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Hydraulisch betätigte Wurstfüllmaschine Die Erfindung betrifft eine
Wurstfüllmaschine, bei der die Wurstmasse mittels eines Arbeitskolbens aus einem
Zylinder herausgedrückt wird und bei der unterhalb dieses Arbeitskolbens und damit
insbesondere durch eine Stange verbunden ein zweiter, hydraulisch betätigter Druckkolben
mit größerer Kolbenfläche angeordnet ist.
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Für das Herauspressen der Füllmasse aus Wurstfüllmaschinen werden
je nach Art der Füllmasse Drücke bis zu 7 at benötigt. Derartig hohe
Drücke sind insbesondere zur Herstellung von Hartwurst erforderlich. Sie können
dadurch erzeugt -werden, daß der Kolben mittels eines mit Hand angetriebenen Übersetzungsgetriebes
betätigt wird. Dies hat jedoch den Nachteil, daß nicht beide Hände der die Maschine
bedienenden Person frei sind. Es ist weiterhin bekannt, Wurstfüllmaschinen für hohe
Drücke mit öldruckpumpen zu betreiben. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Vorrichtung
dann sehr teuer wird.
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Erheblich billiger wird es, Wurstfüllmaschinen mit dem im Wasserleitungsnetz
zur Verfügung stehenden Druck zu betreiben. Da dieser Druck je-
doch im allgemeinen
nicht mehr als etwa 3 at beträgt, reicht er nur zur Herstellung von Weichwurst
aus. Es ist zwar bereits eine Wurstfüllmaschine bekanntgeworden, bei der in die
obere Hälfte eines Zylinders, dessen unter einem Kolben befindlicher Teil als Druckzylinder
wirkt, ein auswechselbarer Zylindereinsatz eingepaßt und auf den Kolben ein ebenfalls
auswechselbarer HilfskolbenmitgeringeremDurchmesser als der hydraulisch beaufschlagte
Kolben- aufgesetzt wird, Dadurch wird in dem Hauptzylinder ein zweiter Zylinder
mit geringerem Durchmesser gebildet, in dem ein höherer Druck herrscht als im Druckzylinder
und
aus dem infolgedessen auch harte Wurstfüllmassen verspritzt werden können.
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Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß dabei die Luft zwischen
dem Haupt- und dem Hilfskolben bei der Aufwärtsbewegung komprimiert wird, denn da
der Hauptzylinder auch zum Verspritzen von weichen Massen verwendet werden soll,
können keine Druckausgleichsöffnungen in der'Zylinderwand angebracht werden. Zwar
spielt der zur Kompression der Luft erforderliche größere Arbeitsaufwand keine erhebliche
Rolle, wenn die Vorrichtung mit Wasser aus dem Wasserleitungsnetz betrieben wird.
Es ist jedoch nicht zu vermeiden, daß sich die ganze Vorrichtung beim Pressen erwärmt
und daß besondere Kolbendichtungen angebracht werden müssen, die durch den zusätzlichen
Luftdruck hoch beansprucht werden. Außerdem wird im Arbeitszylinder nicht der Druck
erreicht, der erreicht werden könnte, wenn zwischen den beiden Kolben Atmosphärendruck
herrschen würde.
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Bei der Wurstfüllmaschine nach der -Erfindung werden nun diese Nachteile
dadurch vermieden, daß der zur Aufnahme der Wurstmasse bestimmte Füllzylinder mit
kleinerem Durchmesser direkt am oberen Rand des Flüssigkeitszylinders mit größerem
Durchmesser angebracht ist und annähernd die gleiche Höhe wie dieser bzw. wie der
Kolbenstempel hat und daß an der zwischen beiden Zylindern gebildeten Schulter Druckausgleichsöffnungen
vorgesehen sind.
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Auf diese Weise ist es möglich, die durch die Verringerung des Durchmessers
desArbeitskolbens erreichte Drucksteigerung im Arbeitszylinder in vollem Umfang
auszunutzen. Gleichzeitig wird dadurch eine billig herstellbare und zu betreibende
Wurstfüllmaschine geschaffen, die auch einfacher zu bedienen ist als die bekannte
Vorrichtung, bei der, wenn mit höheren Drücken gearbeitet werden soll, erst ein
Hilfszylinder und ein Hilfskolben angebracht werden müssen.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann auch bei Drücken unterhalb
des Maximaldruckes gearbeitet werden, wenn der Wasserdruck entsprechend reguliert
wird.
