsack-Unterteils 3. Etwa entlang der Mitte jedes Streifens 14 verläuft je ein
Kanal 7 zum Einziehen je eines Befestigungsseils 4, 5.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, laufen die Befestigungsseile 4, 5 durchgehend von einem
bspw. ringförmigen Sammelelement 17 am Kopfende 18 des Hänge-Schlafsacks 1
bis zu einem entsprechenden Sammelelement 19 an dessen Fußende 20. Damit das
Schlafsack-Unterteil 3 die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene, doppelte
Durchwölbung in Längs- und Querrichtung ausbilden kann, sollten die an dessen
Längsseitenrändern 21 entlanglaufenden Befestigungsseile 4, 5 kürzer sein als die
jeweils näher an der vertikalen Längsmittelebene des Schlafsacks 1 verlaufenden
Befestigungsseile 4, 5. Bei den in der Zeichnung wiedergegebenen, insgesamt fünf
entlang des Schlafsack-Unterteils 3 verlaufenden Befestigungsseilen 4, 5 sind
demnach die äußersten am kürzesten und das mittlere am längsten. Damit das
Schlafsack-Unterteil 3 die doppelte Durchwölbung möglichst faltenfrei nachvollziehen
kann, sollte die Länge der Streifen 14 des Zuschnitts 13 von dessen Längsmittellinie
zu den Seitenrändern hin abnehmen. Damit benachbarte, zusammenzunähende
Streifen 14 dennoch problemlos zusammengesetzt werden können, sollten
benachbarte Längsränder 16 unterschiedlicher Streifen 14 jeweils gleiche Länge
haben, so dass sich insgesamt der in Fig. 3 gezeigte Zuschnitt 13 ergibt, wo die
Zuschnittsenden 22 der Bahnen 14 schräg gegenüber der Zuschnittslängsachse
geneigt verlaufen.
Das Schlafsack-Oberteil 2 muß nur aus einer einzigen Schicht bestehen, kann
jedoch bspw. kissenartig ausgebildet sein mit einer thermisch isolierenden Füllung.
Es kann ferner aus zwei Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften gefertigt
sein, bspw. aus einer Stabilisierungsschicht, die bspw. eine netzförmige
Beschaffenheit haben kann, sowie aus einer äußeren Isolierungsschicht, die evtl.
wasserabweisend ausgerüstet oder entsprechend beschichtet sein kann. Evtl. kann
die Isolierungsschicht lösbar mit der Stabilisierungsschicht verbunden sein, bspw.
über Reiß- oder Klettverschlüsse oder Druckknöpfe, um die Isolierungsschicht bei
Bedarf zur Vermeidung eines Hitzestaus aufklappen oder entfernen zu können.
Da das Oberteil 2 die doppelte Durchwölbung des Unterteils 2 nicht nachvollziehen
muß, kann es aus einem einzigen zusammenhängenden Zuschnitt angefertigt
werden.
Im Bereich des Kopfendes 18 ist in dem Oberteil 2 eine Gesichtsöffnung 23
vorgesehen, um einem Schläfer 12 das Atmen zu ermöglichen. Damit die
Gesichtsöffnung 23 auch unter Zugbeanspruchung des Oberteils 2 ihre Gestalt etwa
beibehält, kann entlang ihres Randes ein Verstärkungselement aus einem festen,
aber biegsamen Material, bspw. Kunststoff, oder bspw. in Form eines biegsamen
Glasfiberstabs, vorgesehen sein. Das Verstärkungselement kann ring- oder C-förmig
und ggf. auch längenverstellbar ausgebildet sein. Zur Verbindung mit dem
Schlafsack-Oberteil 2 kann das Verstärkungselement in einem die Gesichtsöffnung
23 umlaufenden Kanal angeordnet sein. Hierbei ist es vorzugsweise mit einem Ende
fixiert, während auf das andere Ende ein Stopper-Element verschiebbar sowie in
jeder Position arretierbar aufgeschoben ist. Wenn dessen Querschnitt größer ist als
der Querschnitt des Kanals, so kann dieses ähnlich wie bei einer Kordel verwendet
werden, um den Querschnitt der Gesichtsöffnung 23 vorzugeben. Schließlich kann
eine Abdeckung der Gesichtsöffnung 23 bspw. durch ein Moskitonetz od. dgl.
vorgesehen sein.
Zur Vereinfachung des Ein- und Ausstiegs aus dem Hänge-Schlafsack 1 ist das
Oberteil 2 ferner mit einem längs und vorzugsweise mittig verlaufenden
Reißverschluß 24 versehen. Zusätzlich kann ein Notausstieg vorgesehen sein, der
entlang des Schlafsack-Querschnitts vorzugsweise um etwa 90° versetzt angeordnet
sein kann. Es kann sich hierbei um einen zweiten Reißverschluß handeln oder um
einen Klettverschluß od. dgl.
Ober- und Unterteil 2, 3 können entlang ihrer Ränder 21 miteinander vernäht sein, es
könnte jedoch auch eine lösbare Verbindung bspw. mit einem rundumlaufenden
Reißverschluß oder einer (Druck-)Knopfreihe vorgesehen sein, so dass der
Schlafsack 1 in eine übliche Hängematte umfunktioniert werden kann.
