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Einrichtung zum Beseitigen von Preßrückständen, insbesondere für Bleipressen
Bei Strangpressen, insbesondere Bleipressen, die zur Herstellung von Kabelmänteln
dienen, hat. der Preßstempel, welcher das zu pressende Material, z. B. das Blei,
aus dem Aufnehmer in die Preßkammer drückt, meistens einen etwas geringeren Durchmesser
als der Aufnehmer. Bei Bleipressen beträgt dieser Unterschied der beiden Durchmesser
etwa o,6 mm. Infolgedessen bleibt beim Preßvorgang ein dem Ringspalt entsprechend
starker Preßmaterialzylinder an der Zylinderwand des Aufnehmers zurück. Dieser zylindrische
Mantel, die sog. Schale, oder bei Bleipressen das sog. etwa 0,3 mm starke
Bleihemd, wird beim Herausziehen des Preßstempels nur sehr selten ganz, meistens
aber nur zum geringen Teil mit herausgerissen; der größere Teil bleibt vielmehr
im Aufnehmer zurück, wo er an der Wandung entweder teilweise oder ganz anliegt und
die nicht anliegenden Teile Falten bilden. Wenn nun das flüssige Blei aus dem Vorratsbehälter
bzw. der Schmelzkammer in den Aufnehmer mit einem solchen faltigen Bleizylinder
gelangt, so schmilzt der Bleizylinder teilweise ab; es kommt aber auch vor, daß
Teile des Bleihemdes an der Aüfnehmerwandung hän-g f e nbleiben, an denen
sich dann die Bleioxyde von dem durch das flüssige Blei aufgeschmolzenen im Aufnehmer
verbliebenen Bleirest festsetzen. Die Oxyde und Unreinigkeiten, der sog. Bleischaum,
füllen dabei auch die zwischen der Wandung des Aufnehmers und den Falten des Bleihemdes
liegenden Räume aus und haben dabei die Möglichkeit, sich an der verhältnismäßig
kalten Wand des Aufnehmers festzusetzen, so daß die im Schaum enthaltenen Unreinigkeiten
nicht an die Oberfläche steigen können und Fehlerstellen in dem hergestellten Material
ergeben.
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Es sind bereits Einrichtungen bekannt; die das Bleihemd beim Herausziehen
des Preßstempels zu. beseitigen gestatten.
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Gemäß der Erfindung wird nun am unteren Ende des Preßstempels eine
Schabevorrichtung angeordnet, die erst beim Rückzug des Preßstempels selbsttätig
in die Arbeitsstellung bewegt wird und demnach beim Rückhub eine andere Lage als
beim Preßhub einnimmt. Die Einrichtung nach der Erfindung erlaubt eine besonders
wirksame Beseitigung der Schale. Die Schabeeinrichtung kann beispielsweise außen
am oder innen im Pressenstempelkopf angeordnet sein; man kann auch beide Arten der
Schabeeinxichtung gleichzeitig gewissermaßen in Reihen- oder Parallelschaltung verwenden.
Ferner können die -in sich zum Teilen der Schale bekannten Vorsprünge am
Preßstempel angewendet und nach Drehen des Stempels zum Ausschaben der Teile der
Schale benutzt werden.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine außen angeordnete
Schabeeinrichtung ist in den Fig. i und a schematisch dargestellt. .Der Preßstempel
ist mit i bezeichnet. Er hat einen gewölbten Preßkopf 2, auf den ein -sich der Wölbung
anschließender Teller 3 aufgesetzt ist. Der Teller hat eine Schraube q., die ihn
am Preßkopf festhält. Mit 5 sind schwalbenschwanzförmige
Warzen
in der Nähe des Tellerrandes bezeichnet. Die Warzen werden zweckentsprechend gleichmäßig
am Umfang verteilt. Diese Warzen werden beim Niedergehen des Stempels in das flüssige
Blei eintauchen und später von dem erstarrten Blei umgeben sein. Nachdem der Preßvorgang
beendet ist, wird der Preßsterripel in normaler Weise zurückgezogen; die schwalbenschwanzförmigenWarzen
sind hierbei von dem erstarrten Blei umklammert und bewirken, daß sich der Rand
des Tellers, welcher infolge der nach außen hin abnehmenden Materialstärke federt,
von dem Preßstempel abhebt und dabei einen etwas größeren Durchmesser annimmt. Diese
Vergrößerung muß o,6 mm betragen, um den außen zweckmäßig mit einer scharfen Kante
versehenen Teller rings an die Wandung des Aufnehmers unter Durchschneiden des Bleihemdes
anzulegen. Der nun nach aufwärts gehende Preßstempel nimmt den gespreizten Teller
mit, der das Bleihemd abschabt und auf diese Weise die Aufnehmerwand reinigt. Wenn
auch der Teller von dem Restblock abgerissen ist, so bleibt er unter dem von oben
auf seinen vorspringenden Rand wirkenden Druck des Bleihemdes gespreizt.
