DE574981C - Vergasereinrichtung fuer Luftfahrzeugmotoren mit Kreiselverdichter - Google Patents

Description

• Vergasereinrichtung für Luftfahrzeugmotoren mit Kreiselverdichter verdichter kann der Vergaser entweder als Saugvergaser üblicher Bauart vor dem Vorverdichter oder als Druckvergaser hinter dem Vorverdichter, d. h. zwischen diesem und den Zylindern, angeordnet werden. Die erstere Bauart hat den Vorzug der Einfachheit, zumal sie keinen Einfluß auf die Brennstoffversorgung hat. Ferner ist die Verdunstungskälte bei Vorverdichtern mit größerem Druckverhältnis sehr erwünscht zur Herabsetzung der anzusaugenden Luftmenge und der Verdichtungsendtemperätur, so daß in vielen Fällen eine Rückkühlanlage für die Luft entbehrt werden kann. Ein Nachteil des Saugvergasers ist jedoch, daß bei Leerlauf des Motors infolge der geringen Geschwindigkeit des Verdichterrades sehr viel Brennstoff aus dem an sich schon sehr ungleichmäßigen Gemisch wieder ausgeschieden wird. Ein weiterer Nachteil des Saugvergasers gegenüber dem Druckvergaser ist auch der, daß bei ersterem das Gemisch bereits vom Boden aus dauernd entsprechend der abnehmenden Luftwichte geregelt werden muß, während der Druckvergaser bis zur Gleichdruckhöhe unter den gleichen Luftbedingungen arbeitet.
• Die Erfindung, bezieht sich auf eine Saugvergaseranordnung, die diese Mängel in der Weise vermeidet, daß die Leerlaufdüse hinter dem Vorverdichter angeordnet ist, wo sie nur so lange in Tätigkeit bleibt, als infolge starker Drosselung des Saugvergasers in der Druckleitung noch ein erheblicher Unterdruck herrscht, während sie bei Vollgas vollkommen außer Tätigkeit tritt und der hinter dem Gebläse herrschende Luftdruck als Bremsluft über die Leerlaufdüse auf die den Hauptdüsen zufließende Brennstoffmenge wirkt.
• In der Zeichnung ist in Abb. i die Vergaseranlage im Querschnitt mit darüberliegendem Vorverdichter und in Abb. 2 im Längsschnitt dargestellt.
• Es bezeichnet i das Gebläserad, 2 das Gebläsegehäuse, dessen Saugstutzen 3 unterhalb des Gebläsegehäuses um 18o' zur Achse des Gebläserades umgebogen ist und sich in zwei Stutzen q. und q.' gabelt, in denen die Luftdüsen 5 und 5' des Vergasers eingesetzt sind. Die Brennstoffdüsen 6, 6' und 6" werden von je einem links und rechts von der Längsebene angeordneten Schwimmergehäuse 7 und 7' mit Brennstoff versorgt. Zwischen den beiden Stutzen q. und q.' ist der Leerlaufvergaser angeordnet, der von demselben Brennstoffkanal wie die Hauptdüsen 6, 6' und 6" mit Brennstoff versorgt wird. Der Leerlaufvergaser besteht aus der Brennstoffdüse 8, die durch das einstellbare-Nadelventil 9 im Querschnitt geregelt werden kann, dem Spritzrohr =o und dem Gemischrohr ix, das in das Gußstück eingepreßt und vor dem Austritt des Gasverteilerrohres 12 aus dem. ringförmigen Sammelkanal 13 des Gebläsegehäuses in dieses hineinragt. Die Leerlaufluft tritt bei 1q. zu und nimmt den Brennstoff aus dem Spritzrohr io mit. Zur Einregelung der Gemischmenge dient die Drösselschraube 15, die durch Gegenmutter 16 gesichert ist.
• Solange im Raum 13 Unterdruck herrscht, ist der Leerlaufvergaser nach Maßgabe dieses Unterdruckes in Tätigkeit. Erst bei Vollgas tritt er außer Tätigkeit. Wird der Druck im Raum 13 bei Vollgas auf praktisch i kg/cmz bis zur Gleichdruckhöhe gehalten, so stellt sich zwischen der b-lündürig-des Gemischrohres ii im Raum 13 und der Zutrittsöffnung des Leerlaufvergasers ein mit zunehmender Steighöhe wachsendes Druckgefälle ein, so daß eine gewisse Gemischmenge mit ständig zunehrriender Geschwindigkeit zurückströmt.- Da die Leerlaufluft aus den Stutzen 4 und 4' entnommen wird, so wird diese Gemischmenge vom Gebläserad wieder mit angesaugt, so daß ein Verlust nicht eintritt.
