DE574132C

DE574132C - Vorrichtung und ihre Anwendung zum Herstellen von feuerfesten Formstuecken

Info

Publication number: DE574132C
Application number: DEK120519D
Authority: DE
Original assignee: Heinrich Koppers GmbH
Current assignee: Heinrich Koppers GmbH
Priority date: 1931-05-20
Filing date: 1931-05-20
Publication date: 1933-04-10

Description

Vorrichtung und ihre Anwendung zum Herstellen vom feuerfesten Formstücken Um tonfreie oder tonarme, verhältnismäßig wenig Wasser enthaltende keramische Formmassen von krümeliger Beschaffenheit unter der Einwirkung schneller Schwingungen kleiner Amplitude als Ganzes in einen teigig plastischen Zustand zu überführen, wurde bereits vorgeschlagen, die mit der Formmasse gefüllte, mit einer gewichtsbelasteten Platte abgeschlossene Form auf eine Vorrichtung zu stellen, die der mit der Masse gefüllten Form die erforderlichen Schwingungen verleiht. Außerdem ist es auch bekannt, die die Oberfläche der Form abdeckende Platte in Schwingungen zu versetzen, die sich auf die Formmasse übertragen und diese in den plastischen Zustand überführen. Beide Arbeitsweisen setzen voraus, daß man für jede Form eine passende Abdeckplatte zur Verfügung hat, die gewichtsbelastet wird bzw. am Fuße der Schwingungsvorrichtung auswechselbar befestigt ist. Die Anwendung von Belastungsgewichten, die die ganze Höhlung der Form abschließen, ist an sich bekannt, desgleichen das Anbringen von Vibratoren auf den die' Formhöhlung abschließenden Beschwerplatten.
Um das Herstellen verschiedener solcher Abdeckplatten für verschiedene Formen zu vermeiden und bei einer großen Reihe von Formen ein und dieselbe Abdeckplatte zu verwenden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, diese Abdeckplatte größer auszubilden, als die Oberfläche jeder der dafür bestimmten Formen. Die Platte wird zweckmäßig in der Mitte mit einer öffnung versehen und beispielsweise mit Klammern auf den Formen lösbar befestigt. Oberhalb der in der Abdeckplatte angeordneten öffnung ist ein mit der Atdeckplatte fest oder lösbar verbundener Zylinder angebracht. In diesem Zylinder kann sich ein gewichtsbelasteter Stempel auf- und abwärts bewegen, der in schnelle Schwingungen kleiner Amplitude versetzt werden kann.
Bei Dachsteinmaschinen wurden zwar schon Schlagplatten vorgeschlagen, die mit Aussparungen versehen sind. Durch diese Aussparungen wurde jedoch überflüssige Formmasse hobelartig entfernt. Außerdem bEziehen sich derartige Vorrichtungen lediglich auf die Herstellung von Dachsteinen aus Zement und Sand.
Die Herstellung der Formlinge erfolgt erfindungsgemäß auf folgende Weise: In die Form wird ein Teil der abgewogenen Masse eingefüllt, bis die Form annähernd gefüllt ist; darauf wird über der Form die Abdeckplatte befestigt. Der Rest der Formmasse wird in den auf der Abdeckplatte befestigten Zylinder gefüllt. Die Vorrichtung kann nun auf dreierlei Weise betätigt werden.
t. Die in dem Zylinder befindliche Masse wird durch einen die Höhlung des Zylinders ausfüllenden Stempel stark belastet und die ganze Form in schnelle Schwingungen geringer Amplitude versetzt. Durch die Schwingungen geht die krümelige Masse in den teigigflüssigen -Zustand über, wobei sie die Form vollkommen ausfüllt. Die in dein Zylinder befindliche Formmasse wird unter dem Druck der Belastung nachgepreßt. Da die eingefüllte Menge Formmasse abgewogen ist, so daß ein Stein bestimmter Dichte entsteht, ist nach Beendigung des Schwingungsvorganges der gewichtsbelastete Stempel in dem Zylinder bis auf die Oberfläche der Form gesunken, so daß dessen Unterfläche mit der starr befestigten Abdeckplatte abschließt. Der Sicherheit halber wird zweckmäßig ein Anschlag o. dgl. vorgesehen, um ein weiteres Eindringen des Stempels in die in der Form befindliche Masse zu verhindern.
2. Die Form steht fest, und die Masse wird dadurch in den teigigen Zustand übergeführt, daß der in dem Zylinder befindliche Stempel in schnelle Schwingungen geringer Amplitude versetzt wird. In diesem Falle wird so lange vibriert, bis die Unterseite des Stempels mit der der Abdeckplatte abschließt, so daß die ganze Formmasse sich in der Form befindet. Da sich die Schwingungen durch die ganze Masse fortpflanzen, geht diese, obwohl nur ein Teil mit der Schwingungsvorrichtung in unmittelbare Berührung kommt, in ihrer Gesamtheit in den teigigen Zustand über.
3. Selbstverständlich können auch beide Schwingungsvorrichtungen gleichzeitig angewendet werden, und zwar können gleichzeitig durch eine Schwingungsvorrichtung die Form und durch eine in der Öffnung der Abdeckplatte angebrachte basondere Schwingungsvorrichtung die Masse in Schwingungen versetzt «-erden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den großen Vorteil, daß man für viele komplizierte Formen nur eine einzige Abdeckplatte benötigt, wobei die gleiche Gewichtsbelastung bzw. der gleiche Fuß der Schwingungsvorrichtung bei sämtlichen Formen Verwendung finden kann, wodurch eine wesentliche Verbilligung erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Herstellen von feuerfesten Formstücken aus tonfreien oder tonarmen, verhältnismäßig wenig Wasser enthaltenden Massen in mit einer Beschwerplatte abgedeckten Formen durch auf die Masse wirkende schnelle Schwingungen geringer Amplitude, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte auf dem Formrand aufliegt, mit diesem lösbar verbunden ist und eine Öffnung hat, die mit einem an der Abdeckplatte fest oder lösbar angebrachten Füllzylinder mit auf und ab bewegbarem Stempel versehen ist.
2. Anwendung der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß entweder nur der im Füllzylinder bewegliche Stempel oder nur die Form oder Stempel und Form in schnelle Schwingungen kleiner Amplitude versetzt werden.