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Die Fig. 2 zeigt den- Teller in abgehobenem Zustand während des Schabens.
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Die Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für eine ebenfalls
außen angeordnete Schabeeinrichtung, die aber im Gegensatz zu der ersten im ganzen
axial beweglich ist. Der Teller wird in seiner Mitte von einer Schraube 6 getragen,
die einen zylindrischen und daran anschließenden konischen Teil 7 hat. Der Preßstempel
8 hat eine Gewindebohrung g, die durch einen Teil io ausgefüllt wird, welcher eine
erst zylindrische und dann konische Öffnung ii hat, die etwas größer als der Konus
7 ist. Beim Zusammenbauen wird zunächst der Schraubenbolzen 6 in den Teil io eingelegt,
der darauf in den Preßstempel 8 eingeschraubt wird. Der Schraubenbolzen ragt dann
mit seinem Gewinde 12 nach außen heraus, auf das der Teller 13 aufgeschraubt werden
kann. Damit sich nicht der Bolzen 6 bei dieser Arbeit drehen kann, ist er in dem
Teil io durch einen Längskeil 14 geführt. Beim Niedergehen des Stempels wird sich
der Teller 13 an den Preßkopf anlegen. Dabei wird der konische Teil 7 von seiner
Tragfläche im Teil io abgehoben. Beim Zurückgehen des Stempels wird sich der Stempel
zunächst allein aufwärts bewegen. Der Teller ist noch von dem Restblock durch seine
Warzen 15 festgehalten. Sobald die konische Fläche 7 des Bolzens 6 und die des Teiles
io aneinanderliegen, wird auch der Teller 13 mitgenommen werden. Sein Rand wird
federnd aufgebogen und wird das dünne, Bleihemd durchschneiden und beim Aufwärtsgang
des Preßstempels mit nach oben nehmen. Auch hier bleibt der Teller aus dem gleichen
Grunde wie oben nach seinem Abreißen vom Restblock gespreizt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. q.
und 5 dargestellt, gemäß denen die Schabevorrichtung nicht mehr außen am Preßkopf,
sondern innen im Preßkopf angeordnet ist. Der Preßkopf hat radiale, nach außen verbreiterte
Nuten 16, in denen am Ende zu Löffeln verbreiterte Schaber 17 geführt sind. Die
Führungsstangen 18 der Schabelöffel arbeiten mit einem konischen Bolzen ig zusammen,
der an einem Teller 2o befestigt ist. Zwischen dem Bolzen ig und den Schabern 17
kann eine solche Zwangslaufführung vorhanden sein, daß die Schaber beim Aufwärtsgehen
des Bolzens zurückgezogen und beim: Abwärtsgehen des Bolzens ig nach außen vorgeschoben
werden. Beim Niedergehen des Preßstempels wird sich die Platte 2o gegen den Preßkopf
legen und dadurch den Bolzen ig nach aufwärts bewegen. Hierdurch werden die Schaber
17 zur Mitte zurückgezogen, so daß sie nicht aus dem Kreisprofil des Preßstempels
herausragen. Nach dem Pressen wird der Stempel zurückgezogen, dabei wird die Platte
2o, welche mit Warzen 21 versehen sein kann, vom Restblock zunächst zurückgehalten.