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Vorzugsweise ist der Druckmittelzufluß zum Flüssigkeitszylinder durch
einen Dreiwegehahn steuerbar und gegebenenfalls durch ein Reduzierventil regelbar.
Damit ist in einfacher Weise, die Möglichkeit geschaffen, die Vorrichtung an- bzw.
abzustellen sowie gegebenenfalls die gewünschte Druckhöhe einzustellen.
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Nach einem weiteren MerkmaX,der Erfindung ist der Flüssigkeitszylinder
über den Dreiwegehahn mit dem Wasserileitungsnetz verbunden. Dadurch wird gemäß,
der Erfindung eine billige unü einfach zuhandhabendeDrurikmittelquelle füridieBetätigung
der Wurstfüllmaschine verwendet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform de(r Wurstfiälmaschiine
nach der Erfindung beispielsweise dargestellh, wobei die Zylinderrmände geschnitten
und (die Kolben sow.i,&#(d-ie s#,e verbindende Stange in Ansicht;dar.g#est&#lt
sind. Die Wiirstfüllinasohi"ne (besteht avus-einem oberen I-Züllzylinder i für (die
Wurstmasse, dessen Wand 2 mit einem Füllstutzen 3 versehen ist. Der Füllstutzen,
kann mittels -eines Hahnes 4 geöffnet und verschlossen werden. Am oberen Endeder
Zylinderwand 2 ist ein Flansch 5 angeordnet, auf (der ein Deckel
6 ruht. Der Deckel ist als Schwenkdeckel ausgeb1,1,det, der in einem Lager
7 mittels einer Stange 8 bewegLich gelagert ist -und, (durch einen
Hebel 9 in die Versohlußsteillungeingerastet werden kann. Durch Schrauben
io und ii kann (der Deckel dann festgeschmubt werden. In dem Füllzylinder
i befindet sich ein Kolben, 1:2, der an seiner Oberfläche mit einer Ausnehmung 13
versehen ist, so daß (die Wurstmasse fast vollständig aus dem Füllzylinder i ausgepreßt
werden kann.
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Andem Arbeitskolben 12 ist mittels einer HaltebuchGie 14 (das eine
Ende eiiner Stange 15 befestigt, deren anderes Ende mittels eiiner Haltebuchse 16
an einem Kolben 17 befestigt ist. Beide Kollben sind mit Dichtungen 18 --bzw. ig
versehen.
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Der DTuck.I"olib,en 17'ist in einem Zylinder 2o geführt, der zur Aufnahmeder
Drudkflüssigkeit dient. Die Wand 2,1 des Flüssigkeitszylinders 2o hat an ihrem oberen
Ende einen Flansch 2.2, an. dem ein unterer Flansch 23 Üer oberen ZylindeTwand
2 befestigt ist. Dieser Flansch ist mit Öffnungen 2,4 versehen, so daß bei der Aufwärtsibewe#gung
des Druckkolbens 17 die Luft aus dem Raum oberhalb dieses Kollbens entweichen kann.
An seinem unteren Ende ist,der Flüssigkeitszylinder mit einem Boden 25 versehen.
Indem Boden 25 ist eine Zuflußleitung 26 für die Druckflüssigkeit
ausgebildet. Diese Leitung 26 kann auoh durch tdie Zylinderwaird 21 eingeführt
werden. Der Dr#uckkol#ben 17 wird zweckmäßigerweise mit einer unteren Ausnehmung
oder mit Vorisprüngen 27 in, RirJhtung ides Bodens versehen, so:daSbei Eintritt
der Flüssdigkeit Weich eine genügend große Kolib:enfläohe zur Verfügung steht. Der
antrittder Flüssigkeit (durch die Leitung 26 wird durch einen Dreiwegiehahn
28 gesteuerrt, so ,daß entweder die Druckflüssigkeit, beispielsweise aus
dem Wasserleitungsnetz, durch eine Zuflußleitung :29 in den Flüssigkeitszylinder
:2o oder aus diesem in eine Abflußleitung 30 strömen kann.