Wie Fig. 1 weiter zeigt, greift an dem Oberteil 2 im Bereich des kopf- und fußseitigen
Endes 18, 20 jeweils ein weiteres Seil 25, 26 an. Die Aufgabe dieser Seile ist eine
(zusätzliche) Stabilisierung des Hänge-Schlafsacks 1 gegenüber seitlichen
Kipptendenzen. Diese Seile 25, 26 müssen nicht an den Sammelelementen 17, 18
mit den übrigen Befestigungsseilen 4, 5 zusammengeführt sein, sondern sind direkt
zu dem eigentlichen Befestigungspunkt bspw. an einem Baumast od. dgl. geführt
oder noch weiter oben verankert, so dass sie so steil als möglich verlaufen. Bei einer
Kipptendenz des Schlafsacks 1 werden die Stabilisierungsseile 25, 26 straff
gespannt und halten den Schlafsack 1 in der horizontalen Ausrichtung gemäß den
Fig. 1 und 2. Dies kann bei weit auseinander liegenden Befestigungspunkten und
demzufolge wenig durchhängenden Befestigungsseilen 4, 5 und/oder korpulenten
Personen mit einer hohen Schwerpunktlage förderlich sein.
In Fig. 4 ist ein optimierter Zuschnitt 29 wiedergegeben für ein Schlafsack-Unterteil
30 eines sehr stabilen Hänge-Schlafsacks 31, der in Fig. 5 dargestellt ist. Man
erkennt einen etwa tonnenförmig berandeten Mittelabschnitt 32, der in der
Gebrauchsstellung die eigentliche Liegefläche für den Schläfer 12 bildet. Mit einem
solchen, leicht tonnenförmig gestalteten Zuschnitt kann die Körperform eines
Schläfers 12 nachempfunden werden. Bei Bedarf ist auch ein asymmetrisch zu einer
quer orientierten Mittellinie 37 verlaufender Zuschnitt möglich, womit dem breiteren
Körperbau im Brustbereich gegenüber dem Beinbereich entsprochen werden kann.
Der Mittelteil 32 wird demnach von zwei konvexen Längsrändern 33 und zwei
vorzugsweise ebenfalls konvexen Stirnseiten 34 begrenzt. Solchenfalls bietet es sich
an, von einer oder vorzugsweise beiden Stirnseiten 34 her Einschnitte 35 in den
Mittelteil 32 einzufügen, deren Ränder 36 zu der quer verlaufenden Mittelachse 37
des Zuschnitts 29 hin zueinander konvergieren, und die vorzugsweise entlang von
konvexen Linien verlaufen. Diese Einschnitte 35 können sich auch bis zu der
Mittelachse 37 hin erstrecken, indem die dazwischen verbleibenden Streifen 38
vollständig voneinander getrennt hergestellt werden. Die beiden Randlinien des
selben Einschnitts 35 haben jeweils etwa identische Längen, so dass sie ohne
Überstand zusammengenäht werden können.
Der Zuschnitt 29 verfügt darüber hinaus über zwei sich an den Längsrändern 33 des
Mittelabschnitts 32 anschließende Rand- oder Seitenstreifen 39, welche
symmetrisch zu einer längs verlaufenden Mittelachse 40 des Zuschnitts angeordnet
sind.
Diese beiden Rand- oder Seitenstreifen 39 haben etwa die Gestalt einer jeweils nach
außen offenen Klammer, so dass die Gesamtanordnung etwa die Gestalt )0(
annimmt. Auch diese Rand- oder Seitenstreifen 39 sind von dem Mittelabschnitt 32
durch Einschnitte 41 getrennt, die im Extremfall bis zu der quer verlaufenden
Mittelachse 37 reichen können, wenn nämlich die Seitenstreifen 39 vollständig
getrennt zugeschnitten sind.
Wie man der Fig. 4 entnehmen kann, sind die jeweils außen liegenden Randkurven
42 der Seiten- oder Randstreifen 39 konkav gewölbt, und die Breite dieser Streifen
39 ist in dem mittleren Abschnitt nahe der quer verlaufenden Mittelachse 37 etwa
konstant. Etwa in einem Abstand von dieser Mittelachse 37, welcher etwa einem
Drittel der Gesamtlänge des Zuschnitts 29 entspricht, befindet sich an der
Außenkante 43 des Einschnitts 41 ein Knick 44 nach außen, bspw. in einem Winkel
von 30° bis 45°, so dass die Längsränder 42, 43 eines Seitenstreifens 39 von da an
stark zueinander konvergieren und sich schließlich etwa in einer nach außen
weisenden Spitze 45 treffen. Anstelle des Knicks 44 kann auch ein Randbereich mit
einem kleinen Krümmungsradius vorgesehen sein.
Durch die beschriebene Form der Seitenstreifen 39 sind deren außen liegenden
Längsränder 42 deutlich kürzer als die jeweils mit dem Mittelabschnitt 32 zu
vernähenden, inneren Ränder 43. Nach dem Zusammennähen der beiden (etwa
gleich langen) Randlinien eines Einschnitts 41 erhielte das Unterteil 30 daher etwa
die Gestalt einer Gondel, wenn nicht durch das Spannen des Hänge-Schlafsackes
31 zwischen zwei Befestigungspunkten 46, 47 der Verlauf der Außenkanten 42
begradigt würde, wie dies in Fig. 5 zu sehen ist. Infolgedessen hängt die dem
Mittelabschnitt 32 entsprechende Liegefläche im Bereich nahe den
Befestigungspunkten 46, 47 stark nach unten durch, so dass auch Kopf 48 und Füße
49 des Schläfers 12 deutlich unterhalb der Seitenkante 42 liegen und daher eine
stabile und überdies äußerst bequeme Lage erhalten.