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Verfahren zum Herstellen von feuerfesten Formstücken Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Formstücken u. dgl.;
besonders von feuerfesten Steinen, bei dem eine tonfreie oder tonarme Masse erforderlich
ist, die gegebenenfalls Verflüssigungsmittel enthält. Nach einem von der Betonsteinherstellung
bekannten Verfahren wird die Masse durch schnell aufeinanderfolgende mechanische
Erschütterungen mittels einer die Formhöhlung oben abschließenden Platte innerhalb
der Form ganz oder teilweise in einen teigig-flüssigen Zustand übergeführt, in welchem
Zustande sich die einzelnen Teilchen der Masse leicht gegeneinander verschieben
und dicht lagern. Man erreicht dadurch unter Benutzung von verhältnismäßig leicht
ausgebildeten Formen und Formeinrichtungen eine hohe Verdichtung der Masse, ohne
daß der Masse dazu größere Wassermengen zuzusetzen sind.
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Die vorliegendeErfindung betrifft eine weitere Ausbildung dieses Verfahrens.
Es wurde gefunden, daß man die gleiche Wirkung hinsichtlich der Verdichtung der
Formmasse dadurch erreichen kann, daß man die Oberfläche der Formmasse mit einem
vorzugsweise gewichtsbelasteten Stempel bearbeitet, der in schnell aufeinanderfolgende
Schwingungen versetzt wird und dessen Fußplatte kleiner ist als die Formhöhlung,
so daß der Stempel über die Oberfläche der Formmasse hin und her bewegt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet gegenüber dem bekannten Verfahren
den Vorteil, daß man damit auch Formlinge von verhältnismäßig komplizierten Urnrißformen
herstellen kann, indem man mit dem Vibrationssternpel die Formmasse auch in die
Ecken und gegebenenfalls Abteile der Form besonders einpressen kann.
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Wenn beispielsweise ein Formling in einer Form hergestellt werden
soll, die schmale seitliche Ansätze oder im Innern des Forrnlings mehrere Kerne
aufweist, die nur einen verhältnismäßig schmalen Zwischenraum gegenüber der Formwand
haben, wird vorzugsweise die zu verformende Masse in einzelnen Abteilungen in die
verschiedenen Teile der Form eingefüllt und mit dein Schwingung hervorrufenden Stempel
verdichtet. Man erhält dann einen Formling, der.auch an den Stellen geringerer Wandstärke
die gewünschte hohe Verdichtung aufweist.
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Bei dieser .Arbeitsweise wird die zu verformende Masse unterhalb des
die Schwingungen hervorrufenden Stempels weich- und plastisch, so daß sie verdichtet
und gleichzeitig in die Form unter vollständiger Ausfüllung derselben hineingetrieben
wird.
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Es ist zwar bekannt, beim Herstellen von Formlingen aus keramischen
" Massen die Masse in der Form durch Stampfwerkzeuge zu verdichten, deren Stampffuß
in verhältnismäßig langsamem Takt langhubige, schwere Schläge gegen die Oberfläche
der Masse ausführt. Dieses Verfahren hat jedoch den wesentlichere Nachteil, daß
dabei die Verdichtung nur in unmittelbarer Nähe des auffallenden
Stampffußes
erfolgt, während bei dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren die sehr
schnellen Schwingungen geringer Amplitude sich tief in die Masse hinein fortpflanzen
und ein gleichmäßiges Verdichten der Masse unter Vermeidung von Schichtenbildungen
erreichen. Ferner werden bei dein bekannten Stanipfverfahren die Formen infolge
der starken Schläge sehr hoch beansprucht, wesliall> diese sehr schwer ausgebildet
sein müssen. Außerdem kommt es auch vor, daß bei dein bekannten Stanipfvorgang das
gröbere Korn mehr oder weniger zerschlagen wird. Alle diese Nachteile werden bei
dein erfindungsgemäßen Verfahren, wie ohne weiteres verständlich, vermieden.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise
gemäß der Erfindung eine Vorrichtung benutzt, welche aus einem nach Art der üblichen
Stampfer ausgebildeten Stempel und einem an sich bekannten, durch Preßluft oder
in sonst geeigneter Weise betätigten Hammer o. dgl. besteht, in dessen Führungsbüchse
das Ende des Stempelschaftes derart eingreift, date der Stempel durch den Kolben
des Preßlufthaminers in Schwingungen versetzt wird und bei Durchführung des Verfahrens
von der Oberfläche der Masse nicht abgehoben wird. Der Preßluftliaminer wird vorzugsweise
so eingestellt, daß der Kolben auf dem Schwingungsstempel mehr als 1500 Schläge
pro Minute überträgt. Ferner wird vorzugsweise der Schaft des Stempels so ausgebildet,
daß der Former mit der einen Hand den Stempelschaft und mit der -anderen Hand den
Griff des Preßluftharnmers erfaßt und über die Oberfläche der zu verformenden Masse
führt.
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Auf der Zeichnung ist eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Werkzeuges dargestellt.
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Bei der wiedergegebenen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dient zur Hervorbringung der Schwingungen ein an sich bekannter Preßlufthammer i
von etwa 3 bis 5 kg Eigengewicht, dessen nicht gezeichneter Schlagkolben beispielsweise
etwa aooo bis 4000 Schläge pro Minute ausführt. Die Zuleitung der Preßluft zum Lufthammer
erfolgt durch einen am oberen Griffende q. des Hammers angeschlossenen Schlauch
a. Ferner ist am Griffende, wie üblich, ein Fingerhebel 3 zur Betätigung eines Luftabsperrventiles
vorgesehen. -In die am unteren Ende 5 des Preßl.ufthammers angeordnete Führungsbüchse
von vorzugsweise sechseckigem Querschnitt ist der passend ausgebildete Kopf 6 des
Griffschaftes 7 eines Stempels eingeschoben, dessen Stempelplatte g an ihrer Unterseite
eben oder schwach konvex gewölbt ausgebildet ist. Es ist andererseits auch möglich,
die Unterfläche des Stempels mit Rillen zu versehen, um die Gefahr der Schichtenbildung
bei der Verarbeitung gewisser Massen zu vermeiden, oder in sonst geeigneter Weise
auszubilden.
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Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens faßt der Former mit
einer Hand den Schaft 7 des Stempels und mit der anderen Hand das Griffende 4 des
Preßluftharniners und setzt die ganze Vorrichtung auf die in eine auf einem Tisch
1 2 angeordnete Foren y eingefüllte - Forininasse i i mit der Unterseite des Stempels
auf. Darauf öffnet er <las Preßluftabsperrventil und fährt nun mit dein durch
den Luftliainmer in Schwingung versetzten Stempel über die Oberfläche der zu verformenden
Masse hin und her, bis dieselbe an allen Stellen die gewünschte Dichte erhalten
hat. Vorteilhaft ebnet er am Schluß der Arbeit die Oberfläche des Formlings, indem
er in die Formhöhlung oder auf den oberen Rand der Form eine passend ausgebildete
Platte legt und dieselbe mittels der beschriebenen Vorrichtung von ihrer Oberseite
aus in Schwingung versetzt. Nach Fertigstellung des Formlings werden die Flügelschrauben
io der Form gelöst und die: Form auseinandergenommen.