• Bildet man das Spritzrohr io des Leerlaufvergasers so aus, daß es nur eine einzige in der Längsachse des Spritzrohres liegende Spritzöffnung besitzt, so wird das Spritzrohr den statischen und dynamischen Druck des durch das Gemischrohr ii zurückströmenden Gemisches auffangen, das dann auf die Hauptdüsen die gleiche Wirkung ausübt wie Bremsluft. Da das Druckgefälle für die Gemischrückströmung in der Gleichdruckhöhe jedoch eine ganz erhebliche Größenanordnung annehmen kann, so würde die Brennstofförderung der Hauptdüsen u. U. praktisch vollständig unterbunden. Infolgedessen muß das Spritzrohr io entweder nur mit seitlichen Spritzöffnungen oder mit einer mittleren stark drosselnden und seitlichen versehen werden. Im letzteren Falle hat man es in der Hand, den Druck, der durch das Leerlaufspritzrohr io auf den Brennstoff im Zuleitungskanal zu den Düsen geleitet wird, so zu regeln, daß gerade die gewünschte, die Förderung- der Hauptdüsen vermindernde Wirkung ausgeübt wird.
• Da bei gleichen Brennstoff- und Luftquerschnitten und bei gleichem zu förderndem Luftgewicht sich die Brennstoffmengen umgekehrt verhalten wie die Quadratwurzeln aus den Luftwichten, so muß der Brennstoffgehalt des Gemisches mit zunehmender Flughöhe bis zur Steighöhe zunehmen, das Gemisch also zu reich werden. Da aber andererseits der Staudruck, der auf das Spritzrohr io einwirkt, ebenfalls eine Funktion der Luftwichte ist und mit zunehmender Flughöhe bis zur Gleichdruckhöhe zunimmt, so hat man es in der Hand, durch Abstimmung der mittleren und seitlichen Spritzöffnungen des Spritzrohres io den auf die Brennstofförderung der Hauptdüsen einwirkenden Druck so zu regeln, daß die Zusammensetzung des Gemisches bis zur Gleichdruckhöhe praktisch gleichbleibt, so daß die Gemischregelung bis zur Gleichdruckhöhe selbsttätig ist, ohne daß hierzu besondere Organe notwendig sind. Über die Gleichdruckhöhe hinaus dagegen tritt die barometrische Regeleinrichtung i7 in Tätigkeit, die, als nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörig, hier nicht weiter beschrieben ist.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Vergasereinrichtung für Luftfahrzeugmotoren mit Kreiselvorverdichter, bei der ein Hauptvergaser als Saugvergaser vor dem Verdichter und ein Leerlaufvergaser hinter dem Verdichter zwischen diesem und den Zylindern angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß Haupt- und Leerlaufvergaser durch einen gemeinsamen Kanal gespeist werden und bei Verdichterbetrieb der Staudruck des durch das Gemischrohr (ix) des Leerlaufvergasers, der seine Luft aus der Mischkammer des Hauptvergasers entnimmt, zurückströmenden Gemisches zur Regelung der Gemischzusammensetzung im Spritzrohr des Hauptvergasers verwendet wird, indem durch das Leerlaufgemischrohr (ii) . zurücktretendes Gemisch durch das Spritzrohr (io) des Leerlaufvergasers aufgefangen und mit zunehmender Flughöhe bis zur Gleichdruckhöhe in zunehmender Menge dem die Hauptdüsen speisenden Brennstoffkanal zugeführt wird, so daß statt reinen Brennstoffs ein mehr und mehr lufthaltiges Brennstoffschaumgemisch aus den Spritzrohren der Hauptdüsen austritt.
2. 2. Vergasereinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf des Spritzrohres (io) des Leerlaufvergasers eine stark drosselnde mittlere, in der Achse des Spritzrohres verlaufende Spritzöffnung und eine oder mehrere senkrecht oder geneigt zur Achse des Spritzrohres stehende seitliche Spritzöffnungen besitzt, die so gegeneinander abgestimmt sind, daß nur ein so großer Teil des Staudruckes des durch den Leerlaufvergaser zurückströmenden Gemisches auf die Förderung der Hauptdüsen einwirkt, als zur Erzielung der -selpsttätigen Regelung bis zur Gleichdruckhöbe erforderlich ist.