Infolgedessen bleibt der Bolzen ig stehen, so daß die Schaber bei der weiteren Aufwärtsbewegung
des Preßstempels nach außen heraustreten, das dünne Bleihemd durchschneiden und
beim Aufwärtsgehen dieses mit sich nehmen.
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Will man von dieser im Preßstempelkopf angeordneten- beweglichen Einrichtung
absehen, so kann die beabsichtigte Wirkung auch dadurch herbeigeführt werden, daß
der Preßstempel außen mit Vorsprüngen 22 versehen ist (Fig.6). Der Außendurchmesser
der Vorsprünge 22 entspricht dem Innendurchmesser des Aufnehmers, so daß beim Pressen
kein Bleihemd, sondern einzelne Bleistreifen an der Wandung zurückbleiben. Sobald
der Preßvorgang beendet ist, wird vor dem Beginn des Rückganges der Preßstempel
gedreht. Dabei schneiden die Vorsprünge die stehengebliebenen Bleistreifen von dem
im Aufnehmer verbleibenden Bleirest ab. Der Preßstempel wird nur so weit gedreht,
daß die Vorsprünge unter den Bleistreifen verbleiben und diese beim Rückgang des
Preßstempels mit nach oben nehmen. Zweckmäßig werden die Vorsprünge breiter als
die von ihnen gebildeten Lücken sein.
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Die bisherigen Ausführungsbeispiele beziehen sich auf solche Pressen,
bei denen der Aufnehmer während des Preßvorganges stillsteht
und
der Preßstempel in ihn hineingedrückt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel für eine Presse, bei der der Preßstempel stillsteht
und der Aufnehmer bewegt wird, zeigt die Fig. 7. In dieser ist das den Preßstempel
tragende Joch mit 23 bezeichnet. Der Preßstempel hat eine Bohrung 24, durch die
eine Welle 25 hindurchgeht, die ihrerseits von einem auf dem Joch angeordneten Motor
26 angetrieben wird. Der Motor wird von dem Aufnehmer gesteuert, und zwar wird der
Motor selbsttätig angelassen, wenn sich der Aufnehmer abwärts bewegt. Der Motor
bewegt die Schaber durch Drehung der Welle 25 radial nach außen. Sobald die Schaber
an der Wand des Aufnehmers anliegen, also das Bleihemd abgeschnitten ist, wird der
Motor selbsttätig stillgesetzt, was durch eine Anschlagvorrichtung geschehen kann.
Sobald der Aufnehmer seine tiefste Stellung erreicht, wird der Motor wieder von
selbst, aber im umgekehrten Sinne eingeschaltet. Dadurch werden die Schaber zurückgezogen.
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Zur Bewegung des Schabers hat die Welle 25 an ihrem unteren Ende einen
Teller 27, der mit Nuten 28 am Umfang versehen ist. In diese Nuten greifen nicht
sichtbare Stifte ein, welche an den Enden der Führungsstangen 29 der Schaber 3o
angebracht sind. Die Schaber 30 sind in entsprechenden Ausnehinungen im Preßstempel
geführt. Sobald der Motor 26 die Scheibe 27 in Richtung 3 1 bewegt, werden
die Schaber nach außen vorgestoßen. Bei entgegengesetzter Drehrichtung der Scheibe
27 werden die Schaber zurückgezogen: Damit die Schaber nicht von dem flüssigen Blei
berührt werden und bei dessen Festwerden mit einfrieren können, ist unten am Preßstempel
eine Schutzkappe 32 mit Hilfe von Schrauben 33 befestigt. Zum Einschalten des Motors
26 können an sich bekannte Einschaltvorrichtungen, z. B. Endschalter, benutzt werden,
die von dem auf-und abwärts gehenden Aufnehmer betätigt werden. Da derartige Schaltungen
an sich bekannt sind, erübrigt es sich, diese hier näher zu erläutern, weil sie
nicht zum Gegenstand der Erfindung gehören.