DE572259C

DE572259C - Verfahren zur Herstellung von poroes-blasigen Massen und Gegenstaenden

Info

Publication number: DE572259C
Application number: DED59544D
Authority: DE
Inventors: Dr Theodor Pohl
Original assignee: LEICHTBAUSTOFF GmbH
Current assignee: LEICHTBAUSTOFF GmbH
Priority date: 1929-10-29
Filing date: 1929-10-29
Publication date: 1933-03-13

Description

Verfahren zur Herstellung von porös-blasigen Massen und -Gegenständen Es ist bekannt, porige Massen und Gegenstände dadurch herzustellen, daß man hydraulischen Bindemitteln Gase, wie z. B. Wasserstoff, Kohlendioxyd u. dgl. entwickelnde Stoffe zusetzt.
Nach vorliegender Erfindung werden porös-blasige Massen und Gegenstände dadurch erzeugt, daß man abbindungsfähigen Stoffen, wie Zement, Gips u. dgl., aktiven Sauerstoff enthaltende Verbindungen einverleibt und durch Anwesenheit von die Zersetzung solcher Verbindungen bewirkenden oder fördernden Katalysatoren für Freiwerden von Sauerstoffgas während des. Abbindeprozesses Sorge trägt.
Als aktiven Sauerstoff enthaltende .Zusätze kommen z. B. Wasserstoffsuperoxyd, Alkalisuperoxyd, Perborate, Percarbonat u. dgl., vorteilhaft in gelöster Form, in Betracht.
Als Katalysatoren, welche die Sauerstoffabgabe bewirken oder beschleunigen, können z. B. die als Zersetzungskatalysatoren ' für aktiven Sauerstoff enthaltende Verbindungen bekannter Substanzen, wie Metallpulver, z. B. Kupfer, oder Metallverbindungen, wie z. B. Mangandioxyd, oder z. B. auch organische Katalasen verwendet werden.
Die die Zersetzung der Sauerstoffverbindungen bewirkenden oder begünstigenden Katalysatoren können entweder in dem Rohmaterial vor dem Zusatz der sauerstoffhaltigen Stoffe bereits vorhanden oder ihnen zugesetzt worden sein, oder sie können nach der Durchmischung der abbindungsfähigen Massen mit den sauerstoffhaltigen Stoffen nachträglich zugesetzt werden. Die Menge der zuzusetzenden Sauerstoff enthaltenden und der die Gasabgabe bewirkenden, fördernden oder regelnden Stoffe richtet sich nach der Abbinde- bzw. der Erhärtungsdauer der zur Verwendung gelangenden abbindungs= fähigen Massen, dem Grad der gewünschten Porosität bzw. Blasigkeit der herzustellenden Produkte, der Art der verwendeten Sauerstoffverbindungen und dem Wirkungsgrad des Zersetzungskatalysators bzw. der Katalysatoren. Die Mengen werden zweckmäßig so aufeinander abgestimmt, daß die Gasentwicklung im wesentlichen beendet ist, wenn die geformte Masse erstarrt. Die Gegenwart geringer Mengen von Alkali oder Ammoniak hat sich im allgemeinen als vorteilhaft erwiesen.
Man kann, wie weiterhin festgestellt wurde, die Größe und Anzahl der Blasen in den herzustellenden blasigen Produkten und damit auch ihre Volumina weitgehend durch Zusatz bekannter Mittel beeinflussen, z. B. solcher, welche die Zersetzungsgeschwindigkeit zu beeinflussen oder die Oberflächenspannung zu verändern vermögen. Als besonders geeignet hat sich z. B. Seifenwasser erwiesen. Als andere Stoffe, Welche, die Anzahl und Größe der erzeugten Blasen in vorteilhaftem Sinne zu beeinflussen vermögen, wurden z. B. Saponin, Albumin, Gummiarabicum, kolloidale. Erden u. dgl. festgestellt.
Es ist zwar bekannt, bei derartigen Verfahren zwecks Stabilisierung der Gasblasen Seifen und ähnliche Zusätze zu verwenden. Bei vorliegendem Verfahren bieten derartige Zusätze aber den besonderen Vorteil, daß man hierdurch die Größe und Anzahl der Blasen und somit die Eigenschaften der erzeugten Produkte in ausgezeichneter Weise regeln kann.