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Das Größenverhäknis (der beiden Kolben zueinander kann je nadh
-dem vorhandenen Druck im Wasserleitunigsnetz und dem zum Auspressen der Wurstmasse,
erwünschten Druck gewählt werden. Vorzugsweise werden die Größe der Oberfläche des
Arbeitskolbens 1:2 und dieder Oberflächedes Druckkolbens 17 etwa im Verhältni#s
1 :2 bemessen, dader Wasserdruck meist bis zu 3 at und der zum Auspressenharter
Massen erforderliche Druck etwa 7 at beträgt. An der Zuflußleitung 2,9 kann
ein nicht dargestelltes Reduzierventil angeordnet sein, mit (dessen I-1,ilfe der
Druck in einfacher Weise geregelt werden kann.
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Die Betätigung des Hahnes 4 an-dem Füllstutzen3 des Dreiwegehahnes
28 und des gegebenenfalls vorfiandenen Reduzierventils kann in beliebiger
Weise erfolgen. Um zu gewährleisten, daß die ic lie Maschine bedienende Person,die
Hände frei hat, umdie beim
Füllen notwendigen Handgriffe ohne Behinderung
durchzuführen, können Betätigungsvorrichtungen in Form von Fußheb#eln vorgesehen
sein, wobei vor allem der Hahn 4 mit einem nach unten geführten Gestänge versehen
sein kann. Umgekehrt können j eidoch auch der Dreiwegehühn 28 unddas
Reduzierventil mit einem Gestänge versehen sein" das eine Betätigung mit Hand vom
oberen Teil der Maschine aus erlaubt.
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Nach Füllen des Zylinders i mit Wurstmassle und Verschließen des Füllzylinders
durch (den Deckel 6 bei geschlossenem Hahn 4 kann zunächst der Druck mittets
des Reduzierventils eingestellt werden. Dann wird durch den Dreiwegehahn
28 eine Verbindung zwischen dem Flüssigkeitszylinder 2o und der Leitung 2#g,
d. h. dem Wasserleitungsnetz, hergestellt. Wenn dann die Wursthaut über den
Füllstutzen 3 geschoben worden ist, wird (der Hahn4 geöffnet. Der Druckkolben
17 wird durch den Wasserdruck nach oben geidrüekt und überträgt seine Bewegung
über die Stange 15 auf den Arbeitskolben i2"de#r die Wurstmasse aus dem Stutzen
3 in die Wursthülle preßt. Die Luft, die der Druckkolben 17 indem oberhaJb
des Kolbens befindlichen Raum verdrängt, kann durch die Öffnun(g, 24 entweichen.
Wenn die Kolben i?- und 17 anden Flansch 23 bzw. den Deckel 6 stoßen,
d. h. also der Füllzylinder i geleert und der Flüssigkeitszylindeir.2o mit
Wasser gefülft ist, wird der Dreiwegehafin 2,8 (derart verstellt, daß eine
Verbindung zwischen dem Flüssigkeitszylinder 2o und der Abflußleitung'
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hergestellt wird. Nach öffnen des Deckels 6 bzw. des Hahnes 4 läuft
dann dias Wasser aus, dem Flüssigkeitszyl,inder 2o ab und zieht dabei die Kolben
12 und 17 wieder herunterin die in der Zeichnung dargestellte Stellung. Der Füllzylinder
i kann dann erneut gefüllt werden.
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Die Vorrichtung nach (der Erfindung ist einfach und billig herzuetelJen
und kann leicht zur Reinligung und Reparatur auseinandergenommen werden. Es ist
ein besonderer Vorteil, daß ein Undichtwerden, der Dichtung zwischen Druckkolben,
17 und der Zylinderwand2i leicht bemerkt werden kann, da dann sehr bald Wasser aus
der Öffnung :24 heraustritt.
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Vorrichtungen zum selbsttätigen Stillsetzen# der Maschine bei Erreichen
der oberen Stellung der Kolben bzw. zum selbsttätigen Ingangsetzen, bei Öffnung
des Hahnes 4 können in einfacher Weise angebracht werden.