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Schneidemaschine für Papier, Pappe u. dgl., bei welcher der Preßdruck
für den Preßbalken durch einen von der Schneidemaschine angetriebenen Druckluftkolben
erzeugt wird Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine für Papier, Pappe u. dgl.,
bei welcher der Preßdruck für den Preßbalken durch einen von der Schneidemaschine
angetriebenen Druckluftkolben erzeugt wird, der auf der einen Seite mit dem Preßluftvorratsraum
in freier Verbindung steht.
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Derartige Maschinen sind bereits in zahlreichen Ausführungsformen
vorgeschlagen worden, um die für den Preßvorgang ungünstigen Federn ausschalten
zu können. Bei diesen Vorrichtungen wurde bereits der Druck des Arbeitsmediums durch
den Ma= schinenantrieb entweder mittels eines besonderen Kompressors oder auch durch
den zur Ausübung des Preßdruckes auf den Preßbalken dienenden Preßkolben erzeugt,
wobei dann besondere Umschaltvorrichtungen und Steuergestänge vorgesehen waren,
um den von den Preßkolben bestrichenen Raum abwechselnd mit der Außenluft und dem
Preßluftbehälter zu verbinden. Diese Einrichtungen erforderten infolgedessen eine
umständliche Bauart, welche infolge ihrer Nachteile die Verwendung dieser Einrichtungen
bei Schneidemaschinen bisher in praktisch unwesentlichen Grenzen hielt.
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Der Erfindung gemäß werden nun diese Nachteile beseitigt; indem die
andere Kolbenseite des auf der einen Seite mit dem Preßluftvorratsraum in freier
Verbindung stehenden Kolbens als Pumpenkolben zur Förderung der Druckluft in den
Vorratsraum dient. Dieser Kolben wird bei seinem Saughub von dem Maschinenantrieb
beim Messerhochgang und bei seinem Druckhub durch die im Vorratsraum aufgespeicherte
Druckluft bewegt. Hierdurch wird eine Anordnung erhalten, bei welcher jedes in Abhängigkeit
vom Maschinenantrieb zu bewegende Steuergestänge vermieden wird und durch den hierdurch
bedingten einfachen Bau eine bessere Herstellung und bessere Unterbringung ermöglicht
wird. Außerdem wird gegenüber den bekannten derartigen Maschinen eine bessere Arbeitsverteilung
erhalten und ferner eine Bauweise ermöglicht, bei der ein Auffüllen des Preßluftvorratsraurns
auch während des Betriebes erfolgen kann.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Stirnansicht einer Schneidemaschine mit der bevorzugten
Anordnung der Einrichtung gemäß der Erfindung.
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Abb.2 zeigt die Einrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt.
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Abb.3 und 4 zeigen verschiedene Anordnungsmöglichkeiten der Einrichtung
gemäß der Erfindung.
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An dem in bekannter Weise angeordneten Preßbalken 2o sind Zugstangen
2i und 22 angelenkt. Diese Zugstangen sind an Hebeln
23 und 2q.
angelenkt, die auf Achsen 25 und 26 angeordnet sind. Auf den Achsen 25 und 26 sind
ferner Hebel 27 und 28 befestigt, welche mittels Stangen 3 an einem Kolben
5 eines Druckluftzylinders 29 angelenkt sind. Die Wellen 25 und 26 sind ferner durch
eine Stange 30 miteinander verbunden, die einerseits an dem Hebel
28 und andererseits aneinem Hebel 31 angreift._
Der Kolben 5 sitzt
auf einer hohlen Kolbenstange 5a und ist in dem zylindrischen ' Teil 29 des Druckluftzylinders
verschiebbar angeordnet. Der oberhalb des Kolbens 5 befindliche zvlindrische Teil
ist mit einem Preßluftspeicher 7 verbunden, während der unterhalb des Kolbens 5
befindliche ringförmige Teil 8 als Pumpenraum dient. Die Kolbenstange 5a ist dabei
so ausgebildet, daß die zum Pumpenraum 8 zugehörige ringförmige Kolbenfläche des
Kolbens 5 bedeutend kleiner ist als die mit dem Speicher 7 zusammenwirkende Oberfläche
desselben. Die Luft wird in den Pumpenraum 8 über eine Leitung 15 und ein Saugventil
6 eingesaugt. Die durch den Kolben 5 komprimierte Luft wird dann über Kanäle 9 des
Kolbens 5 in den Preßluft-Speicher 7 gedrückt. Die Kanäle 9 werden durch ein Druckventil
io gesteuert.