Die Erfindung gestattet auch blasig-voluminöse Produkte aus solchen Stoffen herzustellen, welche nur zum Teil aus abbindenden bzw. erhärtenden Substanzen und ezum anderen Teil aus Materialien bestehen, welche nicht abbinden bzw. erhärten, aber sonstige gute Eigenschaften, z. B. mit Bezug auf Feuerfestigkeit, Schallsicherheit u. dgl. besitzen. Man kann z. B. Gemische von Gips, Zement u. dgl. mit nicht abbindenden Stoffen verarbeiten. Durch Vermischen von Gips mit einer Substanz, welche schalldämpfende Wirkung hat, wie z. B. Korkpulver oder Korkstücke, und Behandlung dieses Gemisches im Sinne dieser Erfindung gelingt es, Baustoffe von ausgezeichneter Schallsicherheit herzustellen. Zweckmäßigerweise wird man stückige Beimengungen in der vorher in den blasigen Zustand übergeführten abbindenden Masse verteilen.
Die Erfindung bietet gegenüber bekannten auf Verwendung pulverförmiger, gasbildender Stoffe beruhenden Verfahren die Möglichkeit, daß man die Größe und Anzahl der Busen in der Masse in ausgezeichneter Weise regeln kann und daß die Blasen regelmäßiger verteilt und auch gleichmäßiger in ihrer Größe sind als die nach bekannten Verfahren, z. B. durch Erzeugung von Wasserstoff aus Al.-Pulver gebildeten Blasen. Beispiele i. 2, i kg Gips werden zeit 2,6 1 Wasser und 30 ccm o,5% Seifenlösung angerührt. Sobald der Brei gleichmäßig ist, setzt man iooccm einer 6%igen Wasserstoffsuperoxydlösung zu, rührt nach gründlicher Durchmischung 2o g Mangandioxyd, in 5o ccm Wasser suspendiert, ein und gießt während des Gehens den Brei in die Form, wo die Masse zu einem Leichtgips erstarrt, dessen Raumgewicht nach dem Trocknen etwa ¢6o g/Liter beträgt.
2. Portlandzement wird- mit der üblichen Menge Wasser angerührt. Sobald eine homogene Paste erhalten worden ist, setzt man derselben eine geringe Menge Wasser, in welchem Natriumperborat gelöst ist, zu. Nach gründlicher Durchmischung wird dem Gemisch der Katalysator, z. B. Blutpulver, das man zweckmäßig vorher in etwas Wasser suspendiert, einverleibt. Die Masse wird sodann in geeignete Formen gegossen. Durch Abstimmung der zur Verwendung gelangenden Mengen Perborat und Katalysator, welche durch Versuche unschwer festzustellen sind, kann man Leichtzemente .bis zu einem Raumgewicht von -etwa 25o g/Liter im abgebundenen, trockenen Zustande erhalten.
3. 3 kg Eisenportlandzement werden mit je 1,8 kg feinem und grobem Sand vermengt und mit 2,51 Wasser, das Zoo ccm o, 5 %ige Seifenlösung und i g Mangansulfat enthält, angemacht. Nun gibt man langsam unter Rühren 8ooccm 6%iges H202 zu und ver gießt die Masse, wenn die Gasentwicklung nachläßt; in Formen. Man erhält einen als Baumaterial geeigneten Leichtbeton mit einem Raumgewicht von etwa 8oo kg/mg,

Claims

PATENTANS-PRÜcHr: i. Verfahren zur Herstellung blasigporöser Massen und Gegenstände durch Zusatz von gasentwickelnden Stoffen zu abbindungsfähigen Stoffen, wie Zement, Gips u. dgl., oder von Gemischen von solchen mit nicht abbindenden Stoffen, wie z. B. feuerfesten, schalldämpfenden, wärmeisolierenden Stoffen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß den Stoffen aktiven Sauerstoff enthaltende Verbindungen einverleibt werden und durch Anwesenheit von die Gasabgabe bewirkenden oder fördernden Zersetzungskatalysatoren die Sauerstoffentwicklung geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den Zusatz von für die Stabilisierung von Gasblasen geeigneten Stoffen, wie Seifenlösung, Saponin, Leim, Albumin, kolloidalen Erden u: dgl., wobei vorteilhaft für Gegenwart geringer Mengen von Alkali oder Ammoniak Sorge getragen wird.