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Steuerung für Antriebsgestänge, insbesondere für Federhämmer. Bei
der bisher bekannten hydraulischen Steuerung für Kraftfederhämmer, deren Hubänderung
eine im Antriebsgestänge vorgesehene Schwinge bewirkt, führt ein beim Spiel der
Antriebskräfte periodisch auftretender, in Richtung der Schwingenlängsachse wirkender
Kräfteanteil die Verschiebung des Steuerkolbens herbei. Derartige Vorrichtungen
sind auch bei Federhämmern bekannt, wo der Drehpunkt einer die Hubregelung bewirkenden
Schwinge an einen Stellhebel angelenkt und mit diesem verstellt wird. Eine solche
Steuerung kann nur in den sehr kurzen Zeitabschnitten arbeiten, wo diese anteiligen
Kräfte auftreten, und kann bei stillgesetztem Hammer nicht zur Veränderung der Höhenlage
des Hammerbären benutzt werden. Dies ist aber besonders bei großen Hämmern wünschenswert,
um ein Niederpressen des Bären auf ein Werkstück bei stillgesetzter: Hammer zu ermöglichen.
Um diese Nachteile der bekannten Steuerung zu vermeiden, soll nach der Erfindung
die hydraulische Steuerung mit einer besonderen Pumpe versehen werden, durch deren
Arbeit je nach Wunsch die Flüssigkeit von der einen Zylinderkammer in die andere
gedrückt wird. Dadurch wird die Steuerung unabhängig von den im Antriebsgestänge
spielenden Kräften und kann dazu benutzt -werden, bei stillgesetztem Hammer den
Hammerbär beliebig zu heben und zu senken.
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Ein Ausführungsbeispiel ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i die Vorrichtung im Längsschnitt, Abb.2 im Querschnitt und Abb.3 den
Längsschnitt durch die Pumpe und die Ventile. Die Abb. .4 bis 6 veranschaulichen
das als zylindrischer Steuerschieber ausgebildete Steuerorgan in seiner Mittellage
(Abb. 5) und in seiner linken (Abb. d.) sowie seiner rechten Endlage (Abb. 6).
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Die Vorrichtung besteht aus dem Steuerkolben a mit der Kolbenstange
b, der in dem Zylinder c spielt und ihn in eine linke und eine rechte Kammer innerteilt.
Die erstere steht durch den Gehäusekanal d, die letztere durch den Kanal e mit dem
Steuerschieber f unmittelbar in Verbindung. In seiner in den Abb. i und 5 gezeichneten
Mittellage schließt der Steuerschieber f die beiden Kanäle g und li- gegen die Kanäle
d und e ab, während die Kanäle g und 1i, selbst durch einen
im Steuerschieber vorgesehenen Kanal i miteinander in Verbindung stehen. Der Kanal
g führt zur Gehäusekammer k (Abb.2), die mit dem Druckraum 1 einer aus dem Tauchkolben
q bestehenden Flüssigkeitspumpe (Abb. 3) durch das Rückschlagventil in verbunden
ist. Durch ein zweites Rückschlägventil ii kann die Flüssigkeit aus der Saugkammer
o in der Pumpendruckraum l gelangen. Übersteigt hier der Druck ein gewisses Maß,
so tritt durch das federbelastete Ventil p Flüssigkeit aus und wird in den Saugraum
o zurückgeleitet. Der Steuerschieber f trägt außen den Stellhebel r (Abb. 2).
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Die Kolbenstange b (Abb. i) ist mit einem Auge für den Angriff des
beliebig gestalteten Gestänges versehen, um die Bewegung des Steuerkolbens a auf
das Hubregelgestänge des Hammers, beispielsweise auf einen gemäß bekannter
:1iior(liiiiiig
in einer Scli@@inge tenden Stein, zu übertragen. Der Antrieb des Tauchkolbens q
(Abb. 3) kann beliebig, aber zweckmäßig so erfolgen, daß er vom Antrieb des Hammers
in einer Weise unabhäti.-gig ist, die es ermöglicht, auch bei stillgesetztem Hammer
die Pumpe weiterarbeiten ztt lassen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Vor Inbetriebnahme
«-erden alle Kammern und Kanäle mit einer geeigneten Flüssigkeit, beispielsweise
ö1, gefüllt. Solange die Pumpe q arbeitet, saugt sie durch (las Rückschlagventil
n- hindurch die Flüssigkeit aus dein Saugraum o in den Druckraum d und drückt sie
von hier aus durch das Ventil iit in die Gehäusekammer 1z. Nimmt nun der Steuerschieber
f die in den Abb. i und gezeichnete Mittellage ein, dann stehen durch den Steuerschieberkanal
i und die Kanäle g und 1i. die Gehäusekammern h und o miteinander in Verbindung,
die von der Pumpe aus (lein Sangraum o angesaugte Flüssigkeit wird also dahin zurückgeleitet,
die Pumpe läuft somit leer. Wird jetzt zwecks Änderung der Hubhöhe des Hammerbären
der Steuerschieber in die in Abb. d. gezeichnete Lage mittels des Stellhebels i-
gebracht, so ist die Verbindung zwischen den Kammern h und o aufgehoben, dagegen
ist der Kanal ä mit (lein Kanal e und der Kanal il finit dein Kanal h verbunden,
die von der Pumpe in die Kammer h geförderte Flüssigkeit tritt nun durch die Kanäle
g und c in die rechte Zvlinderkäminer und treibt den Kolben a nach links, wobei
die überschüssige Flüssigkeit aus der anderen Zylinderkammer durch die Kanäle
<I und h in die Saugkaminer o gedrückt wird. Durch das an die Kolbenstange
b anschließende (nicht gezeichnete) Gestänge wird die Änderung der Hubhöhe des Bären
bewirkt. Ist die gewünschte Änderung erreicht, so wird mittels des Hebels r der
Steuerschieber wieder in seine Mittellage gebracht, dadurch sind die Kanäle d und
e und somit beide Zvlinderkaminern verschlossen, Flüssigkeit kann also nirgends
aus- oder eintreten, und der Kolben a wird also in seiner augenblicklichen Lage
festgehalten.
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Wird der Steuerschieber in die rechte Endlage nach Abb. 6 gebracht,
dann ist der Kanal ä iIiit dein Kanal d und der Kanal h, mit dem Kanal c verbunden.
Die von der Pumpe in die Kammer k geförderte Flüssigkeit tritt jetzt in die linke
Zylinderkammer und treibt den Kolben a nach rechts, wobei der Überschuß an Flüssigkeit
aus der rechten Zylinderkammer durch die Kanäle c und h in den Saugraum o abfließt,
bis der Steuerschieher wieder in seine Mittellage geführt und damit jede Förderung
von Flüssigkeit aus oder nach den Zylinderkammern unmöglich gemacht wird, so daß
der Steuerkolben a in seiner neuen Lage festgehalten bleibt.
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Die beiden Zylinderdeckel s und t sind in ihrem unteren Teil
als Flüssigkeitsfangschale ausgebildet, ein die durch die etwaige Undichtigkeit
der Kolbenstangenstopfbüchse austretende Flüssigkeit durch die Gehäusekanäle ir
und v der Saugkammer o der Pumpe wieder zuzuführen. An Stelle eines Tauchkolbens
q kann jede beliebige andere Pumpenbauart, z. B. eine Turbinenpumpe, für den Betrieb
der Steuervorrichtung Verwendung finden.