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Der Kolben 5 wird durch eine Dichtung 12, welche z. B. von einem Lederstulp
gebildet werden kann, abgedichtet. Außerdem ist oberhalb des Kolbens noch eine Dichtungsflüssigkeit
13 vorgesehen, welche vorzugsweise aus einem gut schmierenden, dickflüssigen öl,
z. B. Rizinusöl, bestehen kann. Dieses ö1 wird auch in dem unteren Pumpenraum angeordnet,
um dadurch den schädlichen Raum auszufüllen, so daß die komprimierte Luft restlos
in den Speicherraum gefördert wird. Die Bewegung des Kolbens erfolgt von der Kurbelwelle
32 durch die Pleuelstange 33, welche mit einem Längsschlitz versehen ist, in den
ein Bolzen 34 eines Hebels 35 greift, der auf der Welle 26 befestigt ist.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Bei der Drehung der
Kurbel vom linken Totpunkt (Abb. i) nach dem rechten Totpunkt des Kurbelzapfens
gleitet der stillstehende Bolzen 34 zunächst in dem Schlitz der Pleuelstange 33,
bis er am Ende des Schlitzes angelangt ist. Von diesem Augenblick an nimmt die Pleuelstange
den Bolzen 3.4 mit. Hierdurch wird der Hebel 35 und damit der Hebel 28 und 23 und
durch die Verbindungsstange 3o der Hebel 31 und der Hebel 2d. und 27 verschwenkt.
Die Schwenkbewegung des Hebels .27 erfolgt dabei in der entgegengesetzten Richtung
wie die des Hebels 28, wodurch der Kolben 5 angehoben wird und die Luft in dem Speicherbehälter
zusammenpreßt. Gleichzeitig wird die Luft in- den Pumpenraum 8 eingesaugt »und der
Preß.balken angehoben. Nach einer bestimmten Drehbewegung gibt der Schlitz 33 wieder
den Bolzen 34 frei, wodurch die Hebel 35 und 28 wieder in umgekehrter Richtung schwenken
können. Die in dem Speicherbehälter ; zusammengepreßte Luft wird nun den Kolben
5 nach unten drücken, wodurch gleichzeitig die Luft in dem Pumpenraum 8 komprimiert
und bei genügender Kompression durch die Kanäle 9 in den Speicherraum ; gepreßt
wird. Gleichzeitig wird bei dem Abw ärtsgang des Kolbens unter dem Druck der in
dem Speicherbehälter 7 komprimierten Luft der Preßbalken 2o auf den Stapel 36 gepreßt
und dann von der Kurbelwelle 32 das Messer 37 niederbewegt und der Stapel geschnitten.
Während des Schneidens wird der Preßdruck auf den Stapel durch den Kolben 5 aufrechterhalten.
Während des M esserhochgangs wird der Kolben 5 ebenfalls wieder von dem Maschinenantrieb
hochgedrückt und damit die Luft in dem Speicherbehälter 7 komprimiert. Die für das
Zusammenpressen des Stapels erforderliche Kraft wird also während des Messerhochganges,
also in einer Periode, in der der Antrieb an sich entlastet ist, aufgespeichert.
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Für die Kontrolle des Druckes in dem Speicherbehälter 7 ist ein Manometer
i i vorgesehen. Ebenso ist ein Überdruckventil 14. angeordnet, um bei zu hohem Druck
ein Abblasen der Luft zu ermöglichen. Dieses Ventil ist so angeordnet, daß überflüssige
Dichtungsflüssigkeit durch dasselbe . abfließen kann.
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Die Dichtungsflüssigkeit und die Flüssigkeit zur Ausfüllung des schädlichen
Raumes, des Pumpenraumes 8, kann über die Leitung 15 durch das Saugventil 6 nachgefüllt
werden. Dies kommt natürlich nur dann in Frage, wenn die Leck- und Verdunstungsverluste
eine Nachfüllung notwendig machen.
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Bei der in Abb. i dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist ein
Druckluftzylinder unterhalb des Arbeitstisches angeordnet, wodurch eine besonders
günstige Lösung erhalten wird. Die Anordnung der Druckluft -zvlinder kann jedoch
auch in der in Abb.3 und 4 dargestellten Weise erfolgen. .